21 A ne und euklidische Geometrie

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "21 A ne und euklidische Geometrie"

Transkript

1 253 2 A ne und euklidische Geometrie In diesem Kapitel werden wir die Grundbegri e der a Geometrie kennen lernen. nen und der euklidischen 2. Was ist Geometrie? Eine mögliche Antwort auf diese Frage hat Felix Klein in seinem Erlanger- Programm formuliert: Eine Geometrie ist eine Menge M zusammen mit einer Gruppe G von Transformationen (d.h. gewissen bijektiven Selbstabbildungen) von M. Eine Eigenschaft oder eine Größe heißt geometrisch, wenn sie invariant ist unter G. Ein (allgemeines) eispiel: Ist (M,d) ein metrischer Raum und G die Gruppe der Isometrien von M, so ist der Abstand zwischen zwei Punkten eine geometrische Größe (denn das ist gerade die Definition einer Isometrie). Der Kleinsche Geometrie-egri aus dem 9. Jahrhundert setzt (zu)viel Symmetrie voraus und ist deshalb zu restriktiv, um die gesamte moderne Geometrie (wie z.. die Riemannsche Geometrie oder die algebraische Geometrie) zu erfassen. 2.2 Gruppenaktionen Um a ne Räume definieren zu können, benötigen wir den egri einer Gruppen- Operation (oder -Aktion). Dieses fundamentale und nützliche Konzept kommt in vielen reichen der Mathematik vor. Definition 2. Eine Operation (oder Aktion) einer Gruppe (G, ) auf einer Menge X ist eine Abbildung ' : G X! X; (g, x) 7! '(g, x), die folgende Eigenschaften besitzt: Ist e das neutrale Element von G, so gilt '(e, x) =x für alle x 2 X. Für alle g, h 2 G und alle x 2 X gilt '(g h, x) ='(g, '(h, x)). Die ahn eines Punktes x 2 X bzgl. ' ist die Menge {'(g, x) X g 2 G}. Der Stabilisator von x bzgl. ' ist die Untergruppe G x := {g 2 G '(g, x) =x} von G

2 254 2 A ne und euklidische Geometrie Die ahnen einer G-Operation definieren eine Äquivalenzrelation auf der Menge X: x y () x gehört zur ahn von y. Damit folgt: die Menge X zerfällt in disjunkte ahnen (Äquivalenzklassen). Eine G-Aktion heißt transitiv, wenn es genau eine ahn gibt. In diesem Fall heißt die Menge X homogen. Eine G-Aktion ' heißt einfach transitiv, wenn es zu je zwei Elementen x und y aus X genau ein g 2 G gibt, so dass y = '(g, x). eispiel 2.2. Die Gruppe SO(2) operiert (einfach) transitiv auf dem Einheitskreis S := {(x,x 2 ) > 2 2 x 2 + x 2 2 =}. 2. Die Gruppe SO(2) operiert (mit unendlich vielen ahnen) auf der 2-dimensionalen Einheitssphäre S 2 := {(x,x 2,x 3 ) > 2 3 x 2 + x x 2 3 = } durch Drehungen um die x 3 -Achse. 3. Die Gruppe SO(3) operiert transitiv auf S A ne Räume Um lineare Selbstabbildungen eines -Vektorraumes V zu vestehen, haben wir versucht, diese durch möglichst einfache Matrizen darzustellen. Dazu muss man jeweils geeignete asen wählen. Die Elemente von V werden dann durch Koordinatenvektoren in n dargestellt. asiswechsel entsprechen linearen Koordinatentransformationen in n (siehe.). Für gewisse, mehr geometrische Fragestellungen in Vektorräumen ist es nun zweckmäßig, neben linearen Koordinatentransformationen auch die einfachsten nicht-linearen Abbildungen (also die Translationen) zu betrachten. Hier ist ein eispiel. eispiel 2.3 In 2 sei die folgende Teilmenge gegeben: K := {(x, y) 2 2 x 2 + y 2 2(x + y)+=}. Um zu sehen, was diese Menge K ist, formen wir zuerst die Definitionsgleichung um ( quadratisches Ergänzen ): x 2 + y 2 2(x + y)+=x 2 2x ++y 2 2y + =(x ) 2 +(y ) 2 =. Nun machen wir die (a ne) Koordinaten-Transformation x := x ỹ := y. In den neuen Koordinaten lautet die Gleichung für K dann einfach x 2 +ỹ 2 =, und wir erkennen, dass K ein Kreis ist mit Zentrum (, ).

3 2.3 A ne Räume 255 Um solche solche a nen Transformationen genauer untersuchen zu können, benötigen wir den egri eines a nen Raumes. Die Grundidee ist die folgende. etrachtet man n als Vektorraum, so ist der Nullvektor ausgezeichnet. Als a ner Raum betrachtet ist n aber homogen : jeder Punkt ist gleichwertig. Definition 2.4 Es seien V ein Vektorraum über einem Körper, A eine (nichtleere) Menge und :(V,+) A! A eine Operation der (additiven) Gruppe (V,+) auf A. Dann heißt das Tripel (A, V, ) ein a ner Raum, mit Translationsvektorraum V, falls die Operation einfach transitiv ist. Es gilt also: A Für alle p 2 A ist (,p)=p. A2 Für alle p 2 A und alle v,v 2 2 V ist (v, (v 2,p)) = (v + v 2,p). A3 Für alle p, q 2 A gibt es genau ein v 2 V mit (v, p) =q. Der nach A3 durch p und q eindeutig bestimmte Vektor v wird gelegentlich auch mit pq! bezeichnet (der Ortsvektor von p nach q ). eispiel 2.5 Ist V ein Vektorraum und = + die Vektorraum-Addition, so ist (V,V,+) ein a ner Raum. Ist speziell V = n so heißt ( n, n, +) n-dimensionaler a ner Standardraum. emerkung 2.6 Sei p 2 A beliebig (aber fest gewählt). Dann ist die Abbildung F p : V! A, F p (v) := (v, p) wegen A3 bijektiv. Heuristisch kann man F p so beschreiben: Heftet man in p 2 A eine Kopie von V an, so erhält man A. Die Umkehrabbildung Fp besagt: Wählt man in A einen Ursprung p, so wird A zu einer Kopie von V. Ein Vektorraum ist also dasselbe wie ein a Punkt (Nullvektor als Ursprung). ner Raum mit einem ausgezeichneten KONVENTION. Im Folgenden werden wir uns auf die in eispiel 2.5 beschriebenen a nen Räume (V,V,+) beschränken. Dadurch vereinfacht sich die Darstellungsweise (außerdem kann man zeigen: Jeder a ne Raum ist isomorph zu einem a nen Raum dieses Typs). Die Notation mit Tripeln ist zwar wichtig für die begri iche Klarheit, aber sehr schwerfällig. Wir werden daher im Folgenden den a nen Raum (V,V,+) einfach mit oder auch (V ) bezeichnen.

4 256 2 A ne und euklidische Geometrie Definition 2.7 Es sei (V ) der zu einem Vektorraum gehörige a ne Raum. Eine Teilmenge A V heißt a ner Unterraum, falls ein a 2 A und ein Untervektorraum U von V existieren, so dass gilt A = a + U = {a + u u 2 U}. Der Untervektorraum U heißt Translationsraum von A. Die Dimension eines a nen Unterraumes A = a + U ist die Dimension seines Translationsraumes: dim A = dim U. Ein -dimensionaler a ner Unterraum heißt Punkt. Punkte sind also genau die Mengen x+{} = {x}, x 2 V. Ein -dimensionaler a ner Unterraum heißt Gerade, und ein 2-dimensionalen a ner Unterraum heißt Ebene. Ist dim A = n, so heißt A Hyperebene. Den Punkt a 2 A = a + U nennt man auch Fußpunkt oder im Fall A = a + V auch Ursprung. Neben a sind dann auch alle Punkte der Form a + u, u 2 U Fußpunkte (a ist also im Gegensatz zu U nicht eindeutig). eispiel 2.8. Sei n := ( n ) der zu n gehörige a ne Standard-Raum. Für einen Untervektorraum U n und einen (festen) Punkt x 2 n ist ein a ner Unterraum von n. A := x + U = {x + u u 2 U} x L U 2. Ist : m! n eine lineare Abbildung und y = (x) 2 ild n, so ist (y) ={v 2 m (v) =y} ein a ner Unterraum von m. Denn nach Hilfssatz 9.3 ist (y) =x +Kern. 3. Die Lösungsmenge L eines linearen Gleichungssystems mit n Unbekannten ist ein a ner Unterraum von n. Der zugehörige Untervektorraum (Translationsraum) ist die Lösungsmenge L h des entsprechenden homogenen LGS (siehe.2).

5 2.3 A ne Räume Manchmal ist es zweckmäßig ( n ) als a nen Unterraum von ( n+ ) aufzufassen: ( n )={ x x 2. x n A x i 2 } =. A + { x x 2. x n A x i 2 } n+. Hilfssatz 2.9 Es sei A ein nichtleeres System a ner Unterräume von (V ). Dann ist der Schnitt M := \ A2AA entweder leer oder ein a ner Unterraum von (V ) mit Translationsraum U M := \ A2AU A, wobei U A jeweils den Translationsraum von A bezeichnet. eweis: Sei M 6= ;. Dann gibt es einen Punkt x 2 V, der in allen a nen Unterräumen A 2 A liegt. Damit kann man jedes Element A 2 A in der Form A = x + U A darstellen. Es folgt M = \ A2A A = \ A2A x + U A = x + \ A2AU A = x + U M. Als Durchschnitt von Untervektorräumen von V ist U M auch ein Untervektorraum von V und x + U M ein a ner Unterraum. eispiel 2. Im a nen Raum 4 := ( 4 ) seien die a nen Unterräume A = 2 A + h A, A, A i, A 2 = 3 A + h 2 A, A i gegeben. Wir wollen ihren Schnitt bestimmen: x 2 A \A 2 ist äquivalent zur Existenz von, 2, 3,, 2 2 mit 2 A + A + 2 A + 3 A = x = 3 A + 2 A + 2 A

6 258 2 A ne und euklidische Geometrie Wir erhalten ein inhomogenes lineares Gleichungssystem mit den Unbekannten, 2, 3,, 2 und der zugehörigen erweiterten Matrix 2 A. Der Gauß-Algorithmus liefert folgende Stufenform: 2 A. Daraus lesen wir ab: 2 =, 2 beliebig. Somit gilt 3 3 x = A + 2 A + A = 2 A + Satz 2. (Intrinsische harakterisierung eines a nen Unterraumes) Es sei = (V ) der zu einem Vektorraum V gehörige a ne Raum. Eine nichtleere Teilmenge A V ist genau dann ein a ner Unterraum von V, wenn für k 2 gilt 2 A. 8a,..., a k 2 A, 8,..., k 2 mit nx i= i ==) kx i= ia i 2 A. eweis: ) : Sei A = x + U, x 2 A, ein a ner Unterraum. Für i =,...,k seien a i 2 A und i 2 mit P n i= i =. Dann ist a i = x+u i für u i 2 U und i =,...,k. Also kx i= ia i = kx i= i(x + u i )=( kx i= i)x + kx i= iu i = x + kx i= iu i 2 x + U = A. ( : Wir wählen ein x 2 A und definieren U := A x := {a x 2 V a 2 A}. Zu zeigen ist, dass U ein Untervektorraum von V ist. Seien also a x, b x 2 U und 2. Wir haben (a x)+(b x) 2 U () x +(a x)+(b x) =a + b x 2 A. Die rechte Seite ist aber nach Voraussetzung erfüllt, da + =. Ebenso ist (a x) 2 U, da x + (a x) = a +( )x 2 A.

7 2.3 A ne Räume 259 Definition 2.2 Sei = (V ) der zu einem Vektorraum V gehörige a ne Raum. Sei X V eine beliebige Teilmenge. Die a ne Hülle A (X) vonx ist A (X) := { kx i= ip i p i 2 X, i 2, kx i= i =}. Hilfssatz 2.3 A (X) ist der kleinste a ne Unterraum von, der X enthält. eweis: Dass A (X) ein a ner Unterraum ist, folgt aus Satz 2.. Die zweite ehauptung folgt mit Hilfssatz 2.9. Definition 2.4 Sei = (V ) der zu einem Vektorraum V gehörige a ne Raum. Die Elemente einer Menge X = {p,p,...,p r } V heißen a n unabhängig oder in allgemeiner Lage, falls gilt rx i= ip i = und rx i= i =() = = = r =. Hilfssatz 2.5 Eine endliche Menge {p,p,...,p r } V ist a n unabhängig genau dann, wenn {p p,...,p r p } linear unabhängig ist im Vektorraum V. eweis: Sei {p,p,...,p r } a n unabhängig. Ist P r i= i(p i p ) =, so folgt P r i= P ip i +( r i= i)p = und damit i =für alle apple i apple r. Ist umgekehrt {p p,...,p r p } linear unabhängig, so folgt aus = rx i= rx i= ip i + p = ip i = und rx i= ip i +( rx i= i =, dass rx i= i)p = rx i= i(p i p ) und damit nach Voraussetzung i =für alle i. Definition 2.6 Sei = (V ) der zu einem Vektorraum V gehörige a ne Raum. Weiter seien A ein k-dimensionaler a ner Unterraum von V und {p,p,...,p k } a n unabhängige Punkte in A. Dann heißt {p,p,...,p k } eine a ne asis von A und (p ; p p,...,p k p ) ein a nes Koordinatensystem von A mit Ursprung p. Für einen Punkt a 2 A können wir dann schreiben a = p + kx i (p i p ), i 2. i= Die Komponenenten (,..., k ) heißen a der a nen asis {p,p,...,p k }. ne Koordinaten von a 2 A bezüglich

8 26 2 A ne und euklidische Geometrie Im Gegensatz zum Vektorraum V erhalten wir also im a nen Raum (V )für jeden Punkt p und jede asis von V eine a ne asis (p; ) vonv. Ein Vektorraum ist also dasselbe wie ein a ner Raum mit einem ausgezeichneten Ursprung. emerkung 2.7 Nach Hilfsatz 2.5 kann man ein a nes Koordinatensystem auch wie folgt konstruieren. Es sei A = x+u ein k-dimensionaler a ner Unterraum. Ist {u,...,u k } eine asis von U, so lässt sich jeder Punkt p 2 A in der Form p = x + u k u k, ( i 2 ) darstellen. Setzt man x i := x+u i für i =,...k, so ist (x, x,...,x k ) eine a ne asis von A und die a nen Koordinaten von p bezüglich dieser asis sind (,..., k ) 2 k. 2.4 A ne Abbildungen Wir suchen Abbildungen zwischen a nen Räumen, die strukturerhaltend sind, d.h. zum eispiel a ne Hüllen in a ne Hüllen abbilden. Wir definieren deshalb Definition 2.8 Es seien V und W -Vektorräume und (V ) und (W ) die zugehörigen a nen Räume. Eine Abbildung f : V! W heißt a n, falls für alle a, b 2 V und alle,µ2 mit + µ = gilt f( a + µb) = f(a)+µf(b). emerkung 2.9 Mit vollständiger Induktion folgt: Eine Abbildung f : V! W ist a n genau dann, wenn für k 2, alle a,..., a k 2 V und alle,..., k 2 mit P n i= i = gilt f( kx i= ia i )= kx i= if(a i ). eispiel 2.2 Sei (V ) der zu einem -Vektorraum V gehörige a ne Raum und b 2 V.. Die Translation T b : V! V ; T b (x) := x + b ist eine a ne Abbildung. Denn für,µ2 mit + µ = gilt T b ( x + µy) = x + µy + b = x + µy +( + µ)b = T b (x)+µt b (y). Eine Translation ist nur für b = eine lineare Abbildung.

9 2.4 A ne Abbildungen Eine Streckung mit Zentrum z 2 V und Streckungsfaktor bildet z auf sich ab und ordnet jedem von z verschiedenen Punkt x 2 V denjenigen Punkt y 2 V auf der Gerade durch x und z zu, für den y z = (x z) gilt. Somit hat eine solche Streckung : V! V die Darstellung (x) = y = x+( )z, ist also eine a ne Abbildung. = 2 (x 2 ) (x ) x 2 x z Für = bildet alle Punkte auf z ab, für = ist die Identität. 3. Für = gilt für die obige Streckung z = (x + (x)), d.h. z ist der Mittelpunkt der Punkte x und (x). In diesem Fall ist eine Punktspiegelung 2 an z. Satz 2.2 (Allgemeine Form von a nen Abbildungen) Sei (V ) der zu einem -Vektorraum V gehörige a ne Raum. Wir wählen einen Ursprung p 2 V. Eine Abildung f : V! W ist a n genau dann, wenn eine lineare Abbildung : V! W existiert, so dass gilt f(p + v) = (v)+f(p ). Die lineare Abbildung ist dabei durch f eindeutig bestimmt und unabhängig von der Wahl des Urprungs p. Sie heißt der lineare Anteil von f. eweis: (: Ist linear, so ist folgt für p = p + v, q = p + w 2 V und,µ2 mit + µ = f( p+µq) = ( v+µw)+f(p )= ( (v)+f(p ))+µ( (w)+f(p )) = f(p)+µf(q). ): Wir definieren : V! W ; (v) := f(p + v) f(p ).

10 262 2 A ne und euklidische Geometrie Zu zeigen ist, dass linear ist, d.h. dass für alle u, v 2 V und alle 2 gilt: (u + v) = (u)+ (v), ( u) = (u). Zunächst ist p + u, p + v 2 V und auch p + u + v =(p + u)+(p + v) p 2 V. Also haben wir mit 2.9 (u + v) = f(p + u + v) f(p ) = f(p + u)+f(p + v) f(p ) f(p )= (u)+ (v); ( u) = f(p + u) f(p )=f( (p + u)+( )p ) f(p ) = f(p + u)+( )f(p ) f(p )= (u). nen Raumes. Wir defi- Zur Eindeutigkeit: Sei p 2 V ein anderer Ursprung des a nieren dann wie oben die lineare Abbildung : V! W ; (v) := f(p + v) f(p ). Wir zeigen, dass =. Für beliebiges v 2 V ist (v) = f(p + v) f(p )=f(p +(p p )+v) f(p ) = ((p p )+v)+f(p ) f(p )= (v)+ (p p )+f(p ) f(p ) = (v)+f(p ) f(p )+f(p ) f(p )= (v). emerkung 2.22 Nach Satz 2.2 ist die Eigenschaft a ne Abbildung, unabhängig vom Ursprung. Wir können also insbesondere den Nullvektor als Ursprung wählen. Wir erhalten dann eine besonders übersichtliche Darstellung der a nen Abbildungen zwischen V und W. Jede a ne Abbildung f : V! W kann man schreiben als und der Translationsvektor b := f() durch f ein- wobei die lineare Abbildung deutig bestimmt sind. f = T b, Speziell sind die a nen Abbildungen zwischen den a nen Standardräumen ( n ) und ( m ) von der Form f(x) =Ax + b, wobei A 2 m n,b2 n. Wir benutzen jetzt noch a ne Koordinatensysteme, um a ne Selbstabbildungen von (V ) mittels Matrizen zu beschreiben.

11 2.4 A ne Abbildungen 263 Sei := {v,...,v n } eine asis des Vektorraumes V und p ein Ursprung in V. Diese Wahl definiert die a ne asis {p ; } von V.Für x 2 V haben wir dann die Darstellung nx x = p + x j v j, d.h. x hat bezüglich {p ; } die a nen Koordinaten ˆx := (x,...,x n ) > 2 n. Weiter sei A := (a ij ) die Abbildungsmatrix des linearen Anteils einer a nen Abbildung f : V! V bezüglich der asis. Schließlich sei f(p )=p + P n i= b iv i, d.h. f(p ) hat die a nen Koordinaten ˆb := (b,...,b n ) >. Dann haben wir j= nx f(x) = ( x j v j )+f(p )=p + i=j nx nx ( a ij x j + b i )v i. i= j= In a nen Koordinaten bezüglich der a nen asis {p ; } wird die a ne Selbstabbildung f also dargestellt durch ˆf : n! n ; ˆx 7! Aˆx + ˆb. Definition 2.23 Eine bijektive a ne Selbstabbildung f : V! V heißt A nität. emerkung Translationen sind bijektiv: (T b ) = T b. 2. Eine a ne Abbildung f = T b ist genau dann injektiv (bzw. bijektiv), wenn der lineare Anteil injektiv (bzw. bijektiv) ist. Satz 2.25 Die A nitäten eines a nen Raumes (V ) bilden bezüglich der Verkettung von Abbildungen eine Gruppe A ( (V )). eweis: Wir wählen den Nullvektor als Ursprung von V. Dann haben A nitäten die Form f = T b, wobei der lineare Anteil : V! V ein Vektorraum- Isomorphismus ist. Es gilt id V 2 A ( (V )), da die Identität a n und bijektiv ist. Sind f = T b und g = T c A nitäten, so ist auch f g 2 A ( (V )): f g = T b ( T c ) = T b (T (c) ) = T b+ (c) ( ). Ist f = T b 2 A ( (V )) so ist auch f 2 A ( (V )), denn mit emerkung 2.24 gilt: f = T b = T b = T ( b).

12 264 2 A ne und euklidische Geometrie emerkung 2.26 Die a nen Selbstabbildungen von n = ( n ) sind nach Obigem alle von der Form f : n! n ; x 7! Ax + b (A 2 n n,b2 n ). eschreiben wir n als a nen Unterraum von n+ (siehe eispiel ), so können wir a ne Selbstabbildungen auch durch (n + ) (n + )-Matrizen beschreiben. Für eine a ne Abbildung f(x) =Ax + b definieren wir A b ea := 2 (n+) (n+). Dann haben wir ef : x n! n ; 7! A e x = Ax + b. 2.5 A ne Invarianten In diesem Abschnitt ist (V ) der zu einem -Vektorraum V gehörige a ne Raum. Wir geben einige Eigenschaften, egri e oder Größen an, die bei a nen Abbildungen f : V! V invariant bleiben (also Gegenstände der a nen Geometrie sind). Aus der Definition von a nen Abbildungen folgt: A ne Unterräume werden durch a ne Abbildungen wieder in a ne Unteräume abgebildet. Insbesondere sind a ne ilder von Geraden wieder Geraden. A ne Abbildungen sind also geradentreu. Definition 2.27 Zwei a ne Unterräume A und A 2 heißen parallel, geschrieben A ka 2, falls für die zugehörigen Translationsräume U,U 2 gilt: U U 2 oder U 2 U. Es seien p, q, r drei kollineare Punkte (d.h. Punkte, die auf einer Geraden liegen) und p 6= q. Ist q = p + v und r = p + tv, so heißt die Zahl t 2 das Teilverhältnis von r bezüglich p und q. emerkung 2.28 Parallelität ist eine reflexive und symmetrische Relation, aber im allgemeinen nicht transitiv. So sind zwei sich schneidende Geraden in einer Ebene zwar zu dieser Ebene parallel, aber sie selbst sind nicht parallel. eschränkt man sich jedoch auf a ne Unterräume gleicher Dimension, so ist Parallelität auch transitiv, also eine Äquivalenzrelation. Hilfssatz A ne Abbildungen bilden parallele Unterräume auf parallele Unterräume ab, sie sind parallelentreu. 2. A nitäten lassen das Teilverhältnis invariant, sie sind teilverhältnistreu.

13 2.6 Euklidische Isometrien 265 eweis:. Sei f : V! V eine a ne Abbildung und der lineare Anteil von f. Der Translationsraum des ildes ist gleich dem ild des Translationsraumes unter : Seien A = x + U und A 2 = x 2 + U 2 parallel. Dann ist f(a )= (U )+f(x ) und f(a 2 )= (U 2 )+f(x 2 ). Daraus folgt die ehauptung. 2. Sei f : V! V eine A nität und der lineare Anteil von f. Sind p, q = p+v und r = p + tv kollinear, so sind auch f(p),f(q),f(r) kollinear und f(p) 6= f(q). Weiter ist f(q) = (v)+f(p) und f(r) =t (v)+f(p). Damit folgt die ehauptung. emerkung 2.3 Es gilt die folgende harakterisierung von A nität, wenn sie gera- Eine bijektive Abbildung f : V! V ist genau dann eine A dentreu, parallelentreu und teilverhältnistreu ist. nitäten: 2.6 Euklidische Isometrien Es sei V ein Vektrorraum über den reellen Zahlen. Im vorherigen Abschnitt haben wir die Geometrie des a nen Raumes (V ) = (V, V, +) betrachtet. Jetzt versehen wir V zusätzlich mit einem Skalarprodukt: (V, h, i) ist dann ein euklidischer Vektorraum und damit insbesondere auch ein metrischer Raum (siehe Abschnitt 8.3.2): Wir wiederholen die Definition: Die euklidische Abstandsfunktion oder euklidische Metrik auf dem euklidischen Vektorraum (V, h, i) ist definiert durch: d : V V! ; d(x, y) := kx yk = p hx y, x yi. Definition 2.3 Eine euklidische Isometrie oder ewegung ist eine Isometrie des metrischen Raumes (V ) := (V,d), d.h. eine bijektive Abbildung f : V! V für die gilt: d(f(x),f(y)) = d(x, y) für alle x, y 2 V. emerkung 2.32 Für Vektorräume mit Skalarprodukt (V, h, i) hatten wir lineare Isometrien definiert als lineare Abbildungen : V! V,für die gilt h (x), (y)i = hx, yi für alle x, y 2 V. Da die euklidische Metrik d auf V mittels des Skalarproduktes definiert ist, sind also lineare Isometrien von (V, h, i) spezielle eispiele von euklidischen Isometrien.

14 266 2 A ne und euklidische Geometrie Satz 2.33 Die euklidischen Isometrien von (V ) =(V,d) bilden bezüglich der Verkettung von Abbildungen eine Gruppe Iso( (V )). eispiel Lineare Isometrien sind euklidische Isometrien, die auf abbilden und die orthogonale Matrizen (A > = A ) als Abbildungsmatrizen bezüglich Orthonormalbasen haben. 2. Translationen sind nicht-lineare euklidische Isometrien. 3. Verkettungen von Translationen und linearen Isometrien sind euklidische Isometrien. Der folgende Satz besagt, dass es keine weiteren euklidischen Isometrien gibt (vergleiche dazu den entsprechende Aussage 2.22 für a ne Abbildungen). Satz 2.35 (Struktur von euklidischen Isometrien) Jede euklidische Isometrie f : (V )! (V ) ist von der Form f = T b, wobei eine lineare Isometrie ist. Sowohl als auch der Translationsvektor b sind durch f eindeutig bestimmt. Um Satz 2.35 zu beweisen, benötigen wir den folgenden Hilfssatz. Hilfssatz 2.36 Seien a,a,...,a n a n unabhägige Punkte in (V ). Eine Isometrie f : (V )! (V ) ist eindeutig bestimmt durch die ilder f(a ),f(a ),...,f(a n ). eweis: Seien f und g euklidische Isometrien mit f(a i )=g(a i )für apple i apple n. Dann ist g f eine Isometrie mit g f(a i )=a i für alle i. Wir setzen b i := T a (a i )für apple i apple n. Dann ist b = und {b,...,b n } ist eine asis von V. Wir werden zeigen, dass h := T a g ft a die Identität ist. Insbesondere folgt dann die ehauptung f = g. Zunächst ist nach Konstruktion h() = und h(b i )=b i für alle i. Da h eine Isometrie ist, folgt daraus für x 2 V und y := h(x) Das ist äquivalent zu d(,x)=d(,y) und d(b i,x)=d(b i,y) 8 apple i apple n. hx, xi = hy, yi und hx b i,x b i i = hy b i,y b i i 8 apple i apple n. Durch Ausmultiplizieren erhält man aus den letzten n Gleichungen hx, b i i = hy, b i i 8 apple i apple n, und deshalb, da {b,...,b n } eine asis ist, hx, zi = hy, zi 8z 2 V. Also x = y = h(x) und h ist die Identität.

15 2.6 Euklidische Isometrien 267 eweis von Satz 2.35: Wir wählen eine asis {a,...,a n } von V. Die Punkte {a :=,a,...,a n } sind dann a n unabhängig und bilden somit eine a ne asis. Sei b := f(a )=f() und g := T b f.es ist dann g() =. Weiter setzen wir b i := f(a i )für apple i apple n. Wir konstruieren im Folgenden eine lineare Isometrie mit den gleichen ildern der asis wie g, so dass mit Hilfsatz 2.36 folgt, dass T b f = g =, was dann die ehauptung des Satzes beweist. Da g eine Isometrie ist, haben wir zunächst d(,a i )=d(,b i ) und d(a i,a j )=d(b i,b j ) für alle apple i, j apple n. Mit der Definition von d durch Norm bzw. Skalarprodukt folgt daraus insbesondere ha i,a j i = hb i,b j i für alle apple i, j apple n. ( ) Sei nun die eindeutige lineare Abbildung mit (a i )=b i für i =,...,n. Wir zeigen, dass eine euklidische Isometrie ist. Seien dazu x, y 2 (V ) beliebig. Wir schreiben x y = P n i= ia i. Dann gilt (x) (y) = (x y) = P n i= ib i und wir haben mit ( ) nx d( (x), (y)) 2 = k (x) (y)k 2 = = kx yk 2 = d(x, y) 2, i,j= i jhb i,b j i = nx i,j= i jha i,a j i d.h. die lineare Abbildung ist eine Isometrie. Zusammenfassend haben wir folgende Situation: Iso( (V )) ( A ( (V )) f = T b lineare Isometrie f = T b invertierbare lineare Abbildung Abbildungsmatrix A 2 O(n) Abbildungsmatrix A 2 GL(n, ) emerkung 2.37 Euklidische Isometrien heißen auch ewegungen. Ist f = T b eine ewegung so heißt f eigentlich bzw. uneigentlich, falls det = bzw. det =.

16 268 2 A ne und euklidische Geometrie 2.7 Quadriken In diesem Abschnitt benutzen wir frühere Ergebnisse, um ein geometrisches Klassifikationsproblem zu lösen. Wir betrachten den Vektorraum V = n versehen mit dem Standard-Skalarprodukt h, i. Entsprechend haben wir dann den a nen Raum n = ( n ) und den euklidischen Raum n = ( n ). Definition 2.38 Sei Q eine quadratische Form im Vektorraum n,b 2 n und 2. Eine Quadrik in n (oder Fläche 2. Grades) ist eine Menge der Form F := {x 2 n Q(x)+2hx, bi = }. In a nen Koordinaten bezüglich der a nen asis {,e,...,e n } haben wir F = {(x,...,x n ) > 2 n nx nx nx a ij x i x j +2 b k x k = }, i= j= k= wobei A =(a ij ) eine reelle symmetrische (n n)-matrix ist, (b,...,b n ) 2 2. n und Sei Q : V! die zu A gehörige quadratische Form und : V! V der zu Q (bzw. A) gehörige selbstadjungierte Endomorphismus. Setzen wir b := (b,...,b n ) und x := (x,...,x n ), so wird F durch folgende Gleichungen beschrieben: x > Ax +2b > x =, Q(x)+2hb, xi = oder auch hx, (x)+2bi =. Eine weitere nützliche Schreibweise für Quadriken ergibt sich, wenn man n als a - nen Unterraum von n+ au asst (siehe eispiel 2.8). Für die Quadrik F definieren wir die erweiterte Matrix A b ea := b >. (2.) Wir haben dann x 2 F () x > e A x =. sind durch F nur bis auf einen gemeinsamen, kon- emerkung 2.39 Q, b und stanten Faktor bestimmt. eispiel 2.4 Kegelschnitte oder Quadriken in 2.. Ellipsen: { x x a 2 x 2 + a 2 2x 2 2 = 2 }.

17 2.7 Quadriken Hyperbeln: { 3. Parabeln: { x x x 2 x a 2 x 2 a 2 2x 2 2 = 2 }. 2 2 a 2 x 2 x 2 =}. Hilfssatz 2.4 (Quadrik als egri der a nen Geometrie) Das ild einer Quadrik unter einer A nität ist wieder eine Quadrik. eweis: Sei f 2 Aff ( n ). Wir fassen n als a nen Unterraum von n+ auf. Dann können wir x = f (y) schreiben als x M c y =, wobei M 2 GL(n, ) und c 2 n ist. Somit haben wir x 2 F () = x > A e x M y = f(x) 2 f(f) () = y > > A c > b > b M c y. Weiter ist M > A c > b > b M c M > AM M > Ac + M > b = c > AM + b > M c > Ac + c > b + b > c (2.2) Diese Matrix kann man au assen als erweiterte Matrix (2.) einer Quadrik. Damit folgt, dass auch f(f) eine Quadrik ist. Mit dem letzten Ergebnis können wir definieren Definition 2.42 Zwei Quadriken F und F 2 in n sind genau dann a n äquivalent, F a F 2, wenn eine A nität f 2 Aff ( n ) existiert, so dass F 2 = f(f ). Weil Aff ( n ) eine Gruppe ist, ist a eine Äquivalenzrelation. Zwei Quadriken F und F 2 in n sind genau dann euklidisch äquivalent, F e F 2, wenn eine euklidische Isometrie f 2 Iso( n ) existiert, so dass F 2 = f(f ). Weil Iso( n ) eine Gruppe ist, ist e eine Äquivalenzrelation. Ziel der folgenden beiden Abschnitte ist es, Quadriken in (für die obigen Äquivalenzrelationen) zu klassifizieren. 3 durch Repräsentanten

18 27 2 A ne und euklidische Geometrie 2.7. Euklidische Klassifikation von Quadriken Wir untersuchen zuerst, ob der lineare Teil durch eine Translation des Koordinatensystems weggescha t werden kann. Wir setzen x = x + c für c =(c,...,c n ) 2 n (c ist dabei als Ortsvektor des Ursprungs des neuen (a nen) Koordinatensystems aufzufassen). Wir formen dazu die Gleichung für F wie folgt um: = hx, (x)+2bi, = hx + c, (x + c)+2bi, = hx, (x )i + hx, (c)i + hx, 2bi + hc, (x )i + hc, (c)i + hc, 2bi, = hx, (x )i +2hx, (c)i +2hx,bi + hc, (c)+2bi, hx, (x )i +2hx, (c)+bi = hc, (c)+2bi. Der lineare Term verschwindet also genau dann, wenn (c) = b. Damit ergeben sich 2 FÄLLE: FALL (I) b 2 ild. Das ist genau dann der Fall, wenn das LGS nx a ik x k = b i, i =, 2,...,n ( ) k= mindestens eine Lösung besitzt. FALL (II) b/2 ild. Das ist genau dann der Fall, wenn das LGS ( ) keine Lösung besitzt (in diesem Fall muss A singulär sein). Im Folgenden diskutieren wir diese beiden Fälle ausführlich für n = 3. Der Fall (I): Flächen mit Zentrum Ist c eine Lösung von ( ) und setzt man x = x + c so ist die Fläche durch die Gleichung hx, (x )i = gegeben. Dabei gilt = hc, (c)+2bi = hc, bi. Insbesondere folgt, dass mit x auch x die Gleichung der Fläche erfüllt: Der Ursprung des neuen Koordinatensystems ist ein sogenanntes Zentrum der Fläche. Nach dem Spektralsatz 9.9 existiert eine ON {a,a 2,a 3 } aus Eigenvektoren der Abbildung mit Eigenwerten, 2, 3. ezüglich dieser asis schreiben wir x = y a + y 2 a 2 + y 3 a 3 (d.h. y,y 2,y 3 sind neue a ne Koordinaten, die durch eine Translation und eine Rotation aus x,x 2,x 3 hervorgehen). Die Gleichung der Fläche lautet dann y y y3 2 =. Wieder sind verschiedene Fälle zu unterscheiden.

19 2.7 Quadriken 27 I.: Alle i 6=,i =, 2, 3. In diesem Fall ist A regulär und das LGS ( ) hat genau eine Lösung, also genau ein Zentrum. I..: = Haben alle i gleiches Vorzeichen, so ist F ein Punkt. Haben nicht alle i gleiches Vorzeichen, also o..d.a. >, 2 > und 3 <, so ist F ein (Doppel-)Kegel mit Spitze in und der 3-Achse als Achse. Wenn = 2, so ist F ein Kreis-Kegel. I..2: 6=(o..d.A. = und 2 3 ). Sind alle i >, so ist F ein Ellipsoid mit Halbachsen / p i. F ist ein Rotationsellipsoid, wenn = 2 oder 2 = 3. Wenn = 2 = 3, so ist F eine Kugel. Falls 2 > > 3, so ist F ein Einschaliges Hyperboloid. Wenn = 2, so ist F rotations-symmetrisch bezüglich der 3-Achse. Falls > > 2 3, so ist F ein Zweischaliges Hyperboloid. Wenn 2 = 3, so ist F rotations-symmetrisch bezüglich der -Achse. I.2: Nicht alle i 6=,i =, 2, 3. In diesem Fall hat das LGS ( ) unendlich viele Lösungen und F hat unendlich viele (Symmetrie-)Zentren. O..d.A. sei 3 =. Die Fläche F wird dann beschrieben durch die Gleichung y y 2 2 =. I.2.: = Seien 6= und 2 6=. Haben und 2 gleiches Vorzeichen, so ist F die 3-Achse. Haben und 2 verschiedenes Vorzeichen, so ist F ein Paar von Ebenen mit der 3-Achse als Schnittgeraden. Sei = oder 2 =. O..d.A. 2 =.Ist 6=, so ist F die (2, 3)-Ebene. Ist =, so ist F = 3. I.2.2: 6= (o..d.a. = und 2 ).

20 272 2 A ne und euklidische Geometrie Falls 2 >, ist F ein Elliptischer Zylinder mit der 3-Achse als Achse. Falls > 2 = ist F ein Paar von parallelen Ebenen. Falls > > 2 ist F ein Hyperbolischer Zylinder mit der 3-Achse als Achse. Der Fall (II): Flächen ohne Zentrum In diesem Fall hat das LGS ( ) keine Lösung. Nach dem Spektralsatz 9.9 existiert eine ON {a,a 2,a 3 } aus Eigenvektoren der Abbildung. Da im vorliegenden Fall A singulär ist, muss mindestens einer der Eigenwerte, 2, 3 gleich Null sein. O..d.A. sei 3 =.Für x = y a +y 2 a 2 +y 3 a 3 und b = c a + c 2 a 2 + c 3 a 3 lautet die Gleichung von F y y (c y + c 2 y 2 + c 3 y 3 )= (dabei muss c 3 6= sein, da sonst ( ) lösbar wäre). Wir machen nochmals Fallunterscheidungen. Wieder sind verschiedene Fälle zu unterscheiden. II.: 6= und 2 6=. In diesem Fall können wir quadratisch ergänzen (Translation): (y + c ) (y 2 + c 2 ) 2 +2c 3 y 3 = + c2 2 + c Setzt man: z := y + c, z 2 := y 2 + c 2 so gilt im neuen Koordinatensystem 2, z 3 := y 3 c 3 ( + c2 z 2 + 2z2 2 +2z 3 = ( i = i,i=, 2). c 3 + c2 2 2 Haben und 2 (und damit auch, 2 ) gleiches Vorzeichen, so ist F ein Elliptisches Paraboloid (mit 3-Achse als Achse) und rotationssymmetrisch genau dann, wenn = 2. Haben und 2 (und damit auch, 2 ) verschiedenes Vorzeichen, so ist F ein Hyperbolisches Paraboloid (mit 3-Achse als Achse). ),

21 2.7 Quadriken 273 II.2: = oder 2 =. O..d.A. sei 2 =. Sei 6=. Dann haben wir zunächst Wir setzen (y + c ) 2 +2(c 2 y 2 + c 3 y 3 )= + c2. u := y + c,u 2 := y 2,u 3 := y 3, (und := + c2 ). Damit erhalten wir als Gleichung für F u 2 +2(c 2 u 2 + c 3 u 3 )=. Eine Drehung um die u -Achse ergibt ein weiteres Koordinatensystem definiert durch u =: v u 2 =: c p 2 c v 2 p 3 v 3 c c 2 3 c c 2 3 u 3 =: c p 3 c v 2 + p 2 v 3 c c 2 3 c c 2 3 ergibt q v 2 +2( c c 2 3)v 2 =. Eine weitere Translation definiert durch ergibt schließlich z := v,z 2 := v 2 2 p c c 2 3,z 3 := v 3 z 2 +2z 2 = mit = p c c 2 3 und F ist ein Parabolischer Zylinder mit 3-Achse als Achse. Ist =, so ist F eine Ebene (c 3 6=). Zusammenfassend haben wir also gezeigt:

22 274 2 A ne und euklidische Geometrie Satz 2.43 Zu einer Quadrik (Fläche 2.Ordnung) F in 3 (verschieden von Punkt, Gerade und Ebene) existiert eine Quadrik F und Translationen bzw. Drehungen um 2 3, f,...,f r, so dass gilt F = f f 2 f r (F) F wird durch eine Gleichung aus der folgenden Liste beschrieben: x 2 + x2 a 2 2 a 2 x 2 3 a 2 = Kegel x 2 a 2 x 2 2 a 2 = Paar sich schneidender Ebenen x 2 + x2 a x2 a a 2 3 = Ellipsoid, Kugel für a = a 2 = a 3 x 2 + x2 a 2 2 a 2 2 x 2 3 a 2 3 = Einschaliges Hyperboloid x 2 a 2 x 2 2 a 2 2 x 2 3 a 2 3 = Zweischaliges Hyperboloid x 2 + x2 a 2 2 a 2 2 = Elliptischer Zylinder x 2 a 2 x 2 2 a 2 2 = Hyperbolischer Zylinder x 2 a 2 = Paar paralleler Ebenen x 2 + x2 a 2 2 a 2 2 =2x 3 Elliptisches Paraboloid x 2 a 2 x 2 2 a 2 2 =2x 3 Hyperbolisches Paraboloid x 2 a 2 =2x 3 Parabolischer Zylinder emerkung 2.44 Die a i in Satz 2.43 sind beliebige reelle Zahlen > ( freie Parameter ).

23 2.7 Quadriken 275 Kegel Paar sich schneidender Ebenen Ellipsoid einschaliges Hyperboloid zweischaliges Hyperboloid

24 276 2 A ne und euklidische Geometrie elliptischer Zylinder hyperbolischer Zylinder parabolischer Zylinder Paar paralleler Ebenen elliptisches Paraboloid hyperbolisches Paraboloid

25 2.7 Quadriken 277 Satz 2.43 können wir auch als Klassifikationsresultat (durch Repräsentanten) formulieren. Satz 2.45 Jede Quadrik F in 3 (F 6= Punkt, Gerade, Ebene) ist euklidisch äquivalent zu einer Quadrik aus der Liste in Satz eweis: Wir müssen noch zeigen, dass keine zwei Quadriken in der Liste von Satz 2.43 euklidisch äquivalent sein können. Dazu sei A bzw. A e die zu einer Quadrik gehörige symmetrische bzw. erweiterte Matrix. Wegen Formel (2.2) sind Rang A und Rang A e a ne Invarianten einer Quadrik. Außerdem ist nach dem Satz über Hauptachsentransformationen 2.5 die Menge der Eigenwerte von A eine euklidische Invariante. Man prüft nun direkt nach, dass diese drei Invarianten für alle Quadriken in Satz 2.43 verschieden sind. eispiel 2.46 Für 2 sei eine Quadrik F 3 gegeben durch die Gleichung 5x 2 +x x 2 3 6x x 2 2x x 3 4x 2 x 3 +4x +x 2 28x 3 =. Die zugehörige symmetrische Matrix A 2 3 und der Vektor b 2 3 sind dann A =(a ij )= 8 2 A, b = 5 A Für die Eigenwerte von A findet man: =9, 2 = 9, 3 =8. Das LGS (x) =Ax = b, also 5x 8x 2 x 3 = 7 8x +x 2 2x 3 = 5 x 2x 2 +2x 3 = 4, hat genau eine Lösung c =(,, ) >, das Zentrum der Fläche F. Um den Typ von F zu bestimmen, muss man Damit haben wir folgendes Ergebnis: berechen: = hc, (c )+2bi = hc,bi = +26. = 26, F ist ein Kegel > 26, F ist ein einschaliges Hyperboloid < 26, F ist ein zweischaliges Hyperboloid Hauptachsen von F = Eigenvektoren von A zu den Eigenwerten, 2, 3: b = 3 (, 2, 2)>,b 2 = 3 (2,, 2)>,b = 3 (2, 2, )>.

26 278 2 A ne und euklidische Geometrie A ne Klassifikation von Quadriken Manchmal ist man lediglich an der Sylvesterform einer Quadrik interessiert (d.h. nicht unbedingt an den expliziten Werten der Parameter a i in der Liste aus Satz Im eweis von Satz 2.43 haben wir sukzessive eulidische Isometrien (Translationen und Rotationen) verwendet um neue a ne Koordinaten einzuführen, in denen die Quadrik eine immer einfachere Definitionsgleichung besitzt. Will man die Quadriken nur bis auf a ne Äquivalenz bestimmen, hat man die größere Gruppe Aff ( 3 ) zur Verfügung. Wir können also insbesondere durch A nitäten der Form y i := x i a i i =, 2, 3 die Gleichungen aus Satz 2.43 weiter vereinfachen. Damit haben wir dann gezeigt

27 2.7 Quadriken 279 Satz 2.47 Jede Quadrik F in 3 (F 6= Punkt, Gerade, Ebene) ist a n äquivalent zu einer Quadrik aus folgender Liste: y 2 + y 2 2 y 2 3 = Kegel y 2 y 2 2 = Paar sich schneidender Ebenen y 2 + y y 2 3 = Ellipsoid y 2 + y 2 2 y 2 3 = Einschaliges Hyperboloid y 2 y 2 2 y 2 3 = Zweischaliges Hyperboloid y 2 + y 2 2 = Elliptischer Zylinder y 2 y 2 2 = Hyperbolischer Zylinder y 2 = Paar paralleler Ebenen y 2 + y 2 2 =2y 3 Elliptisches Paraboloid y 2 y 2 2 =2y 3 Hyperbolisches Paraboloid y 2 =2y 3 Parabolischer Zylinder eweis: Wir müssen noch zeigen, dass keine zwei Quadriken in der Liste von Satz 2.47 a n äquivalent sein können. Dazu sei wieder A bzw. A e die zu einer Quadrik gehörige symmetrische bzw. erweiterte Matrix. Wegen Formel (2.2) sind Rang A und Rang A e a ne Invarianten einer Quadrik. Außerdem ist nach dem Trägheitssatz von Sylvester 2.7 die Signatur von A eine lineare Invariante. Man prüft nun direkt nach, dass diese drei Invarianten für alle Quadriken in Satz 2.47 verschieden sind. Ist man nur an der a nen Klassifikation interessiert, so gibt es ein einfacheres Verfahren, als das in eispiel 2.46 durchgeführte, nämlich das quadratisches Ergänzen. Dazu zwei eispiele.

28 28 2 A ne und euklidische Geometrie eispiel Für t 2 sei eine Quadrik F t 3 gegeben durch die Gleichung 2x 2 +3x x2 3 +4x x 2 6x x 3 8x 2 x 3 +2tx 3 + t 2 =. Wir beginnen mit 2x 2 und betrachten alle Summanden in denen x als Faktor vorkommt. Durch quadratisches Ergänzen ergibt sich: 2[x 2 +2x (x x 3)+(x x 3) 2 ] 2(x x 3) 2 +3x 2 2 8x 2 x x2 3+2tx 3 +t 2 = also 2(x + x x 3) 2 + x 2 2 2x 2 x 3 2x tx 3 + t 2 =. Jetzt betrachtet man entsprechend x 2 2 und die (restlichen) Summanden in den x 2 vorkommt und ergänzt quadratisch: 2(x + x x 3) 2 +(x 2 2 2x 2 x 3 + x 2 3) 3x tx 3 + t 2 =. Eine letzte quadratische Ergänzung ergibt: 2(x + x x 3) 2 +(x 2 x 3 + x 3 ) 2 3(x 3 3 t) t2 =. Definiert man eine a ne Koordinaten-Transformation durch: y := p 2(x + x x 3) y 2 := x 2 x 3 y 3 := p 3(x 3 3 t), so lautet die Gleichung für F t in den neuen Koordinaten y 2 + y2 2 y t2 =. Damit haben wir folgendes Ergebnis: t =, F ist ein Kegel t 6=, F t ist ein zweischaliges Hyperboloid 2. Die Quadrik F sei gegeben durch x x 2 + x x 3 + x 2 x 3 +2x =.

29 2.7 Quadriken 28 Um quadratisch ergänzen zu können, brauchen wir quadratische Terme. Diese verscha en wir uns durch folgenden Trick. Wir machen die (lineare) Koordinatentransformation x := y y 2 x 2 := y + y 2 x 3 := y 3. Damit lautet die Gleichung von F Jetzt kann man quadratisch ergänzen: y 2 y y y 3 +2y 2y 2 =. y 2 +2y (y 3 +)+(y 3 +) 2 (y 3 +) 2 y 2 2 2y 2 =, (y + y 3 +) 2 (y 2 +) 2 (y 3 +) 2 =. Macht man schließlich noch die a ne Koordinatentransformation z := y + y 3 z 2 := y 2 + z 3 := y 3 +, so erhält man als Ergebnis z 2 z2 2 z3 2 =, d.h. F ist ein Kegel.

4 Lineare Abbildungen und Matrizen

4 Lineare Abbildungen und Matrizen Mathematik I für inf/swt, Wintersemester /, Seite 8 4 Lineare Abbildungen und Matrizen 4 Kern und Injektivität 4 Definition: Sei : V W linear Kern : {v V : v } ist linearer eilraum von V Ü68 und heißt

Mehr

Mathematik II für Studierende der Informatik. Wirtschaftsinformatik (Analysis und lineare Algebra) im Sommersemester 2016

Mathematik II für Studierende der Informatik. Wirtschaftsinformatik (Analysis und lineare Algebra) im Sommersemester 2016 und Wirtschaftsinformatik (Analysis und lineare Algebra) im Sommersemester 2016 25. April 2016 Die Dimensionsformel Definition 3.9 Sei f : V W eine lineare Abbildung zwischen zwei K-Vektorräumen. Der Kern

Mehr

6.3 Hauptachsentransformation

6.3 Hauptachsentransformation Im Wintersemester 6/7 wurde in der Vorlesung Höhere Mathematik für Ingenieurstudiengänge der folgende Algorithmus zur Hauptachsentransformation besprochen: 63 Hauptachsentransformation Die Matrizen, die

Mehr

Zusammenfassung: Geometrie.

Zusammenfassung: Geometrie. Zusammenfassung: Geometrie. Gabriele Nebe und Sebastian Thomas Lineare Algebra II, WS 2009/10 nach dem Skript von Prof. W. Plesken Affine Geometrie Definition. Ein affiner Raum ist eine Menge A, auf der

Mehr

4.3 Bilinearformen. 312 LinAlg II Version Juni 2006 c Rudolf Scharlau

4.3 Bilinearformen. 312 LinAlg II Version Juni 2006 c Rudolf Scharlau 312 LinAlg II Version 0 20. Juni 2006 c Rudolf Scharlau 4.3 Bilinearformen Bilinearformen wurden bereits im Abschnitt 2.8 eingeführt; siehe die Definition 2.8.1. Die dort behandelten Skalarprodukte sind

Mehr

Übungen zu Einführung in die Lineare Algebra und Geometrie

Übungen zu Einführung in die Lineare Algebra und Geometrie Übungen zu Einführung in die Lineare Algebra und Geometrie Andreas Cap Sommersemester 2010 Kapitel 1: Einleitung (1) Für a, b Z diskutiere analog zur Vorlesung das Lösungsverhalten der Gleichung ax = b

Mehr

7. Wie lautet die Inverse der Verkettung zweier linearer Abbildungen? 9. Wie kann die Matrixdarstellung einer linearen Abbildung aufgestellt werden?

7. Wie lautet die Inverse der Verkettung zweier linearer Abbildungen? 9. Wie kann die Matrixdarstellung einer linearen Abbildung aufgestellt werden? Kapitel Lineare Abbildungen Verständnisfragen Sachfragen Was ist eine lineare Abbildung? Erläutern Sie den Zusammenhang zwischen Unterräumen, linearer Unabhängigkeit und linearen Abbildungen! 3 Was ist

Mehr

4 Affine Koordinatensysteme

4 Affine Koordinatensysteme 4 Affine Koordinatensysteme Sei X φ ein affiner Raum und seien p,, p r X Definition: Nach ( c ist der Durchschnitt aller affinen Unterräume Z X, welche die Menge {p,,p r } umfassen, selbst ein affiner

Mehr

Aussagenlogik. Lehrstuhl für BWL, insb. Mathematik und Statistik Prof. Dr. Michael Merz Mathematik für Betriebswirte I Wintersemester 2015/2016

Aussagenlogik. Lehrstuhl für BWL, insb. Mathematik und Statistik Prof. Dr. Michael Merz Mathematik für Betriebswirte I Wintersemester 2015/2016 Aussagenlogik 1. Gegeben seien folgende Aussagen: A: 7 ist eine ungerade Zahl B: a + b < a + b, a, b R C: 2 ist eine Primzahl D: 7 7 E: a + 1 b, a, b R F: 3 ist Teiler von 9 Bestimmen Sie den Wahrheitswert

Mehr

Ausgewählte Lösungen zu den Übungsblättern 4-5

Ausgewählte Lösungen zu den Übungsblättern 4-5 Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik Institut für Mathematik und Rechneranwendung Vorlesung: Lineare Algebra (ME), Prof. Dr. J. Gwinner Ausgewählte en zu den Übungsblättern -5 Aufgabe, Lineare Unabhängigkeit

Mehr

2. Dezember Lineare Algebra II. Christian Ebert & Fritz Hamm. Skalarprodukt, Norm, Metrik. Matrizen. Lineare Abbildungen

2. Dezember Lineare Algebra II. Christian Ebert & Fritz Hamm. Skalarprodukt, Norm, Metrik. Matrizen. Lineare Abbildungen Algebra und Algebra 2. Dezember 2011 Übersicht Algebra und Algebra I Gruppen & Körper Vektorräume, Basis & Dimension Algebra Norm & Metrik Abbildung & Algebra I Eigenwerte, Eigenwertzerlegung Singulärwertzerlegung

Mehr

Vektorräume und Lineare Abbildungen

Vektorräume und Lineare Abbildungen Vektorräume und Lineare Abbildungen Patricia Doll, Selmar Binder, Lukas Bischoff, Claude Denier ETHZ D-MATL SS 07 11.04.2007 1 Vektorräume 1.1 Definition des Vektorraumes (VR) 1.1.1 Grundoperationen Um

Mehr

Proseminar Lineare Algebra II, SS 11. Blatt

Proseminar Lineare Algebra II, SS 11. Blatt Blatt 1 1. Berechnen Sie die Determinante der Matrix 0 0 4 1 2 5 1 7 1 2 0 3 1 3 0 α. 2. Stellen Sie folgende Matrix als Produkt von Elementarmatrizen dar: 1 3 1 4 2 5 1 3 0 4 3 1. 3 1 5 2 3. Seien n 2

Mehr

Klausurenkurs zum Staatsexamen (SS 2015): Lineare Algebra und analytische Geometrie 5

Klausurenkurs zum Staatsexamen (SS 2015): Lineare Algebra und analytische Geometrie 5 Dr. Erwin Schörner Klausurenkurs zum Staatsexamen (SS 5): Lineare Algebra und analytische Geometrie 5 5. (Herbst 9, Thema 3, Aufgabe ) Betrachtet werde die Matrix A := 3 4 5 5 7 7 9 und die lineare Abbildung

Mehr

Übungen zu Einführung in die Lineare Algebra und Geometrie

Übungen zu Einführung in die Lineare Algebra und Geometrie Übungen zu Einführung in die Lineare Algebra und Geometrie Andreas Cap Wintersemester 2014/15 Kapitel 1: Einleitung (1) Für a, b Z diskutiere analog zur Vorlesung das Lösungsverhalten der Gleichung ax

Mehr

Anwendung v. symmetrischen Matrizen: Hauptachsentransformation

Anwendung v. symmetrischen Matrizen: Hauptachsentransformation Zusammenfassung: Eigenwerte, Eigenvektoren, Diagonalisieren Eigenwertgleichung: Bedingung an EW: Eigenwert Eigenvektor charakteristisches Polynom Für ist ein Polynom v. Grad, Nullstellen. Wenn EW bekannt

Mehr

8. Kleinsche Geometrie I: Hyperbolische Geometrie. Das Erlanger Programm.

8. Kleinsche Geometrie I: Hyperbolische Geometrie. Das Erlanger Programm. 8. Kleinsche Geometrie I: Hyperbolische Geometrie Nach den bisherigen Ergebnissen müssen wir uns nun um die Gruppe PSL 2 C kümmern. Das Studium dieser Gruppe wird uns in dieser Vorlesung zu einem neuen

Mehr

Vektorräume. 1. v + w = w + v (Kommutativität der Vektoraddition)

Vektorräume. 1. v + w = w + v (Kommutativität der Vektoraddition) Vektorräume In vielen physikalischen Betrachtungen treten Größen auf, die nicht nur durch ihren Zahlenwert charakterisiert werden, sondern auch durch ihre Richtung Man nennt sie vektorielle Größen im Gegensatz

Mehr

Musterlösung zur Probeklausur Lineare Algebra I

Musterlösung zur Probeklausur Lineare Algebra I Musterlösung zur Probeklausur Lineare Algebra I Aufgabe 1 5 Punkte: Welche der folgenden Aussagen sind wahr bzw. falsch? Setzen Sie in jeder Zeile genau ein Kreuz. Für jede korrekte Antwort erhalten Sie

Mehr

Euklidische Normalformen der dreidimensionalen Quadriken

Euklidische Normalformen der dreidimensionalen Quadriken Euklidische Normalformen der dreidimensionalen Quadriken Es existieren 17 verschiedene Typen räumlicher Quadriken mit folgenden Normalformen: Euklidische Normalform der dreidimensionalen Quadriken 1-1

Mehr

Symmetrien. Transformationen. Affine und euklidische Räume

Symmetrien. Transformationen. Affine und euklidische Räume Symmetrien Transformationen Der Gruppenbegriff entwickelte sich aus dem Begriff der Transformationsgruppe. In dieser Form tauchen auch die meisten Gruppen in der Mathematik, Physik, Chemie, Kristallographie,

Mehr

Lineare Algebra I Zusammenfassung

Lineare Algebra I Zusammenfassung Prof. Dr. Urs Hartl WiSe 10/11 Lineare Algebra I Zusammenfassung 1 Vektorräume 1.1 Mengen und Abbildungen injektive, surjektive, bijektive Abbildungen 1.2 Gruppen 1.3 Körper 1.4 Vektorräume Definition

Mehr

10.2 Linearkombinationen

10.2 Linearkombinationen 147 Vektorräume in R 3 Die Vektorräume in R 3 sind { } Geraden durch den Ursprung Ebenen durch den Ursprung R 3 Analog zu reellen Vektorräumen kann man komplexe Vektorräume definieren. In der Definition

Mehr

Eigenwerte und Diagonalisierung

Eigenwerte und Diagonalisierung Eigenwerte und Diagonalisierung Wir wissen von früher: Seien V und W K-Vektorräume mit dim V = n, dim W = m und sei F : V W linear. Werden Basen A bzw. B in V bzw. W gewählt, dann hat F eine darstellende

Mehr

Lineare Algebra I (WS 13/14)

Lineare Algebra I (WS 13/14) Lineare Algebra I (WS 13/14) Alexander Lytchak Nach einer Vorlage von Bernhard Hanke 15.11.2013 Alexander Lytchak 1 / 12 Erinnerung Eine Abbildung f : V W zwischen reellen Vektorräumen ist linear, wenn

Mehr

Prüfung Lineare Algebra 2

Prüfung Lineare Algebra 2 1. Überprüfen Sie die folgenden Aussagen: (1) Zwei reelle symmetrische Matrizen sind genau dann ähnlich, wenn sie die gleiche Signatur haben. (2) Jede symmetrische Matrix ist kongruent zu einer Diagonalmatrix,

Mehr

Kapitel VI. Euklidische Geometrie

Kapitel VI. Euklidische Geometrie Kapitel VI. Euklidische Geometrie 1 Abstände und Lote Wiederholung aus Kapitel IV. Wir versehen R n mit dem Standard Skalarprodukt x 1 y 1.,. := x 1 y 1 +... + x n y n x n y n Es gilt für u, v, w R n und

Mehr

5 Lineare Abbildungen

5 Lineare Abbildungen 5 Lineare Abbildungen Pink: Lineare Algebra HS 2014 Seite 56 5 Lineare Abbildungen 5.1 Definition Gegeben seien Vektorräume U, V, W über einem Körper K. Definition: Eine Abbildung f : V W heisst K-linear,

Mehr

Orthonormalisierung. ein euklidischer bzw. unitärer Vektorraum. Wir setzen

Orthonormalisierung. ein euklidischer bzw. unitärer Vektorraum. Wir setzen Orthonormalisierung Wie schon im Falle V = R n erwähnt, erhalten wir durch ein Skalarprodukt eine zugehörige Norm (Länge) eines Vektors und in weiterer Folge eine Metrik (Abstand zwischen zwei Vektoren).

Mehr

Kapitel 6. Geometrie. 6.1 Affine Räume

Kapitel 6. Geometrie. 6.1 Affine Räume Kapitel 6 c M. Roczen und H. Wolter Preview zur aktuellen Fassung: Lineare Algebra individuell Online Ver. 0.52, 28.5.2005 Alle Rechte vorbehalten Geometrie Im weiten Feld der Geometrie befassen wir uns

Mehr

DEUTSCHE SCHULE MONTEVIDEO BIKULTURELLES DEUTSCH-URUGUAYISCHES ABITUR ( AUF SPANISCH )

DEUTSCHE SCHULE MONTEVIDEO BIKULTURELLES DEUTSCH-URUGUAYISCHES ABITUR ( AUF SPANISCH ) Grundlegende Bemerkungen : Der Begriff des Vektors wurde in den vergangenen Jahren im Geometrieunterricht eingeführt und das mathematische Modell des Vektors wurde vor allem auch im Physikunterricht schon

Mehr

Affine und projektive Räume

Affine und projektive Räume Affine und projektive Räume W. Kühnel Literatur hierzu: G.Fischer, Analytische Geometrie, 7. Aufl., Vieweg 2001 Zur Motivation: Wenn man in einem Vektorraum die Elemente nicht als Vektoren, sondern als

Mehr

1.Übung Mathematik I

1.Übung Mathematik I 1Übung Mathematik I 1) Ist folgende Aussage eine Implikation? ( Begründung!) (( A B) -> ( A C) ) = > (C A) 2 Onkel Dagobert wurde Geld aus seinem Geldspeicher gestohlen Er hat drei Tatverdächtige: Die

Mehr

5 Lineare Algebra (Teil 3): Skalarprodukt

5 Lineare Algebra (Teil 3): Skalarprodukt 5 Lineare Algebra (Teil 3): Skalarprodukt Der Begriff der linearen Abhängigkeit ermöglicht die Definition, wann zwei Vektoren parallel sind und wann drei Vektoren in einer Ebene liegen. Daß aber reale

Mehr

Definitionen. Merkblatt lineare Algebra. affiner Teilraum Menge, die durch Addition eines Vektors v 0 zu allen Vektoren eines Vektorraumes V entsteht

Definitionen. Merkblatt lineare Algebra. affiner Teilraum Menge, die durch Addition eines Vektors v 0 zu allen Vektoren eines Vektorraumes V entsteht Seite 1 Definitionen affiner Teilraum Menge, die durch Addition eines Vektors v 0 zu allen Vektoren eines Vektorraumes V entsteht ähnliche Matrizen Matrizen, die das gleiche charakteristische Polynom haben

Mehr

Lineare Algebra I (WS 13/14)

Lineare Algebra I (WS 13/14) Lineare Algebra I (WS 13/14) Alexander Lytchak Nach einer Vorlage von Bernhard Hanke 29.11.2013 Alexander Lytchak 1 / 13 Wiederholung Der Rang einer linearen Abbildung ist gleich dem Spaltenrang der darstellenden

Mehr

Bild, Faser, Kern. Stefan Ruzika. 23. Mai Mathematisches Institut Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz

Bild, Faser, Kern. Stefan Ruzika. 23. Mai Mathematisches Institut Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz Stefan Ruzika Mathematisches Institut Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz 23. Mai 2016 Stefan Ruzika 7: Bild, Faser, Kern 23. Mai 2016 1 / 11 Gliederung 1 Schulstoff 2 Körper 3 Vektorräume 4 Basis

Mehr

1 Linearkombinationen

1 Linearkombinationen Matthias Tischler Karolina Stoiber Ferienkurs Lineare Algebra für Physiker WS 14/15 A 1 Linearkombinationen Unter einer Linearkombination versteht man in der linearen Algebra einen Vektor, der sich durch

Mehr

Lineare Algebra I Vorlesung - Prof. Dr. Daniel Roggenkamp & Falko Gauß

Lineare Algebra I Vorlesung - Prof. Dr. Daniel Roggenkamp & Falko Gauß Lineare Algebra I - 26. Vorlesung - Prof. Dr. Daniel Roggenkamp & Falko Gauß Donnerstag 8.12.: 8:30 Uhr - Vorlesung 10:15 Uhr - große Übung / Fragestunde Klausur: Mittwoch, 14.12. 14:15 Uhr, A3 001 Cauchy-Schwarz

Mehr

(Allgemeine) Vektorräume (Teschl/Teschl 9)

(Allgemeine) Vektorräume (Teschl/Teschl 9) (Allgemeine) Vektorräume (Teschl/Teschl 9) Sei K ein beliebiger Körper. Ein Vektorraum über K ist eine (nichtleere) Menge V, auf der zwei Operationen deniert sind, die bestimmten Rechenregeln genügen:

Mehr

Lineare Algebra. Mathematik II für Chemiker. Daniel Gerth

Lineare Algebra. Mathematik II für Chemiker. Daniel Gerth Lineare Algebra Mathematik II für Chemiker Daniel Gerth Überblick Lineare Algebra Dieses Kapitel erklärt: Was man unter Vektoren versteht Wie man einfache geometrische Sachverhalte beschreibt Was man unter

Mehr

3.3 Klassifikation quadratischer Formen auf R n

3.3 Klassifikation quadratischer Formen auf R n 3.3. Klassifikation quadratischer Formen auf R n 61 3.3 Klassifikation quadratischer Formen auf R n Wir können den Hauptsatz über symmetrische Matrizen verwenden, um uns einen Überblick über die Lösungsmengen

Mehr

Lineare Algebra II 8. Übungsblatt

Lineare Algebra II 8. Übungsblatt Lineare Algebra II 8. Übungsblatt Fachbereich Mathematik SS 11 Prof. Dr. Kollross 1./9. Juni 11 Susanne Kürsten Tristan Alex Gruppenübung Aufgabe G1 (Minitest) Sei V ein euklidischer oder unitärer Vektorraum.

Mehr

TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN

TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN Zentrum Mathematik PROF. DR.DR. JÜRGEN RICHTER-GEBERT, VANESSA KRUMMECK, MICHAEL PRÄHOFER Höhere Mathematik für Informatiker I Wintersemester 3/ Aufgabenblatt 6. Januar Präsenzaufgaben

Mehr

Prüfung Lineare Algebra Sei V ein n-dimensionaler euklidischer Raum. Welche der folgenden Aussagen ist wahr?

Prüfung Lineare Algebra Sei V ein n-dimensionaler euklidischer Raum. Welche der folgenden Aussagen ist wahr? 1. Sei V ein n-dimensionaler euklidischer Raum. Welche der folgenden Aussagen ist wahr? A. Wenn n = 3 ist, sind mindestens zwei der drei Euler-Winkel einer Drehung kleiner oder gleich π. B. Wenn n = 2

Mehr

3 Lineare Abbildungen und Matrizen

3 Lineare Abbildungen und Matrizen 3 Lineare Abbildungen und Matrizen Definition 3.1. Es seien V und W zwei Vektorräume über demselben Zahlkörper k. Eine Abbildung heisst linear, falls gilt i) [ λ k ] [ v V ] [ f (λ v) = λ f ( v) ] ii)

Mehr

Lineare Algebra und analytische Geometrie I

Lineare Algebra und analytische Geometrie I Prof Dr H Brenner Osnabrück WS 205/206 Lineare Algebra und analytische Geometrie I Vorlesung 2 Ein guter Schüler lernt auch bei einem schlechten Lehrer Eigentheorie Unter einer Achsenspiegelung in der

Mehr

Definition 27 Affiner Raum über Vektorraum V

Definition 27 Affiner Raum über Vektorraum V Definition 27 Affiner Raum über Vektorraum V Definition 27 Affiner Raum über Vektorraum V ist die Menge A = Definition 27 Affiner Raum über Vektorraum V ist die Menge A = mit einer Abbildung + : A V A,

Mehr

9.2 Invertierbare Matrizen

9.2 Invertierbare Matrizen 34 9.2 Invertierbare Matrizen Die Division ist als Umkehroperation der Multiplikation definiert. Das heisst, für reelle Zahlen a 0 und b gilt b = a genau dann, wenn a b =. Übertragen wir dies von den reellen

Mehr

Mathematik II für Studierende der Informatik. Wirtschaftsinformatik (Analysis und lineare Algebra) im Sommersemester 2016

Mathematik II für Studierende der Informatik. Wirtschaftsinformatik (Analysis und lineare Algebra) im Sommersemester 2016 und Wirtschaftsinformatik (Analysis und lineare Algebra) im Sommersemester 2016 18. April 2016 Übersicht über die Methoden Seien v 1,..., v r Vektoren in K n. 1. Um zu prüfen, ob die Vektoren v 1,...,

Mehr

2.2 Kern und Bild; Basiswechsel

2.2 Kern und Bild; Basiswechsel 22 Kern und Bild; Basiswechsel 22 Kern und Bild; Basiswechsel 35 Jede lineare Abbildung definiert charakteristische Unterräume, sowohl im Ausgangsraum als auch im Bildraum 22 Satz Sei L: V W eine lineare

Mehr

$Id: linabb.tex,v /01/09 13:27:34 hk Exp hk $

$Id: linabb.tex,v /01/09 13:27:34 hk Exp hk $ Mathematik für Ingenieure I, WS 8/9 Freitag 9. $Id: linabb.tex,v.3 9//9 3:7:34 hk Exp hk $ II. Lineare Algebra 9 Lineare Abbildungen 9. Lineare Abbildungen Der folgende Satz gibt uns eine einfachere Möglichkeit

Mehr

Klausurenkurs zum Staatsexamen (WS 2013/14): Lineare Algebra und analytische Geometrie 7

Klausurenkurs zum Staatsexamen (WS 2013/14): Lineare Algebra und analytische Geometrie 7 Dr. Erwin Schörner Klausurenkurs zum Staatsexamen (WS 3/4): Lineare Algebra und analytische Geometrie 7 7. (Frühjahr, Thema 3, Aufgabe 4) Im R 3 seien die beiden Ebenen E : 6x+4y z = und E : +s +t 4 gegeben.

Mehr

6 Symmetrische Matrizen und quadratische Formen

6 Symmetrische Matrizen und quadratische Formen Mathematik für Ingenieure II, SS 9 Freitag 9.6 $Id: quadrat.tex,v. 9/6/9 4:6:48 hk Exp $ 6 Symmetrische Matrizen und quadratische Formen 6. Symmetrische Matrizen Eine n n Matrix heißt symmetrisch wenn

Mehr

4.3 Affine Punkträume

4.3 Affine Punkträume 4.3. AFFINE PUNKTRÄUME 185 4.3 Affine Punkträume Es wird jetzt der Übergang von der linearen Algebra zur analytischen Geometrie beschrieben. 4.3.1 Definition (affiner Punktraum) Sei V ein K-Vektorraum,

Mehr

Eigenwerte, Diagonalisierbarkeit, charakteristisches Polynom

Eigenwerte, Diagonalisierbarkeit, charakteristisches Polynom Eigenwerte, Diagonalisierbarkeit, charakteristisches Polynom Eine Fragestellung, die uns im weiteren beschäftigen wird, ist das Finden eines möglichst einfachen Repräsentanten aus jeder Äquivalenzklasse

Mehr

Erweiterte Koordinaten

Erweiterte Koordinaten Erweiterte Koordinaten Sei K n ein n dimensionaler affiner Raum Die erweiterten Koordinaten des Punktes x x n K n sind x x n Kn+ (Das ist für alle K sinnvoll, weil in jedem Körper K wohldefiniert ist In

Mehr

Affine Geometrie (Einfachere, konstruktive Version)

Affine Geometrie (Einfachere, konstruktive Version) Affine Geometrie (Einfachere, konstruktive Version) Def. Affiner Raum der Dimension n über Körper K ist nach Definition K n. Bemerkung. Man könnte Theorie von affinen Raumen auch axiomatisch aufbauen mit

Mehr

Mathematik II für Studierende der Informatik. Wirtschaftsinformatik (Analysis und lineare Algebra) im Sommersemester 2015

Mathematik II für Studierende der Informatik. Wirtschaftsinformatik (Analysis und lineare Algebra) im Sommersemester 2015 und Wirtschaftsinformatik (Analysis und lineare Algebra) im Sommersemester 2015 4. April 2016 Zu der Vorlesung wird ein Skript erstellt, welches auf meiner Homepage veröffentlicht wird: http://www.math.uni-hamburg.de/home/geschke/lehre.html

Mehr

Aufgabensammlung aus Mathematik 2 UMIT, SS 2010, Version vom 7. Mai 2010

Aufgabensammlung aus Mathematik 2 UMIT, SS 2010, Version vom 7. Mai 2010 Aufgabensammlung aus Mathematik 2 UMIT, SS 2, Version vom 7. Mai 2 I Aufgabe I Teschl / K 3 Zerlegen Sie die Zahl 8 N in ihre Primfaktoren. Aufgabe II Teschl / K 3 Gegeben sind die natürliche Zahl 7 und

Mehr

3.3 Skalarprodukte 3.3. SKALARPRODUKTE 153

3.3 Skalarprodukte 3.3. SKALARPRODUKTE 153 3.3. SKALARPRODUKTE 153 Hierzu müssen wir noch die Eindeutigkeit (Unabhängigkeit von der Wahl der Basis bzw. des Koordinatensystems) zeigen. Sei hierzu β eine Bilinearform und q die entsprechende quadratische

Mehr

EINFÜHRUNG IN DIE ANALYTISCHE GEOMETRIE UND LINEARE ALGEBRA

EINFÜHRUNG IN DIE ANALYTISCHE GEOMETRIE UND LINEARE ALGEBRA EINFÜHRUNG IN DIE ANALYTISCHE GEOMETRIE UND LINEARE ALGEBRA VON SIEGFRIED BREHMER UND HORST BELKNER MIT 146 A B B I L D U N G E N VEB DEUTSCHER VERLAG DER WISSENSCHAFTEN BERLIN 1966 INHALTSVERZEICHNIS

Mehr

8 Tangenten an Quadriken

8 Tangenten an Quadriken 8 Tangenten an Quadriken A Geraden auf Quadriken: Sei A 0 eine symmetrische n n Matri und Q : t A + b t + c = 0 eine nicht leere Quadrik im R n, b R n, c R. g = p + R v R n ist die Gerade durch p mit Richtung

Mehr

37 Gauß-Algorithmus und lineare Gleichungssysteme

37 Gauß-Algorithmus und lineare Gleichungssysteme 37 Gauß-Algorithmus und lineare Gleichungssysteme 37 Motivation Lineare Gleichungssysteme treten in einer Vielzahl von Anwendungen auf und müssen gelöst werden In Abschnitt 355 haben wir gesehen, dass

Mehr

++ + = 0 so erhält man eine quadratische Gleichung mit zwei Variablen dx+ey+f = 0 1.1

++ + = 0 so erhält man eine quadratische Gleichung mit zwei Variablen dx+ey+f = 0 1.1 Hauptachsentransformation. Einleitung Schneidet man den geraden Kreiskegel mit der Gleichung = + und die Ebene ++ + = 0 so erhält man eine quadratische Gleichung mit zwei Variablen +2 + +dx+ey+f = 0. Die

Mehr

Kapitel 2: Mathematische Grundlagen

Kapitel 2: Mathematische Grundlagen [ Computeranimation ] Kapitel 2: Mathematische Grundlagen Prof. Dr. Stefan M. Grünvogel stefan.gruenvogel@fh-koeln.de Institut für Medien- und Phototechnik Fachhochschule Köln 2. Mathematische Grundlagen

Mehr

Lineare Abbildungen. i=0 c ix i n. K n K m

Lineare Abbildungen. i=0 c ix i n. K n K m Kapitel 4 Lineare Abbildungen In diesem Abschnitt lernen Sie erstmals eine Klasse von strukturerhaltenden Abbildungen kennen. Diese Konzept ist von zentraler Bedeutung in der Algebra. Grob gesagt geht

Mehr

Klausurenkurs zum Staatsexamen (WS 2015/16): Lineare Algebra und analytische Geometrie 3

Klausurenkurs zum Staatsexamen (WS 2015/16): Lineare Algebra und analytische Geometrie 3 Dr. Erwin Schörner Klausurenkurs zum Staatsexamen (WS 205/6): Lineare Algebra und analytische Geometrie 3 3. (Herbst 997, Thema 3, Aufgabe ) Berechnen Sie die Determinante der reellen Matrix 0 2 0 2 2

Mehr

Homogene und inhomogene Koordinaten und das Hyperboloid

Homogene und inhomogene Koordinaten und das Hyperboloid Seminararbeit zum Seminar aus Reiner Mathematik Homogene und inhomogene Koordinaten und das Hyperboloid Gernot Holler 1010674 WS 2012/13 28.November 2012 1 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 3 2 Homogene

Mehr

Lineare Algebra I. Christian Ebert & Fritz Hamm. Gruppen & Körper. Vektorraum, Basis & Dimension. Lineare Algebra I. 18.

Lineare Algebra I. Christian Ebert & Fritz Hamm. Gruppen & Körper. Vektorraum, Basis & Dimension. Lineare Algebra I. 18. 18. November 2011 Wozu das alles? Bedeutung von Termen Vektoren in R n Ähnlichkeiten zwischen Termbedeutungen Skalarprodukt/Norm/Metrik in R n Komposition von Termbedeutungen Operationen auf/abbildungen

Mehr

4.4 Symmetrische Bilinearformen

4.4 Symmetrische Bilinearformen 4.4. SYMMETRISCHE BILINEARFORMEN 195 4.4 Symmetrische Bilinearformen Alle betrachteten Vektorräume seien euklidisch. Wir betrachten Bilinearformen Φ: V V R, von denen wir nur voraussetzen, daß sie symmetrisch

Mehr

Anhang A. Etwas affine Geometrie. A.1 Die affine Hülle

Anhang A. Etwas affine Geometrie. A.1 Die affine Hülle Anhang A Etwas affine Geometrie In diesem Anhang stellen wir die wichtigsten Grundbegriffe aus der affinen Geometrie zusammen, soweit sie eben für uns von Nutzen sind. Für weiterführende Ergebnisse sei

Mehr

6 Symmetrische Matrizen und quadratische Formen

6 Symmetrische Matrizen und quadratische Formen Mathematik für Ingenieure II, SS 009 Dienstag 3.6 $Id: quadrat.tex,v.4 009/06/3 4:55:47 hk Exp $ 6 Symmetrische Matrizen und quadratische Formen 6.3 Quadratische Funktionen und die Hauptachsentransformation

Mehr

Kapitel 13. Lineare Gleichungssysteme und Basen

Kapitel 13. Lineare Gleichungssysteme und Basen Kapitel 13. Lineare Gleichungssysteme und Basen Matrixform des Rangsatzes Satz. Sei A eine m n-matrix mit den Spalten v 1, v 2,..., v n. A habe den Rang r. Dann ist die Lösungsmenge L := x 1 x 2. x n x

Mehr

Die Abbildung (x 1 ;x 2 ) 7! (x 1 ;x 2 ; 1) ist eine Einbettung von R 2 in P 2 (als Mengen). Punkte mit z 6= 0 sind endliche" Punkte mit inhomogenen K

Die Abbildung (x 1 ;x 2 ) 7! (x 1 ;x 2 ; 1) ist eine Einbettung von R 2 in P 2 (als Mengen). Punkte mit z 6= 0 sind endliche Punkte mit inhomogenen K Kapitel IV Projektive Geometrie In diesem Kapitel wird eine kurze Einführung in die projektive Geometrie gegeben. Es sollen unendlich ferne Punkte mit Hilfe von homogene Koordinaten eingeführt werden und

Mehr

4 Lineare Abbildungen Basisdarstellungen

4 Lineare Abbildungen Basisdarstellungen 4 Lineare Abbildungen Basisdarstellungen (4.1) Seien V,W endlich dimensionale K-Vektorräume, und sei T : V W linear. Sei {v 1,...,v } Basis von V und {w 1,...,w M } Basis von W. Sei T (v j ) = M a kj w

Mehr

Übungen zur Linearen Algebra 1

Übungen zur Linearen Algebra 1 Übungen zur Linearen Algebra 1 Wintersemester 2014/2015 Universität Heidelberg - IWR Prof. Dr. Guido Kanschat Dr. Dörte Beigel Philipp Siehr Blatt 10 Abgabetermin: Freitag, 16.01.2015, 11 Uhr Auf diesem

Mehr

Wiederholungsblatt Elementargeometrie LÖSUNGSSKIZZE

Wiederholungsblatt Elementargeometrie LÖSUNGSSKIZZE Wiederholungsblatt Elementargeometrie im SS 01 bei Prof. Dr. S. Goette LÖSUNGSSKIZZE Die Lösungen unten enthalten teilweise keine vollständigen Rechnungen. Es sind aber alle wichtigen Zwischenergebnisse

Mehr

Klausur zur Vorlesung Lineare Algebra II, SoSe 2016,

Klausur zur Vorlesung Lineare Algebra II, SoSe 2016, Klausur zur Vorlesung Lineare Algebra II, SoSe 6, 6.7.6 Vokabelbuch In diesem Teil soll getestet werden, inwieweit Sie in der Lage sind, wichtige Definitionen und Sätze aus der Vorlesung korrekt zu formulieren

Mehr

Vorlesung 27. Der projektive Raum. Wir werden den projektiven Raum zunehmend mit mehr Strukturen versehen.

Vorlesung 27. Der projektive Raum. Wir werden den projektiven Raum zunehmend mit mehr Strukturen versehen. Vorlesung 27 Der projektive Raum Definition 1. Sei K ein Körper. Der projektive n-dimensionale Raum P n K besteht aus allen Geraden des A n+1 K durch den Nullpunkt, wobei diese Geraden als Punkte aufgefasst

Mehr

In diesem Kapitel wird der Vektorraumbegriff axiomatisch eingeführt und einige grundlegende Begriffe erläutert, etwa. Unterraum,

In diesem Kapitel wird der Vektorraumbegriff axiomatisch eingeführt und einige grundlegende Begriffe erläutert, etwa. Unterraum, 2 Vektorräume In diesem Kapitel wird der Vektorraumbegriff axiomatisch eingeführt und einige grundlegende Begriffe erläutert, etwa Unterraum, Linearkombination, lineare Unabhängigkeit und Erzeugendensystem.

Mehr

Inhaltsverzeichnis INHALTSVERZEICHNIS 1

Inhaltsverzeichnis INHALTSVERZEICHNIS 1 INHALTSVERZEICHNIS 1 Inhaltsverzeichnis 1 Die Parabel 2 1.1 Definition................................ 2 1.2 Bemerkung............................... 3 1.3 Tangenten................................ 3 1.4

Mehr

Kapitel 11. Dimension und Isomorphie

Kapitel 11. Dimension und Isomorphie Kapitel 11. Dimension und Isomorphie Bestimmung der Dimension Satz. Sei (v 1, v 2,..., v n ) ein minimales Erzeugendensystem von V, d.h. dieses System ist ein Erzeugendensystem von V, aber keines der nach

Mehr

i) ii) iii) iv) i) ii) iii) iv) v) gilt (Cauchy-Schwarz-Ungleichung): Winkel zwischen zwei Vektoren : - Für schreibt man auch.

i) ii) iii) iv) i) ii) iii) iv) v) gilt (Cauchy-Schwarz-Ungleichung): Winkel zwischen zwei Vektoren : - Für schreibt man auch. Abbildungen Rechnen Matrizen Rechnen Vektoren Äquivalenzrelation Addition: Skalarmultiplikation: Skalarprodukt: Länge eines Vektors: Vektorprodukt (im ): i ii i ii v) gilt (Cauchy-Schwarz-Ungleichung):

Mehr

Grundlagen der Mathematik

Grundlagen der Mathematik Grundlagen der Mathematik Übungsaufgaben zu Kapitel 1 Einführung 1.1.1 Für reelle Zahlen a und b gilt (a+b) (a-b) = a 2 -b 2. Was ist die Voraussetzung? Wie lautet die Behauptung? Beweisen Sie die Behauptung.

Mehr

Musterlösung zur Klausur Lineare Algebra I

Musterlösung zur Klausur Lineare Algebra I Musterlösung zur Klausur Lineare Algebra I Aufgabe Version A 5 Punkte: Welche der folgenden Aussagen sind wahr bzw. falsch? Setzen Sie in jeder Zeile genau ein Kreuz. Für jede korrekte Antwort erhalten

Mehr

Definitionen. b) Was bedeutet V ist die direkte Summe von U und W? V ist direkte Summe aus U und W, falls V = U + W und U W = {0}.

Definitionen. b) Was bedeutet V ist die direkte Summe von U und W? V ist direkte Summe aus U und W, falls V = U + W und U W = {0}. Technische Universität Berlin Wintersemester 7/8 Institut für Mathematik 9. April 8 Prof. Dr. Stefan Felsner Andrea Hoffkamp Lösungsskizzen zur Nachklausur zur Linearen Algebra I Aufgabe ++ Punkte Definieren

Mehr

Gegeben sei eine Menge V sowie die Verknüpfung der Addition und die skalare Multiplikation der Elemente von V mit reellen Zahlen.

Gegeben sei eine Menge V sowie die Verknüpfung der Addition und die skalare Multiplikation der Elemente von V mit reellen Zahlen. 1. Der Vektorraumbegriff...1 2. Unterräume...2. Lineare Abhängigkeit/ Unabhängigkeit... 4. Erzeugendensystem... 5. Dimension...4 6. Austauschlemma...5 7. Linearität von Abbildungen...6 8. Kern und Bild

Mehr

3 Topologische Gruppen

3 Topologische Gruppen $Id: topgr.tex,v 1.2 2010/05/26 19:47:48 hk Exp hk $ 3 Topologische Gruppen Als letztes Beispiel eines topologischen Raums hatten wir die Zariski-Topologie auf dem C n betrachtet, in der die abgeschlossenen

Mehr

4. Vektorräume und Gleichungssysteme

4. Vektorräume und Gleichungssysteme technische universität dortmund Dortmund, im Dezember 2011 Fakultät für Mathematik Prof Dr H M Möller Lineare Algebra für Lehramt Gymnasien und Berufskolleg Zusammenfassung der Abschnitte 41 und 42 4 Vektorräume

Mehr

Kurs über Lineare Gleichungssysteme. PD Dr. Karin Halupczok

Kurs über Lineare Gleichungssysteme. PD Dr. Karin Halupczok Kurs über Lineare Gleichungssysteme PD Dr. Karin Halupczok Mathematisches Institut Albert-Ludwigs-Universität Freiburg http://home.mathematik.unifreiburg.de/halupczok/diverses.html karin.halupczok@math.uni-freiburg.de

Mehr

Grundlagen der Mathematik 1

Grundlagen der Mathematik 1 Fachbereich Mathematik Sommersemester 2010, Blatt 14 Thomas Markwig Stefan Steidel Grundlagen der Mathematik 1 Die Lösungen müssen nicht eingereicht werden und werden auch nicht korrigiert. Die Aufgaben

Mehr

Lineare Gleichungssysteme - Grundlagen

Lineare Gleichungssysteme - Grundlagen Lineare Gleichungssysteme - Grundlagen Betrachtet wird ein System linearer Gleichungen (im deutschen Sprachraum: lineares Gleichungssystem mit m Gleichungen für n Unbekannte, m, n N. Gegeben sind m n Elemente

Mehr

6. Vektor- und Koordinaten-Geometrie.

6. Vektor- und Koordinaten-Geometrie. 6. Vektor- und Koordinaten-Geometrie. Jeder endlichen Menge, etwa der Menge kann man durch M = {,,, }. R 4 (M) = { a 1 + a 2 + a 3 + a 4 a i R } die Menge der formalen Linearkombinationen zuordnen. Es

Mehr

Viele wichtige Operationen können als lineare Abbildungen interpretiert werden. Beispielsweise beschreibt die lineare Abbildung

Viele wichtige Operationen können als lineare Abbildungen interpretiert werden. Beispielsweise beschreibt die lineare Abbildung Kapitel 3 Lineare Abbildungen Lineare Abbildungen sind eine natürliche Klasse von Abbildungen zwischen zwei Vektorräumen, denn sie vertragen sich per definitionem mit der Struktur linearer Räume Viele

Mehr

2 Die Darstellung linearer Abbildungen durch Matrizen

2 Die Darstellung linearer Abbildungen durch Matrizen 2 Die Darstellung linearer Abbildungen durch Matrizen V und V seien Vektorräume über einem Körper K. Hom K (V, V ) bezeichnet die Menge der K linearen Abbildungen von V nach V. Wir machen Hom K (V, V )

Mehr

Drehung um einen Punkt um Winkel α.

Drehung um einen Punkt um Winkel α. Drehung um einen Punkt um Winkel α. Sei A R 2 und α R. Drehung um A um Winkel α ist eine Abbildung D A (α) : R 2 R 2 welche wie folgt definiert ist: D A (α) = T A D 0 (α) T ( A), wobei die Abbildung D

Mehr

5.7 Lineare Abhängigkeit, Basis und Dimension

5.7 Lineare Abhängigkeit, Basis und Dimension 8 Kapitel 5. Lineare Algebra 5.7 Lineare Abhängigkeit, Basis und Dimension Seien v,...,v n Vektoren auseinemvektorraumv über einem KörperK. DieMenge aller Linearkombinationen von v,...,v n, nämlich { n

Mehr

Analysis II. Vorlesung 48. Die Hesse-Form

Analysis II. Vorlesung 48. Die Hesse-Form Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück SS 2015 Analysis II Vorlesung 48 Die Hesse-Form Wir sind natürlich auch an hinreichenden Kriterien für das Vorliegen von lokalen Extrema interessiert. Wie schon im eindimensionalen

Mehr

3.5 Duale Vektorräume und Abbildungen

3.5 Duale Vektorräume und Abbildungen 3.5. DUALE VEKTORRÄUME UND ABBILDUNGEN 103 3.5 Duale Vektorräume und Abbildungen Wir wollen im Folgenden auch geometrische Zusammenhänge mathematisch beschreiben und beginnen deshalb jetzt mit der Einführung

Mehr