Versuchsanleitung für die gepulste Kernresonanz (NMR)

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Versuchsanleitung für die gepulste Kernresonanz (NMR)"

Transkript

1 Versuchsanleitung für die gepulste Kernresonanz (NMR) 1 Praktikumsanleitung 1.1 Einleitung Im Jahre 1945 gelang Felix Bloch und Edward Purcell unabhängig voneinander der erste experimentelle Nachweis eines Kernresonanzsignals. Beide Gruppen verwendeten zum Nachweis der Kernresonanz ein kontinuierliches magnetisches Wechselfeld (CW) und konnten ein Signal beobachten, als sie das homogene Magnetfeld, in dem sich die Probe befand, durch die Resonanzbedingung durchfuhren. Für diese Entdeckung wurden Bloch und Purcell 1952 gemeinsam mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet. Bereits 1950 gelangen Erwin Hahn Experimente mit gepulsten Radiofrequenzfeldern. Dennoch dauerte es 20 Jahre, bis die gepulste NMR-Spektroskopie das Continous- Wave-Verfahren verdrängen konnte konnten Ernst und Anderson zeigen, dass mit Hilfe einer Fouriertransformation hoch aufgelöste NMR-Spektren über das Impulsverfahren aufgenommen werden können und durch die inzwischen fortgeschrittene Computertechnologie konnten die hierfür benötigten Berechnungen auch praktikabel umgesetzt werden. Die NMR-Spektroskopie entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einer der wichtigsten spektroskopischen Methode in der Chemie und Biologie. Sie wird dort insbesondere zur Strukturaufklärung von Molekülen benutzt. In der Medizin findet die NMR Anwendung in Form der Kernspintomographie (MRT). Da der menschliche Körper zum Großteil aus Wasser besteht und unterschiedliche Gewebearten einen unterschiedlichen Wassergehalt aufweisen, ist es möglich über die 1 H-NMR verschiedene Ebenen des Körpers abzubilden. 1.2 Grundlagen Jeder Atomkern besitzt einen Gesamtdrehimpuls I, oder auch Kernspin gennant. Für den Betrag von I gilt: I = I(I + 1) (1.1) Mit dem Kernspin I ist immer auch ein magnetisches Dipolmoment µ I verbunden: µ I = γ I, (1.2) wobei γ das gyromagnetische Verhältnis bezeichnet. Bringt man nun Atomkerne mit einem festen Drehimpuls I und einem damit verbunden magnetischen Moment µ I in ein äußeres Magnetfeld B 0, so übt das äußere Magnetfeld B 0 ein Drehmoment auf 1

2 das magnetische Dipolmoment µ I der Atome aus. Aufgrund der Drehimpulserhaltung beginnen die magnetischen Dipolmomente µ I, und damit verbunden auch die Kernspins I, um die Richtung von B 0 mit der Larmorfrequenz ω L zu präzedieren, wobei gilt: ω L = γb 0 (1.3) Für ein äußeres Magnetfeld B 0 in z-richtung, sind die Werte für die x- und y- Komponente von I im zeitlichen Mittel gleich null, wohingegen für die z-komponente I z gilt, dass diese nur ganzzahlige oder halbzahlige Vielfache von annehmen kann. Es gilt: I z = m I mit m I = I, I + 1,..., I (1.4) m I wird als magnetische Kernquantenzahl bezeichnet und wie obiger Gleichung zu entnehmen ist, existieren jeweils 2I + 1 verschiedene Einstellmöglichkeiten für den Kernspin I. Die mit den unterschiedlichen Einstellmöglichkeiten verbundene Aufspaltung der Energieniveaus im äußeren Magnetfeld wird als Zeemann-Effekt bezeichnet, wobei für den Abstand der einzelnen Niveaus gilt: E = E mi E mi+1 = γ B 0 (1.5) Übergänge zwischen den einzelnen Niveaus sind also durch Emission oder Absorption von Energie möglich, deren Größe gerade E entspricht. Die Energieniveaus sind aufgrund der Boltzmann-Statistik im thermischen Gleichgewicht unterschiedlich besetzt, woraus eine messbare makroskopische Magnetisierung der Probe in Richtung des äußeren Feldes B 0 resultiert, auf der die NMR- Spektroskopie basiert. Um Übergänge von einem niedrigeren in ein höheres Energieniveau zu induzieren wird zusätzlich zum statischen äußeren Magnetfeld B 0 ein zirkular polarisiertes hochfrequentes magnetisches Wechselfeld B 1 senkrecht zu B 0 eingestrahlt. Damit solche Übergänge von einem niedrigeren Niveau in ein höheres Niveau möglich sind, muss für die Energie der Photonen gelten: E = ω = γb 0 (1.6) Die Frequenz des eingestrahlten Wechselfeldes B 1 entspricht also gerade der Larmorfrequenz. Grundsätzlich werden in der NMR-Spektroskopie zwei verschiedene Verfahren unterschieden, das continous-wave-verfahren (CW-Vefahren) und das Impuls-Verfahren. Ursprünglich wurde das CW-Verfahren angewandt um die Spektren verschiedener Moleküle abzutasten, wobei man zwischen zwei verschiedenen Methoden unterscheidet: Frequency-sweep-Methode: Bei dieser Methode wird das Magnetfeld B 0 konstant gehalten und die Frequenz des Wechselfeldes B 1 variiert. Im Resonanzfall ω B1 = γb 0 wird die Energie des eingestrahlten rf-feldes absorbiert. Diese Veränderung der absorbierten 2

3 Energie des rf-feldes kann beobachtet werden und aufgrund der Lage und der Größe der Flächen unter jenen Peaks lassen sich Rückschlüsse auf die Molekülstruktur ziehen. Field-sweep-Methode: In diesem Fall wird die Frequenz des rf-feldes konstant gehalten und die Stärke des Magnetfeldes B 0 bis zum Eintreten des Resonanzfalles verändert. Man beobachtet wie beim frequency-sweep-verfahren erneut die Absorptionsmaxima um Informationen über die Molekülstruktur der Probe zu erhalten. Heutzutage ist das CW-Verfahren durch das wesentlich leistungsfähigere Impuls- Verfahren nahezu vollständig verdrängt. Beim Impulsverfahren wird ein kurzer, intensiver rf-impuls in x-richtung angelegt. Ein Vorteil dieses Verfahrens gegenüber dem CW-Verfahren ist, dass ein solcher kurzer Impuls nicht nur eine Frequenz beinhaltet, sondern ein ganzes Frequenzspektrum, wodurch es möglich ist, alle Kerne einer Atomsorte gleichzeitig anzuregen. Das Anlegen eines solchen Impulses führt dazu, dass die makroskopische Magnetisierung M 0 aus der z-achse in Richtung der x-y-ebene herausgedreht wird. Der Winkel Θ, um den die Magnetisierung M 0 gedreht wird, wird Impulswinkel genannt. Dieser Winkel ist umso größer, je höher die Amplitude von B 1 ist und je länger das rf-feld angelegt ist. wobei τ P die Impulslänge bezeichnet. Θ = γb 1 τ P, (1.7) Im Experiment sind vor allem zwei Impulswinkel von Bedeutung: der 90 -Impuls und der 180 -Impuls. Der 90 -Impuls: Beim 90 -Impuls (oder π-impuls) wird die Impulslänge τ 2 P so gewählt, dass die Magnetisierung M 0 um exakt 90 aus der z-achse hinausgedreht wird und sodann, nach Abschalten des Impulses, im ortsfesten Koordinatensystem in der x-y-ebene rotiert. Für die z-komponente von M gilt M z = 0. Da in gängigen Versuchsanordnungen nur die x-komponente der Magnetisierung detektiert wird, erhält man für einen solchen 90 -Impuls ein oszillierendes Signal mit maximaler Amplitude. Der 180 -Impuls: Lässt man das rf-feld für eine Zeit von 2 τ 90 wirken, so wird die Magnetisierung M 0 um 180, also in die negative Richtung der z-achse, gedreht. Es gilt also für die Komponenten der Magnetisierung nach einem solchen 180 -Impuls (oder auch π-impuls): M x = M y = 0 und M z = M 0 (1.8) Insbesondere kann nach der Anwendung eines solchen 180 -Impulses kein Signal beobachtet werden, da ja nur die x-komponente der Magnetisierung registriert wird. 3

4 Durch das Anlegen eines solchen Impulses wird das System aus seinem Gleichgewichtszustand gebracht. Nach dem Ende des Impulses kann das System wieder in den unter dem Einfluss von B 0 geltenden Gleichgewichtszustand zurückkehren. Für kleine Abweichungen einer physikalischen Größe X von der Gleichgewichtsgröße X g lautet die Maxwellsche Relaxationsgleichung: dx dt = 1 T (X X g) (1.9) T wird hierbei als Relaxationszeit bezeichnet. Bei der Kernresonanz ist zu beachten, dass zwei verschiedene Relaxationszeiten existieren. longitudinale Relaxationszeit T 1 : Die longitudinale Relaxation, oder auch Spin-Gitter-Relaxation genannt, beschreibt das Verhalten der Magnetisierung M in z-richtung. transversale Relaxationszeit T2 : Die transversale Relaxation setzt sich aus zwei unterschiedlichen Prozessen zusammen, der Spin-Spin-Relaxation mit der zugehörigen Relaxationszeit T 2 und Dephasierungsprozessen aufgrund von Magnetfeldinhomogenitäten mit der zugehörigen Zeit T 2inh. Sie beschreibt das Verhalten der Quermagnetisierung M x und M y. Die Abnahme der Quermagnetisierung mit zugehöriger Zeitkonstante T2 ist eine Kombination der beiden oben genannten Prozesse, wobei für T2 gilt: 1 = (1.10) T 2 T 2inh T 2 Vollständig wird das Verhalten der Magnetisierung M durch die sogenannten Blochschen Gleichungen beschrieben: dm x dt dm y dt dm z dt = γ(m y B 0 M z B 1 sin ωt) M x T 2 = γ(m z B 1 cos ωt M x B 0 ) M y T 2 = γ(m x B 1 sin ωt M y B 1 cos ωt) M 0 M z T 1 (1.11) Diffusometrie Während bei Messungen von T 2 mit Hilfe des Spin-Echo-Experiments Einflüsse durch Selbstdiffusion unerwünscht sind, ist es durch die Durchführung des Spin- Echo-Experiments für lange Zeiten τ und bekanntem Magnetfeldgradienten auch möglich den Diffusionskoefizienten von Flüssigkeiten zu bestimmen. Nimmt man beim Spin-Echo-Experiment Messwerte für ein großes Zeitintervall auf, so erhält man einen Graphen, dessen Verlauf von einer Geraden abweichend ist. Die Krümmung des Graphen resultiert aus der Tatsache, dass die Amplitude des Echo-Signals zu schnell abfällt (vgl. Abb. 1). Dieser zusätzliche Rückgang der 4

5 Echo-Amplitude wird durch die Selbstdiffusion der Atome in der Probe verursacht. Durch die Bewegung der Atome, und damit auch der zugehörigen Kernspins, in der Flüssigkeit, können durch den 180 -Impuls nicht mehr alle Spins refokussiert werden. Abbildung 1: Von der Gerade abweichender Verlauf des Graphen für lange Wartezeiten τ Die zeitliche Abnahme der Spin-Echo-Amplitude in Gegenwart eine Gradienten ist gegeben durch: ( exp t ) Aγ 2 Dt 3, (1.12) T 2 wobei A eine vom Magnetfeldgradienten abhängige Konstante ist. Für lange Wartezeiten τ wird also der Diffusionsterm Aγ 2 Dt 3 dominieren. Da für die mittlere Signalabschwächung in einem inhomogenen Gradientenfeld ( S(t) S(0) = exp t ) A(x)γ 2 Dt 3 dx (1.13) T 2 gilt, liegen die Messwerte für lange Wartezeiten τ auf einer Geraden, wenn man ln( U Echo U 0 ) gegen τ 3 aufträgt (vgl. Abb. 2). Da es im Allgemeinen schwierig ist die Konstante A direkt zu messen, verwendet man zur Bestimmung des vom Feldgradienten abhängigen Vorfaktors A eine Substanz mit bekanntem Diffussionskoeffizienten D und ermittelt zunächst rechnerisch über die Geradensteigung den Vorfaktor A. Mit Hilfe der auf diese Weise bestimmten Konstanten A können dann unbekannte Diffussionskoeffizienten anderer Substanzen ermittelt werden. 2 Literatur Ch. Kittel: Einführung in die Festtkörperphysik (84 UP 1000 K62 D4) 5

6 Abbildung 2: Messwerte aufgetragen gegen τ 3 : Die Werte für lange Wartezeiten τ liegen auf einer Geraden H.Haken, H. C. Wolf: Atom- und Quantenphysik (84 UM 1000 H155) Ch. Slichter: Principles of Magnetic Resonance (84 UP 9400 S633) N. Bloembergen: Nuclear Magnetic Relaxation (84 UP 9400 B652) K. H. Hausser, H. R. Kalbitzer: NMR für Mediziner und Biologen (88 WC 2600 H377) (Lesesaal Biologie, bzw. Lehrbuchsammlung) H. Friebolin: Ein- und zweidimensionale NMR-Spektroskopie (88 WC 2600 F899) (Lesesaal Biologie, bzw. Lehrbuchsammlung) 3 Fragen zur Vorbereitung 1. Leiten Sie den Zeemann-Effekt her! 2. Machen Sie sich die unteschiedliche Besetzung der Energiniveaus klar und wie daraus eine messbare makroskopische Magnetisierung resultiert. 3. Erläutern Sie, was man unter Spinpräzession versteht und leiten Sie die Gleichung für die Larmorfrequenz her! 4. Was versteht man unter der chemischen Verschiebung? 5. Wie wird das zirkular polarisierte Wechselfeld realisiert? 6. Welcher Unterschied besteht zwischen dem CW-Verfahren und dem Impuls- Verfahren? Welche Vorteile bietet das Impuls-verfahren? 7. Beschreiben Sie die Vorgänge bei einem 90 -Impuls und bei einem 180 -Impuls! Wie hängt der Impulswinkel mit der Impulsdauer zusammen? 6

7 8. Werden Sie sich über die unterschiedlichen Relaxationsvorgänge im Klaren und leiten Sie die Blochschen Gleichungen her! Gehen Sie insbesondere auch auf die einzelnen Mechanismen ein, die die Relaxationen verursachen! Wie beeinflussen paramagnetische Ionen die Relaxationszeiten und welcher Zusammenhang besteht zwischen der Viskosität und den Relaxationszeiten? 9. Beschreiben sie das Inversion Recovery Experiment, das Saturation Recovery Experiment und das Spin Echo Experiment? 10. Was versteht man unter der Carr-Purcell-Sequenz? 11. Wie können die Relaxationszeiten aus den Messwerten der einzelnen Experimente ermittelt werden? 4 Versuchsaufbau Abbildung 3: Versuchsaufbau: A Permanentmagnet, B Digitales Speicheroszilloskop, C PS2-Controller, D Steuerungsmodul MHz Receiver Modul Aufgabe des Receiver Moduls ist es, die geringe Spannung, die durch die präzedierenden Kernspins in der Sender-/ Empfängerspule induziert wird, so zu verstärken, dass sie auf einem Oszilloskop angezeigt werden kann. Hierfür wird das von der Empfängerspule kommende Signal mit Hilfe eines rauscharmen Verstärkers (low noise amplifier, LNA) verstärkt. Im Anschluss daran wird das Signal durch einen weiteren Verstärker, dessen Verstärkung über den Gain-Control-Knopf variiert werden kann, verstärkt. Das Receiver Modul ist so konzipiert, dass die Spannung während eines Impulses nur an der Sender-/ Empfängerspule anliegt und vom übrigen Stromkreis getrennt ist. Zwischen den Impulsen liegt die Spannung am Verstärkerstromkreis an und kann somit verstärkt werden. Um eine Aufladung der in der Schaltung eingebauten Kondensatoren während eines Impulses zu verhindern, ist das Receiver Modul zusätzlich 7

8 mit einer Blanking-Funktion ausgestattet. Alle Messungen sollten mit der Blanking- Funktion eingeschaltet durchgeführt werden, um ein besseres Signal zu erhalten. Das Receiver Modul ist bereits voreingestellt und die Einstellungen sollten nicht verändert werden! MHz Synthesizer Abbildung 4: 21 MHz Synthesizer Mit diesem Modul lässt sich die Frequenz des rf-impulses verändern. Um den Menüpunkt F (frequency) auszuwählen, dreht man am Auswahlknopf (vgl. Abb. 4) bis der Menüpunkt F aufblinkt und drückt den Knopf anschließend. Die Auswahl war dann erfolgreich, wenn ein Piep-Ton zu hören ist. Die Frequenz kann sodann durch dasselbe Dreh-Drück-Prozedere verändert werden. 4.3 Impuls Programmierer Dieses Modul ist für die Versuchsdurchführung im Praktikum das wichtigste. Die Auswahl der einzelnen Menüpunkte erfolgt wieder mit dem Auswahlknopf (1) nach dem Drück-Dreh-Prinzip. Menüerklärung A: Länge des A-Impulses B: Länge des B-Impulses N: Anzahl der B-Impulse τ: Länge des A-Impulses P: Wiederholzeit der gesamten Impulssequenz Über den Sync Out Ausgang wird ein externes Triggersignal an das Oszilloskop gesendet und über den Schalter Sync (2) kann ausgewählt werden, ob dieses externe Triggersignal mit dem A- oder B-Impuls synchronisiert sein soll. Zusätzlich ist es 8

9 möglich sowohl den A- als auch den B-Impuls über einen zum jeweiligen Impuls gehörenden Schalter (3) einfach aus- bzw. einzuschalten. 4.4 Permanentmagnet und PS2-Controller Der Permanentmagnet besteht aus NdFeB und liefert ein Magnetfeld von etwa 0,5 T. Ein Nachteil von NdFeB ist jedoch, dass die Magnetisierung temperaturabhängig ist. Aus diesem Grund ist der Permanentmagnet mit einer Temperaturregelung (Abb. 5(b)) ausgestattet, so dass es möglich ist, die Temperatur des Magneten, und damit auch das Magnetfeld im Probenrohr (Abb. 5(a)), konstant zu halten. Die Bedienung der Temperaturregelung wird in 5.1 beschrieben. (a) Draufsicht auf den Permanentmagneten (b) PS2-Controller Abbildung 5: Permanentmagnet und PS2-Controller Im Magneten sind zusätzlich vier Gradientenspulen angebracht. Drei dieser Spulen erzeugen lineare Feldgradienten in x-, y- und z-richtung, die vierte erzeugt einen quadratischen Feldgradienten in z-richtung. Mit Hilfe dieser Spulen ist es einerseits möglich, das Magnetfeld, das vom Permanentmagneten erzeugt wird, weiter zu homogenisieren, andererseits können aber auch gezielt Magnetfeldgradienten für Messungen (z.b. Diffusometrie) eingestellt werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass eine Änderung des Stroms in einer Spule unter Umständen auch die anderen Spulen beeinflussen kann. Es erfordert daher ein wenig Zeit und Geduld, die Feldgradienten auf die gewünschte Einstellung zu bringen. 5 Versuchsdurchführung 5.1 Einschalten des Gerätes Bevor Sie den Versuchsaufbau in Betrieb nehmen, stellen Sie sicher, dass die beiden Schalter der Temperaturregelung für den Magneten geöffnet sind. Schalten Sie nun das Gerät ein (der Einschaltknopf für den Versuchsaufbau befindet sich auf der Rückseite des Receiver Moduls). Die beiden LEDs neben den Potentiometern für die Magnettemperaturregelung sollten entweder grün oder rot aufleuchten. Zunächst muss der Temperatursollwert für 9

10 jeden der beiden Pole des Magneten gefunden werden. Eine rote LED bedeutet, dass der Sollwert zu hoch ist, eine grüne LED, dass er zu niedrig ist. Stellen Sie die beiden Potentiometer so ein, dass beide LEDs ausgehen und schließen Sie beide Schalter möglichst gleichzeitig. Die LEDs sollten weiterhin dunkel bleiben. Stellen Sie die Frequenz F am Synthesizer auf 21,6 MHz ein. Dies ist ein guter Startwert, an dem Sie sich orientieren können. Wahrscheinlich müssen Sie die Frequenz allerdings noch ein wenig variieren, wenn Sie im ersten Versuchsteil den FID beobachten. Stellen Sie die Wiederholzeit P am Impuls Programmierer auf 800 ms ein. Für den ersten Versuchsteil ist dies ein guter Wert. Bei der Wiederholzeit ist wichtig, dass sie deutlich länger ist, als die Relaxationszeiten der jeweiligen Probe, damit das Spinsystem vor der Anwendung einer neuen Impulsfolge erneut in den Gleichgewichtszustand zurückkehren kann. Für die Glycerin-Wasser-Mischungen und die Cycloalkane sind längere Wiederholzeiten nötig. Schalten Sie das Oszilloskop ein! 5.2 Free Induction Decay (FID) Platzieren Sie das mit Glycerin gefüllte Probenröhrchen im Magnetfeld und betrachten Sie den FID am Oszilloskop. Zunächst sollten Sie das Magnetfeld möglichst homogen einstellen. Der 0,5 T Dauermagnet liefert zwar grundsätzlich ein recht homogenes Magnetfeld, aber es ist eben nicht perfekt homogen. Um diese Inhomogenitäten ausgleichen zu können sind im Inneren des Magneten zusätzliche Gradienten-Spulen angebracht mit deren Hilfe man einerseits gezielt Magnetfeldgradienten erzeugen kann, andererseits ist es auch möglich bestehende Inhomogenitäten auszugleichen. Stellen Sie dazu einen 90 -Impuls ein. Zunächst müssen Sie noch die Frequenz des hochfrequenten Wechselfeldes am Synthesizer richtig einstellen. 21,6 MHz sind zwar ein guter Ausgangswert, aufgrund von temperaturabhängigen Schwankungen des Magnetfeldes variiert die tatsächliche Resonanzfrequenz allerdings von Tag zu Tag und liegt irgendwo zwischen etwa 21,55 MHz und 21,65 MHz. Variieren Sie die Frequenz, bis die Amplitude des FID maximal ist (Channel 2 am Oszilloskop). Spielen Sie anschließend mit den x-, y-, z- und z 2 -Potentiometern bis Sie als Einhüllende des FID eine Exponentialkurve mit möglichst langer Zerfallszeit erhalten (Channel 1 am Oszilloskop). Stellen Sie anschließend einen 180 -Impuls ein. Der FID und die Einhüllende des FID sollte nach Möglichkeit vollkommen verschwinden. Sollte dies nicht der Fall sein, variieren Sie zunächst die Impulslänge bis Sie ein minimales Signal erhalten. Variieren Sie anschließende die Frequenz F, bis das Signal vollständig verschwindet. Sollte dies nicht möglich sein, stellen Sie ein minimales Signal ein und versuchen Sie mit Hilfe der Magnetfeldgradienten das Signal weiter zu minimieren. Es sollte möglich sein, dass der FID und die Einhüllende des FID beim 180 -Impuls nahezu oder vollständig verschwindet. 10

11 Stellen Sie anschließend zur Kontrolle nochmals einen 90 -Impuls ein. Es sollte immernoch ein schöner FID (Channel 2) zu sehen sein und die Einhüllende des FID (Channel 1) sollte eine Exponentialkurve sein. Fahren Sie nicht fort, solange Sie das Magnetfeld und die Frequenz nicht optimal justiert haben! Sobald alle Einstellungen gemacht worden sind, behalten Sie die Einstellungen für die Frequenz und die Magnetfeldgradienten für alle im weiteren Verlauf folgenden Versuchsteile bei! 5.3 Inversion Recovery Bestimmen Sie T 1 mit Hilfe der Inversion Recovery Methode von den 3 verschiedenen CuSO 4 -Lösungen und den 3 Glycerin-Wasser-Mischungen! Bestimmen Sie T 1 sowohl anhand der Geradensteigung als auch über Zeitpunkt des Nulldurchgangs des Signals τ null! Die Anzahl N der B-Impulse ist zunächst noch 0. Stellen Sie zuerst für den A-Impuls einen möglichst guten 180 -Impuls ein. Variieren Sie dafür aber nur die Impulslänge und nicht die Frequenz oder die Magnetfeldgradienten. Sollte das auf diese Weise einstellbare Signal allzu sehr von null verschieden sein, wenden Sie sich an den Betreuer. Für die Länge des B-Impulses wählen Sie einfach die Hälfte der Impulslänge des A-Impulses und setzen Sie die Anzahl N der B-Impulse auf 1. Nun können Sie die Messreihen für die sechs oben genannten Substanzen durchführen, wobei Sie für jede der Proben zunächst kurz die Impulslänge für einen Impuls aufs Neue überprüfen sollten, da diese leicht schwanken kann. Verwenden Sie für die Wartezeit τ sinnvolle Werte, sodass Sie auch eine Veränderung der Amplitude des FID sehen können. Achten Sie auch darauf, dass die Wiederholzeit P genügend lang gewählt ist! Sämtliche Messungen sollten im Übrigen anhand der Einhüllenden des FID (Channel 1) vorgenommen werden, und nicht am FID selbst (Channel 2). 5.4 Saturation Recovery Bestimmen Sie T 1 mit Hilfe der Saturation Recovery Methode von den 3 verschiedenen CuSO 4 -Lösungen! Die Vorgehensweise für die Einstellung der Impulse ist hierbei analog zur Vorgehensweise beim Inversion Recovery Experiment. Stimmen die mit der Saturation Recovery Methode gemessenen Zeiten T 1 mit den mit Hilfe der Inversion Recovery Methode gemessenen Zeiten überein? 11

12 5.5 Spin Echo Bestimmung von T 2 Bestimmen Sie T 2 mit Hilfe des Spin Echo Experiments (für kurze Zeiten) von den 3 verschiedenen CuSO 4 -Lösungen! Die Einstellung der Impulse erfolgt erneut analog zu den beiden vorangegangenen Versuchsteilen Diffusometrie Führen Sie außerdem das Spin Echo Experiment in einem inhomogenen Magnetfeld sowohl für kurze als auch für lange Zeiten für Cyclopentan und ein weiteres Cycloalkan nach Wahl durch! Cyclopentan dient als Referenzprobe um den Diffusionskoeffizienten des frei gewählten Cycloalkans bestimmen zu können. Ein inhomogenes Magnetfeld erhalten Sie zum Beispiel dadurch, dass Sie einen der Schalter unter den Potentiometern für die Magnetfeldgradienten umlegen. Im Normalfall sollte allerdings auch die nach der Justage der Magnetfeldgradienten immernoch vorhandene geringfügige Magnetfeldinhomogenität genügen. Die Durchführung des Spin Echo Experiments für lange Zeiten bedeutet, dass das Echo-Signal bis unter 1 V gemessen wird. Gegebenenfalls müssen Sie die Auflösung des Oszilloskops verändern, wenn Sie zu niedrigeren Spannungen kommen. 5.6 Chemische Verschiebung Benutzen Sie hierfür die Ethanol-Probe und platzieren Sie sie im Magneten. Stellen Sie einen 90 -Impuls ein. Was fällt beim FID im Vergleich zu den FIDs der bisher beobachteten Substanzen auf? Sehen Sie sich nun die Fouriertransformierte des FID an und ordnen Sie die in Ethanol vorkommenden Molekülgruppen den einzelnen Peaks zu! 12

13 6 Auswertung Tragen Sie für die Auswertung die Messergebnisse für die jeweiligen Experimente halblogarithmisch gegen die Wartezeit τ auf und ermitteln Sie die Relaxationszeiten. Ermitteln Sie beim Spin Echo Experiment T 2 auch über die Halbwertszeit der Einhüllenden der Echo-Amplituden bei der Carr-Purcell-Sequenz. Gibt es Unterschiede im Vergleich zu den über das 2-Impuls-Spin-Echo-Experiment ermittelten Relaxationszeiten T 2. Bestimmen Sie anhand der gemessenen Relaxationszeiten die Konzentration der unbekannten CuSO 4 -Lösung und das Mischungsverhältnis der unbekannten Glycerin- Wasser-Mischung. Bei der Auswertung des Spin Echo Experiments für die Cycloalkane plotten Sie die Graphen für kurze und lange Zeiten immer für alle Messwerte, um entscheiden zu können, was kurze und was lange Zeiten sind. Ermitteln Sie T 2 aus der Steigung der Geraden für kurze Zeiten und den Diffusionskoeffizienten des frei gewählten Cycloalkans aus der Steigung der Geraden für lange Zeiten. Als Referenzprobe dient Cyclopentan, dessen Diffusionskoeffizient durch gegeben ist. 9 m2 D Cyclopentan = 3, s 13

Physikalische Grundlagen der Magnetresonanz-Tomographie MRT

Physikalische Grundlagen der Magnetresonanz-Tomographie MRT Physikalische Grundlagen der Magnetresonanz-Tomographie MRT http://www.praxis-nuramed.de/images/mrt_3_tesla.png Seminarvortrag am 30.05.2016 von Nanette Range MRT Bilder Nanette Range 30.05.2016 2 Motivation

Mehr

Zentralabstand b, Spaltbreite a. Dreifachspalt Zentralabstand b, Spaltbreite a. Beugungsgitter (N Spalte, N<10 4, Abstand a)

Zentralabstand b, Spaltbreite a. Dreifachspalt Zentralabstand b, Spaltbreite a. Beugungsgitter (N Spalte, N<10 4, Abstand a) Doppelspalt (ideal) Doppelspalt (real) Zentralabstand b, Spaltbreite a Dreifachspalt Zentralabstand b, Spaltbreite a Beugungsgitter (N Spalte, N

Mehr

Eigenschaften einiger für die NMR-Spektrometrie organischer Verbindungen wichtiger Kerne

Eigenschaften einiger für die NMR-Spektrometrie organischer Verbindungen wichtiger Kerne Der Zusammenhang zwischen dem magnetischen Moment eines Atomkerns und seines mechanischen Drehimpulses lautet: μ=γ J, wobei γ das gyromagnetische Verhältnis ist. Der mechanische Drehimpuls ist durch die

Mehr

Fortgeschrittenenpraktikum

Fortgeschrittenenpraktikum Fortgeschrittenenpraktikum Nuclear Magnetic Resonance (NMR) Standort: Physikgebäude, Raum PHY D012 Versuchsdurchführung: - Donnerstag: 11-17 Uhr - Freitag: 8-16 Uhr - Im Sommersemester können die Anfangszeiten

Mehr

Grundlagen der magnetischen Kernresonanz

Grundlagen der magnetischen Kernresonanz Grundlagen der magnetischen Kernresonanz 26.05.2014 Spin und gyromagnetisches Verhältnis Zeeman-Effekt Spin-Präzession Magnetisierung Teilchen haben Spin S Erfüllt Eigenwertgleichungen ˆ S 2 Ψ = s(s +

Mehr

Zusammenfassung des Seminarsvortrags Nuclear magnetic resonance

Zusammenfassung des Seminarsvortrags Nuclear magnetic resonance Zusammenfassung des Seminarsvortrags Nuclear magnetic resonance Andreas Bünning 9. Januar 2012 Betreuer: Dr. Andreas Thomas Seite 1 3 PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN 1 Motivation Die nuclear magnetic resonance,

Mehr

NMR Vortag im Rahmen des Fortgeschrittenen-Praktikums

NMR Vortag im Rahmen des Fortgeschrittenen-Praktikums NMR Vortag im Rahmen des Fortgeschrittenen-Praktikums Martin Fuchs 1 Motivation Die Nuclear Magnetic Resonance, oder zu deutsch Kernspinresonanz ist vor allem durch die aus der Medizin nicht mehr wegzudenkende

Mehr

Magnetresonanztomographie (MRT) * =

Magnetresonanztomographie (MRT) * = γ * γ π Beispiel: - Protonen ( H) Messung - konstantes B-Feld (T) in -Richtung - Gradientenfeld (3mT/m) in -Richtung - bei 0: f 00 4,6 MH Wie stark ist Frequenveränderung Df der Spins bei 0 mm? f (0mm)

Mehr

Das NMR-Experiment in der Vektordarstellung

Das NMR-Experiment in der Vektordarstellung Das NMR-Experiment in der Vektordarstellung Kerne mit einer Spinquantenzahl I = ½ ( 1 H, 13 C) können in einem äußeren statischen homogenen Magnetfeld B 0 (Vektorfeld) zwei Energiezustände einnehmen: +½

Mehr

Merke: Zwei Oszillatoren koppeln am stärksten, wenn sie die gleiche Eigenfrequenz besitzen. RESONANZ

Merke: Zwei Oszillatoren koppeln am stärksten, wenn sie die gleiche Eigenfrequenz besitzen. RESONANZ Merke: Zwei Oszillatoren koppeln am stärksten, wenn sie die gleiche Eigenfrequenz besitzen. RESONANZ Viele Kerne besitzen einen Spindrehimpuls. Ein Kern mit der Spinquantenzahl I hat einen Drehimpuls (L)

Mehr

Bericht zum Versuch Gepulste Kernspinresonanz

Bericht zum Versuch Gepulste Kernspinresonanz Bericht zum Versuch Gepulste Kernspinresonanz Anton Haase, Michael Goerz 22. Januar 27 Freie Universität Berlin Fortgeschrittenenpraktikum Teil A Tutor: M. Brecht Inhalt 1 Einführung 2 1.1 Kernspin................................

Mehr

2. Magnetresonanztomographie (MRT, MRI) 2.3. Spin und Magnetisierung

2. Magnetresonanztomographie (MRT, MRI) 2.3. Spin und Magnetisierung 2. Magnetresonanztomographie (MRT, MRI) 2.3. Spin und Magnetisierung Übergang zwischen den beiden Energieniveaus ω l = γb 0 γ/2π Larmor-Frequenz ν L 500 400 300 200 100 ν L = (γ/2π)b 0 [MHz/T] 1 H 42.57

Mehr

3.7 Elektronenspinresonanz, Bestimmung des g-faktors

3.7 Elektronenspinresonanz, Bestimmung des g-faktors 1 Einführung Physikalisches Praktikum für Anfänger - Teil 1 Gruppe 3 - Atomphysik 3.7 Elektronenspinresonanz, Bestimmung des g-faktors Die Elektronenspinresonanz (ESR) ist ein Verfahren, das in vielen

Mehr

Multipuls-NMR in der Organischen Chemie. Puls und FID

Multipuls-NMR in der Organischen Chemie. Puls und FID Puls und FID Obwohl der Puls eine bestimmte, am NMR-Spektrometer vorab eingestellte Sendefrequenz ν 1 hat, ist er in der Lage, über einen relativ weiten Frequenzbereich von mehreren khz, den gesamten Resonanzbereich

Mehr

Methodische Ansätze zur Strukturaufklärung: Rnt. - Kernmagnetische Resonanzspektroskopie (NMR)

Methodische Ansätze zur Strukturaufklärung: Rnt. - Kernmagnetische Resonanzspektroskopie (NMR) ? Methodische Ansäte ur Strukturaufklärung: - Rastersondenmikroskopie (AFM, SPM) SPM - Röntgenbeugung Rnt. - Elektronenspektroskopie (UV-vis) UV-vis - Schwingungsspektroskopie (IR) IR - Massenspektroskopie

Mehr

Auswertung des Versuches Gepulste Kernspinresonanz

Auswertung des Versuches Gepulste Kernspinresonanz Auswertung des Versuches Gepulste Kernspinresonanz Andreas Buhr, Matrikelnummer 1229903 9. Mai 2006 Inhaltsverzeichnis Gepulste Kernspinresonanz 1 Formales 3 2 Überblick über den Versuch 4 3 Grundlagen

Mehr

Bildgebende Verfahren in der Medizin MRT-Tomographie

Bildgebende Verfahren in der Medizin MRT-Tomographie Bildgebende Verfahren in der Medizin MRT-Tomographie INSTITUT FÜR BIOMEDIZINISCHE TECHNIK 2008 Google - Imagery 2008 Digital Globe, GeoContent, AeroWest, Sta Karlsruhe VLW, Cnes/Spot Image, GeoEye KIT

Mehr

NMR-Spektroskopie Nuclear Magnetic Resonance - Spektroskopie H2N HO2C CH3

NMR-Spektroskopie Nuclear Magnetic Resonance - Spektroskopie H2N HO2C CH3 NMR-Spektroskopie Nuclear Magnetic Resonance - Spektroskopie anwendbar auf Atomkerne mit magnetischem Moment z.b. 1 H, 13 C, und andere Kerne O H 2 N NH HO 2 C Si CH 3 6. 5. 4. 3. 2. 1.. ppm Folie 1 Bedeutung

Mehr

Bildbeispiele Physikalisches Prinzip Hounsfield-Einheiten Bilderzeugung. Strahlenbelastung Bildbeispiele. Hirn - Weichteilfenster

Bildbeispiele Physikalisches Prinzip Hounsfield-Einheiten Bilderzeugung. Strahlenbelastung Bildbeispiele. Hirn - Weichteilfenster Prof. Dr. med. P. Schramm Röntgen- Computer-Tomografie Magnet-Resonanz-Tomografie Physikalisches Prinzip Dr. rer. nat. Uwe H. Melchert Röntgen - Computer-Tomografie Bildbeispiele Physikalisches Prinzip

Mehr

Relaxation. Dominik Weishaupt. 2.1 T1: Longitudinale Relaxation T2/T2*: Transversale Relaxation 8

Relaxation. Dominik Weishaupt. 2.1 T1: Longitudinale Relaxation T2/T2*: Transversale Relaxation 8 2 Relaxation 7 7 2 Relaxation Dominik Weishaupt 2.1 T1: Longitudinale Relaxation 8 2.2 T2/T2*: Transversale Relaxation 8 D. Weishaupt, V. D. Köchli, B. Marincek, Wie funktioniert MRI?, DOI 10.1007/978-3-642-41616-3_2,

Mehr

NMR Spektroskopie. 1nm Frequenz X-ray UV/VIS Infrared Microwave Radio

NMR Spektroskopie. 1nm Frequenz X-ray UV/VIS Infrared Microwave Radio NMR Spektroskopie 1nm 10 10 2 10 3 10 4 10 5 10 6 10 7 Frequenz X-ray UV/VIS Infrared Microwave Radio Anregungsmodus electronic Vibration Rotation Nuclear Spektroskopie X-ray UV/VIS Infrared/Raman NMR

Mehr

Spektroskopische Methoden in der Organischen Chemie (OC IV) NMR Spektroskopie 1. Physikalische Grundlagen

Spektroskopische Methoden in der Organischen Chemie (OC IV) NMR Spektroskopie 1. Physikalische Grundlagen NMR Spektroskopie 1. Physikalische Grundlagen Viele Atomkerne besitzen einen von Null verschiedenen Eigendrehimpuls (Spin) p=ħ I, der ganz oder halbzahlige Werte von ħ betragen kann. I bezeichnet die Kernspin-Quantenzahl.

Mehr

Bestimmung der Struktur einer (un)bekannten Verbindung

Bestimmung der Struktur einer (un)bekannten Verbindung Bestimmung der Struktur einer (un)bekannten Verbindung Elementaranalyse Massenspektrometrie andere spektroskopische Methoden Röntgen- Strukturanalyse Kernmagnetische Resonanz - Spektroskopie H 3 C H 3

Mehr

PD Para- und Diamagnetismus

PD Para- und Diamagnetismus PD Para- und Diamagnetismus Blockpraktikum Herbst 2007 (Gruppe 2b) 24. Oktober 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 2 1.1 Magnetfeld in Materie............................ 2 1.2 Arten von Magnetismus...........................

Mehr

Computertomographie (CT), Ultraschall (US) und Magnetresonanztomographie (MRT)

Computertomographie (CT), Ultraschall (US) und Magnetresonanztomographie (MRT) Computertomographie (CT), Ultraschall (US) und Magnetresonanztomographie (MRT) Prof. Dr. Willi Kalender, Ph.D. Institut für Medizinische Physik Universität Erlangen-Nürnberg www.imp.uni-erlangen.de 3D

Mehr

Optisches Pumpen an Rubidium

Optisches Pumpen an Rubidium Optisches Pumpen an Rubidium Inhaltsverzeichnis Theorie... Optisches Pumpen... Kernspinbestimmung... Versuchsaufbau... Kernspinbestimmung... Auswertung... Bestimmung der Relaxationszeit:... Bestimmung

Mehr

Kernspinresonanztomographie (NMR)

Kernspinresonanztomographie (NMR) Kernspinresonanztomographie (NMR) Einleitung Physikalische Grundlagen: Makroskopische Kernmagnetisierung Präzession der Kernmagnetisierung Kernresonanzexperiment Blochsche Gleichungen/Relaxation Selektive

Mehr

Leibniz-Institut für Neurobiologie Speziallabor Nicht-Invasive Bildgebung

Leibniz-Institut für Neurobiologie Speziallabor Nicht-Invasive Bildgebung Leibniz-Institut für Neurobiologie Speziallabor Nicht-Invasive Bildgebung Das Magnetische Feld als Folge von Ladungsverschiebungen Gerader stromdurchflossener Leiter Spulenförmiger Leiter Wichtige Kenngrößen

Mehr

Ferienkurs Experimentalphysik Übung 2 - Musterlösung

Ferienkurs Experimentalphysik Übung 2 - Musterlösung Ferienkurs Experimentalphysik 4 00 Übung - Musterlösung Kopplung von Drehimpulsen und spektroskopische Notation (*) Vervollständigen Sie untenstehende Tabelle mit den fehlenden Werten der Quantenzahlen.

Mehr

MRT. Benoit Billebaut MTRA, Institut für Klinische Radiologie UKM

MRT. Benoit Billebaut MTRA, Institut für Klinische Radiologie UKM MRT Benoit Billebaut MTRA, Institut für Klinische Radiologie UKM WARUM SIND RÖNTGEN UND CT NICHT GENUG? MAGNETRESONANZTOMOGRAPHIE Die Große Frage? "Image by AZRainman.com Wie schaffen wir das überhaupt?

Mehr

Der Gesamtbahndrehimpuls ist eine Erhaltungsgrösse (genau wie in der klassischen Mechanik).

Der Gesamtbahndrehimpuls ist eine Erhaltungsgrösse (genau wie in der klassischen Mechanik). phys4.017 Page 1 10.4.2 Bahndrehimpuls des Elektrons: Einheit des Drehimpuls: Der Bahndrehimpuls des Elektrons ist quantisiert. Der Gesamtbahndrehimpuls ist eine Erhaltungsgrösse (genau wie in der klassischen

Mehr

Kernmagnetische Resonanzspektroskopie. N Nuclear M Magnetic R Resonance Beobachtung magnetisch aktiver Kerne in einem äußeren Magnetfeld

Kernmagnetische Resonanzspektroskopie. N Nuclear M Magnetic R Resonance Beobachtung magnetisch aktiver Kerne in einem äußeren Magnetfeld NMR- SPEKTROSKOPIE Prüfungsfrage Radiospektroskopische Methode: NMR. Das Spin und magnetische Moment, die Bedingung der Resonanz, Spektralspaltung, chemische Verschiebung. Kernmagnetische Resonanzspektroskopie

Mehr

NMR - Seite 1. NMR (Kernresonanzspektroskopie) Allgemeines zur Theorie

NMR - Seite 1. NMR (Kernresonanzspektroskopie) Allgemeines zur Theorie NMR - Seite 1 NMR (Kernresonanzspektroskopie) Allgemeines zur Theorie Protonen besitzen ebenso wie Elektronen einen eigenen Spin (Drehung um die eigene Achse).Allerdings gibt es mehrere Möglichkeiten als

Mehr

Physikalisches Praktikum 3. Semester

Physikalisches Praktikum 3. Semester Torsten Leddig 3.November 004 Mathias Arbeiter Betreuer: Dr.Hoppe Physikalisches Praktikum 3. Semester - Feldmessung - 1 Aufgaben: 1. Elektrisches Feld 1.1 Nehmen Sie den Potenziallinienverlauf einer der

Mehr

2.5 Evolution der Spins im Magnetfeld

2.5 Evolution der Spins im Magnetfeld - 43-2.5 Evolution der Spins im Magnetfeld 2.5.1 Drehimpuls und Drehmoment Wenn wir die Bewegung eines Spins im Magnetfeld betrachten, so müssen wir zunächst den Einfluss des Magnetfeldes auf den assoziierten

Mehr

Teil 2 NMR-Spektroskopie. Dr. Christian Merten, Ruhr-Uni Bochum, WiSe 2016/17

Teil 2 NMR-Spektroskopie. Dr. Christian Merten, Ruhr-Uni Bochum, WiSe 2016/17 Teil 2 NMR-Spektroskopie Dr. Christian Merten, Ruhr-Uni Bochum, WiSe 2016/17 www.ruhr-uni-bochum.de/chirality 1 Einführung: NMR, was ist das? NMR = Nuclear Magnetic Resonance oder zu deutsch: Kernspinresonanz

Mehr

Die longitudinale Relaxation

Die longitudinale Relaxation Die longitudinale Relaxation Die longitudinale Relaxation beschreibt die Rückkehr des durch einen Messpuls gestörten Populationsverhältnisses eines Ensembles von Kernspins um ursprünglichen Boltmann-Gleichgewicht.

Mehr

Grundlagen der Kernspintomographie (NMR) Richard Bauer, JLU Gießen

Grundlagen der Kernspintomographie (NMR) Richard Bauer, JLU Gießen Grundlagen der Kernspintomographie (NMR) Richard Bauer, JLU Gießen Physikalische Grundlagen der Bildgebung Röntgen, CT Ultraschall Szintigraphie MR-Tomographie Absorption von Röntgenstrahlen Änderung der

Mehr

Wo ist der magnetische Nordpol der Erde?

Wo ist der magnetische Nordpol der Erde? Wo ist der magnetische Nordpol der Erde? A B C D am geographischen Nordpol am geographischen Südpol Nahe am geographischen Südpol Nahe am geographischen Nordpol 3. Magnetische Phänomene 3.1. Navigation,

Mehr

Kernspinresonanz - NMR

Kernspinresonanz - NMR Kernspinresonanz - NMR Referent: Pierre Sissol 10. Mai 2010 Seminar in Kern- und Teilchenphysik zum Fortgeschrittenenpraktikum 2 im SoSe 2010 Johannes-Gutenberg-Universität Mainz Betreuer: Dr. Andreas

Mehr

4.5 Gekoppelte LC-Schwingkreise

4.5 Gekoppelte LC-Schwingkreise 4.5. GEKOPPELTE LC-SCHWINGKEISE 27 4.5 Gekoppelte LC-Schwingkreise 4.5. Versuchsbeschreibung Ein elektrischer Schwingkreis kann induktiv mit einem zweiten erregten Schwingkreis 2 koppeln. Der Kreis wird

Mehr

Dia- und Paramagnetismus. Brandner Hannes Schlatter Nicola

Dia- und Paramagnetismus. Brandner Hannes Schlatter Nicola Dia- und Paramagnetismus Brandner Hannes Schlatter Nicola Ursachen des magnetischen Moments eines freien Atoms Spin der Elektronen (paramagn.) Deren Bahndrehimpuls bezüglich ihrer Bewegung um den Kern

Mehr

Molekulare Biophysik. NMR-Spektroskopie (Teil 1)

Molekulare Biophysik. NMR-Spektroskopie (Teil 1) Molekulare Biophysik NMR-Spektroskopie (Teil 1) Das Vorlesungs-Programm 2/94 Vorlesung Molekulare Biophysik : NMR-Spektroskopie Tag 1 Theoretische Grundlagen der NMR-Spektroskopie (1) Tag 2 Theoretische

Mehr

Molekulare Biophysik. NMR-Spektroskopie (Teil 2)

Molekulare Biophysik. NMR-Spektroskopie (Teil 2) Molekulare Biophysik NMR-Spektroskopie (Teil 2) NMR-Parameter NMR-Parameter 3/88 Folgenden NMR-Parameter sind von Interesse chemische Verschiebung skalare Kopplung Relaxation / NOE-Effekt NMR-Parameter

Mehr

Labor für Technische Akustik

Labor für Technische Akustik a: Generator 40 khz e: Maßstab b: AC-Verstärker f: Reflexionsplatte c: Ultraschallwandler 40 khz g: Oszilloskop d: Ultraschallwandler 40 khz 1. Versuchsziele In diesem Versuch soll das demonstriert und

Mehr

Magnetfeld in Leitern

Magnetfeld in Leitern 08-1 Magnetfeld in Leitern Vorbereitung: Maxwell-Gleichungen, magnetischer Fluss, Induktion, Stromdichte, Drehmoment, Helmholtz- Spule. Potentiometer für Leiterschleifenstrom max 5 A Stufentrafo für Leiterschleife

Mehr

Analytische Methoden in Org. Chemie und optische Eigenschaften von chiralen Molekülen

Analytische Methoden in Org. Chemie und optische Eigenschaften von chiralen Molekülen Analytische Methoden in Org. Chemie und optische Eigenschaften von chiralen Molekülen Seminar 5. 0. 200 Teil : NMR Spektroskopie. Einführung und Physikalische Grundlagen.2 H NMR Parameter: a) Chemische

Mehr

Gepulste Kernspinresonanz (A9)

Gepulste Kernspinresonanz (A9) Gepulste Kernspinresonanz (A9) Christopher Bronner, Frank Essenberger Freie Universität Berlin 31. Mai 2007 Versuchsdurchführung am 4. Juni 2007 1 Vorbereitung 1.1 Kernspin Atomkerne besitzen im Allgemeinen

Mehr

Spin-Echo und J-Modulation; APT

Spin-Echo und J-Modulation; APT Spin-Echo und J-Modulation; APT Stellen wir uns ein PFT-Experiment vor, bei dem ν = ν 0 - ν 1 = 0 und der Puls ein 90 0 -Puls sein soll. Außerdem wollen wir der Einfachheit halber zunächst annehmen, dass

Mehr

Spektroskopische Methoden in der Organischen Chemie (OC IV) C NMR Spektroskopie

Spektroskopische Methoden in der Organischen Chemie (OC IV) C NMR Spektroskopie 6. 3 C NMR Spektroskopie Die Empfindlichkeit des NMR Experiments hängt von folgenden physikalischen Parametern (optimale Abstimmung des Spektrometers vorausgesetzt) ab: Feldstärke B o, Temperatur T, gyromagnetisches

Mehr

Atome im elektrischen Feld

Atome im elektrischen Feld Kapitel 3 Atome im elektrischen Feld 3.1 Beobachtung und experimenteller Befund Unter dem Einfluss elektrischer Felder kommt es zur Frequenzverschiebung und Aufspaltung in optischen Spektren. Dieser Effekt

Mehr

Übungen zu Experimentalphysik 4 - Lösungsvorschläge Prof. S. Paul Sommersemester 005 Dr. Jan Friedrich Nr. 5 16.05.005 Email Jan.Friedrich@ph.tum.de Telefon 089/89-1586 Physik Department E18, Raum 3564

Mehr

Resonanz Versuchsvorbereitung

Resonanz Versuchsvorbereitung Versuche P1-1,, Resonanz Versuchsvorbereitung Thomas Keck, Gruppe: Mo-3 Karlsruhe Institut für Technologie, Bachelor Physik Versuchstag: 0.1.010 1 1 Vorwort Im Praktikumsversuch,,Resonanz geht es um freie

Mehr

5.5 Kernspintomographie und Spektroskopie

5.5 Kernspintomographie und Spektroskopie 334 5. Elektrizität schen Evolution entstammenden Störfaktoren krankmachende Bedeutung zukommt. Mögliche Schädigung durch Strahlung niederfrequenter als sichtbares Licht muß wegen des Fehlens eines eindeutigen

Mehr

Physikalische Grundlagen der Kernspin-Tomographie

Physikalische Grundlagen der Kernspin-Tomographie Vorlesung: Bildgebende Diagnoseverfahren SS 2008 Physikalische Grundlagen der Kernspin-Tomographie Hans-Jochen Foth TU Kaiserslautern Für diese Bildgebende Diagnosemethode werden auch andere Begriffe verwendet:

Mehr

NMR- Konzepte und Methoden

NMR- Konzepte und Methoden Daniel Canet NMR- Konzepte und Methoden Übersetzt aus dem Französischen von E. Krähe Mit 157 Abbildungen und 21 Tabellen Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York London Paris Tokyo HongKong Barcelona

Mehr

Elektrizitätslehre und Magnetismus

Elektrizitätslehre und Magnetismus Elektrizitätslehre und Magnetismus Othmar Marti 30. 06. 2008 Institut für Experimentelle Physik Physik, Wirtschaftsphysik und Lehramt Physik Seite 2 Physik Klassische und Relativistische Mechanik 30. 06.

Mehr

epulste Feldgradienten (PFG)-NMR zur Bestimmung von Diffusionskoeffizienten

epulste Feldgradienten (PFG)-NMR zur Bestimmung von Diffusionskoeffizienten Seminar: epulste Feldgradienten (PFG)-NMR zur Bestimmung von Diffusionskoeffizienten von Roman Seyer und Benedikt Neue 1.Grundlagen 1.1. Diffusion 1.. NMR-Grundlagen für die Inhalt.Einführung in die.1.wozu

Mehr

PP Physikalisches Pendel

PP Physikalisches Pendel PP Physikalisches Pendel Blockpraktikum Frühjahr 2007 (Gruppe 2) 25. April 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Einführung 2 2 Theoretische Grundlagen 2 2.1 Ungedämpftes physikalisches Pendel.......... 2 2.2 Dämpfung

Mehr

8 Instrumentelle Aspekte

8 Instrumentelle Aspekte 8.1 Spektrometer Literatur: einen einfachen Einstieg in die expperimentellen Aspekte der NMR bietet E. Fukushima and S.B.W. Roeder, Experimental Pulse NMR, Addison-Wesley, London (1981). Das Buch ist nicht

Mehr

PN 2 Einführung in die Experimentalphysik für Chemiker

PN 2 Einführung in die Experimentalphysik für Chemiker PN 2 Einführung in die Experimentalphysik für Chemiker 4. Vorlesung 9.5.08 Evelyn Plötz, Thomas Schmierer, Gunnar Spieß, Peter Gilch Lehrstuhl für BioMolekulare Optik Department für Physik Ludwig-Maximilians-Universität

Mehr

Verwandte Begriffe Maxwell-Gleichungen, elektrisches Wirbelfeld, Magnetfeld von Spulen, magnetischer Fluss, induzierte Spannung.

Verwandte Begriffe Maxwell-Gleichungen, elektrisches Wirbelfeld, Magnetfeld von Spulen, magnetischer Fluss, induzierte Spannung. Verwandte Begriffe Maxwell-Gleichungen, elektrisches Wirbelfeld, Magnetfeld von Spulen, magnetischer Fluss, induzierte Spannung. Prinzip In einer langen Spule wird ein Magnetfeld mit variabler Frequenz

Mehr

VL Spin-Bahn-Kopplung Paschen-Back Effekt. VL15. Wasserstoffspektrum Lamb Shift. VL16. Hyperfeinstruktur

VL Spin-Bahn-Kopplung Paschen-Back Effekt. VL15. Wasserstoffspektrum Lamb Shift. VL16. Hyperfeinstruktur VL 16 VL14. Spin-Bahn-Kopplung (III) 14.1. Spin-Bahn-Kopplung 14.2. Paschen-Back Effekt VL15. Wasserstoffspektrum 15.1. Lamb Shift VL16. Hyperfeinstruktur 16.1. Hyperfeinstruktur 16.2. Kernspinresonanz

Mehr

Kernmagnetische Resonanzspektroskopie (NMR) Spektroskopische Methoden

Kernmagnetische Resonanzspektroskopie (NMR) Spektroskopische Methoden Kernmagnetische Resonanzspektroskopie (NMR) Spektroskopische Methoden Grundlagen Die meisten Atomkerne führen eine Drehbewegung um die eigene Achse aus ("Spin"). Da sie geladene Teilchen (Protonen) enthalten,

Mehr

Stark-Effekt für entartete Zustände

Stark-Effekt für entartete Zustände Stark-Effekt für entartete Zustände Die Schrödingergleichung für das Elektron im Wasserstoff lautet H nlm = n nlm mit H = p2 e2 2 m e 4 r Die Eigenfunktion und Eigenwerte dieses ungestörten Systems sind

Mehr

Physik 4 Praktikum Auswertung Hall-Effekt

Physik 4 Praktikum Auswertung Hall-Effekt Physik 4 Praktikum Auswertung Hall-Effekt Von J.W., I.G. 2014 Seite 1. Kurzfassung......... 2 2. Theorie.......... 2 2.1. Elektrischer Strom in Halbleitern..... 2 2.2. Hall-Effekt......... 3 3. Durchführung.........

Mehr

Vorbemerkung. [disclaimer]

Vorbemerkung. [disclaimer] Vorbemerkung Dies ist ein abgegebenes Praktikumsprotokoll aus dem Modul physik412. Dieses Praktikumsprotokoll wurde nicht bewertet. Es handelt sich lediglich um meine Abgabe und keine Musterlösung. Alle

Mehr

Elektromagnetische Induktion Induktionsgesetz, Lenz'sche Regel, Generator, Wechselstrom

Elektromagnetische Induktion Induktionsgesetz, Lenz'sche Regel, Generator, Wechselstrom Aufgaben 13 Elektromagnetische Induktion Induktionsgesetz, Lenz'sche Regel, Generator, Wechselstrom Lernziele - aus einem Experiment neue Erkenntnisse gewinnen können. - sich aus dem Studium eines schriftlichen

Mehr

Elektromagnetische Schwingkreise

Elektromagnetische Schwingkreise Grundpraktikum der Physik Versuch Nr. 28 Elektromagnetische Schwingkreise Versuchsziel: Bestimmung der Kenngrößen der Elemente im Schwingkreis 1 1. Einführung Ein elektromagnetischer Schwingkreis entsteht

Mehr

4.57 ppm 1.45 ppm = 3.12 ppm 3.12 ppm * MHz = Hz Hz = rad/sec

4.57 ppm 1.45 ppm = 3.12 ppm 3.12 ppm * MHz = Hz Hz = rad/sec (1) Zwei Signale liegen im Protonenspektrum bei 1.45 und 4.57 ppm, das Spektrometer hat eine Frequenz von 400.13 MHz. Wieweit liegen die Signale in Hz bzw. in rad/sec auseinander? 4.57 ppm 1.45 ppm = 3.12

Mehr

Abiturprüfung Physik, Leistungskurs

Abiturprüfung Physik, Leistungskurs Seite 1 von 8 Abiturprüfung 2013 Physik, Leistungskurs Aufgabenstellung: Aufgabe: Aspekte zur experimentellen Überprüfung des Induktionsgesetzes In der folgenden Aufgabe soll eine Teilaussage des allgemeinen

Mehr

Vorlesung "Grundlagen der Strukturaufklärung"

Vorlesung Grundlagen der Strukturaufklärung Vorlesung "Grundlagen der trukturaufklärung" für tudenten des tudiengangs "Bachelor Chemie" ommersemester 2003 Zeit: Montag, 9:00 bis 12:00 und Dienstag, 12:00 bis 14:00 Ort: MG 088 (Montags) und MC 351

Mehr

Physik für Mediziner im 1. Fachsemester

Physik für Mediziner im 1. Fachsemester Physik für Mediziner im 1. Fachsemester # 29,30 11/12/2008 und 16/12/2008 Vladimir Dyakonov dyakonov@physik.uni-wuerzburg.de Magnetische Kernresonanz Spins im Magnetfeld, Relaxation, Bildgebung Magnetische

Mehr

IK Induktion. Inhaltsverzeichnis. Sebastian Diebold, Moritz Stoll, Marcel Schmittfull. 25. April Einführung 2

IK Induktion. Inhaltsverzeichnis. Sebastian Diebold, Moritz Stoll, Marcel Schmittfull. 25. April Einführung 2 IK Induktion Blockpraktikum Frühjahr 2007 25. April 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Einführung 2 2 Theoretische Grundlagen 2 2.1 Magnetfelder....................... 2 2.2 Spule............................ 2

Mehr

Molekulare Biophysik. NMR-Spektroskopie (Teil 2)

Molekulare Biophysik. NMR-Spektroskopie (Teil 2) Molekulare Biophysik NMR-Spektroskopie (Teil 2) 3/96 Folgenden NMR-Parameter sind von Interesse chemische Verschiebung skalare Kopplung dipolare Kopplung Relaxation / NOE-Effekt 4/96 Chemische Verschiebung

Mehr

MR Grundlagen. Marco Lawrenz

MR Grundlagen. Marco Lawrenz MR Grundlagen Marco Lawrenz Department of Systems Neuroscience University Medical Center Hamburg-Eppendorf Hamburg, Germany and Neuroimage Nord University Medical Centers Hamburg Kiel Lübeck Hamburg Kiel

Mehr

Rechenübungen zum Physik Grundkurs 2 im SS 2010

Rechenübungen zum Physik Grundkurs 2 im SS 2010 Rechenübungen zum Physik Grundkurs 2 im SS 2010 2. Klausur (Abgabe: Do 16.9.2010 12.00 Uhr Neue Aula) Name, Vorname: Geburtstag: Ihre Identifizierungs-Nr. ID2= 122 Hinweise: Studentenausweis: Hilfsmittel:

Mehr

Learn4Vet. Magnete. Man kann alle Stoffe in drei Klassen einteilen:

Learn4Vet. Magnete. Man kann alle Stoffe in drei Klassen einteilen: Magnete Die Wirkung und der Aufbau lassen sich am einfachsten erklären mit dem Modell der Elementarmagneten. Innerhalb eines Stoffes (z.b. in ein einem Stück Eisen) liegen viele kleine Elementarmagneten

Mehr

Multipuls-NMR in der Organischen Chemie. 1 H, 1 H, 1 H Relayed-COSY und TOCSY

Multipuls-NMR in der Organischen Chemie. 1 H, 1 H, 1 H Relayed-COSY und TOCSY 1 H, 1 H, 1 H Relayed-COSY und TOCSY Das 1 H, 1 H, 1 H-Relay-COSY-Experiment gehört historisch zu den älteren und wurde später durch das weit überlegene TOCSY-Experiment ersetzt. Dennoch sei es hier kurz

Mehr

Einstein-de-Haas-Versuch

Einstein-de-Haas-Versuch Einstein-de-Haas-Versuch Versuch Nr. 5 Vorbereitung - 7. Januar 23 Ausgearbeitet von Martin Günther und Nils Braun Einführung 2 Aufbau und Durchführung Das hier vorgestellte Experiment von Einstein und

Mehr

NMR Spektroskopie (Nuclear Magnetic Resonance Kern-Magnetische Resonanz)

NMR Spektroskopie (Nuclear Magnetic Resonance Kern-Magnetische Resonanz) NMR Spektroskopie (Nuclear Magnetic Resonance Kern-Magnetische Resonanz) Viele Atomkerne besitzen einen von Null verschiedenen Eigendrehimpuls (Spin) p = ħ I, der ganz - oder halbzahlige Werte von ħ betragen

Mehr

Vorlesung Mehrdimensionale NMR-Spektroskopie- Grundlagen und Anwendungen in der Strukturaufklärung Teil I. Peter Schmieder AG NMR

Vorlesung Mehrdimensionale NMR-Spektroskopie- Grundlagen und Anwendungen in der Strukturaufklärung Teil I. Peter Schmieder AG NMR Vorlesung Mehrdimensionale NMR-Spektroskopie- Grundlagen und Anwendungen in der Strukturaufklärung Teil I Das Programm 2/108 Wintersemester 2007/2008 10 Termine: 24.10.07, 31.10.07, 07.11.07, 14.11.07,

Mehr

Aufbau und Meßmethoden

Aufbau und Meßmethoden Kapitel 7 Aufbau und Meßmethoden 7.1 Meßrechner Im Rahmen dieser Arbeit wurde ein Meßrechner konzipiert und aufgebaut, der gegenüber dem vorhandenem Meßrechner eine 12-fach höhere Anzahl der Einzelmessungen

Mehr

TP2: Elektrodynamik WS Arbeitsblatt 10 21/ Dipole und Multipole in stationären Feldern

TP2: Elektrodynamik WS Arbeitsblatt 10 21/ Dipole und Multipole in stationären Feldern TP2: Elektrodynamik WS 2017-2018 Arbeitsblatt 10 21/22.12. 2017 Dipole und Multipole in stationären Feldern Die Multipolentwicklung ist eine hilfreiche Näherung zur Lösung der Poisson Gleichung, wenn eine

Mehr

5. Instrumentelle Aspekte

5. Instrumentelle Aspekte Prof. Dieter Suter / Prof. Roland Böhmer Magnetische Resonanz SS 03 5.1 Spektrometer 5. Instrumentelle Aspekte Literatur: einen einfachen Einstieg bietet E. Fukushima and S.B.W. Roeder, 'Experimental Pulse

Mehr

Vorbereitung. µ z = mγ h (1) γ = gq 2m wobei q die Ladung und m die Masse des Teilchens beschreiben.

Vorbereitung. µ z = mγ h (1) γ = gq 2m wobei q die Ladung und m die Masse des Teilchens beschreiben. Physikalisches Fortgeschrittenenpraktikum NMR-Spektroskopie Vorbereitung Armin Burgmeier Robert Schittny 1. Theoretische Grundlagen 1.1. Kerndrehimpuls und magnetisches Moment Nach der Quantentheorie besitzt

Mehr

Mößbauer-Spektroskopie Vortrag zum apparativen Praktikum SS 05. Hella Berlemann Nora Obermann

Mößbauer-Spektroskopie Vortrag zum apparativen Praktikum SS 05. Hella Berlemann Nora Obermann Mößbauer-Spektroskopie Vortrag zum apparativen Praktikum SS 05 Hella Berlemann Nora Obermann Übersicht: Mößbauer (1958): rückstoßfreie Kernresonanzabsorption von γ-strahlen γ-strahlung: kurzwellige, hochenergetische,

Mehr

Anfängerpraktikum D11 - Röntgenstrahlung

Anfängerpraktikum D11 - Röntgenstrahlung Anfängerpraktikum D11 - Röntgenstrahlung Vitali Müller, Kais Abdelkhalek Sommersemester 2009 1 Messung des ersten Spektrums 1.1 Versuchsaufbau und Hintergrund Es sollte das Spektrum eines Röntgenapparates

Mehr

Wechselstromkreis E 31

Wechselstromkreis E 31 E 3 kreis kreis E 3 Aufgabenstellung. Bestimmung von Phasenverschiebungen zwischen Strom und Spannung im kreis.2 Aufbau und ntersuchung einer Siebkette 2 Physikalische Grundlagen n einem kreis (Abb.) befinde

Mehr

AUSWERTUNG: TRANSISTOR- UND OPERATIONSVERSTÄRKER

AUSWERTUNG: TRANSISTOR- UND OPERATIONSVERSTÄRKER AUSWERTUNG: TRANSISTOR- UND OPERATIONSVERSTÄRKER FREYA GNAM, TOBIAS FREY 1. EMITTERSCHALTUNG DES TRANSISTORS 1.1. Aufbau des einstufigen Transistorverstärkers. Wie im Bild 1 der Vorbereitungshilfe wurde

Mehr

Kondensator und Spule

Kondensator und Spule Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg Naturwissenschaftliche Technik - Physiklabor http://www.haw-hamburg.de/?3430 Physikalisches Praktikum ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Mehr

A 52 GRUNDLAGEN DER NMR (DER KERN-ZEEMAN-EFFEKT) Ziel des Versuches

A 52 GRUNDLAGEN DER NMR (DER KERN-ZEEMAN-EFFEKT) Ziel des Versuches Versuchsanleitungen zum Praktikum Physikalische Chemie für Anfänger 1 A 52 GRUNDLAGEN DER NMR (DER KERN-ZEEMAN-EFFEKT) Ziel des Versuches Die NMR-Spektroskopie ist eine wichtige Charakterisierungsmethode

Mehr

1. Bestimmen Sie die Phasengeschwindigkeit von Ultraschallwellen in Wasser durch Messung der Wellenlänge und Frequenz stehender Wellen.

1. Bestimmen Sie die Phasengeschwindigkeit von Ultraschallwellen in Wasser durch Messung der Wellenlänge und Frequenz stehender Wellen. Universität Potsdam Institut für Physik und Astronomie Grundpraktikum 10/015 M Schallwellen Am Beispiel von Ultraschallwellen in Wasser werden Eigenschaften von Longitudinalwellen betrachtet. Im ersten

Mehr

MRT-GRUNDLAGEN. Dr. Felix Breuer. 64. Heidelberger Bildverarbeitungsforum, Fürth, Fraunhofer

MRT-GRUNDLAGEN. Dr. Felix Breuer. 64. Heidelberger Bildverarbeitungsforum, Fürth, Fraunhofer MRT-GRUNDLAGEN Dr. Felix Breuer 64. Heidelberger Bildverarbeitungsforum, Fürth, 07.03.2017 Fraunhofer INHALT NMR (Nuclear Magnetic Resonance) Grundlagen Signalentstehung/Detektion NMR Bildgebung Schichtselektion

Mehr

Homonukleare Korrelationsspektroskopie (COSY)

Homonukleare Korrelationsspektroskopie (COSY) Homonukleare Korrelationsspektroskopie (COSY) Hier wird ähnlich wie bei HETCOR in beiden Dimensionen die chemische Verschiebung abgebildet. Im homonuklearen Fall ( 1 H, 1 H COSY) jedoch, ist es in beiden

Mehr