Der Kopf turnt mit: Psychische Leistungsaspekte im Spitzensport
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- Berndt Hofmann
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1 Bundesamt für Sport Magglingen BASPO Eidg. Hochschule für Sport Magglingen Der Kopf turnt mit: Psychische Leistungsaspekte im Spitzensport Eidgenössische Hochschule für Sport Magglingen Ressort Leistungssport
2 Ziele Ausgewählte psychologische Herausforderungen auf dem Weg zum Spitzenturner aufzeigen Mögliche psychisch orientierte Lösungen skizzieren Für psychisch orientierte Lösungswege sensibilisieren 2
3 Was will die (Sport-) Psychologie Das Verhalten, das Erleben und das Bewusstsein des Menschen und deren innere und äussere Bedingungen und Ursachen (im Sport) beschreiben erklären vorersagen und verändern 3
4 Was braucht es um Spitzenkönner zu werden? Mind. 10 Jahre intensives Training mind Stunden Training 4
5 Anforderungen zur Leistungserbringung Anforderungen an die Handlungsregulation Anforderungen an die Selbstregulation Zwischenmenschliche Anforderungen Anforderungen an die Lebensbewältigung Leistungsanforderungen Anforderungen an die Lebensbewältigung Grundanforderungen Glaube an die eigenen Möglichkeiten (Selbstvertrauen, Selbstwirksamkeit, Selbstachtung etc.) 5
6 Der Weg zu einem Olypiadiplom Quali-Wettkämpfe Übertraining Entwicklungsaufgaben Schule / Doppelbel. Sportverletzungen Bewegungslernen Mindestens 10 Jahre oder Stunden 6
7 Bewegungslernen und mentales Training Mentales Training: Aktivierung interner Repräsentationen der Handlung und die wiederholte vorstellungsmässige Ausführung dieser Handlung in einem ausgewählten Kontext. Mentales Training verbessert Leistung (Dryskell, Copper & Morgan, 1994) 7
8 Ebenen der Bewegungsorganisation Ebene Hauptfunktion Underfunktion Inhalt? IV Mentale Kontrolle Regulation Willentlich initiierte Kontrollfunktion Symbole Strategien III Mentale Repräsentation Repräsentation Ergebnisorientierte Regulierung Basishandlungs Konzepte II Sensomotorische Repräsentation Repräsentation Räumlichzeitliche Regulierung Wahrnehm. Ergebnis-repräsentationen I Sensomotorische Kontrolle Regulation Automatisierung Funktionale Systeme, Basisreflexe 8
9 Ein Stress-Verletzung-Modell Persönlichkeitsfaktoren Geschichte von Stressoren Bewältigungs- Ressourcen Potenziell stressvolle Situation Stress-Reaktion Erhöhte Zustandsangst Bedrohungswahrnehmung Aufmerksamkeitsverlust Muskelanspannung Verletzung Psychologisches Training (nach Andersen & Williams, 1988) 9
10 Fallbeispiel Problematik: (Verletzungs-) Angst bei einem neu zu lernenden Element (Ausgang Barren) Angewendete Methode: Systematische Desensibilisierung 10
11 Biofeedbackparameter Systematische Desensibilisierung Ganze Übung: Doppelsalto gebückt Ganze Übung: Entspannung AT Halbe Übung: Doppelsalto gehockt Doppelsalto gehockt Halbe Übung: Visualisieren Aufwärmen Doppelsalto gebückt 11
12 Entwicklungsaufgaben Begriffsbestimmung Unter einer Entwicklungsaufgabe versteht man eine Aufgabe, die in einem bestimmten Lebensabschnitt eines Individuums entsteht, deren erfolgreiche Bewältigung zu dessen Glück und Erfolg bei späteren Aufgaben führt, während ein Misslingen zu Unglücklichsein, zu Missbilligung durch die Gesellschaft und zu Schwierigkeiten mit späteren Aufgaben führt (Havighurst, 1972). 12
13 Entwicklungsaufgaben im Jugendalter (Dreher & Dreher, 1985) Peer Körper Rolle Beziehung Ablösung Beruf Partnerschaft Selbst Werte Zukunft Freundeskreis aufbauen; neue und tiefere Beziehungen herstellen Veränderungen des Körpers/Aussehens akzeptieren sich Verhalten aneignen, das in unserer Gesellschaft zur Rolle eines Mannes bzw. zur Rolle einer Frau gehört engere Beziehung zu einem Freund/einer Freundin aufnehmen Unabhängigkeit von Eltern Ausbildung planen Vorstellung von Familie & Partnerschaft entwickeln Klarheit über sich selbst gewinnen (Selbst- & Fremdbild) eigenen Weltanschauung entwickeln, Handlungsprinzipien Zukunftsperspektive entwickeln, Lebensplanung, Ziele 13
14 Leistungslimitierender Faktor... 14
15 Leistungslimitierender Faktor... 15
16 Was uns an Spitzenleistungen hindert Nervosität Übererregung Euphorie Das Andere Druck Erwartungen Hohe Ziele Negative Gedanken Angst Training Startapathie Unsicherheit Überforderung Sinnfragen Erholungsprobleme Konzentrationsmängel Störfaktoren Coachsituation Wettkampf OS WM EM SM RM Zwischenjahr Jahr -2 Jahr -1 Olympiajahr 16
17 Wie können psychologische Fertigkeiten verbessert werden? Trainer Spezifisches Verhalten Trainer Mentales Training Sportpsychologe Via Trainer Athlet Im Training (unbewusst) Sportpsychologe Via Team Athlet Im Training (bewusst) Sportpsychologe Direkte Intervention beim Athleten Andere Personen Athlet Ausserhalb Training 17
18 Praktische Wegleitung für CH- Olympiastarter Beijing
19 Themen der Wegleitung für CH- Olympiastarter Beijing 2008 Leistungsrelevante Themenbereiche Faktoren, die einerseits grossen Einfluss auf die Leistung haben und relativ viele Athletinnen und Athleten berichten, dass dies ihre Leistung beeinflusst hat. Erholungsmanagement Unkontrollierbare Faktoren Das olympische Erlebnis / Wettkampfantizipation Erlebnis China Unmittelbare Wettkampfvorbereitung Nachbereitung 19
20 Beispiel: Arbeitsblatt Erholungsmanagement Bekannte Strategie Was war gut... Werde ich einsetze n Wann und wie (mein Plan) setze ich meine Methode ein: Beispiel 1: Entspannungs -atmen Ich werde ruhiger und konzentrierter - unmittelbar vor meinem Einsatz - vor Presseauskünften Beispiel 2: Autogenes Training (CD) Ich kann mal richtig abschalten - vor dem Wettkampftag in der Tageshälfte - nach dem Wettkampf (am selben Tag) Beispiel 3: Buch lesen Ich denke nicht an den Wettkampf - während Leerzeiten (längere Wettkampfpause, freie Zeit,..); zuvor kaufe ich mir die Bücher meiner Wahl Weitere hilfreiche Tipps sind aus dem Handbuch heat.smog.jetlag unter dem Kapitel Regeneration zu finden 20
21 Veränderung subjektiver Bewertung Einstellung klären Störfaktoren vorwegnehmen eigenen Credos und commitments positive, klare und authentische Einstellung, Selbstgespräche 21
22 Veränderung psycho-physischer Zustand Positive Selbstgespräche Tief durchatmen Regelmässiges Atmen Fokussieren ( mein Weg) entspannende Methoden körper-, emotions-, mentalbezogen eingeführt - trainiert angewandt - kontrolliert 22
23 Nach 10 Jahren und Stunden vielleicht am Ziel! 23
24 Besten Dank für die Aufmerksamkeit! 24
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