"Kombilohn oder Workfare? Lösungsansätze für mehr Beschäftigung im Niedriglohnbereich" Peter Bofinger
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- Ida Günther
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1 "Kombilohn oder Workfare? Lösungsansätze für mehr Beschäftigung im Niedriglohnbereich" Peter Bofinger
2 Der Niedriglohnbereich bleibt ein Problem
3 Hohe Arbeitslosigkeit von Geringqualifizierten EU 15 OECD Deutschland Sekundar I und weniger Sekundar II Tertiär (Arbeitslosenraten in %)
4 Hohe Abgabenbelastung von Geringverdienern Mexico Korea Ireland New Iceland Australia United Kingdom Japan Switzerland Canada Luxembourg United States Portugal Norway Greece Slovak Spain Denmark Finland Netherlands Italy France Turkey Czech Republic Poland Austria Hungary Sweden Germany Belgium Abgabenbelastung eines Ledigen mit 2/3 des Durchschnittseinkommens (in %)
5 Bei gleichzeitiger Entlastung von atypischen Erwerbsformen Euro Scheinselbständig Schwarz Befristet Student 400-Euro Regulär Abgabenbelastung eines Netto-Einkommens von 800 Euro
6 Resultat: Erhebliche Verdrängungseffekte 28,500,000 28,000,000 27,500,000 27,000,000 26,500,000 26,000,000 25,500,000 25,000,000 Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung Geringfügige Beschäftigung 8,000,000 7,000,000 6,000,000 5,000,000 4,000,000 3,000,000 2,000,000 1,000,000 24,500,000 0 Mrz 2000 Sep 2000 Mrz 2001 Sep 2001 Mrz 2002 Sep 2002 Mrz 2003 Sep 2003 Mrz 2004 Sep 2004 Mrz 2005 Sep 2005 Mar-06
7 Lohnspreizung: In Deutschland keine Defizite erkennbar im Jahr 2002; Quelle: Europäische Kommission
8 Negative Einkommensteuer Peter Bofinger, Ulrich Walwei, Martin Dietz, Sascha Genders
9 Kernelemente des Modells Abgabenfreies Grundeinkommen: Ledige: 750 Euro Verheiratete: 1300 Euro Negative Einkommensteuer in Höhe des Arbeitnehmerbeitrags zur SV bei mehr als 30 Stunden Arbeitszeit Gleitzone Ledige: 1300 Euro Verheirate: 2000 Euro
10 Erhöhtes Kindergeld Für reguläre Einkommen wird Kindergeld in Anlehnung an das SGB II gezahlt, d.h. 207/276 Euro anstelle von 154 Euro Gleitzone: 400 Euro im Monat pro Kind Bei Familie mit 2 Kindern würde die Gleitzone bei 2800 Euro enden (= )
11 Restriktivere Anrechnung von Hinzuverdiensten beim ALG II Durchgängige Anrechnung von Hinzuverdiensten in Höhe von 85 % Status quo: Freibetrag von 100 Euro und anschließend Anrechnung zu 80 %
12 Mini- und Midijobs Keine Steuerfreiheit Reguläre Abgabenbelastung
13 Lohnuntergrenze Niedriger Ausgangswert netto 4,50 Euro/Stunde, brutto 5,75 Euro/Stunde Low pay commission
14 Lohn Mindestlohn Beschäftigung
15 Ledig: 5,37 Euro Stundenlohn* 1,200 1,100 1, in Wochenarbeitszeit (h) Bruttoarbeitsentgelt Nettoarbeitsentgelt (Status quo) Nettoentgelt + Zuschuss + Wohngeld (Bofinger/Walwei) verfügb. EK ALG II-Bezieher (heute) verfügb. EK ALG II-Bezieher (15% Freibetrag) * =50% des Medians in Ostdeutschland
16 Verheiratet, 2 Kinder: 9,83 Euro Stundenlohn* 2,200 2,000 1,800 1,600 in 1,400 1,200 1, Wochenarbeitszeit (h) verfügb. EK ALG II-Bezieher (heute) verfügbares Einkommen (Bofinger/Walwei) verfügb. EK ALG II-Bezieher (nur 15% Freibetrag bis Obergrenze) Bruttoarbeitsentgelt Nettoarbeitsentgelt + Kindergeld *=2/3 des Medians in Westdeutschland
17 Mindestlohn und negative Einkommensteuer Erfahrung im Ausland: Instrumente ergänzen sich Auch bei 7,50 Euro Mindestlohn ist negative Einkommensteuer für Arbeitnehmer mit Kindern besser als der Status quo
18 Anreizeffekte für Arbeitnehmer Status-Verbesserung: Regulärer Arbeitnehmer und kein Hilfebedürftiger Etwas höhere Nettoeinkommen Vorteil der Vollzeitbeschäftigung gegenüber 400-Euro Job steigt deutlicht
19 Vorteile für Arbeitsverwaltung Aufstocker müssen nicht mehr betreut werden Konzentration auf Fordern und Fördern
20 Beschäftigungseffekte IZA: zusätzliche Vollzeitarbeitsplätze, bei Abbau von atypischen Beschäftigungsverhältnissen Fuest et. al.: Vollzeitäquivalente Effekte der Statusverbesserung und der Abschaffung von Minijobs nur unzureichend berücksichtigt
21 Kosten bei Beibehaltung der Minijobs Quelle: IAB
22 Lösungsansatz BMWI Keine Absenkung des Regelsatzes Keinerlei Hinzu -Verdienste nur geringe Beschäftigungseffekte Arbeitspflicht für ALG II-Bezieher entscheidend für Beschäftigungseffekte
23 Situation eines Alleinstehenden bei IZA/BMWI
24 Situation eines Ehepaars mit 2 Kindern bei IZA/BMWI
25 Zentrale Prämisse Unter der Voraussetzung, dass alle, die neu nach einer Beschäftigung suchen, auch einen Arbeitsplatz finden, stellt diese Zahl (1,4 Millionen; P.B) die Obergrenze des durch die Reform zu bewirkenden Beschäftigungseffekts dar.
26 A physicist, a chemist, and an economist are stranded on an island with nothing to eat. A can of soup washes ashore. The physicist says, "Let's smash the can open with a rock." The chemist says, "Let's build a fire and heat the can first." The economist says, "Let's assume that we have a can opener." (Paul Samuelson)
27 Probleme des Workfare Ansätze setzen glaubhafte Drohung voraus, d.h. Arbeitsgelegenheiten für die große Mehrheit der 2,8 Millionen arbeitlosen Bezieher von ALG II Bisherige Erfahrungen mit weniger als Arbeitsgelegenheiten lassen erhebliche Probleme erwarten
28 Klare Vorteile des Bonus für Arbeit Deutliche Beschäftigungseffekte bei regulärer Beschäftigung Besserstellung von vollzeitbeschäftigten Geringverdienern Bürokratieabbau bei Arbeitsgemeinschaften Kombination mit Workfare jederzeit möglich, sofern kostenlose und verdrängungsfreie 1-Euro-Jobs verfügbar
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