Bereicherungsrecht (3)

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Bereicherungsrecht (3)"

Transkript

1 Bereicherungsrecht (3) Condictio ob causam finitam ( 812 I 2 Alt. 1 BGB) und 813 BGB 1

2 Prüfungsschema Tatbestand der condictio ob causam finitam - etwas erlangt - durch Leistung - Rechtsgrund später weggefallen negatives Merkmal? 812 BGB Herausgabeanspruch (1) Wer durch die Leistung eines anderen oder in sonstiger Weise auf dessen Kosten etwas ohne rechtlichen Grund erlangt, ist ihm zur Herausgabe verpflichtet. Diese Verpflichtung besteht auch dann, wenn der rechtliche Grund später wegfällt [...] - Kondiktionssperre gemäß 814 BGB tatbestandlich wohl nicht einschlägig 2

3 Wegfall des Rechtsgrundes nachträgliches Entfallen des Behaltensgrundes - Eintritt einer auflösenden Bedingung 158 BGB Aufschiebende und auflösende Bedingung (2) Wird ein Rechtsgeschäft unter einer auflösenden Bedingung vorgenommen, so endigt mit dem Eintritt der Bedingung die Wirkung des Rechtsgeschäfts; mit diesem Zeitpunkt tritt der frühere Rechtszustand wieder ein. - Aufhebungsvereinbarung sofern keine andere Art der Rückabwicklung vereinbart ist - Widerruf einer Schenkung wegen groben Undanks 531 II BGB verweist ausdrücklich in das Bereicherungsrecht! 3

4 Wegfall des Rechtsgrundes Entfallen des Behaltensgrundes - nicht: Erfüllung - führt zwar zum Erlöschen des Anspruchs ( 362 I BGB) - dieser wirkt aber als Behaltensgrund fort Ausübung vertraglicher oder gesetzlicher Rücktrittsrecht ff. BGB gehen den 812 ff. BGB vor! Anfechtung (umstr.) - führt gemäß 142 I BGB zur Nichtigkeit ex tunc à daher ist 812 I 1 Alt. 1 BGB einschlägig - Gegenauffassung stellt hingegen auf zeitlichen Ablauf ab 4

5 Prüfungsschema Tatbestand der 813 BGB (zu lesen mit 812 I 1 Alt. 1 BGB) - etwas erlangt - durch Leistung zum Zwecke der Erfüllung einer Verbindlichkeit - Bestehen einer dauernden Einrede negatives Merkmal 813 BGB Erfüllung trotz Einrede (1) Das zum Zwecke der Erfüllung einer Verbindlichkeit Geleistete kann auch dann zurückgefordert werden, wenn dem Anspruch eine Einrede entgegenstand, durch welche die Geltendmachung des Anspruchs dauernd ausgeschlossen wurde. Die Vorschrift des 214 Abs. 2 bleibt unberührt. [...] - keine Kondiktionssperre gemäß 814 BGB 5

6 Einreden Achtung: - rechtshindernde und rechtsvernichtende Einwendungen führen nicht zur Anwendung von 813 BGB - stattdessen: condictio indebiti oder condictio ob causam finitam Unterscheidung zwischen... - dauernden (peremptorischen) Einreden und nur diese sind von 813 BGB erfasst - vorübergehenden (dilatorischen) Einreden hierzu zählen insbes. Zurückbehaltungsrechte und Stundung wer dennoch leistet, kann nicht kondizieren 6

7 Bereicherungseinrede 821 BGB Einrede der Bereicherung Wer ohne rechtlichen Grund eine Verbindlichkeit eingeht, kann die Erfüllung auch dann verweigern, wenn der Anspruch auf Befreiung von der Verbindlichkeit verjährt ist. Normzweck - rechtsgrundlos eingegangen Verbindlichkeiten können kondiziert werden (vgl. 812 II BGB) - müssten sie dennoch erfüllt werden, wäre dies später rückabzuwickeln BGB verlagert den Schutz des Schuldners der Verbindlichkeit nach vorn und gewährt ihm eine dauernde Einrede à Vorverlagerung des 812 BGB 821 BGB: Einrede auch dann, wenn eingegangene Verbindlichkeit wegen Verjährung des Bereicherungsanspruchs nicht kondiziert werden kann à dann erst recht, wenn Kondiktion möglich ist 7

8 Die trinkfreudige Student Nach Abschluss der Examensklausuren besucht Student S gemeinsam mit Kommilitonen eine rotlichtgeschwängerte Bar, in der er mehrere Flaschen Champagner bestellt. Als er aufbrechen will, wird er von Inhaber T mit einer überhöhten Rechnung konfrontiert (800 für fünf Flaschen). Aufgrund seines angeheiterten Zustands ist S nur mäßig schockiert. 200 zahlt er sofort in bar, was dem in der Getränkekarte ausgewiesenen Preis für die Getränke entspricht und auch angemessen ist. Da er mehr Geld nicht dabei hat, unterschreibt er für die restlichen 600 dem T ein abstraktes Schuldanerkenntnis. Bald nachdem S dem T ein abstraktes Schuldanerkenntnis rechtsgrundlos geleistet hat, bereut S den Abend und das Schuldanerkenntnis. Da er sich aber für verpflichtet hält und außerdem die Konfrontation mit dem viel stärkeren und als nicht zimperlich bekannten T scheut, zahlt er gegen Rückgabe des Schuldanerkenntnisses an T 600. Daraufhin beschließt S, sich der asiatischen Kampfkunst zu widmen. Nach einigen Monaten Training ist er emotional gestärkt und verlangt von T Rückzahlung der 600. Zu Recht? 8

9 Die trinkfreudige Student 812 I 1 Alt. 1 BGB? - etwas erlangt? [+] - durch Leistung des S? [+] - ohne Rechtsgrund? Bewirtungsvertrag - fraglich, ob überhaupt Einigung über diesem Preis erzielt wurde à wohl [-], da geringere Auspreisung in der Karte abstraktes (konstitutives) Schuldanerkenntnis ( 781 BGB) - Abgrenzung zum kausalen (deklaratorischen) Anerkenntnis à hier unproblematisch, da im Sachverhalt vorgegeben - Schuldanerkenntnis wirksam diskussionswürdig allenfalls: Sittenwidrigkeit 9

10 Die trinkfreudige Student 813 I 1 BGB? - Leistung zum Zwecke der Erfüllung einer Verbindlichkeit [+] - Bestehen einer dauerhaften Einrede? Bereicherungseinrede - eingegangen Verbindlichkeit ist das Schuldanerkenntnis - kann nach 812 II BGB kondiziert werden, wenn rechtsgrundlos eingegangen deswegen ist das abstrakte Schuldanerkenntnis in gewisser Hinsicht doch kausal - Inzidentprüfung des 812 I 1 Alt. 1 BGB B hat Schuldanerkenntnis (bzw. Anspruch hieraus) erlangt durch Leistung des S ohne Rechtsgrund - Schuldanerkenntnis hätte daher zurückgefordert werden können à Einrede aus 821 BGB [+] - keine Kondiktionssperre nach 814 I BGB, da S sich zur Zahlung verpflichtet glaubte 10

11 Einreden weitere dauernde Einreden - Einrede der unerlaubten Handlung 853 BGB Arglisteinrede Erlangt jemand durch eine von ihm begangene unerlaubte Handlung eine Forderung gegen den Verletzten, so kann der Verletzte die Erfüllung auch dann verweigern, wenn der Anspruch auf Aufhebung der Forderung verjährt ist. - aus dem Erbrecht: 1973, 1975, 1990, 2083, 2345 BGB BGB - im Einzelfall aus 242 BGB 11

12 Verjährung 813 I 2 BGB verweist auf 214 II BGB 214 BGB Wirkung der Verjährung (2) Das zur Befriedigung eines verjährten Anspruchs Geleistete kann nicht zurückgefordert werden, auch wenn in Unkenntnis der Verjährung geleistet worden ist. Das Gleiche gilt von einem vertragsmäßigen Anerkenntnis sowie einer Sicherheitsleistung des Schuldners. - Verjährung vom Anwendungsbereich des 813 I 1 BGB ausgenommen! verjährter Anspruch kann zwar nicht durchgesetzt werden, dient aber weiterhin als Behaltensgrund Grund: Rechtsfrieden! - beachte: 214 II BGB gilt nur für freiwillige Leistungen nicht bei Leistung zur Abwendung einer drohenden Zwangsvollstreckung (BGH NJW 1993, 3318, 3320) 12

Sachverhalt Bürgschaft

Sachverhalt Bürgschaft Sachverhalt Bürgschaft V-Bank hat S-GmbH Darlehen von 100.000 Euro gewährt. Gesellschafter der S-GmbH sind G mit Gesellschaftsanteil 2/3 und B mit Anteil von 1/3. Zur Sicherung des Darlehens hat G in Höhe

Mehr

Überblick über das Bereicherungsrecht

Überblick über das Bereicherungsrecht Überblick über das Bereicherungsrecht A. Sinn und Zweck des Bereicherungsrechts Das Bereicherungsrecht hat die Aufgabe, ungerechtfertigte Vermögensverschiebungen "rückgängig" zu machen. Es gleicht daher

Mehr

Ansprüche 2: Bereicherungsansprüche (II)

Ansprüche 2: Bereicherungsansprüche (II) Einführung in das Zivilrecht I Vorlesung am 23.11.2007 Ansprüche 2: Bereicherungsansprüche (II) Prof. Dr. Thomas Rüfner Materialien im Internet: http://ius-romanum.uni-trier.de/index.php?id=15943 Überblick

Mehr

Überblick zum Bereicherungsrecht / Leistungskondiktion: Tatbestände und Funktion des Leistungsbegriffs. Prof. Dr. Thomas Rüfner

Überblick zum Bereicherungsrecht / Leistungskondiktion: Tatbestände und Funktion des Leistungsbegriffs. Prof. Dr. Thomas Rüfner Gesetzliche Schuldverhältnisse Vorlesung am 08.05.2012 Überblick zum Bereicherungsrecht / Leistungskondiktion: Tatbestände und Funktion des Leistungsbegriffs Prof. Dr. Thomas Rüfner Materialien im Internet:

Mehr

Leistungskondiktion: Tatbestände und Funktion des Leistungsbegriffs

Leistungskondiktion: Tatbestände und Funktion des Leistungsbegriffs Gesetzliche Schuldverhältnisse Vorlesung am 04.05.201 Leistungskondiktion: Tatbestände und Funktion des Leistungsbegriffs Prof. Dr. Thomas Rüfner Materialien im Internet: http://ius-romanum.uni-trier.de/index.php?id=39651

Mehr

Lösungsskizze FB 11: Der Gutgläubige

Lösungsskizze FB 11: Der Gutgläubige Lösungsskizze FB 11: Der Gutgläubige Frage 1: Anspruch G gegen E auf Duldung der Zwangsvollstreckung, 1147 BGB 1. Rechtsnatur des Anspruchs aus 1147 BGB Anspruch auf Duldung der Zwangsvollstreckung. Nicht:

Mehr

Zivilrecht IVa (Bereicherungsrecht) Leistungskondiktion (2)

Zivilrecht IVa (Bereicherungsrecht) Leistungskondiktion (2) Zivilrecht IVa (Bereicherungsrecht) Leistungskondiktion (2) Wiederholung Wozu dient im Rahmen der Definition der Leistung isd 812 I das Merkmal der Bewusstheit der Vermögensmehrung? Inwiefern zeichnet

Mehr

Arbeitsgemeinschaft (AG) BGB Allgemeiner Teil AG BGB-AT VII

Arbeitsgemeinschaft (AG) BGB Allgemeiner Teil AG BGB-AT VII Arbeitsgemeinschaft (AG) BGB Allgemeiner Teil AG BGB-AT VII Daniela Pfau Wissenschaftliche Mitarbeiterin Raum: 2013 Daniela.Pfau@jura.uni-augsburg.de 1 Wiederholung I. Anspruch entstanden 1. Tatbestandsmerkmale

Mehr

I. Anspruch des L gegen E auf Herausgabe des Zimmers gemäß 985 BGB

I. Anspruch des L gegen E auf Herausgabe des Zimmers gemäß 985 BGB Fall 13: Rokoko-Vermächtnis I. Anspruch des L gegen E auf Herausgabe des Zimmers gemäß 985 BGB Voraussetzung für ein Anspruch des L gegen die E gemäß 985 BGB auf Herausgabe des Zimmers ist, daß L Eigentümer

Mehr

Prof. Dr. Ignacio Czeguhn Sommersemester Lösungsskizze Fall 4: Murat in Nöten

Prof. Dr. Ignacio Czeguhn Sommersemester Lösungsskizze Fall 4: Murat in Nöten Sachverhalt Murat (M), der eine Möbelspedition betreibt, lässt seine Autos regelmäßig bei der Autowerkstatt Schinkel (S) in Berlin-Wedding warten. Die Rechnungen von S sind immer jeweils 14 Tage nach Abholung

Mehr

Anspruchsgrundlagen. Gesetzliche Anspruchsgrundlagen

Anspruchsgrundlagen. Gesetzliche Anspruchsgrundlagen Gesetzliche Anspruchsgrundlagen Anspruchsgrundlagen - Beispiele: 823 Abs. 1, 546 Abs. 1, 280 Abs. 1 BGB - Rechtsfolge (Schadensersatz, Herausgabe etc.) hängt von gesetzlicher Regelung ab. - Tatbestand

Mehr

AG zum Grundkurs Zivilrecht I

AG zum Grundkurs Zivilrecht I Lena Templer Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Unternehmensrecht (Prof. Veil) AG zum Grundkurs Zivilrecht I Fragen und Anregungen jederzeit gerne an: lena.templer@jura.uni-muenchen.de Gliederung der

Mehr

FALL 2 ARBEITSTECHNIKEN DER EHEMALIGE JURASTUDENT

FALL 2 ARBEITSTECHNIKEN DER EHEMALIGE JURASTUDENT PROPÄDEUTISCHE ÜBUNGEN ZUM GRUNDKURS ZIVILRECHT I WINTERSEMESTER 2017/18 JURISTISCHE FAKULTÄT LEHRSTUHL FÜR BÜRGERLICHES RECHT, INTERNATIONALES PRIVATRECHT UND RECHTSVERGLEICHUNG PROF. DR. STEPHAN LORENZ

Mehr

Fall 4: Doppelte Stereoanlage. Sachverhalt

Fall 4: Doppelte Stereoanlage. Sachverhalt Fall 4: Doppelte Stereoanlage Sachverhalt Der 17-jährige M sieht im Laden des V eine einfache Stereoanlage zum Preis von 200 EUR. Ohne Wissen seiner Eltern einigt sich M mit V über den Kauf. Dieser ist

Mehr

AG BGB AT I. AG 3 Fall: Nie wieder Jura

AG BGB AT I. AG 3 Fall: Nie wieder Jura AG BGB AT I Fall: Nie wieder Jura Sachverhalt 3. AG: Nie wieder Jura Grundfall: Victor hat nach einem Semester Jurastudiums eingesehen, dass er sich mit der Gutachtentechnik nie wird anfreunden können

Mehr

30 Die Abtretung von Forderungen und anderen Rechten

30 Die Abtretung von Forderungen und anderen Rechten 30 Die Abtretung von Forderungen und anderen Rechten I. Grundsätzliche Regelung 1. Die Abtretung von Forderungen 398 BGB 398 BGB: Abtretung 1 Eine Forderung kann von dem Gläubiger durch Vertrag mit einem

Mehr

Fall 2. A. Ausgangsfall K könnte gegen V einen Anspruch auf Übereignung und Übergabe des Buches aus 433 Abs. 1 S 1 BGB haben.

Fall 2. A. Ausgangsfall K könnte gegen V einen Anspruch auf Übereignung und Übergabe des Buches aus 433 Abs. 1 S 1 BGB haben. PROPÄDEUTISCHE ÜBUNGEN GRUNDKURS ZIVILRECHT (PROF. DR. STEPHAN LORENZ) WINTERSEMESTER 2013/14 Fall 2 A. Ausgangsfall K könnte gegen V einen Anspruch auf Übereignung und Übergabe des Buches aus 433 Abs.

Mehr

A. Trennungs- und Abstraktionsprinzip

A. Trennungs- und Abstraktionsprinzip A. Trennungs- und Abstraktionsprinzip I. Verpflichtungen und Verfügungen Fall 1: A verkauft B seinen gebrauchten Mini für 5000,-. Da A den Wagen am Abend aber noch selbst benötigt, vereinbaren beide, dass

Mehr

Examenskurs Privatrecht: Gesetzliche Schuldverhältnisse :

Examenskurs Privatrecht: Gesetzliche Schuldverhältnisse : Fall 8: K B auf Herausgabe der Makler-Courtage I. Anspruch des K gegen B aus 280 I, 241 II, 311 II, III BGB (+) Denkbar ist zunächst ein Anspruch des K gegen B aus 280 I, 241 II, 311 II, III BGB. 1. Schuldverhältnis

Mehr

Der Inhalt des Bereicherungsanspruchs III

Der Inhalt des Bereicherungsanspruchs III Gesetzliche Schuldverhältnisse Vorlesung am 30.05.2011 Der Inhalt des Bereicherungsanspruchs III Prof. Dr. Thomas Rüfner Materialien im Internet: http://ius-romanum.uni-trier.de/index.php?id=39651 Abwandlung

Mehr

Erfüllung. ein einseitiges Rechtsgeschäft oder zumindest eine rechtsgeschäftsähnliche Handlung.

Erfüllung. ein einseitiges Rechtsgeschäft oder zumindest eine rechtsgeschäftsähnliche Handlung. Erfüllung erfordert keinen Vertragsschluss, weil so dem Gläubiger, der die Erfüllung anerkennen müsste, nur ein unnötiges Druckmittel in die Hand gegeben würde. setzt, wenn die Zuordnung zu einer Schuld

Mehr

Inhaltsüberblick. Rechtsgrund und Rechtsfolgen im Bereicherungsrecht

Inhaltsüberblick. Rechtsgrund und Rechtsfolgen im Bereicherungsrecht Inhaltsüberblick I. Leistungsstörungen im Schuldverhältnis II. Einzelne vertragliche Schuldverhältnisse III. Gesetzliche Schuldverhältnisse 1. Geschäftsführung ohne Auftrag 2. Deliktsrecht/Unerlaubte Handlungen

Mehr

FALL 2 LÖSUNG DER EHEMALIGE JURASTUDENT AUSGANGSFALL

FALL 2 LÖSUNG DER EHEMALIGE JURASTUDENT AUSGANGSFALL PROPÄDEUTISCHE ÜBUNGEN ZUM GRUNDKURS ZIVILRECHT I WINTERSEMESTER 2014/15 JURISTISCHE FAKULTÄT LEHRSTUHL FÜR BÜRGERLICHES RECHT, INTERNATIONALES PRIVATRECHT UND RECHTSVERGLEICHUNG PROF. DR. STEPHAN LORENZ

Mehr

Außervertragliches Schuldrecht: Deliktstatbestände. Prof. Dr. Tobias Fröschle

Außervertragliches Schuldrecht: Deliktstatbestände. Prof. Dr. Tobias Fröschle Außervertragliches Schuldrecht: Deliktstatbestände Prof. Dr. Tobias Fröschle Tatbestandsmerkmale des 823 Abs. 1 BGB (1) Tathandlung (2) Verletzung eines absoluten Rechts (3) Kausalzusammenhang zwischen

Mehr

Fall 7 Lösungsskizze

Fall 7 Lösungsskizze Fall 7 Lösungsskizze I. Anspruch der K gegen V auf Übereignung gem. 433 Abs. 1 S. 1 BGB 1. Vertragsschluss a) Einigung b) Zugang einer Willenerklärung bei Minderjährigen, 131 BGB c) Abgabe einer Willenserklärung

Mehr

Der zivilrechtliche Anspruchsaufbau

Der zivilrechtliche Anspruchsaufbau Prof. Dr. Thomas Hoeren Der zivilrechtliche Anspruchsaufbau I. Ansprüche aus Vertrag 1. Primäransprüche auf Erfüllung - 433 Abs. 1 S. 1 (Anspruch des Käufers auf Übergabe und Eigentumsverschaffung) - 433

Mehr

Schuldbefreiungstatbestände. Bürgerliches Vermögensrecht I. Der Rücktritt. Schuldbefreiung durch Rechtsgeschäft. Rücktrittsfolgen.

Schuldbefreiungstatbestände. Bürgerliches Vermögensrecht I. Der Rücktritt. Schuldbefreiung durch Rechtsgeschäft. Rücktrittsfolgen. Schuldbefreiungstatbestände Bürgerliches Vermögensrecht I Professor Dr. Dr. h.c. Helmut Rüßmann Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Zivilprozessrecht und Rechtsphilosophie Erfüllung Erfüllungssurrogate Auflösende

Mehr

Fall Wie viele Verträge sind im Sachverhalt abgeschlossen worden? 2. Ist der Kauf wirksam? 3. Wer ist Eigentümer des Mofa?

Fall Wie viele Verträge sind im Sachverhalt abgeschlossen worden? 2. Ist der Kauf wirksam? 3. Wer ist Eigentümer des Mofa? Fall 1 Der 17-jährige Kevin kauft sich ein gebrauchtes Mofa zum Preis von 300,-. Der Verkäufer denkt sich nichts dabei, weil Kevin groß gewachsen ist und beim Kauf erklärt hat, er sei längst 18 Jahre.

Mehr

Bereicherungsrecht. Leistungskondiktion. Nichtleistungskondiktion

Bereicherungsrecht. Leistungskondiktion. Nichtleistungskondiktion 1 Nichtleistungskondiktion 2 Anspruchsvoraussetzungen : Der Bereicherungsschuldner hat 1. etwas erlangt 2. durch Leistung des Bereicherungsgläubigers (s. Folie Nr. 3) 3. ohne Rechtsgrund bzw. der bezweckte

Mehr

Bereicherungsausgleich bei gutgläubiger Leistung an den Altgläubiger

Bereicherungsausgleich bei gutgläubiger Leistung an den Altgläubiger Bereicherungsausgleich bei gutgläubiger Leistung an den Altgläubiger Altgläubiger (A) (= Zedent) S hat trotz Abtretung gutgläubig an A geleistet Schuldner (S) Anspruch N gegen A aus 816 Abs. 2 BGB Neugläubiger

Mehr

Inhaltsübersicht. Ungerechtfertigte Bereicherung - Ansprüche

Inhaltsübersicht. Ungerechtfertigte Bereicherung - Ansprüche Ungerechtfertigte Bereicherung - Ansprüche Inhaltsübersicht 1. Allgemeines 2. Grundsatz 3. Rückforderung trotz Einrede 4. Gesetzlicher Ausschluss von Herausgabeansprüchen 5. Verfügung durch Nichtberechtigte/an

Mehr

Bürgerlich-rechtliche Probleme der öffentlichen Verwaltung

Bürgerlich-rechtliche Probleme der öffentlichen Verwaltung Bürgerlich-rechtliche Probleme der öffentlichen Verwaltung Eine anspruchsorientierte Darstellung des BGB von Dr. Jürgen Lehmann Präsident der Fachhochschule Hof 4., aktualisierte Auflage, 2005 RICHARD

Mehr

Erlöschen von Schuldverhältnissen

Erlöschen von Schuldverhältnissen Erlöschen von Schuldverhältnissen Erfüllung 362 BGB Hinterlegung 372 BGB Weitere Erlöschensgründe z. B. Unmöglichkeit 275 BGB z. B. Erlass 397 BGB z. B. Fristablauf bei Dauerschuldverhältnissen (z. B.

Mehr

Der Inhalt des Bereicherungsanpruchs (Schluss) / Der Bereicherungsausgleich im Drei-Personen-Verhältnis. Prof. Dr. Thomas Rüfner

Der Inhalt des Bereicherungsanpruchs (Schluss) / Der Bereicherungsausgleich im Drei-Personen-Verhältnis. Prof. Dr. Thomas Rüfner Gesetzliche Schuldverhältnisse Vorlesung am 05.06.2012 Der Inhalt des Bereicherungsanpruchs (Schluss) / Der Bereicherungsausgleich im Drei-Personen-Verhältnis Prof. Dr. Thomas Rüfner Materialien im Internet:

Mehr

Bewusstes Abweichen von Wille und Erklärung

Bewusstes Abweichen von Wille und Erklärung Bewusstes Abweichen von Wille und Erklärung Erklärender will die von ihm erklärte Rechtsfolge nicht, 116-118 BGB: Geheimer Vorbehalt ( 116 BGB) - Erklärender behält sich insgeheim vor, das Erklärte nicht

Mehr

7. Besprechungsfall. Was ist Venus zu raten?

7. Besprechungsfall. Was ist Venus zu raten? 7. Besprechungsfall Walter Venus verkauft seinen Pkw an den Autohändler Kaspar Kern, der den Kaufpreis nicht sofort bezahlt, sondern umgehende Überweisung verspricht. Venus übergibt Kern das Fahrzeug,

Mehr

Begleitkolleg zum Grundkurs I bei Wiss. Mit. Barbara Reich Fälle und Lösungen unter

Begleitkolleg zum Grundkurs I bei Wiss. Mit. Barbara Reich Fälle und Lösungen unter Falllösung 3. Stunde: 1. Frage: Ist ein wirksamer Kaufvertrag zustande gekommen? I. Angebot und Annahme Ein Vertrag entsteht grundsätzlich durch Angebot und Annahme; 145 ff BGB. Dies sind zwei Erklärungen,

Mehr

Leistungskondiktion nach 812 I 1 1. Fall BGB

Leistungskondiktion nach 812 I 1 1. Fall BGB Zivilrecht Bereicherungsrecht Übersichten Leistungskondiktion nach 812 I 1 1. Fall BGB Zweck der Leistungskondiktion ist: Schaffung eines Ausgleichs für eine fehlgeschlagene Zweckerreichung bei wirksamer

Mehr

Institut für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Medienrecht. Allgemeines Zivilrecht

Institut für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Medienrecht. Allgemeines Zivilrecht Institut für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Medienrecht Allgemeines Zivilrecht Fallbeispiel Der 16-jährige Jan will sein Fahrrad verkaufen, weil er Geld braucht. Er bittet seinen 17-jährigen Freund

Mehr

I. Anspruch der K gegen V auf Übergabe und Übereignung des Kleides aus 433 I 1 BGB. Anspruch des K gegen V auf Schadensersatz aus 280 I, III, 283 BGB

I. Anspruch der K gegen V auf Übergabe und Übereignung des Kleides aus 433 I 1 BGB. Anspruch des K gegen V auf Schadensersatz aus 280 I, III, 283 BGB I. Anspruch der K gegen V auf Übergabe und Übereignung des Kleides aus 433 I 1 BGB 1. Anspruch entstanden a) Angebot des V b) Annahme der K 2. Anspruch untergegangen 3. Ergebnis II. Anspruch des K gegen

Mehr

I. Grundlagen. (1) Kennzeichen einer Stellvertretung

I. Grundlagen. (1) Kennzeichen einer Stellvertretung Stellvertretung 1 I. Grundlagen (1) Kennzeichen einer Stellvertretung Rechtsgeschäftliches Handeln im Namen des Vertretenen Die Rechtsfolgen treffen den Vertretenen Unterscheidung zwischen Stellvertretung

Mehr

Examenskurs Privatrecht: Gesetzliche Schuldverhältnisse :

Examenskurs Privatrecht: Gesetzliche Schuldverhältnisse : Fall 7: E M Herausgabe des erzielten Gewinnes? I. 535, 540 BGB (-) Fraglich ist, ob E gegen M einen vertraglichen Anspruch auf Herausgabe des erzielten Gewinns hat. Allerdings wurde keine Vereinbarung

Mehr

Zivilrecht IVa (Bereicherungsrecht) Gegenstand von Bereicherungsansprüchen

Zivilrecht IVa (Bereicherungsrecht) Gegenstand von Bereicherungsansprüchen Zivilrecht IVa (Bereicherungsrecht) Gegenstand von Bereicherungsansprüchen Wiederholung In welchem allgemeinen Spektrum der Bewertung von Fremdgeschäftsführung bewegen sich die Rechtsfolgen der echten

Mehr

Propädeutische Übung im Bürgerlichen Recht. Dr. Georgios Zagouras Sommersemester 2008

Propädeutische Übung im Bürgerlichen Recht. Dr. Georgios Zagouras Sommersemester 2008 Propädeutische Übung im Bürgerlichen Recht Dr. Georgios Zagouras Sommersemester 2008 Fall 4: Airsoftgun: Sachverhalt Der 14jährige K kauft ohne Wissen seiner Eltern bei V von seinem Taschengeld eine Pistole

Mehr

Übung im Bürgerlichen Recht für Fortgeschrittene. Übungsfall

Übung im Bürgerlichen Recht für Fortgeschrittene. Übungsfall Dr. Stephan Madaus 5. November 2010 Vertreter des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Deutsches, Europäisches und Internationales Unternehmensrecht (Prof. Dr. Horst Eidenmüller, LL.M.) Übung im Bürgerlichen

Mehr

Klausur vom 10. Juni 2011

Klausur vom 10. Juni 2011 Klausur vom 10. Juni 2011 Lösungsskizze A. Anspruch des J gegen W auf Zahlung von 400,- für die Monate April und Mai aus 611, 614 BGB Vorfrage: Anspruch nur, wenn kein wirksamer Vergleich gem. 779 BGB

Mehr

Geschäftsfähigkeit. Voraussetzung des wirksamen Rechtsgeschäfts

Geschäftsfähigkeit. Voraussetzung des wirksamen Rechtsgeschäfts Geschäftsfähigkeit Voraussetzung des wirksamen Rechtsgeschäfts Geschäftsfähigkeit Ist die Fähigkeit, Rechtsgeschäfte wirksam vornehmen zu können ( 105 I) Zu unterscheiden von: Ehe- und Testierfähigkeit

Mehr

Bürgerlich-rechtliche Probleme der öffentlichen Verwaltung

Bürgerlich-rechtliche Probleme der öffentlichen Verwaltung Bürgerlich-rechtliche Probleme der öffentlichen Verwaltung von Dr. Jürgen Lehmann Dozent an der Bayerischen Beamtenfachhochschule Hof RICHARD BOORBERG VERLAG Stuttgart München Hannover Berlin Weimar Dresden

Mehr

Fall 6: Die riskanten Geschäfte der Familie Joop

Fall 6: Die riskanten Geschäfte der Familie Joop Examinatorium Zivilrecht Immobiliarsachenrecht Wintersemester 2017/2018 Fall 6: Die riskanten Geschäfte der Familie Joop Dr. Stefan Trommler www.examinatorium.jura.lmu.de Dr. Stefan Trommler 08.02.2018

Mehr

BUNDESGERICHTSHOF IM NAMEN DES VOLKES URTEIL. Verkündet am: 14. Januar 2010 Hauck Justizsekretärin als Urkundsbeamtin der Geschäftsstelle

BUNDESGERICHTSHOF IM NAMEN DES VOLKES URTEIL. Verkündet am: 14. Januar 2010 Hauck Justizsekretärin als Urkundsbeamtin der Geschäftsstelle BUNDESGERICHTSHOF IM NAMEN DES VOLKES IX ZR 93/09 URTEIL in dem Rechtsstreit Verkündet am: 14. Januar 2010 Hauck Justizsekretärin als Urkundsbeamtin der Geschäftsstelle Nachschlagewerk: BGHZ: BGHR: ja

Mehr

965 BGB Anzeigepflicht des Finders

965 BGB Anzeigepflicht des Finders 965 BGB Anzeigepflicht des Finders (1) Wer eine verlorene Sache findet und an sich nimmt, hat dem Verlierer oder dem Eigentümer oder einem sonstigen Empfangsberechtigten unverzüglich Anzeige zu machen.

Mehr

BGB 273, 307, 309 Nr. 2b, 780, 781, 812 Ausschluss von Einwendungen in Ansehung eines konstitutiven Schuldanerkenntnisses

BGB 273, 307, 309 Nr. 2b, 780, 781, 812 Ausschluss von Einwendungen in Ansehung eines konstitutiven Schuldanerkenntnisses DNotI Deutsches Notarinstitut Gutachten-Abruf-Dienst Gutachten des Deutschen Notarinstituts Abruf-Nr.: 154469 letzte Aktualisierung: 20. Februar 2017 BGB 273, 307, 309 Nr. 2b, 780, 781, 812 Ausschluss

Mehr

BGB BASIC II. G. Rechtsvernichtende Einwendungen. I. Anfechtung, 119 ff. BGB. 1. Voraussetzungen

BGB BASIC II. G. Rechtsvernichtende Einwendungen. I. Anfechtung, 119 ff. BGB. 1. Voraussetzungen BGB BASIC II G. Rechtsvernichtende Einwendungen I. Anfechtung, 119 ff. BGB - umstritten ob rechtshindernd (wg. Rückwirkung) oder rechtsvernichtend (wg. Erklärung) - relevant ird. 812 BGB - Anfechtungserklärung

Mehr

E. Vereinigung. VO Schuldrecht AT - Lukas

E. Vereinigung. VO Schuldrecht AT - Lukas E. Vereinigung 140 E. Vereinigung Vereinigung oder Konfusion: wenn Gläubiger- und Schuldnerposition aus demselben Schuldverhältnis in einer Person zusammentreffen ( 1445) zb: Gläubiger beerbt seinen Schuldner

Mehr

Bürgschaft. Bürgschaft, 765 BGB, akzessorisch, 767 BGB. Hauptschuld. Innenverhältnis 670, 775 BGB. Folie 153

Bürgschaft. Bürgschaft, 765 BGB, akzessorisch, 767 BGB. Hauptschuld. Innenverhältnis 670, 775 BGB. Folie 153 Bürgschaft Bürgschaft ist das typische Mittel der persönlichen Kreditsicherung (im Unterschied zur sachlichen Kreditsicherung etwa durch, Pfandrecht, Sicherungsübereignung). Der Bürge verpflichtet sich

Mehr

Schmerzensgeld gem. 11 S. 2 StVG

Schmerzensgeld gem. 11 S. 2 StVG Schmerzensgeld gem. 11 S. 2 StVG Der Wortlaut des Gesetzes: Im Fall der Verletzung des Körpers oder der Gesundheit ist der Schadensersatz durch Ersatz der Kosten der Heilung sowie des Vermögensnachteils

Mehr

AG zum Grundkurs Zivilrecht I

AG zum Grundkurs Zivilrecht I Lena Templer Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Unternehmensrecht (Prof. Veil) AG zum Grundkurs Zivilrecht I Fragen und Anregungen jederzeit gerne an: lena.templer@jura.uni-muenchen.de Einheit 7 Gliederung

Mehr

Zivilrecht V (Erbrecht) Rechtsgeschäfte unter Lebenden auf den Todesfall

Zivilrecht V (Erbrecht) Rechtsgeschäfte unter Lebenden auf den Todesfall Zivilrecht V (Erbrecht) Rechtsgeschäfte unter Lebenden auf den Todesfall Wiederholung Wie lässt sich der Erbvertrag seiner Rechtsnatur nach einordnen? Weder dinglicher noch schuldrechtlicher Vertrag Vertrag

Mehr

Lösungsskizze FB 12: Eine Grundschuld auf Reisen

Lösungsskizze FB 12: Eine Grundschuld auf Reisen Lösungsskizze FB 12: Eine Grundschuld auf Reisen Frage 1: Wie ist die Rechtslage, wenn bisher weder auf die Forderung noch auf die Grundschuld gezahlt worden ist? I. Rechtslage zwischen X und E Anspruch

Mehr

AG zum Grundkurs Zivilrecht I

AG zum Grundkurs Zivilrecht I Lena Templer Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Unternehmensrecht (Prof. Veil) AG zum Grundkurs Zivilrecht I Fragen und Anregungen jederzeit gerne an: lena.templer@jura.uni-muenchen.de Gliederung der

Mehr

AG zum Grundkurs Zivilrecht I

AG zum Grundkurs Zivilrecht I Josef Wittmann Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Unternehmensrecht (Prof. Veil) AG zum Grundkurs Zivilrecht I Fragen und Anregungen jederzeit gerne an: josef.wittmann@jura.uni-muenchen.de Einheit 8

Mehr

Bürgerlich-rechtliche Probleme der öffentlichen Verwaltung

Bürgerlich-rechtliche Probleme der öffentlichen Verwaltung Bürgerlich-rechtliche Probleme der öffentlichen Verwaltung Eine anspruchsorientierte Darstellung des BGB von Dr. Jürgen Lehmann Regierungsdirektor an der Bayerischen Beamtenfachhochschule Hof, Honorarprofessor

Mehr

Übung im Privatrecht II Sommersemester Fall 11: Zwielichtiger Fahrzeugverkauf (frei nach BGH NJW 2006, 3488)

Übung im Privatrecht II Sommersemester Fall 11: Zwielichtiger Fahrzeugverkauf (frei nach BGH NJW 2006, 3488) Übung im Privatrecht II Sommersemester 2013 Fall 11: Zwielichtiger Fahrzeugverkauf (frei nach BGH NJW 2006, 3488) Die A-GmbH handelt mit gebrauchten Fahrzeugen. Im Rahmen ihrer geschäftlichen Tätigkeit

Mehr

Abschnitt 4. Erbvertrag. Überblick: 2274 Persönlicher Abschluss Der Erblasser kann einen Erbvertrag nur persönlich schließen.

Abschnitt 4. Erbvertrag. Überblick: 2274 Persönlicher Abschluss Der Erblasser kann einen Erbvertrag nur persönlich schließen. Abschnitt 4 Erbvertrag Überblick: 2274 2275 2276 2277 2278 2279 2280 2281 2282 2283 2284 2285 2286 2287 2288 2289 2290 2291 2292 2293 2294 2295 2296 2297 2298 2299 2300 2301 2302 2274 Persönlicher Abschluss

Mehr

Vertraglicher Anspruchsaufbau

Vertraglicher Anspruchsaufbau Vertraglicher Anspruchsaufbau mit Web-Links zu www.jura-basic.de von Dipl.- Jur. Volker Friedrich-Schmid Stand: 06/2014 Inhaltsübersicht I. Anspruchsaufbau 1. Anspruch entstanden 2. Anspruch untergegangen

Mehr

Beispielsfall 1. Folie 2. Vorlesung BGB-AT Christof Wagner, LL.M. (Cambridge)

Beispielsfall 1. Folie 2. Vorlesung BGB-AT Christof Wagner, LL.M. (Cambridge) Geschäftsfähigkeit Teil 1 Folie 1 Beispielsfall 1 Der zehnjährige Max ist Eigentümer eines 10 Euro Scheins. Seine Eltern haben ihm ausdrücklich verboten, Süßigkeiten zu erwerben. Dennoch sucht er den Süßwarenhändler

Mehr

1) Ansprüche des L gegen E auf Herausgabe der Maschine gemäß 985 BGB

1) Ansprüche des L gegen E auf Herausgabe der Maschine gemäß 985 BGB Lösung Fall 4: Wissender Empfänger I. Anspruch auf Herausgabe 1) Ansprüche des L gegen E auf Herausgabe der Maschine gemäß 985 BGB Da E Eigentümer der Sache ist, scheidet ein solcher Anspruch aus. 2) Anspruch

Mehr

Unbenannte Zuwendungen. Lehrprobe. PD Dr. Carsten Fischer

Unbenannte Zuwendungen. Lehrprobe. PD Dr. Carsten Fischer Unbenannte Zuwendungen Lehrprobe PD Dr. Carsten Fischer download der Folien: http://www.inp.jura.uni-koeln.de/15464.html Unbenannte Zuwendungen andere Bezeichnungen: - ehebedingte Zuwendungen - (familienrechtliches)

Mehr

Zuwendungen von Ehegatten und Dritten im Verhältnis zum gesetzlichen Güterstand

Zuwendungen von Ehegatten und Dritten im Verhältnis zum gesetzlichen Güterstand Burkhard Schulze Ueding Zuwendungen von Ehegatten und Dritten im Verhältnis zum gesetzlichen Güterstand LIT Inhaltsverzeichnis Vorwort VII Inhaltsverzeichnis IX Literaturverzeichnis XIV Einleitung 1 Teil

Mehr

Fall 6 Alles schief gelaufen

Fall 6 Alles schief gelaufen Juristische Fakultät Konversatorium zum Bürgerlichen Recht I WS 2013/2014 Fall 6 Alles schief gelaufen Ausgangsfall A. Frage 1: Liegt ein wirksamer Kaufvertrag vor? 1. Antrag durch V oder K? a) Antrag

Mehr

Fall 22 Bereicherungsrechtliche Seite von Übungsfall 13

Fall 22 Bereicherungsrechtliche Seite von Übungsfall 13 Prof. Dr. Jürgen Oechsler Fall 22 Bereicherungsrechtliche Seite von Übungsfall 13 (BGH 21.6.2012 III ZR 275/11 = WM 2013, 1657) Der Omnibus des S hinterließ am 11.5.2010 auf der Gemeindestraße der Gemeinde

Mehr

Übung im Zivilrecht für Anfänger Übungsstunde am Besprechungsfall. Prof. Dr. Thomas Rüfner. Materialien im Internet:

Übung im Zivilrecht für Anfänger Übungsstunde am Besprechungsfall. Prof. Dr. Thomas Rüfner. Materialien im Internet: Übung im Zivilrecht für Anfänger Übungsstunde am 15.04.2008 1. Besprechungsfall Prof. Dr. Thomas Rüfner Materialien im Internet: http://ius-romanum.uni-trier.de/index.php?id=18783 Fall Der 17jährige M

Mehr

Schwarzarbeit lohnt sich nicht!

Schwarzarbeit lohnt sich nicht! Schwarzarbeit lohnt sich nicht! Schwarzarbeit lohnt sich nicht! Der BGH hat die Rechtslage bezüglich anfänglicher Vereinbarung von Schwarzarbeit bereits geklärt. Doch wie ist zu entscheiden wenn die Schwarzgeldabrede

Mehr

Klausurbesprechung Modul Sommersemester 2015

Klausurbesprechung Modul Sommersemester 2015 Klausurbesprechung Modul 55301 Sommersemester 2015 Akad. Rat Dr. Frank Spohnheimer Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Privatrechtsgeschichte sowie Handels- und Gesellschaftsrecht Feld 2 Notenverteilung

Mehr

Westfälische Wilhelms-Universität Münster. BGB Allgemeiner Teil. Dr. Michael Bohne 1. Februar 2007

Westfälische Wilhelms-Universität Münster. BGB Allgemeiner Teil. Dr. Michael Bohne 1. Februar 2007 Westfälische Wilhelms-Universität Münster BGB Allgemeiner Teil Dr. Michael Bohne 1. Februar 2007 2 Anfechtung - Sachverhalt Durch die regelmäßige TV-Übertragung von Skirennen ist K begeisterter Wintersportler.

Mehr

Jun.-Prof. Dr. Maximilian Becker Juniorprofessur Bürgerliches Recht und Immaterialgüterrecht

Jun.-Prof. Dr. Maximilian Becker Juniorprofessur Bürgerliches Recht und Immaterialgüterrecht 34 Die Modalitäten der Leistung A. Art und Weise der Leistung Teilbarkeit, 266 BGB Erbringung durch Dritte, 267 BGB B. Leistungsort Im Zweifel Wohnsitz des Schuldners, 269 BGB Geldschulden: 270 BGB C.

Mehr

BUNDESGERICHTSHOF IM NAMEN DES VOLKES URTEIL. in dem Rechtsstreit

BUNDESGERICHTSHOF IM NAMEN DES VOLKES URTEIL. in dem Rechtsstreit BUNDESGERICHTSHOF IM NAMEN DES VOLKES VIII ZR 12/12 URTEIL in dem Rechtsstreit Verkündet am: 20. Juni 2012 Ring, Justizhauptsekretärin als Urkundsbeamtin der Geschäftsstelle Nachschlagewerk: BGHZ: BGHR:

Mehr

Fall 3a Kranker Geschäftspartner

Fall 3a Kranker Geschäftspartner Juristische Fakultät Konversatorium zum Bürgerlichen Recht I WS 2012/13 Fall 3a Kranker Geschäftspartner A. Anspruch des K gegen V auf Übereignung und Übergabe des Bildbandes gem. 433 I 1 BGB I. Anspruch

Mehr

Voraussetzungen eines Vertrags (vertraglichen Erfüllungsanspruchs)

Voraussetzungen eines Vertrags (vertraglichen Erfüllungsanspruchs) Voraussetzungen eines Vertrags (vertraglichen Erfüllungsanspruchs) 1. Einigung a) Antrag/Angebot (auf Vertragsschluss gerichtete Willenserklärung) (1) Erforderlicher Inhalt: wesentliche Vertragsbestandteile

Mehr

Repetitorium Kreditsicherungsrecht 3. Fälle zur Bürgschaft (Mittwoch, )

Repetitorium Kreditsicherungsrecht 3. Fälle zur Bürgschaft (Mittwoch, ) Repetitorium Kreditsicherungsrecht 3. Fälle zur Bürgschaft (Mittwoch, 29.04.2015) Prof. Dr. Michael Beurskens, LL.M. (Chicago), LL.M. (Gew. Rechtsschutz), Attorney at Law (New York) Was behandeln wir heute?

Mehr

Schriftenreihe der juristischen Schulung/ Studium 38. Bereicherungsrecht. von Ulrich Loewenheim, Loewenheim (Hrsg.) 3., überarbeitete Auflage

Schriftenreihe der juristischen Schulung/ Studium 38. Bereicherungsrecht. von Ulrich Loewenheim, Loewenheim (Hrsg.) 3., überarbeitete Auflage Schriftenreihe der juristischen Schulung/ Studium 38 Bereicherungsrecht von Ulrich Loewenheim, Loewenheim (Hrsg.) 3., überarbeitete Auflage Bereicherungsrecht Loewenheim / Loewenheim (Hrsg.) schnell und

Mehr

Privatrechtliche Übung

Privatrechtliche Übung Privatrechtliche Übung Systematische Darstellung des materiellen Rechts (Vorlesung)./. Methodik der Fallösung (Übung, schriftliche und mündliche Prüfungen) Literaturempfehlung: Brox, Zur Methodik der Bearbeitung

Mehr

Zivilrecht IVa (Bereicherungsrecht) Leistungskondiktion (3)

Zivilrecht IVa (Bereicherungsrecht) Leistungskondiktion (3) Zivilrecht IVa (Bereicherungsrecht) Leistungskondiktion (3) Wiederholung Wie ist die condictio ob rem von der condictio indebiti abzugrenzen und welcher Zusammenhang besteht dabei mit dem objektiven bzw.

Mehr

Der Inhalt des Bereicherungsanspruchs II

Der Inhalt des Bereicherungsanspruchs II Gesetzliche Schuldverhältnisse Vorlesung am 25.05.201 Der Inhalt des Bereicherungsanspruchs II Prof. Dr. Thomas Rüfner Materialien im Internet: http://ius-romanum.uni-trier.de/index.php?id=39651 Überblick

Mehr

Fall 15 Die Schokoladenweihnachtsmänner

Fall 15 Die Schokoladenweihnachtsmänner Fall 15 Die Schokoladenweihnachtsmänner Teil a) I. Anspruch des L gegen U auf Herausgabe des Kakaopulvers gem. 985 BGB 1. L müsste Eigentümer des Kakaopulvers sein. Ursprünglich war L Eigentümer. Durch

Mehr

FALL 2 ARBEITSTECHNIKEN DER EHEMALIGE JURASTUDENT VARIANTE A

FALL 2 ARBEITSTECHNIKEN DER EHEMALIGE JURASTUDENT VARIANTE A PROPÄDEUTISCHE ÜBUNGEN ZUM GRUNDKURS ZIVILRECHT I WINTERSEMESTER 2017/18 JURISTISCHE FAKULTÄT LEHRSTUHL FÜR BÜRGERLICHES RECHT, INTERNATIONALES PRIVATRECHT UND RECHTSVERGLEICHUNG PROF. DR. STEPHAN LORENZ

Mehr

Tutorium im Zivilrecht

Tutorium im Zivilrecht Tutorium im Zivilrecht 8. und 15.11.2016 Sachverhalt V betreibt ein Geschäft für Küchenmaschinen und hat im Schaufenster immer aktuelle Angebote ausliegen. Derzeit ist eine hochwertige Kaffeemaschine im

Mehr

Rechtsgrundlagen des Bankgeschäfts - Musterlösung

Rechtsgrundlagen des Bankgeschäfts - Musterlösung AUFGABE 1 K muss dem Verlangen der Eltern auf Rückabwicklung nachkommen, wenn der Sortenkauf über 1.000 US-D unwirksam ist. S ist beschränkt geschäftsfähig. Für den Kauf von 1.000 US-D lag ihr eine Einwilligung

Mehr

Arbeitspapiere zum Schuldrecht. Fristen und Verjährung 186 ff., 194 ff. BGB

Arbeitspapiere zum Schuldrecht. Fristen und Verjährung 186 ff., 194 ff. BGB Universität Potsdam Juristische Fakultät Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Deutsche und Europäische Rechtsgeschichte Wiss. Mitarbeiter Arbeitspapiere zum Schuldrecht Hinweis: Die Fristen und die Verjährung

Mehr

Felix Biedermann, wiss. Angest. Eva-Maria Kuhn, wiss. Angest. Arbeitsgemeinschaft im Bürgerlichen Recht für Anfänger I Im WS 2004/2005

Felix Biedermann, wiss. Angest. Eva-Maria Kuhn, wiss. Angest. Arbeitsgemeinschaft im Bürgerlichen Recht für Anfänger I Im WS 2004/2005 Lösungen zu den Fällen auf Blatt 7 Geschäftsunfähigkeit 1. Lösung Geschäftsunfähigkeit Kinder Fall (1) Um Eigentümer des Legobausatzes, sein zu können, müsste A möglicher Träger von Rechten sein (Eigentum

Mehr

Inhaltsverzeichnis V IX XIX

Inhaltsverzeichnis V IX XIX Inhaltsverzeichnis Vorwort Codeseite Literaturverzeichnis Rn. Seite V IX XIX I.Teil Gebrauchsüberlassungsverträge 1 1 A. Der Mietvertrag 1 1 I. Wirksamer Mietvertrag 3 2 1. Vertragsschluss mit Inhalt gem.

Mehr

Examensklausurenkurs Probeexamen FS Klausur Nr. 2

Examensklausurenkurs Probeexamen FS Klausur Nr. 2 Probeexamen FS 2014. Klausur Nr. 2 Prof. Dr. Friedemann Kainer Überblick Aufgaben 1/2 B V 562 Rosamunde 953 A Welpen 1, 3, 5 Welpen 2, 4, 6 FSS 2014 2 Wesentliche Probleme in Aufgabe 1 Eigentumserwerb

Mehr