Investitionsneutrale Steuersysteme bei zeitlich veränderbaren Steuersätzen

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Investitionsneutrale Steuersysteme bei zeitlich veränderbaren Steuersätzen"

Transkript

1 Investitionsneutrale Steuersysteme bei zeitlich veränderbaren Steuersätzen Andreas Löffler April 1999 Boadway & Bruce (1984) und König (1997) haben investitionsneutrale Steuersysteme unter Annahme eines in der Zeit konstanten Steuersatzes vollständig charakterisiert Unter Benutzung einer Idee von Wenger (1983) werden die Untersuchungen auf den Fall zeitlich veränderbarer Steuersätze verallgemeinert 1 Einleitung Steuersysteme haben die Aufgabe, die Ausgaben eines Staates zu finanzieren Ein ideales Steuersystem sollte dabei so konstruiert sein, daß die Frage über die Rangfolge von Investitionsentscheidungen eines privaten Investors nicht von der Existenz dieser Steuer abhängig ist Solche Steuersysteme heißen investitionsneutral; sie verhindern Ausweichhandlungen der Investoren, die zu Wohlfahrtsverlusten in der Ökonomie führen könnten Bleibt der Kapitalwert einer Investition durch die Einführung der Steuer sogar konstant, so spricht man von einem niveauinvarianten Steuersystem In der Literatur hat sich zuerst Vickrey (1939) der Konstruktion investitionsneutraler Steuersysteme zugewandt Nach Vickrey (1939) hat jeder Investor seine Steuerzahlungen über die Lebenszeit einer Mittelwertbildung zu unterwerfen, um Investitionsneutralität zu erreichen Seit geraumer Zeit sind zwei weitere Varianten der investitionsneutralen Besteuerung bekannt Zum einen handelt es sich um die Cash flow Steuer, die auf Brown (1948) zurückgeht Sie unterstellt eine sofortige Abzugsfähigkeit der Anschaffungsausgaben, Bemessungsgrundlage sind die Cash flows der Investition Die Variante der Besteuerung des ökonomischen Gewinns Fachbereich Wirtschaftswissenschaft, Freie Universität Berlin, Boltzmannstr 20, Berlin, andras@zedatfu berlinde Ich danke Franz Hubert, Sven Husmann, Rolf König, Lutz Kruschwitz, Dirk Schneider und Franz W Wagner für hilfreiche Bemerkungen 1

2 Investitionsneutrale Steuersysteme von A Löffler Seite 2 wurde von Preinreich (1951) und Johansson (1969) entwickelt Hier entsprechen die in jeder Periode gewährten Abschreibungen der Ertragswertabschreibung (also der Differenz der Barwerte des Projektes in aufeinanderfolgenden Zeitpunkten) Auf Samuelson (1964) geht ein erster Beweisversuch, daß ausschließlich die Besteuerung des ökonomischen Gewinnes den Kapitalwert einer Investition unverändert läßt, zurück Das Problem der Charakterisierung aller investitionsneutralen Steuersysteme wurde zum ersten Mal von Boadway & Bruce (1984) in Angriff genommen Boadway & Bruce konnten unter der Annahme eines sich nicht ändernden Steuersatzes die Gesamtheit aller Abschreibungsregime charakterisieren, bei denen der Kapitalwert einer Investition unter Steuern eine (monotone) Funktion des ursprünglichen Kapitalwertes ist König (1997) erweiterte diesen Ansatz auf den Fall, daß nur ein Anteil der Zinsen abzugsfähig ist und behandelte die Frage, inwieweit die Ideen sich unter Unsicherheit aufrecht erhalten lassen Es entsteht die Frage, wie investitionsneutrale Steuersysteme unter der Annahme, der Steuersatz sei zeitlich nicht konstant, auszugestalten sind Die vorliegende Arbeit wird diese Frage beantworten Die Frage der Investitionsneutralität soll anhand eines Modells einer Tauschwirtschaft 1 diskutiert werden Es gibt daher keine Differenzierung nach Unternehmen und Eigentümern, da wir die Produktionsebene völlig ausblenden Die modellierte Steuer entspricht einer Einkommensteuer der Investoren Wir werden die bereits von Wenger (1983) eingeführte Idee, die Cash flow Steuer als zinskorrigierte Einkommensteuer aufzufassen, benutzen Wir werden uns bei der Beweistechnik im wesentlichen der Arbitragetheorie bedienen Daher ist es angebracht, die Notation der Arbitragetheorie zu verwenden; wir lehnen uns hier dem Lehrbuch Kruschwitz (1998), Kapitel 2, an Die Arbeit ist wie folgt aufgebaut Im nächsten Abschnitt wird das Modell vorgestellt Dann werden investitionsneutrale Steuersysteme bei veränderlichen Steuersätzen charakterisiert Im letzten Abschnitt wird ein konstanter Steuersatz unterstellt Es wird eine Preisgleichung (PV Formel) im ursprünglichen Modell als auch eine Gleichung (APV Formel) bei Steuervorteilen aus anteiliger Fremdfinanzierung hergeleitet Der letzte Abschnitt soll insbesondere verdeutlichen, inwieweit die hier vorgestellten Ergebnisse in der Tat Verallgemeinerungen der bisherigen Literatur darstellen 2 Das Modell Es gebe Zeitpunkte t = 0, 1, T Auf einem Markt werden im Zeitpunkt heute (t = 0) Wertpapiere gehandelt Diese Wertpapiere verbriefen in der Zukunft (den Zeitpunkten t = 1 Der Begriff der Tauschwirtschaft wird hier im Sinne von Magill & Quinzii (1996), Abschnitt 2, verwendet

3 Investitionsneutrale Steuersysteme von A Löffler Seite 3 1,, T ) Ansprüche auf Cash flows Man beachte, daß nur im Zeitpunkt t = 0 gehandelt werden kann, nicht dagegen in der Zukunft Die Zukunft ist sicher Das j te Wertpapier verspricht jeweils im Zeitpunkt t eine Zahlung in Höhe von X jt Wir interpretieren die Zahlungsansprüche der Wertpapiere als Netto Cash flows oder Rückflüsse nach Fremdkapitalzinsen Insbesondere wird das hier vorgestellte Modell im ersten Schritt einen eventuellen Steuervorteil durch anteilige Fremdfinanzierung ignorieren Wir rechnen daher ausschließlich in Nettogrößen Wir gehen im folgenden davon aus, daß am Markt endliche viele Wertpapiere j = 1,, J gehandelt werden können Kauft jemand jeweils mehrere Titel der Art j, so läßt sich ein solches Portfolio durch einen Vektor (n 1,, n J ) beschreiben Im Zeitpunkt t belaufen sich die Ansprüche aus dem Portfolio dann auf X t := n j X jt (1) j=1 Der Käufer des j ten Titels muß an den Veräußerer heute einen Preis bezahlen, den wir in der Form p τ j notieren werden Der Index τ steht für die Berücksichtigung des gleich einzuführenden Steuersystems Wir unterstellen die Gültigkeit des Wertadditivitätstheorems: 2 Annahme 1 (Wertadditivität) Der Preis eines Portfolios (n 1,, n J ) ergibt sich aus p τ = n j p τ j j=1 Wir benötigen, um die Gewinnsteuer einführen zu können, neben den Rückfluß sowie dem Preis eines Titels einen weiteren Begriff Dazu setzen wir voraus, daß man jedem Wertpapier in jedem Zeitpunkt einen verallgemeinerten Buchwert zuordnen kann Beim verallgemeinerten Buchwert einer Investition im Zeitpunkt t handelt es sich zuerst um eine Zahl, die die Einheit des Preises (DM oder $) besitzt Wir ignorieren eine Vielzahl der engen Beziehungen des externen Rechnungswesens, die zwischen einem realen Buchwert und einem Investitionsprojekt bestehen, und werden mit einer minimalen Anzahl von Annahmen auskommen Insbesondere werden wir im Gegensatz zur betriebswirtschaftlichen Praxis nicht voraussetzen, daß der verallgemeinerte Buchwert zu Beginn der Periode identisch der Anschaffungsausgabe ist Dieser hohe Abstraktionsgrad erlaubt es uns, weitgehend unabhängig von den speziellen rechtlichen Regelungen einzelner Länder oder Steuersysteme arbeiten zu können Den Rückfluß hatten wir als Zahlungsüberschuß vor Zinsen oder Netto Cash flow interpretiert Daher ist auch der verallgemeinerte Buchwert eine Größe, die die Finanzierung nicht 2 Siehe beispielsweise Kruschwitz (1998), S 45 oder auch Löffler (1996), S 4ff, für ein Axiomensystem, aus dem sich die Wertadditivität ableiten läßt

4 Investitionsneutrale Steuersysteme von A Löffler Seite 4 berücksichtigt: es handelt sich um einen Buchwert des Eigenkapitals, falls nur dieses Portfolio gehalten wird Daher wählen wir im folgenden die Bezeichnung E jt (equity) für den Buchwert des j ten Titels im Zeitpunkt t Wir werden im folgenden voraussetzen, daß sich der Buchwert eines Portfolios von Wertpapieren aus den Buchwerten der einzelnen Titel ermittelt: Annahme 2 (Buchwert eines Portfolios) Das Portfolio (n 1,, n J ) hat im Zeitpunkt t den Buchwert E t := n j E jt (2) j=1 Durch diese Annahme könnte der verallgemeinerte Buchwert einer Investition (etwa bei Multiplikation mit 1) negativ werden Dennoch machen wir in Annahme 2 keine Voraussetzungen über Insolvenzrisiken in dem Modell Durch einen negativen verallgemeinerten Buchwert wird nur ein Portfolio als überschuldet ausgewiesen, eine Aussage über die Optimalität oder Nachfrage nach diesem Portfolio ist jedoch noch nicht getroffen Weiter gelte für alle Titel die Gleichung E T := 0 Der verallgemeinerte Buchwert in der letzten Periode ist grundsätzlich null Dies wird sich gleichbedeutend zu der Annahme erweisen, daß alle Projekte während der Laufzeit vollständig abgeschrieben werden Mit Hilfe des verallgemeinerten Buchwertes gelingt es uns, zwischen Finanz und Sachinvestitionen zu unterscheiden Wir definieren: Definition 1 (Finanzinvestition) Das j te Wertpapier ist eine Finanzinvestition genau dann, wenn für die verallgemeinerten Buchwerte und die Rückflüsse vor Steuern die Gleichung gilt Alle anderen Wertpapiere heißen Sachinvestitionen X jt = (1 + r f )E j(t 1) E jt (3) Zu dieser Definition sind einige Anmerkungen notwendig Versuchen wir uns zuerst, den Sinn zu veranschaulichen Unterstellen wir einen Titel, dessen Marktwert zum Zeitpunkt t 1 gerade 100 und einen Zeitpunkt später 40 betrage Würde man weiter unterstellen, dieser Titel sei eine Kapitalmarktanlage, dann erwartet der Inhaber zuerst eine Zinszahlung in Höhe

5 Investitionsneutrale Steuersysteme von A Löffler Seite 5 von r f 100 Da der Wert in t nur noch 40 beträgt, müssen weiter 60 entnommen worden sein Daher beträgt der Cash flow r f = (1 + r f ) im Einklang mit der Definition Die Rückflüsse eines Portfolios aus Finanzinvestitionen erfüllen wegen (1) sowie (2) wieder die Gleichung für eine Finanzinvestition X t = (1 + r f )E t 1 E t Streng genommen (dies zeigt auch unsere Veranschaulichung) handelt es sich bei dem Zins r f zuerst um einen Nominalzins r f gibt die dem Eigentümer versprochene Zahlung der Investition an Da im folgenden jedoch Aussagen über Realzinsen (Kapitalmarktzinsen) notwendig werden, muß eine weitere Annahme hinzutreten Die Identität von Nominal und Realzinsen entsteht durch die Annahme, die Finanzinvestitionen werden zum Preis E 0 gehandelt Annahme 3 (Finanzinvestition) Wenn das j te Wertpapier eine Finanzinvestition ist, dann gilt für den Preis p τ j = E j0 (4) Die Definition unterstellt implizit eine flache Zinsstrukturkurve (r f ist nicht von der Zeit abhängig) An dieser Stelle sind beliebige Verallgemeinerungen möglich Wir verlangen zuletzt, daß mindestens T der J Wertpapiere Finanzinvestitionen mit linear unabhängigen Cash flows vor Steuern sind ( vollständiger Markt ) Da die Cash flows von Finanzinvestitionen durch ihre Buchwerte vollständig charakterisiert werden, können wir unsere Annahme wie folgt formulieren: Annahme 4 (vollständiger Kapitalmarkt) Es gelte T J und es gebe T Finanzinvestitionen mit linear unabhängigen Cash flows Wir könnten diese Annahme auch dergestalt formulieren, daß Kreditaufnahmen oder Geldanlagen für jeden beliebigen Zeitpunkt unbegrenzt möglich sind Ein Wertpapier (unabhängig ob Finanz oder Sachinvestition) erleidet einen Wertverlust Dieser Wertverlust, die verallgemeinerte Abschreibung, wird durch die Veränderung des verallgemeinerten Buchwertes definiert Ein negativer Wertverlust (also eine Werterhöhung) wird üblicherweise als Zuschreibung bezeichnet; aber auch hier werden wir der Einfachheit halber von einer verallgemeinerten Abschreibung sprechen

6 Investitionsneutrale Steuersysteme von A Löffler Seite 6 Definition 2 (verallgemeinerte Abschreibung) Die verallgemeinerte Abschreibung eines Wertpapiers im Zeitpunkt t ist die Differenz der verallgemeinerten Buchwerte AfA jt := E j(t 1) E jt (5) Die Abschreibung eines Portfolios ergibt sich aus den Einzelabschreibungen AfA t = n j AfA jt j=1 In Einklang mit der steuerrechtlich orientierten Literatur definieren wir den Gewinn eines Wertpapiers durch die Differenz aus Cash flow und Abschreibung 3 Definition 3 (Gewinn) Der Gewinn G t eines Titels j im Zeitpunkt t > 0 ist die Differenz aus Cash flow und der verallgemeinerten Abschreibung G jt := X jt (E j(t 1) E jt ) (6) Der Gewinn eines Portfolios ergibt sich aus den Einzelgewinnen G t = n j G jt j=1 Wir sind jetzt in der Lage, die Gewinnsteuer in unser Modell einzuführen Diese Gewinnsteuer soll den Konsum besteuern, also ausschließlich die Zahlungen in t > 0 Der Handel in t = 0 ist nicht Gegenstand der Besteuerung Wir könnten die Gewinnsteuer mit dem Gewinn als Bemessungsgrundlage modellieren Jedoch wollen wir in dieser Arbeit etwas allgemeiner vorgehen und eine bereits von Wenger (1983) vorgeschlagene Idee nutzen Die Gewinnsteuer wird zinskorrigiert; das heißt die Bemessungsgrundlage wird durch einen bestimmten Anteil der Eigenkapitalzinsen (also r f E t 1 ) gekürzt 4 Gegenwärtig findet man diese Regelung im kroatischen Steuerrecht gerade deshalb erweist sich das kroatische Steuersystem als investitionsneutral Die Eigenkapitalzinsen mindern nicht den Gewinn, sondern erst die Bemessungsgrundlage, da es sich nur um kalkulatorische Zinsen handelt Es gebe in den Zeitpunkten t = 1,, T eine Gewinnsteuer mit den nachfolgenden Eigenschaften 3 Vergleiche Siegel & Bareis (1999), S70 oder im deutschen Einkommensteuerrecht den 4 Abs 1 EStG 4 In Wenger (1983) sind die gesamten Eigenkapitalzinsen abzugsfähig: Die Verletzung des Gleichmäßigkeitskriteriums läßt sich beheben, wenn der Erwerber des Sachvermögens in der zweiten Periode statt eines Buchgewinns in Höhe von P W nur einen Buchgewinn in Höhe von P (1 + r)w versteuern muß (S228) Es erweist sich als sinnvoll (in Hinblick auf die Nichtkonstanz der Steuersätze), hier abweichend nur einen von der Zeit abhängigen Anteil abzuziehen Es wird auch nicht vorausgesetzt, daß dieser Anteil immer zwischen null und eins liegt

7 Investitionsneutrale Steuersysteme von A Löffler Seite 7 Steuersubjekt Steuerpflichtig ist der Investor Steuerobjekt Die Rückflüsse eines Portfolios sind Gegenstand der Besteuerung Bemessungsgrundlage Die Bemessungsgrundlage dieser Gewinnsteuer ist der Gewinn korrigiert um einen Anteil (1 α t ) der Zinsen auf das Eigenkapital r f E t 1 BMG t := G t (1 α t )r f E t 1 (7) Die Gleichung (7) gilt auch für negative Werte der rechten Seite ( sofortiger Verlustausgleich ) Tarif Die Bemessungsgrundlage wird proportional besteuert Der Gewinnsteuersatz werde mit τ t bezeichnet Die Steuerschuld T t (tax) im Zeitpunkt t ergibt sich somit aus T t := τ t BMG t (8) Wir erhalten aus (6), (7) und (8) T t = τ t (X t AfA t (1 α t )r f E t 1 ) (9) Die Steuerschuld des j ten Wertpapiers bezeichnen wir mit T jt Es gilt offensichtlich T t = n j T jt (10) Man beachte weiter, daß nur in den Zeitpunkten t > 0 Steuern gezahlt werden, nicht dagegen in t = 0 Wir wollen ein beliebiges Portfolio bewerten, indem wir dessen Nach Steuer Cash flows durch Finanzinvestitionen duplizieren Der Markt soll im folgenden Sinne arbitragefrei sein: Annahme 5 (Arbitragefreiheit) Wenn für zwei Portfolios (n 1,, n J ) und (m 1,, m J ) und für alle Zeitpunkt t > 0 die Cash flows nach Steuern identisch sind t > 0 n j (X jt T jt ) = m j (X jt T jt ), j=1 j=1 dann gilt für die Preise beider Portfolios die Gleichung n j p τ j = m j p τ j j=1 j=1

8 Investitionsneutrale Steuersysteme von A Löffler Seite 8 3 Investitionsneutrale Steuersysteme Es ist möglich, daß sich die Anschaffungsausgabe einer Sachinvestition vom Marktpreis p τ unterscheidet Wir wollen diese Anschaffungsausgabe mit I 0 bezeichnen Die Differenz von p τ und der Anschaffungsausgabe ist der Kapitalwert NPV τ des Portfolios Jetzt sollen investitionsneutrale Steuersysteme, deren Abschreibungsregeln sich nicht mit dem Steuersatz ändern, charakterisiert werden Dazu interessiert uns der Verlauf des Kapitalwertes unter Berücksichtigung von Steuern NPV τ als Funktion des Kapitalwertes ohne Berücksichtigung von Steuern Wir sprechen im folgenden von investitionsneutralen Steuersystemen, wenn der Kapitalwert nach Steuern eine monotone (wie sich erweisen wird: sogar lineare) Funktion im Steuersatz ist Stimmt der Kapitalwert nach Steuern weitergehend mit dem Kapitalwert vor Steuern überein, dann wird das Steuersystem als niveauinvariant bezeichnet Wir benötigen, bevor das Hauptresultat der Arbeit bewiesen werden kann, die folgenden Zwischensummen p t Für ein Portfolio bezeichne 5 p t := k=t+1 X k, t = 0, 1, T 1 (11) (1 + r f ) t k Man kann jedem Portfolio derartige p t zuordnen Der Kapitalwert NPV eines Portfolios ist jetzt die Differenz aus dem Markpreis p und der Investitionsausgabe I 0 Umgekehrt ergibt sich aus einer Folge von (p t ) T 1 t=0 eindeutig eine Folge von Cash flows (X t) T, die die Zahlen ( Preise ) p t realisiert Die Gültigkeit der letzten Bemerkung erkennt man wie folgt: für die p t folgt aus der Gleichung (11) die Rekursionsbeziehung Stellt man diese um, dann erhält man p t = X t+1 + p t r f, t = 0, 1,, T 1 X t+1 = (1 + r f p t ) p t+1, t = 0, 1,, T 1 (12) Anhand dieser Gleichung wird jeder Folge von p t eine eindeutige Folge von Cash flows zugeordnet Aus diesen Cash flows läßt sich wegen Annahme 4 ein Portfolio konstruieren Unser Hauptresultat besteht in der Ableitung einer Gleichung für den Kapitalwert nach Steuern Wir können also einen expliziten Ausdruck für den Kapitalwert NPV τ angeben 5 Diese Zwischensummen haben eine schöne Interpretation: Wert des Portfolios im Zeitpunkt k > 0 Dennoch werden wir absichtlich nicht auf diese Interpretation zurückgreifen; würde man das Portfolio nämlich im Zeitpunkt k > 0 in der Tat verkaufen, dann wäre bei Einbeziehung der Steuern nicht klar, wie diese Situation gewinnsteuerlich zu behandeln wäre Man erinnere sich, daß nur in k = 0 Handel stattfand!

9 Investitionsneutrale Steuersysteme von A Löffler Seite 9 Satz 1 (Kapitalwert nach Steuern) Für den Kapitalwert nach Steuern gilt die Gleichung NPV τ 0 = NPV 1 + r T f (1 α 1 ) 1 + r f (1 α 1 τ 1 ) τ 1 1(p 0 E 0 ) + τ t τ t+1 (1 r f α t+1 τ t+1 (1 τ t+1 )) 1+r f (1 α t+1 τ t+1 ) (p t E t ) t k=1 (1 + r f (1 α k τ k )) (13) Beweis Nach Annahme 4 existieren Finanzinvestitionen mit linear unabhängigen Cash flows Da ein Portfolio aus Finanzinvestitionen wieder eine Finanzinvestition ist, können wir ohne Beschränkung der Allgemeinheit die ersten T Finanzinvestitionen derart wählen, daß das j te Wertpapier die folgenden Cash flows besitzt: 1 + r f X j1 := j (1 + r f (1 α t τ t )) 1 j 1 (1 + r f (1 α t τ t )) 1 + r f X j2 := j 1 (1 + r f (1 α t τ t )) 1 j 2 (1 + r f (1 α t τ t )) X j(j 1) := X jj := X j(j+1) := 0 X jt := r f 2 (1 + r f (1 α t τ t )) 1 1 (1 + r f (1 α t τ t )) 1 + r f 1 (1 + r f (1 α t τ t )) Die j te Finanzinvestition ist so konstruiert, daß eventuelle Steuerzahlungen in den Zeitpunkten bis zum Zeitpunkt j 1 vollständig dem Cash flow vor Steuern entsprechen werden (siehe unten) Nach dem Zeitpunkt j ist der Kredit getilgt Aus diesen Cash flows ergeben sich wegen Gleichung (3) folgende Buchwerte E 0 = E 1 = j j 1 1 (1 + r f (1 α t τ t )) 1 (1 + r f (1 α t τ t ))

10 Investitionsneutrale Steuersysteme von A Löffler Seite 10 E j 1 = E j = 0 E j+1 = 0 1 E T 1 = 0 1 (1 + r f (1 α t τ t )) Um die Nach Steuer Cash flows zu ermitteln, ist jetzt auf die Besteuerung einer Finanzinvestition einzugehen Aus der Gleichung für die Cash flows (3) und die verallgemeinerte Abschreibung (5) ergibt sich die Steuerschuld einer Finanzinvestition im allgemeinen Fall: T j = τ j ( (1 + rf )E j 1 E j (E j 1 E j ) (1 α j )r f E j 1 ) = T j = α j τ j r f E j 1 = X j T j = (1 + r f (1 α j τ j ))E j 1 E j Daraus ergeben sich folgende Nach Steuer Cash flows des j ten Titels X 1 T 1 = 0 X j 1 T j 1 = 0 X j T j = 1 X j+1 T j+1 = 0 X T T T = 0 Nach Annahme 4 folgt für den Preis des j ten Titels p τ j = E j0 = j 1 (1 + r f (1 α t τ t )) (14) Fassen wir das bisher bewiesene zusammen: die j te Finanzinvestition verspricht im Zeitpunkt j einen Nach Steuer Cash flow von 1 In den anderen Zeitpunkten kommt es nicht zu Zahlungen Das Wertpapier ist ein Nach Steuer Analogon eines Arrow Debreu Titels, es wird heute zu einem Preis von j 1 (1+r f (1 α t τ t )) gehandelt Wenden wir uns jetzt einem Portfolio aus beliebigen Wertpapieren (n 1,, n J ) zu Dieses Portfolio kann unter Umständen eine Sachinvestition sein Die Zahlungen dieses Portfolios

11 Investitionsneutrale Steuersysteme von A Löffler Seite 11 ergeben sich aus Gleichung (1) und sind damit identisch den Ansprüchen aus einem Portfolio (X 1 T 1,, X T T T, 0, 0) Dieses Portfolio enthält nur die ersten T Finanzinvestitionen, nicht aber die möglicherweise noch gehandelten Assets mit der Seriennummer T +1,, J Nun folgt aus dem Wertadditivitätstheorem (Annahme 1) Aus Gleichung (9) folgt dann p τ = p τ = (X t T t )p τ t X t (1 τ t ) + τ t AfA t + τ t (1 α t )r f E t 1 t l=1 (1 + r (15) f (1 α l τ l )) Um zu zeigen, daß dieser Ausdruck in der Tat der Gleichung (19) entspricht, wechseln wir die Bezeichnung des Laufindex von j nach t und definieren wir nun folgende Zwischensummen: ZW k := t=k+1 X t (1 τ t ) + τ t AfA t + τ t (1 α t )r f E t 1 t l=k+1 (1 + r (16) f (1 α l τ l )) Aus dieser Definition folgt, daß für die Zwischensummen die folgende Rekursionsbeziehung gilt ZW k = ZW k+1 + X k+1 (1 τ k+1 ) + τ k+1 AfA k+1 + τ k+1 (1 α k+1 )r f E k (17) 1 + r f (1 α k+1 τ k+1 ) Wir gehen zurück zur Gleichung (12) Setzt man sie in (17) ein, dann folgt unter Verwendung von (5) (1 + r f (1 α k+1 τ k+1 ))ZW k (1 + r f )(1 τ k+1 )p k τ k+1 (1 + r f (1 α k+1 ))E k = Dies kann man zu folgendem Ausdruck verkürzen (ZW k (1 τ k+1 )p k τ k+1 E k ) = Jetzt wird umgeformt = ZW k+1 (1 τ k+1 )p k+1 τ k+1 E k+1 = (ZW k+1 (1 τ k+1 )p k+1 τ k+1 E k+1 ) α k+1 r f τ k+1 (1 τ k+1 )(E k p k ) 1 + r f (1 α k+1 τ k+1 ) [ZW k (1 τ k+1 )p k τ k+1 E k ] = = [ZW k+1 (1 τ k+2 )p k+1 τ k+2 E k+1 ] α k+1 r f τ k+1 (1 τ k+1 )(E k p k ) 1 + r f (1 α k+1 τ k+1 ) + + (τ k+1 τ k+2 )(p k+1 E k+1 ) 1 + r f (1 α k+1 τ k+1 )

12 Investitionsneutrale Steuersysteme von A Löffler Seite 12 In der letzten Gleichung erscheint ein Ausdruck links in eckigen Klammern, der sich ebenfalls rechts, jedoch um eine Zeitperiode verschoben, wiederfindet Mit Hilfe eines Rekursionsarguments (vollständige Induktion) kann man nun zeigen, daß die folgende Summendarstellung gilt (p τ = ZW 0!) p τ (1 τ 1 )p 0 τ 1 E 0 = 1 t=0 r f α t+1 τ t+1 (1 τ t+1 )(p t E t ) t+1 k=1 (1 + r f (1 α k τ k )) 1 + (τ t τ t+1 )(p t E t ) t k=1 (1 + r f (1 α k τ k )) Der zweite Summand läuft dabei nur von t = 1, da in der letzten Rekursionsformel im zweiten Summanden der Zeitindex k + 1 und nicht k auftaucht Der Term (p 0 E 0 ) erscheint auf beiden Seiten der Gleichung Ebenso taucht (p t E t ) für t 1 auf der rechten Seite doppelt auf Umstellen liefert p τ = p r T f (1 α 1 ) 1 + r f (1 α 1 τ 1 ) τ 1 1(p 0 E 0 ) + Nach Subtraktion von I 0 ist das die Aussage des Satzes τ t τ t+1 (1 r f α t+1 τ t+1 (1 τ t+1 )) 1+r f (1 α t+1 τ t+1 ) (p t E t ) t k=1 (1 + r f (1 α k τ k )) Wir können nun einzelne investitionsneutrale Steuersysteme identifizieren Bekanntlich ist die klassische Cash flow Steuer bei veränderlichen Steuersätzen nicht mehr investitionsneutral Die einfache Zinskorrektur, die ja auf die Cash flow Steuer führte, kann also nicht zu einem investitionsneutralen Steuersystem führen Durch eine zeitliche Variation des Abzugsparameters α t läßt sich dennoch ein investitionsneutrales Steuersystem konstruieren Dabei ist wie folgt vorzugehen Wir betrachten ein Steuersystem, die mit folgenden zeitabhängigen Anteilen zinskorrigiert ist α 1 = 0, α t = 1 r f τ 2 t+1 τ t τ t+1 1 τ t+1 t > 0 (18) Erkennbar ist zuerst, daß der Abzugsparameter α t unter Umständen negativ werden kann Dann kommt es nicht zu einem Abzug, sondern einer Addition der Eigenkapitalzinsen in der Bemessungsgrundlage Ebenso wäre denkbar, daß α t den Wert von 1 übersteigt; dies hängt im wesentlichen von der Variation der Steuersätze und dem risikolosen Zins ab Angenommen, die Gewinnsteuer sei um diese Anteile α t aus (18) zinskorrigiert Die α t wurden gerade so gewählt, daß sich in (13) unabhängig der Differenz E t p t, also unabhängig von der Wahl der Abschreibungsregime sowie dem Portfolio, immer der rechte Summand kürzt Es verbleibt die Gleichung p τ = p 0 τ 1 (p 0 E 0 )

13 Investitionsneutrale Steuersysteme von A Löffler Seite 13 Für den Fall, daß der Buchwert im Zeitpunkt 0 gerade der Anschaffungsausgabe entspricht, ergibt sich nach Subtraktion von I 0 die Gleichung NPV τ = (1 τ 1 )NPV, mithin ist das resultierende Steuersystem in der Tat investitionsneutral Wir werden dieses Steuersystem weiterhin zinskorrigierte Gewinnsteuer nennen Wenn weitergehend die Steuersätze konstant sind, dann führt dies auf die Bedingung α t = 0 In diesem Fall verhält sich die zinskorrigierte Gewinnsteuer, unabhängig von der Wahl der konkreten Abschreibungsregel, immer wie eine Cash flow Steuer Wird andererseits neben der Zinskorrektur (18) nicht die Anschaffungsausgabe, sondern der faire Preis p abgeschrieben, so folgt NPV τ = NPV Das resultierende Steuersystem ist sogar niveauinvariant Wir kommen zuletzt zur Definition der Besteuerung des ökonomischen Gewinns Dieses Steuersystem ist so definiert, daß die verallgemeinerte Abschreibung (siehe Definition 5) gerade gleich der Ertragswertabschreibung, also der Differenz der Preise p t p t 1 ist Nun ist aber die verallgemeinerte Abschreibung ebenfalls eine Differenz, nämlich der verallgemeinerten Buchwerte Daher können wir eleganter schreiben: Definition 4 (Besteuerung des ökonomischen Gewinns) Ein Steuersystem besteuert den ökonomischen Gewinn, wenn für alle Portfolios E t = p t (t 0) gilt Angenommen nun, die Zinskorrektur werde nicht in der angegebenen Form (18) vorgenommen Dann gilt folgender Satz 6 Satz 2 (Investitionsneutrale Steuersysteme) Es gebe keine Zinskorrektur der Form (18) und die Buchwerte E t eines Portfolios seien vom Steuersatz τ t unabhängig Des weiteren gebe es Portfolios mit beliebigen Buchwerten E t und Cash flows X t Wenn der Kapitalwert nach Steuern eine strikt monton steigende Funktion im Kapitalwert vor Steuern sowie in jedem Steuersatz τ t ist, dann wird der ökonomische Gewinn besteuert Beweis Die Gleichung (13) enthält einen Term S NPV τ 0 = NPV 1 + r T f (1 α 1 ) 1 + r f (1 α 1 τ 1 ) τ 1 1(p 0 E 0 ) + τ t τ t+1 (1 r f α t+1 τ t+1 (1 τ t+1 )) 1+r f (1 α t+1 τ t+1 ) (p t E t ) t k=1 (1 + r f (1 α k τ k )) } {{ } =S 6 Für den Fall konstanter Steuersätze findet sich diese Aussage im wesentlichen bereits bei Wenger (1985), S138 Vergleiche dazu auch den nachfolgenden Abschnitt

14 Investitionsneutrale Steuersysteme von A Löffler Seite 14 Entscheidend ist nun die folgende Beobachtung: wenn für nur ein t die Ungleichung p t E t < 0 gilt, dann ist der Term S auf der rechten Seite keine monoton wachsende Funktion im Steuersatz τ t Vielmehr ist der Ausdruck monoton fallend im Steuersatz τ t Daher ist auch S notwendigerweise nicht monoton wachsend in τ t Dieselben Überlegungen gelten für den ersten Summand (p 0 E 0 ) Mithin muß E t = p t gelten und dies bedeutet, der ökonomische Gewinn wird besteuert Wir können unsere Ergebnisse in einer Grafik zusammenfassen: α 1 = 0, α t = 1 r f τ 2 t+1 E 0 = I 0 ( verallg Zinskorrektur ) investitionsneutral Investitionsneutralität τ t τ t+1 1 τ t+1 E 0 = p 0 (?) niveauinvariant E t = p t für t 0 (ökonom Gewinn) niveauinvariant 4 PV Formel und APV Formel In diesem Abschnitt wird die Annahme eines zeitlich veränderten Steuersatzes einer größeren Anschaulichkeit wegen aufgegeben Es soll gezeigt werden, daß sich dann in der Tat die in der Literatur teilweise bereits bekannten Ergebnisse herleiten lassen Wir betrachten zuerst eine Sachinvestition, also ein Portfolio (n 1,, n J ), dessen Cash flows sich nicht notwendig nach der Gleichung (3) ermitteln Dann kann für den Preis p τ eine Gleichung angegeben werden: Satz 3 (PV Formel) Für jedes Portfolio gilt p τ = (1 α)τ 1 ατ E 0 + X t (1 τ) + (1 τ)α 1 τα τafa t (1 + r f (1 ατ)) t (19)

15 Investitionsneutrale Steuersysteme von A Löffler Seite 15 Wenn der Buchwert in t = 0 gleich dem Preis ist, dann vereinfacht sich diese Gleichung zu p τ = X t (1 ατ) + ατafa t (1 + r f (1 ατ)) t Bevor wir zum Beweis dieses Satz kommen, sollen aus diesem Resultat zwei bekannte Ergebnisse hergeleitet werden Unter der Annahme, daß sich der Buchwert an der Anschaffungsausgabe orientiert, können wir sowohl das klassische Standardmodell sowie die Cash flow Steuer als zwei Varianten der einheitlichen Gewinnsteuer abgeleitet werden Dieses Resultat findet sich bereits bei Wenger (1983) Satz 4 (Wenger, 1983) Wenn der verallgemeinerte Buchwert gleich der Investitionsausgabe ist (E 0 = I 0 ), dann gilt für den Fall, daß keine Zinskorrektur erfolgt (α = 1) NPV τ 0 = p τ I 0 = I 0 + T X t (1 τ)+τafa t (1+r f (1 τ)) t und das ist die Gleichung aus dem klassischen Standardmodell, für den Fall, daß eine Zinskorrektur erfolgt (α = 0) NPV τ 0 = p τ I 0 = (1 τ) I 0 + T X t (1 τ) (1+r f ) t Das aber bedeutet, daß unabhängig von der gewählten Abschreibungsregel immer eine Besteuerung resultiert, die auf dieselben Ergebnisse wie eine Cash flow Steuer führt Die Steuer des letzten Falles wird als zinskorrigierte Gewinnsteuer bezeichnet Beweis Beide Aussagen folgen elementar aus (19) durch Einsetzen der Voraussetzungen E 0 = I 0 sowie α = 0, 1 Zwei Anmerkungen vor dem Beweis erleichtern den Zugang zur Gleichung (19) Der Nenner, der den versteuerten Kalkulationszins r f (1 ατ) enthält, ist zumindest aus der Literatur über die Gewerbesteuer bekannt 7 Die funktionale Form des Faktors vor τafa t ist in Abbildung 1 dargestellt Man erkennt, daß der Faktor im Falle vollständiger Zinskorrektur (α = 0) verschwindet, während er ohne Zinskorrektur (α = 1) gerade gleich 1 wird In allen anderen Fällen bewegt er sich zwischen 0 und α 7 Siehe Drukarczyk (1998), S200

16 Investitionsneutrale Steuersysteme von A Löffler Seite 16 1 (1 τ)α 1 τα 06 α =06 03 α = % 50% 80% 100% τ Abbildung 1: Der Faktor (1 τ)α 1 τα Beweis Wir gehen zurück zur Definition der Zwischensummen (16) und subtrahieren auf beiden Seiten dieser Rekursionsbeziehung den gleichen Term ZW k (1 α)τ 1 ατ E k = ZW k+1 + (1 τ)x k+1 + τafa k+1 + (1 α)r f τ E k (1 α)τ 1 + r f (1 ατ) 1 ατ E k und das führt dann weiter auf (1 α)τ ZW k 1 ατ E k = ZW k+1 + (1 τ)x k+1 + τafa k+1 (1 α)τ 1 ατ 1 + r f (1 ατ) ZW k ZW k (1 α)τ ZW k+1 + (1 τ)x k+1 + (1 α)τ 1 ατ E 1 ατ (AfA k+1 E k ) + k = 1 + r f (1 ατ) (1 α)τ 1 ατ E k = ZW k+1 (1 α)τ 1 ατ E k+1 + (1 τ)x k+1 + (1 τ)α 1 τα τafa k r f (1 ατ) E k ( τ (1 α)τ 1 ατ ) AfA k+1 Der Term ZW k (1 α)τ 1 ατ E k links taucht exakt so auch rechts auf, wobei er um genau eine Zeiteinheit versetzt ist Aus einer Rekursion ergibt sich somit die folgende Gleichung p τ = (1 α)τ 1 ατ E 0 + X t (1 τ) + (1 τ)α 1 τα τafa t (1 + r f (1 ατ)) t

17 Investitionsneutrale Steuersysteme von A Löffler Seite 17 Setzt man nun p τ = E 0, dann erhält man nach Umstellen die letzte zu beweisende Aussage des Satzes Wir haben in der bisherigen Vorgehensweise den verallgemeinerten Buchwert E t als den Wert des Eigenkapitals interpretiert Ebenso waren die Cash flows immer Zahlungsüberschüsse nach Fremdkapitalzinsen Jetzt soll gezeigt werden, wie man Fremdkapital, das einer anderen Besteuerung als Eigenkapital unterliegt, in das Modell einbauen kann Definition 5 Eine Investition V werde genau dann durch eine Investition E eigen und eine Investition D (debt) fremdfinanziert, wenn die Vor Steuer Cash flows von V gerade aus der Summe der Vor Steuer Cash flows von E und D bestehen und der verallgemeinerte Buchwert von V gleich der Summe der verallgemeinerten Buchwerte von E und D ist E eine Sachinvestition ist und Fremdkapital D eine Finanzinvestition ist Unter den gemachten Annahmen ist auch V eine Sachinvestition Eine reine Finanzinvestition kann demnach nicht mischfinanziert werden Wir bezeichnen den verallgemeinerten Buchwert des Fremdkapitals einer Investition mit D t Im folgenden werden wir bei den Preisen grundsätzlich den Index τ weglassen Der Preis des Fremdkapitals werde mit p D bezeichnet Der verallgemeinerte Buchwert des Gesamtkapitals (Fremd und Eigenkapital) ist dann durch die Summe E t + D t gegeben, der Gesamtpreis der Investition ist p E +p D Ebenso ermitteln sich die Brutto Cash flows (vor Steuern und Zinsen) zu X t + (1 + r f )D t 1 D t Ein Projekt, das vollständig eigenfinanziert wäre und die Cash flows X t + (1 + r f )D t 1 D t erwirtschaftet, habe den Preis p V Uns soll in diesem Abschnitt interessieren, welche Konsequenzen sich durch eine steuerliche Abzugsfähigkeit von Fremdkapitalzinsen ergeben Wir müssen dazu zurückkehren zur Definition der Bemessungsgrundlage der Gewinnsteuer und auf die Fremdkapitalzinsen Bezug nehmen Bemessungsgrundlage Die Bemessungsgrundlage dieser Gewinnsteuer ist der Gewinn minus ein Anteil der Eigenkapitalzinsen sowie ein Anteil Fremdkapitalzinsen BMG t = X t AfA t (1 β)r f D t (1 α)r f E t 1 (20) Die Gleichung (20) gilt auch für negative Werte der rechten Seite ( sofortiger Verlustausgleich )

18 Investitionsneutrale Steuersysteme von A Löffler Seite 18 Satz 5 (APV Formel) Unter den gemachten Annahmen gilt für eine gemischtfinanzierte Investition V p V = p V + (α β) τr f D t 1 (1 + r f (1 ατ)) t Beweis Der Cash flow der Investition V (vor Steuern) ergibt sich aus der Summe X t + (1 + r f )D t 1 D t, die verallgemeinerte Abschreibung aus der Differenz der verallgemeinerten Buchwerte AfA t + (D t 1 D t ) und die abzugsfähigen Zinsen auf Fremd bzw Eigenkapital ermittelt man anhand der Gleichung (20) (1 β)r f D t 1 + (1 α)r f E t 1 Der Preis eines Finanztitels, der nach Steuern ausschließlich im Zeitpunkt t einen Cash flow von 1 liefert, bleibt weiterhin bei (1 + r f (1 ατ)) t (da es eine Finanzinvestition ist, kann sie nicht mischfinanziert werden und deshalb ist ausschließlich der Faktor α relevant) Daher lautet die Preisgleichung in Anlehnung an (15) jetzt p V = (1 τ)x t + (1 + r f )D t 1 D t + τ(afa t + (D t 1 D t )) + τ((1 β)r f D t 1 + (1 α)r f E t 1 ) (1 + r f (1 ατ)) t Diese Summe schreibt sich übersichtlicher wie folgt p V (1 τ)x t + τafa t + (1 α)r f E t 1 ) + (1 + r f )D t 1 D t + τ(d t 1 D t + (1 α)r f D t 1 ) = (1 + r f (1 ατ)) t + }{{} =p V + (α β)τr f D t 1 (1 + r f (1 ατ)) t Dies ist die Behauptung Im deutschen Steuerrecht sind Fremdkapitalzinsen abzugsfähig (also β = 0), nicht aber Eigenkapitalzinsen (also α = 1)

19 Investitionsneutrale Steuersysteme von A Löffler Seite 19 Literatur Boadway, R & Bruce, N (1984) A general proposition on the design of a neutral business tax, Journal of Public Economics 24: Brown, E (1948) Business income and investment incentives essays in honor of alvin hansen, in L Metzler (ed), Income, Employment and Public Policy, pp Drukarczyk, J (1998) Unternehmensbewertung, 2nd edn, Gabler Verlag Johansson, S-E (1969) Income taxes and investment decisions, Swedish Journal of Economics 71: König, R (1997) Ungelöste probleme einer investitionsneutralen besteuerung gemeinsame wurzeln unterschiedlicher neutraler steuersysteme und die berücksichtigung unsicherer erwartungen, Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung 49: Kruschwitz, L (1998) Finanzierung und Investition, 2nd edn, Oldenbourg, München Löffler, A (1996) Capital Asset Pricing Model mit Konsumtion, Gabler Verlag, Wiesbaden Magill, M & Quinzii, M (1996) Theory of Incomplete Markets, MIT Press, Cambridge Preinreich, G (1951) Models of taxation in the theory of the firm, Economia Internazionale 4: Samuelson, P (1964) Tax deductablity of economic depreciation to insure invariant valuations, Journal of Political Economy 72: Siegel, T & Bareis, P (1999) Strukturen der Besteuerung, 3rd edn, Oldenbourg, München Vickrey, W (1939) Averaging of income for income tax purposes, Journal of Political Economy 47: 379 Wenger, E (1983) Gleichmäßigkeit der besteuerung von arbeits und vermögenseinkünften, Finanzarchiv 41: Wenger, E (1985) Einkommmensteuerliche periodisierungsregeln, unternehmenserhaltung und optimale besteuerung, Zeitschrift für Betriebswirtschaft 55:

Wirtschaftswissenschaftliches Forum

Wirtschaftswissenschaftliches Forum Wirtschaftswissenschaftliches Forum Prof. Dr. Dr. Andreas Löffler Universität Paderborn Investitionsneutrale Steuersysteme unter Unsicherheit Investitionsneutrale Steuersysteme unter Unsicherheit Wirtschaftswiss.

Mehr

Übersicht. Investitionsneutrale Steuersysteme 2. Investitionsneutrale Steuersysteme unter Unsicherheit. Einführung,

Übersicht. Investitionsneutrale Steuersysteme 2. Investitionsneutrale Steuersysteme unter Unsicherheit. Einführung, Übersicht Investitionsneutrale Steuersysteme unter Unsicherheit Andreas Löffler, AL@wacc.de Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Einführung Literatur mit variierendem Steuersatz Das Modell

Mehr

1. Gruppen. 1. Gruppen 7

1. Gruppen. 1. Gruppen 7 1. Gruppen 7 1. Gruppen Wie schon in der Einleitung erläutert wollen wir uns in dieser Vorlesung mit Mengen beschäftigen, auf denen algebraische Verknüpfungen mit gewissen Eigenschaften definiert sind.

Mehr

INVESTITION UND BESTEUERUNG Investitionsneutralität

INVESTITION UND BESTEUERUNG Investitionsneutralität Univ.-Prof. Dr. Stefan D. Josten Öffentliche Finanzen E.1 Investitionsneutralität Kapitalwerte vor Steuern: K 1, K 2, Kapitalwerte nach Steuern: Investitionsneutralität der Besteuerung verlangt, dass:

Mehr

Modigliani/Miller (MM) Theorem. Alexander Kall Finanzwirtschaft 7. Semester

Modigliani/Miller (MM) Theorem. Alexander Kall Finanzwirtschaft 7. Semester Modigliani/Miller (MM) Theorem Alexander Kall Finanzwirtschaft 7. Semester Überblick Grundlagen 1. These Arbitragebeweis 2. These 3. These Grundlagen EK als Marktwert des Eigenkapitals (Aktien) FK als

Mehr

Internationale Finanzierung 6. Bewertung von Aktien

Internationale Finanzierung 6. Bewertung von Aktien Übersicht Kapitel 6: 6.1. Einführung 6.2. Aktienbewertung mittels Kennzahlen aus Rechnungswesen 6.3. Aktienbewertung unter Berücksichtigung der Wachstumschancen 6.4. Aktienbewertung mittels Dividenden

Mehr

Donnerstag, 11. Dezember 03 Satz 2.2 Der Name Unterraum ist gerechtfertigt, denn jeder Unterraum U von V ist bzgl.

Donnerstag, 11. Dezember 03 Satz 2.2 Der Name Unterraum ist gerechtfertigt, denn jeder Unterraum U von V ist bzgl. Unterräume und Lineare Hülle 59 3. Unterräume und Lineare Hülle Definition.1 Eine Teilmenge U eines R-Vektorraums V heißt von V, wenn gilt: Unterraum (U 1) 0 U. (U ) U + U U, d.h. x, y U x + y U. (U )

Mehr

Verfahren der Investitionsrechnung

Verfahren der Investitionsrechnung Verfahren der Investitionsrechnung Aufgabe 1: (Einführung in die Kapitalwertmethode) a. Erläutern Sie bitte kurz die Ziele der Kapitalwertmethode? b. Entwickeln Sie für die nachfolgenden Beispiele die

Mehr

3 Vom Zählen zur Induktion

3 Vom Zählen zur Induktion 7 3 Vom Zählen zur Induktion 3.1 Natürliche Zahlen und Induktions-Prinzip Seit unserer Kindheit kennen wir die Zahlen 1,, 3, 4, usw. Diese Zahlen gebrauchen wir zum Zählen, und sie sind uns so vertraut,

Mehr

6 Reelle und komplexe Zahlenfolgen

6 Reelle und komplexe Zahlenfolgen Mathematik für Physiker I, WS 200/20 Freitag 0.2 $Id: folgen.tex,v. 200/2/06 :2:5 hk Exp $ $Id: reihen.tex,v. 200/2/0 4:4:40 hk Exp hk $ 6 Reelle und komplexe Zahlenfolgen 6. Cauchyfolgen Wir kommen nun

Mehr

$Id: reihen.tex,v /06/12 10:59:50 hk Exp $ unendliche Summe. a 1 + a 2 + a 3 +.

$Id: reihen.tex,v /06/12 10:59:50 hk Exp $ unendliche Summe. a 1 + a 2 + a 3 +. Mathematik für Informatiker B, SS 202 Dienstag 2.6 $Id: reihen.tex,v.8 202/06/2 0:59:50 hk Exp $ 7 Reihen Eine Reihe ist eine unendliche Summe a + a 2 + a 3 +. Die Summanden a i können dabei reell oder

Mehr

Finanzwirtschaft. Foliensatz Vertiefungskurs aus ABWL: im Sommersemester Teil / 2 und 7 Univ. Ass. Dr. Matthias G.

Finanzwirtschaft. Foliensatz Vertiefungskurs aus ABWL: im Sommersemester Teil / 2 und 7 Univ. Ass. Dr. Matthias G. Universität Wien Institut für Betriebswirtschaftslehre ABWL IV: Finanzwirtschaft 400 026/2+7 Univ. Ass. Dr. M.G. Schuster Foliensatz Vertiefungskurs aus ABWL: Finanzwirtschaft im Sommersemester 2004 4.

Mehr

Finanzwirtschaft. Teil II: Bewertung. Zinssätze und Renten

Finanzwirtschaft. Teil II: Bewertung. Zinssätze und Renten Zinssätze und Renten 1 Finanzwirtschaft Teil II: Bewertung Zinssätze und Renten Agenda Zinssätze und Renten 2 Effektivzinsen Spot-Zinsen Forward-Zinsen Bewertung Kennziffern Zusammenfassung Zinssätze und

Mehr

Vorkurs: Mathematik für Informatiker

Vorkurs: Mathematik für Informatiker Vorkurs: Mathematik für Informatiker Teil 3 Wintersemester 2016/17 Steven Köhler mathe@stevenkoehler.de mathe.stevenkoehler.de 2 c 2016 Steven Köhler Wintersemester 2016/17 Inhaltsverzeichnis Teil 1 Teil

Mehr

Unternehmensbesteuerung in einem internationalen Umfeld: Finanzierungsneutralität

Unternehmensbesteuerung in einem internationalen Umfeld: Finanzierungsneutralität sbesteuerung in einem internationalen Umfeld: Finanzierungsneutralität Vorlesung an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg WS 2007/2008 Prof. Dr. Lars P. Feld Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg,

Mehr

IWW-Studienprogramm. Vertiefungsstudium. Modul IV Finanz-, Investitions- und Risikomanagement

IWW-Studienprogramm. Vertiefungsstudium. Modul IV Finanz-, Investitions- und Risikomanagement Institut für Wirtschaftswissenschaftliche orschung und Weiterbildung GmbH Institut an der ernuniversität in Hagen IWW-Studienprogramm Vertiefungsstudium Modul IV inanz-, Investitions- und isikomanagement

Mehr

Aufgabenset 1 (abzugeben 16.03.2012 an LK@wacc.de)

Aufgabenset 1 (abzugeben 16.03.2012 an LK@wacc.de) Aufgabenset 1 (abzugeben 16.03.2012 an LK@wacc.de) Aufgabe 1 Betrachten Sie die Cashflows der Abbildung 1 (Auf- und Abwärtsbewegungen finden mit gleicher Wahrscheinlichkeit statt). 1 Nehmen Sie an, dass

Mehr

2.2 Konstruktion der rationalen Zahlen

2.2 Konstruktion der rationalen Zahlen 2.2 Konstruktion der rationalen Zahlen Wie wir in Satz 2.6 gesehen haben, kann man die Gleichung a + x = b in Z jetzt immer lösen, allerdings die Gleichung a x = b im allgemeinen immer noch nicht. Wir

Mehr

10 Kapitel I: Anschauliche Vektorrechnung

10 Kapitel I: Anschauliche Vektorrechnung 10 Kapitel I: Anschauliche Vektorrechnung haben. In Mengenschreibweise ist G = {x x = a + tb für ein t R}. Wir werden für diese einführenden Betrachtungen im Interesse einer knappen Redeweise jedoch häufig

Mehr

2. Symmetrische Gruppen

2. Symmetrische Gruppen 14 Andreas Gathmann 2 Symmetrische Gruppen Im letzten Kapitel haben wir Gruppen eingeführt und ihre elementaren Eigenschaften untersucht Wir wollen nun eine neue wichtige Klasse von Beispielen von Gruppen

Mehr

Fall 44: Steuerstandardmodell am Beispiel eines Freiberuflers

Fall 44: Steuerstandardmodell am Beispiel eines Freiberuflers K A P I E L I I I : Steuerstandardmodell am Beispiel eines Freiberuflers FALL 44 Das Prinzip der VerfÅgbarkeitsåquivalenz aus Fall 5 verlangt unter anderem die Erfassung aller Zahlungskonsequenzen, die

Mehr

Derivatebewertung im Binomialmodell

Derivatebewertung im Binomialmodell Derivatebewertung im Binomialmodell Roland Stamm 27. Juni 2013 Roland Stamm 1 / 24 Agenda 1 Einleitung 2 Binomialmodell mit einer Periode 3 Binomialmodell mit mehreren Perioden 4 Kritische Würdigung und

Mehr

Korrigenda Handbuch der Bewertung

Korrigenda Handbuch der Bewertung Korrigenda Handbuch der Bewertung Kapitel 3 Abschnitt 3.5 Seite(n) 104-109 Titel Der Terminvertrag: Ein Beispiel für den Einsatz von Future Values Änderungen In den Beispielen 21 und 22 ist der Halbjahressatz

Mehr

Folgen und Reihen. Wirtschaftswissenschaftliches Zentrum Universität Basel. Mathematik für Ökonomen 1 Dr. Thomas Zehrt

Folgen und Reihen. Wirtschaftswissenschaftliches Zentrum Universität Basel. Mathematik für Ökonomen 1 Dr. Thomas Zehrt Wirtschaftswissenschaftliches Zentrum Universität Basel Mathematik für Ökonomen Dr. Thomas Zehrt Folgen und Reihen Literatur Referenz: Gauglhofer, M. und Müller, H.: Mathematik für Ökonomen, Band, 7. Auflage,

Mehr

5. Äquivalenzrelationen

5. Äquivalenzrelationen 5. Äquivalenzrelationen 35 5. Äquivalenzrelationen Wenn man eine große und komplizierte Menge (bzw. Gruppe) untersuchen will, so kann es sinnvoll sein, zunächst kleinere, einfachere Mengen (bzw. Gruppen)

Mehr

11 Logarithmus und allgemeine Potenzen

11 Logarithmus und allgemeine Potenzen Logarithmus und allgemeine Potenzen Bevor wir uns mit den Eigenschaften von Umkehrfunktionen, und insbesondere mit der Umkehrfunktion der Eponentialfunktion ep : R R + beschäftigen, erinnern wir an den

Mehr

Investitionsdauerentscheidungen

Investitionsdauerentscheidungen Investitionsdauerentscheidungen Investitionsdauerentscheidungen werden in Nutzungsdauerprobleme und Ersatzzeitpunktprobleme unterteilt. Abbildung 1 soll die Untergliederung der Investitionsdauerentscheidungen

Mehr

Mathematik II für Studierende der Informatik. Wirtschaftsinformatik (Analysis und lineare Algebra) im Sommersemester 2016

Mathematik II für Studierende der Informatik. Wirtschaftsinformatik (Analysis und lineare Algebra) im Sommersemester 2016 und Wirtschaftsinformatik (Analysis und lineare Algebra) im Sommersemester 2016 25. April 2016 Die Dimensionsformel Definition 3.9 Sei f : V W eine lineare Abbildung zwischen zwei K-Vektorräumen. Der Kern

Mehr

Übungsaufgaben zur Vorlesung Unternehmensbewertung und Steuern

Übungsaufgaben zur Vorlesung Unternehmensbewertung und Steuern Übungsaufgaben zur Vorlesung Unternehmensbewertung und Steuern Univ. Prof. Dr. Dr. Andreas Löffler letzte Änderung am 7. Februar 2009 Für die Anwendungen der in der Vorlesung vermittelten Theorie ist häufig

Mehr

11. Folgen und Reihen.

11. Folgen und Reihen. - Funktionen Folgen und Reihen Folgen Eine Folge reeller Zahlen ist eine Abbildung a: N R Statt a(n) für n N schreibt man meist a n ; es handelt sich also bei einer Folge um die Angabe der Zahlen a, a

Mehr

Arbitrage Free Pricing

Arbitrage Free Pricing Beim CAPM wurde gezeigt, dass man Finanztitel basierend auf der Verteilung ihres künftigen Preises bewerten kann. Dabei haben wir [unter der Annahme gewisser Präferenzen des Es] den Preis eines Finanztitels

Mehr

Übungen zur Linearen Algebra 1

Übungen zur Linearen Algebra 1 Übungen zur Linearen Algebra 1 Wintersemester 014/015 Universität Heidelberg - IWR Prof. Dr. Guido Kanschat Dr. Dörte Beigel Philipp Siehr Blatt 7 Abgabetermin: Freitag, 05.1.014, 11 Uhr Aufgabe 7.1 (Vektorräume

Mehr

Mathematische Grundlagen der Ökonomie Übungsblatt 8

Mathematische Grundlagen der Ökonomie Übungsblatt 8 Mathematische Grundlagen der Ökonomie Übungsblatt 8 Abgabe Donnerstag 7. Dezember, 0:5 in H 5+7+8 = 20 Punkte Mit Lösungshinweisen zu einigen Aufgaben 29. Das Bisektionsverfahren sucht eine Nullstelle

Mehr

2. Kapitalwert und Geschäftswertbeitrag

2. Kapitalwert und Geschäftswertbeitrag sigkeit der getroffenen Annahmen. Darauf wird noch in der Risikoanalyse zurückzukommen sein. Wie schon gezeigt, muss man zu demselben Ergebnis kommen, wenn man anstelle der freien Projekt-Cashflows die

Mehr

5.1 Determinanten der Ordnung 2 und 3. a 11 a 12 a 21 a 22. det(a) =a 11 a 22 a 12 a 21. a 11 a 21

5.1 Determinanten der Ordnung 2 und 3. a 11 a 12 a 21 a 22. det(a) =a 11 a 22 a 12 a 21. a 11 a 21 5. Determinanten 5.1 Determinanten der Ordnung 2 und 3 Als Determinante der zweireihigen Matrix A = a 11 a 12 bezeichnet man die Zahl =a 11 a 22 a 12 a 21. Man verwendet auch die Bezeichnung = A = a 11

Mehr

7 Vektorräume und Körperweiterungen

7 Vektorräume und Körperweiterungen $Id: vektor.tex,v 1.3 2009/05/25 15:03:47 hk Exp $ 7 Vektorräume und Körperweiterungen Wir sind gerade bei der Besprechung derjenigen Grundeigenschaften des Tensorprodukts, die mit vergleichsweise wenig

Mehr

37 Gauß-Algorithmus und lineare Gleichungssysteme

37 Gauß-Algorithmus und lineare Gleichungssysteme 37 Gauß-Algorithmus und lineare Gleichungssysteme 37 Motivation Lineare Gleichungssysteme treten in einer Vielzahl von Anwendungen auf und müssen gelöst werden In Abschnitt 355 haben wir gesehen, dass

Mehr

7 KONVERGENTE FOLGEN 35. inf M = Infimum von M. bezeichnet haben. Definition. Sei (a n ) n N eine beschränkte Folge in R. Dann heißt.

7 KONVERGENTE FOLGEN 35. inf M = Infimum von M. bezeichnet haben. Definition. Sei (a n ) n N eine beschränkte Folge in R. Dann heißt. 7 KONVERGENTE FOLGEN 35 und die größe untere Schranke mit bezeichnet haben. inf M = Infimum von M Definition. Sei (a n ) n N eine beschränkte Folge in R. Dann heißt der Limes superior der Folge, und lim

Mehr

Die Taylorreihe einer Funktion

Die Taylorreihe einer Funktion Kapitel 6 Die Taylorreihe einer Funktion Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit Taylorreihen, Taylorpolynomen und der Restgliedabschätzung für Taylorpolynome. Die Taylorreihe einer reellen Funktion ist

Mehr

Konvergenz, Filter und der Satz von Tychonoff

Konvergenz, Filter und der Satz von Tychonoff Abschnitt 4 Konvergenz, Filter und der Satz von Tychonoff In metrischen Räumen kann man topologische Begriffe wie Stetigkeit, Abschluss, Kompaktheit auch mit Hilfe von Konvergenz von Folgen charakterisieren.

Mehr

Voraussetzungen 21.05.2012. Finanzmathematik INVESTITIONSRECHNUNG. Kapitel 4 Investitionen Prof. Dr. Harald Löwe

Voraussetzungen 21.05.2012. Finanzmathematik INVESTITIONSRECHNUNG. Kapitel 4 Investitionen Prof. Dr. Harald Löwe Finanzmathematik Kapitel 4 Investitionen Prof. Dr. Harald Löwe Sommersemester 2012 1. Abschnitt INVESTITIONSRECHNUNG Voraussetzungen Investition als Zahlungsstrom Vom Investor zur leistende Zahlungen (Anschaffungen,

Mehr

Folgen und endliche Summen

Folgen und endliche Summen Kapitel 2 Folgen und endliche Summen Folgen und ihre Eigenschaften Endliche arithmetische und geometrische Folgen und Reihen Vollständige Induktion Anwendungen Folgen/endliche Summen Eigenschaften Folgen

Mehr

Studienbuch Finanzierung und Investition

Studienbuch Finanzierung und Investition Dorothea Schäfer Lutz Kruschwitz Mike Schwake Studienbuch Finanzierung und Investition wde G Walter de Gmyter Berlin New York 1995 Inhalt 1 Sichere Zahlungen 1 1.1 Einmalige sichere Zahlungen 1 1.1.1 Budgetrestriktion

Mehr

Einführung in die Finanzwissenschaft

Einführung in die Finanzwissenschaft Einführung in die Finanzwissenschaft Lösung zum Übungsblatt 6 Torben Klarl Universität Augsburg 8. Juni 2013 Torben Klarl (Universität Augsburg) Einführung in die Finanzwissenschaft 8. Juni 2013 1 / 12

Mehr

im Bewertungskalkül zu erfassen. 15

im Bewertungskalkül zu erfassen. 15 1 1 Problemstellung Die Bewertung von Unternehmen gilt seit langem als eine der größten Herausforderungen der Betriebswirtschaftslehre. 1 Von besonderer Bedeutung für den Unternehmenswert ist die Kapitalstruktur

Mehr

2 ZAHLEN UND VARIABLE

2 ZAHLEN UND VARIABLE Zahlen und Variable 2 ZAHLEN UND VARIABLE 2.1 Grundlagen der Mengenlehre Unter einer Menge versteht man die Zusammenfassung von unterscheidbaren Objekten zu einem Ganzen. Diese Objekte bezeichnet man als

Mehr

Vollständigkeit; Überabzählbarkeit und dichte Mengen) Als typisches Beispiel für die reellen Zahlen dient die kontinuierlich ablaufende Zeit.

Vollständigkeit; Überabzählbarkeit und dichte Mengen) Als typisches Beispiel für die reellen Zahlen dient die kontinuierlich ablaufende Zeit. Kapitel 4 Reelle Zahlen 4.1 Die reellen Zahlen (Schranken von Mengen; Axiomatik; Anordnung; Vollständigkeit; Überabzählbarkeit und dichte Mengen) Als typisches Beispiel für die reellen Zahlen dient die

Mehr

Lösungen. 1. Klausur zur MIA: Analysis I für Mathematiker

Lösungen. 1. Klausur zur MIA: Analysis I für Mathematiker MATHEMATISCHES INSTITUT WS 006/07 DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN Prof. Dr. M. Schottenloher Dr. S. Tappe Version 5.. Lösungen zur. Klausur zur MIA: Analysis I für Mathematiker vom 6..06 Aufgabe. ( + Punkte) a)

Mehr

Technische Universität München Zentrum Mathematik Mathematik 1 (Elektrotechnik) Übungsblatt 1

Technische Universität München Zentrum Mathematik Mathematik 1 (Elektrotechnik) Übungsblatt 1 Technische Universität München Zentrum Mathematik Mathematik 1 (Elektrotechnik) Prof. Dr. Anusch Taraz Dr. Michael Ritter Übungsblatt 1 Hausaufgaben Aufgabe 1.1 Zeigen Sie mit vollständiger Induktion:

Mehr

4 Das Vollständigkeitsaxiom und irrationale Zahlen

4 Das Vollständigkeitsaxiom und irrationale Zahlen 4 Das Vollständigkeitsaxiom und irrationale Zahlen 4.2 R ist archimedisch geordnet 4.5 Q liegt dicht in R 4.7 Existenz von Wurzeln nicht-negativer reeller Zahlen In diesem Paragraphen werden wir zum ersten

Mehr

Platzhalter für Bild, Bild auf Titelfolie hinter das Logo einsetzen. Investitionstheorie. Prof. Dr. Marc Gürtler

Platzhalter für Bild, Bild auf Titelfolie hinter das Logo einsetzen. Investitionstheorie. Prof. Dr. Marc Gürtler Platzhalter für Bild, Bild auf Titelfolie hinter das Logo einsetzen Investitionstheorie Prof. Dr. Marc Gürtler Einführung Gegenstand betrieblicher Finanzwirtschaft: Alle Maßnahmen der Beschaffung und Verwendung

Mehr

Kapitel 5 KONVERGENZ

Kapitel 5 KONVERGENZ Kapitel 5 KONVERGENZ Fassung vom 21. April 2002 Claude Portenier ANALYSIS 75 5.1 Metrische Räume 5.1 Metrische Räume DEFINITION 1 Sei X eine Menge. Eine Abbildung d : X X! R + heißt Metrik oder Distanz

Mehr

Das Modigliani-Miller -Theorem. 7 Sem. Finanzierung Bo Liu 20041928 Ding Ma 20043115

Das Modigliani-Miller -Theorem. 7 Sem. Finanzierung Bo Liu 20041928 Ding Ma 20043115 Das Modigliani-Miller -Theorem 7 Sem. Finanzierung Bo Liu 20041928 Ding Ma 20043115 Inhalt Vorstellungen Franco Modigliani Merton Howard Miller Modigliani-Miller-Theorem Modellannahmen These I These I

Mehr

Vorkurs: Mathematik für Informatiker

Vorkurs: Mathematik für Informatiker Vorkurs: Mathematik für Informatiker Lösungen Wintersemester 2016/17 Steven Köhler mathe@stevenkoehler.de mathe.stevenkoehler.de 2 c 2016 Steven Köhler Wintersemester 2016/17 Kapitel I: Mengen Aufgabe

Mehr

6 Reelle und komplexe Zahlenfolgen

6 Reelle und komplexe Zahlenfolgen $Id: folgen.tex,v.7 200//29 :58:57 hk Exp hk $ 6 Reelle und komplexe Zahlenfolgen 6. Folgenkonvergenz In der letzten Sitzung hatten wir den Begriff der Konvergenz einer reellen oder komplexen Folge gegen

Mehr

Annahmen der modernen Investitions- und Finanzierungstheorie

Annahmen der modernen Investitions- und Finanzierungstheorie Annahmen der modernen Investitions- und Finanzierungstheorie (siehe z.b. Drukarczyk, Finanzierungstheorie, München 1980, S. 7f.) Ausschließlich finanzielle Zielsetzungen stehen im Vordergrund. Bezugspunkt

Mehr

4 Vollkommene Zahlen

4 Vollkommene Zahlen Sei a > 0 4 Vollkommene Zahlen T (a) bezeichnet die Anzahl der positiven Teiler von a. S(a) bezeichnet die Summe der positiven Teiler von a. Es ist also T (1) = S(1) = 1. Jede Zahl a > 1 hat eine eindeutige

Mehr

(Man sagt dafür auch, dass die Teilmenge U bezüglich der Gruppenoperationen abgeschlossen sein muss.)

(Man sagt dafür auch, dass die Teilmenge U bezüglich der Gruppenoperationen abgeschlossen sein muss.) 3. Untergruppen 19 3. Untergruppen Nachdem wir nun einige grundlegende Gruppen kennengelernt haben, wollen wir in diesem Kapitel eine einfache Möglichkeit untersuchen, mit der man aus bereits bekannten

Mehr

1 Axiomatische Charakterisierung der reellen. 3 Die natürlichen, die ganzen und die rationalen. 4 Das Vollständigkeitsaxiom und irrationale

1 Axiomatische Charakterisierung der reellen. 3 Die natürlichen, die ganzen und die rationalen. 4 Das Vollständigkeitsaxiom und irrationale Kapitel I Reelle Zahlen 1 Axiomatische Charakterisierung der reellen Zahlen R 2 Angeordnete Körper 3 Die natürlichen, die ganzen und die rationalen Zahlen 4 Das Vollständigkeitsaxiom und irrationale Zahlen

Mehr

Mathematik für Informatik 3

Mathematik für Informatik 3 Mathematik für Informatik 3 - ANALYSIS - Folgen, Reihen und Funktionen - Funktionen mehrerer Veränderlicher - Extremwertaufgaben - Normen und Approximationen - STATISTIK - WAHRSCHEINLICHKEITSRECHNUNG Literaturempfehlungen:

Mehr

Modul 2 - Unternehmensbewertung -

Modul 2 - Unternehmensbewertung - Modul 2 - Unternehmensbewertung - 1. Grundlagen der Unternehmensbewertung 2. Verfahren der Unternehmensbewertung im Überblick 3. Die DCF-Methode 4. Fallstudie buch.de Studies on Financial Analysis and

Mehr

Wirtschaftlichkeitsberechnung der Energiesparmaßnahmen

Wirtschaftlichkeitsberechnung der Energiesparmaßnahmen Wirtschaftlichkeitsberechnung der Energiesparmaßnahmen Die nachfolgend Beschriebenen Verfahren und Berechnungen sind Grundlage der Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen der eingesetzten Einblasverfahren. Grundlagen

Mehr

Dynamisches Investitionsrechenverfahren. t: Zeitpunkt : Kapitalwert zum Zeitpunkt Null : Anfangsauszahlung zum Zeitpunkt Null e t

Dynamisches Investitionsrechenverfahren. t: Zeitpunkt : Kapitalwert zum Zeitpunkt Null : Anfangsauszahlung zum Zeitpunkt Null e t Kapitalwertmethode Art: Ziel: Vorgehen: Dynamisches Investitionsrechenverfahren Die Kapitalwertmethode dient dazu, die Vorteilhaftigkeit der Investition anhand des Kapitalwertes zu ermitteln. Die Kapitalwertverfahren

Mehr

Korrigenda Handbuch der Bewertung

Korrigenda Handbuch der Bewertung Korrigenda Handbuch der Bewertung Kapitel 13 Abschnitt 13.5 Seite(n) 556-562 Titel Änderungen Die Bewertung eines internationalen Projekts: ein Beispiel In Tabelle 13-5 sind die Abschreibungen in den Jahren

Mehr

Axiomatische Beschreibung der ganzen Zahlen

Axiomatische Beschreibung der ganzen Zahlen Axiomatische Beschreibung der ganzen Zahlen Peter Feigl JKU Linz peter.feigl@students.jku.at 0055282 Claudia Hemmelmeir JKU Linz darja@gmx.at 0355147 Zusammenfassung Wir möchten in diesem Artikel die ganzen

Mehr

Lösungshinweise zur Einsendearbeit des A-Moduls Investition und Finanzierung, Kurs 40520, SS

Lösungshinweise zur Einsendearbeit des A-Moduls Investition und Finanzierung, Kurs 40520, SS Einsendearbeit des A-Moduls Investition und Finanzierung, Kurs 40520, SS 2015 1 Kurs 40520: Investition Lösungshinweise zur Einsendearbeit (SS 2015) Inhaltlicher Bezug: KE 1, 2, 3 und 4 Aufgabe 1 (Fisher-Modell)

Mehr

Der Begriff der konvexen Menge ist bereits aus Definition 1.4, Teil I, bekannt.

Der Begriff der konvexen Menge ist bereits aus Definition 1.4, Teil I, bekannt. Kapitel 3 Konvexität 3.1 Konvexe Mengen Der Begriff der konvexen Menge ist bereits aus Definition 1.4, Teil I, bekannt. Definition 3.1 Konvexer Kegel. Eine Menge Ω R n heißt konvexer Kegel, wenn mit x

Mehr

28 4. DIE MATHEMATIK HINTER DER COMPACT DISC. Abbildung 4.1: Selbstkorrigierende Codes

28 4. DIE MATHEMATIK HINTER DER COMPACT DISC. Abbildung 4.1: Selbstkorrigierende Codes 8 4. DIE MATHEMATIK HINTER DER COMPACT DISC y1 1 4 3 y3 y Abbildung 4.1: Selbstkorrigierende Codes 4. Die Mathematik hinter der Compact Disc 4.1. Selbstkorrigierende Codes Wenn wir eine Reihe von 0 und

Mehr

Lösung 10 Punkte Teil a) Auch bei Fortsetzung der Folge der Quadratzahlen liefert die zweite Differenzenfolge

Lösung 10 Punkte Teil a) Auch bei Fortsetzung der Folge der Quadratzahlen liefert die zweite Differenzenfolge 0 Mathematik-Olympiade Stufe (Schulstufe) Klasse 9 0 Lösungen c 00 Aufgabenausschuss des Mathematik-Olympiaden ev wwwmathematik-olympiadende Alle Rechte vorbehalten 00 Lösung 0 Punkte Teil a) Auch bei

Mehr

Wiederholungsblatt Elementargeometrie LÖSUNGSSKIZZE

Wiederholungsblatt Elementargeometrie LÖSUNGSSKIZZE Wiederholungsblatt Elementargeometrie im SS 01 bei Prof. Dr. S. Goette LÖSUNGSSKIZZE Die Lösungen unten enthalten teilweise keine vollständigen Rechnungen. Es sind aber alle wichtigen Zwischenergebnisse

Mehr

= (n 2 ) 1 (Kurzschreibweise: a n = n 2 ) ergibt die Zahlenfolge 1, 4, 9, 16, 25, 36,.

= (n 2 ) 1 (Kurzschreibweise: a n = n 2 ) ergibt die Zahlenfolge 1, 4, 9, 16, 25, 36,. 2 Folgen, Reihen, Grenzwerte 2.1 Zahlenfolgen Definition: Eine Folge ist eine geordnete Menge von Elementen an (den sogenannten Gliedern ), die eindeutig den natürlichen Zahlen zugeordnet sind (n N; auch

Mehr

In diesem Abschnitt betrachten wir nur quadratische Matrizen mit Komponenten aus einem Körper K, also A K n n für ein n N. Wenn (mit einem n > 1)

In diesem Abschnitt betrachten wir nur quadratische Matrizen mit Komponenten aus einem Körper K, also A K n n für ein n N. Wenn (mit einem n > 1) 34 Determinanten In diesem Abschnitt betrachten wir nur quadratische Matrizen mit Komponenten aus einem Körper K, also A K n n für ein n N Wenn (mit einem n > 1) a 11 a 12 a 1n a 21 a 22 a 2n A =, (1)

Mehr

Mathematik für Naturwissenschaftler I WS 2009/2010

Mathematik für Naturwissenschaftler I WS 2009/2010 Mathematik für Naturwissenschaftler I WS 2009/2010 Lektion 4 23. Oktober 2009 Kapitel 1. Mengen, Abbildungen und Funktionen (Fortsetzung) Berechnung der Umkehrfunktion 1. Man löst die vorgegebene Funktionsgleichung

Mehr

Bewertung von Unternehmen mit Pensionsrückstellungen

Bewertung von Unternehmen mit Pensionsrückstellungen Bewertung von Unternehmen mit Pensionsrückstellungen Andreas Löffler Version vom Oktober 1998 Überblick In der vorliegenden Arbeit wird die Bewertung von Unternehmen mit Pensionsrückstellungen bei einer

Mehr

Lineare Gleichungssysteme mit zwei Variablen

Lineare Gleichungssysteme mit zwei Variablen Lineare Gleichungssysteme mit zwei Variablen Anna Heynkes 4.11.2005, Aachen Enthält eine Gleichung mehr als eine Variable, dann gibt es unendlich viele mögliche Lösungen und jede Lösung besteht aus so

Mehr

Übung 2 Erfolgsrechnung

Übung 2 Erfolgsrechnung Controlling in deutschen Unternehmen Übung 2 Erfolgsrechnung Dipl.-Kfm. Florian Böckling, MBA Dipl.-Kfm. Franz Zinser, MBA Lehrstuhl für Controlling Prof. Dr. Louis Velthuis Johannes Gutenberg-Universität

Mehr

Thema 3 Folgen, Grenzwerte

Thema 3 Folgen, Grenzwerte Thema 3 Folgen, Grenzwerte Definition Eine Folge von reellen Zahlen ist eine Abbildung von N in R d.h. jedem n N ist eine Zahl a n zugeordnet. Wir schreiben für eine solche Folge. Beispiele. (a n ) n N

Mehr

Vollständige Induktion

Vollständige Induktion Schweizer Mathematik-Olympiade smo osm Vollständige Induktion Aktualisiert: 1 Dezember 01 vers 100 Eine der wichtigsten Beweistechniken der Mathematik überhaupt ist die (vollständige) Induktion Wir nehmen

Mehr

1 Zahlenmengen und einige mathematische Symbole

1 Zahlenmengen und einige mathematische Symbole 1 Zahlenmengen und einige mathematische Symbole Inhalt 1.1 Vorbemerkung................................................... 3 1.2 Zahlenmengen................................................... 4 1.3 Summenzeichen..................................................

Mehr

Seminarvortrag aus Reiner Mathematik Existenz von Primitivwurzeln

Seminarvortrag aus Reiner Mathematik Existenz von Primitivwurzeln Seminarvortrag aus Reiner Mathematik Existenz von Primitivwurzeln Michael Kniely November 2009 1 Vorbemerkungen Definition. Sei n N +, ϕ(n) := {d [0, n 1] ggt (d, n) = 1}. Die Abbildung ϕ : N + N + heißt

Mehr

f(x, y) = 0 Anschaulich bedeutet das, dass der im Rechteck I J = {(x, y) x I, y J}

f(x, y) = 0 Anschaulich bedeutet das, dass der im Rechteck I J = {(x, y) x I, y J} 9 Der Satz über implizite Funktionen 41 9 Der Satz über implizite Funktionen Wir haben bisher Funktionen g( von einer reellen Variablen immer durch Formelausdrücke g( dargestellt Der Zusammenhang zwischen

Mehr

24 KAPITEL 2. REELLE UND KOMPLEXE ZAHLEN

24 KAPITEL 2. REELLE UND KOMPLEXE ZAHLEN 24 KAPITEL 2. REELLE UND KOMPLEXE ZAHLEN x 2 = 0+x 2 = ( a+a)+x 2 = a+(a+x 2 ) = a+(a+x 1 ) = ( a+a)+x 1 = x 1. Daraus folgt dann, wegen x 1 = x 2 die Eindeutigkeit. Im zweiten Fall kann man für a 0 schreiben

Mehr

1 Modulare Arithmetik

1 Modulare Arithmetik $Id: modul.tex,v 1.10 2012/04/12 12:24:19 hk Exp $ 1 Modulare Arithmetik 1.2 Euklidischer Algorithmus Am Ende der letzten Sitzung hatten wir den größten gemeinsamen Teiler zweier ganzer Zahlen a und b

Mehr

Finanzierung I+II. Ausgewählte Folien für die Kapitel 3+4

Finanzierung I+II. Ausgewählte Folien für die Kapitel 3+4 Finanzierung I+II Ausgewählte Folien für die Kapitel 3+4 Die Bilanz Definition: Eine Finanzaussage, die zu einem bestimmten Zeitpunkt den Wert der Vermögensgegenstände und der Schulden eines Unternehmens

Mehr

Demo für

Demo für SUMMENZEICHEN Regeln und Anwendungen Gebrauchs des Summenzeichens mit Aufgaben aus vielen Bereichen für Angela Datei Nr. 4 Stand:. Oktober INTERNETBIBLIOTHEK FÜR SCHULMATHEMATIK Demo für 4 Summenzeichen

Mehr

34 5. FINANZMATHEMATIK

34 5. FINANZMATHEMATIK 34 5. FINANZMATHEMATIK 5. Finanzmathematik 5.1. Ein einführendes Beispiel Betrachten wir eine ganz einfache Situation. Wir haben einen Markt, wo es nur erlaubt ist, heute und in einem Monat zu handeln.

Mehr

Fachwissenschaftliche Grundlagen

Fachwissenschaftliche Grundlagen Fachwissenschaftliche Grundlagen Vorlesung im Wintersemester 2011/2012, Universität Landau Roland Gunesch 8. Vorlesung Roland Gunesch (Mathematik) Fachwissenschaftliche Grundlagen 8. Vorlesung 1 / 25 Themen

Mehr

Ausarbeitung zum Modulabschluss. Graphentheorie. spannende Bäume, bewertete Graphen, optimale Bäume, Verbindungsprobleme

Ausarbeitung zum Modulabschluss. Graphentheorie. spannende Bäume, bewertete Graphen, optimale Bäume, Verbindungsprobleme Universität Hamburg Fachbereich Mathematik Seminar: Proseminar Graphentheorie Dozentin: Haibo Ruan Sommersemester 2011 Ausarbeitung zum Modulabschluss Graphentheorie spannende Bäume, bewertete Graphen,

Mehr

Strukturelle Rekursion und Induktion

Strukturelle Rekursion und Induktion Kapitel 2 Strukturelle Rekursion und Induktion Rekursion ist eine konstruktive Technik für die Beschreibung unendlicher Mengen (und damit insbesondere für die Beschreibung unendliche Funktionen). Induktion

Mehr

3.4 Der Gaußsche Algorithmus

3.4 Der Gaußsche Algorithmus 94 34 Der Gaußsche Algorithmus Wir kommen jetzt zur expliziten numerischen Lösung des eingangs als eine Motivierung für die Lineare Algebra angegebenen linearen Gleichungssystems 341 n 1 a ik x k = b i,

Mehr

Natürliche, ganze und rationale Zahlen

Natürliche, ganze und rationale Zahlen Natürliche, ganze und rationale Zahlen Zunächst haben die zum Zählen verwendeten natürlichen Zahlen 0, 1, 2, 3,... nichts mit dem reellen Zahlen zu tun. Durch die ausgezeichnete reelle Zahl 1 (Maßeinheit!)

Mehr

Wiederholung Vorlesungen 1 bis 8

Wiederholung Vorlesungen 1 bis 8 Wiederholung Vorlesungen 1 bis 8 Aufgabe 1 a) Sind die im Folgenden gegebenen Ausdrücke als Folge interpretierbar? Wenn ja, wie? i) 1,,4,8,16,3,64,..., ii)... 5, 3, 1,1,3,5,..., iii) 3,10,π,4, 1 7,10,1,14,16,18,...

Mehr

Ergänzung zu Brealey & Myers Kapitel 6.2: Investitionsentscheidung und Steuern. Literatur

Ergänzung zu Brealey & Myers Kapitel 6.2: Investitionsentscheidung und Steuern. Literatur Ergänzung zu Brealey & Myers Kapitel 6.2: Investitionsentscheidung und Steuern Literatur Blohm, Hans und Klaus Lüder: Investition. 8. Auflage, München 1995, S. 120-37. 35 Symbolverzeichnis Die Symbole

Mehr

Folgen und Reihen. 1 Konvergenz

Folgen und Reihen. 1 Konvergenz Folgen und Reihen Man betrachte viele Zahlen hintereinander geschrieben. Solche Folgen von Zahlen können durch nummeriert werden. Es entsteht eine Zuordnung der natürlichen Zahlen zu den Gliedern der Folge.

Mehr

A2.3 Lineare Gleichungssysteme

A2.3 Lineare Gleichungssysteme A2.3 Lineare Gleichungssysteme Schnittpunkte von Graphen Bereits weiter oben wurden die Schnittpunkte von Funktionsgraphen mit den Koordinatenachsen besprochen. Wenn sich zwei Geraden schneiden, dann müssen

Mehr

Wiederholung von Äquivalenzumformungen (Lösen linearer Gleichungen): Wiederholung von Äquivalenzumformungen (Lösen von Ungleichungen):

Wiederholung von Äquivalenzumformungen (Lösen linearer Gleichungen): Wiederholung von Äquivalenzumformungen (Lösen von Ungleichungen): Prof. U. Stephan WiIng 1. Wiederholung von Äquivalenzumformungen (Lösen linearer Gleichungen): Bitte lösen Sie die folgenden Aufgaben und prüfen Sie, ob Sie Lücken dabei haben. Bestimmen Sie jeweils die

Mehr

Studienmaterial Einführung in das Rechnen mit Resten

Studienmaterial Einführung in das Rechnen mit Resten Studienmaterial Einführung in das Rechnen mit Resten H.-G. Gräbe, Institut für Informatik, http://www.informatik.uni-leipzig.de/~graebe 12. April 2000 Die folgenden Ausführungen sind aus Arbeitsmaterialien

Mehr

Kapitel 4. Berücksichtigung von Steuern in der Investitionsrechnung

Kapitel 4. Berücksichtigung von Steuern in der Investitionsrechnung Kapitel 4. Berücksichtigung von Steuern in der Investitionsrechnung Für eine angemessene Beurteilung von Investitionen ist es nötig, die steuerlichen Beund Entlastungen in die Investitionsentscheidung

Mehr

1. Einleitung wichtige Begriffe

1. Einleitung wichtige Begriffe 1. Einleitung wichtige Begriffe Da sich meine besondere Lernleistung mit dem graziösen Färben (bzw. Nummerieren) von Graphen (speziell von Bäumen), einem Teilgebiet der Graphentheorie, beschäftigt, und

Mehr