Veranlassung Aufgabenstellung Wassergewinnung mit Brunnen
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- Anna Vogel
- vor 6 Jahren
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1 Dipl.-Ing. P. Guckelsberger Vorrechenübung Brunnenbemessung - SiWaWi-2 Schlagworte: Brunnenfassungsvermögen Q F / Brunnenergiebigkeit Q E / optimale Absenkung s zum Skript SiWaWi-2 Eckhardt/Guckelsberger 2013 Dowenloads: Autor Ersterarbeitung Aktuelle Version P. Guckelsberger Veranlassung Aufgabenstellung Wassergewinnung mit Brunnen Die Trinkwasserversorgung einer Kommune ist an der Kapazitätsgrenze. Es soll ein neuer, zusätzlicher Brunnen erschlossen werden. Die bisherige Erkundung im möglichen Brunnenareal ergab, dass dort ruhendes Grundwasser mit freiem Spiegel (Grundwassersee) in einem homogenen Grundwasserleiter ansteht. Es soll ein vollkommener Brunnen errichtet werden. Die Höhe des Ruhewasserspiegels über Grundwassersohel (undurchlässige Schicht) bzw. die Mächtigkeit der grundwasserführenden Schicht beträgt H = 8,2 m. Die Gebirgs- bzw. Bodendurchlässigkeit wurde ermittelt zu kf = 0,0073 m/s Bearbeitungspunkte: Zunächst soll für den mittleren Brunnendurchmesser D 1 = 0,40 m die optimale Absenkung s opt in [m] ermittelt werden. Für einen Variantenvergleich ist anschließend die Brunnenleistung für D 2 = 0,60 m und D 3 = 0,80 zu ermitteln. Erläutern Sie ihrem Auftraggeber welche Auswirkungen Sie bei der Wahl der drei Brunnendurchmesser in Bezug auf die Brunnenleistung feststellen konnten. Welchen Durchmesser empfehlen Sie?
2 Lösungsschritte (Variante-PG1v1) 1. Ergiebigkeit Q E und Fassungsevermögen Q F des Brunnens 1.1 Q E, Q F und deren Komponenten zweckmäßig in Tabellenform berechnen 2. Berechnungs-Ergebisse aus (1.) im vierten Qadranten eines Koordinatensystemes dargestellt bzw. aufgetragen 3. Schnittpunkt der Graphen von Q F und Q E lässt die Optimal Absenkung "s opt " und die zugehörige Entnahmemenge ablesen, bei welcher der Brunnen hydraulisch günstig betrieben werden kann. In diesen drei Schritten können Sie die Aufgabe lösen. Gewählt oder vorgegeben sind in der Regel: (1) Absenkungen s [m]: Hier ist "s" zu wählen! Wahl in Inrevallbereichen 0 bis H (Höhe Grundwasserschicht) wenn s opt gesucht ist In der Brunnen-Betriebspraxis sollte "s" im Bereich s H/3 liegen. (2) Mittlerer Brunnen-Durchmesser D [m]: Hier Vorgabe D1 = 0,40 m und für weitere Untersuchungen D2 = 0,60 m und D3 = 0,80 m Sonst je nach Anforderung D = 0,30 bis 2,0 m
3 F1: Was verstehen wir unter der optimalen Absenkung s opt in [m]? A1: Optimalen Absenkung s opt in [m] ist jene Absenkung bei der man die hydraulisch günstigste Brunnenleistung erwarten kann. Also die Absenkenung bei der wir dem Brunnen ein hohe (max) Wassermenge entnehmen können, ohne das dieser kurzfritig versiegt (Ergiebigkeitsrückgang), verblockt oder anderweitig Schaden nimmt. Die optimalen Absenkung s opt in [m] muss bzw. kann für jeden Brunnendurchmesser ermittelt werden.
4 1. Fassbarer Grundwasserzufluss Q F [m³/s] des vollk. Brunnens Das Fassungsvermögen Q F [m³/s] beschreibt die Eigenschaft eines gegebenen Brunnens in einem bestimmten Grundwasserleiter (Ergiebigkeit). Q F = diejenige Wassermenge pro Zeiteinheit, die ein Brunnen entsprechend seiner durchströmten Filterfläche aufnehmen / fassen kann. Das Fassungsvermögen Q F ergibt sich (empirisch) nach Sichardt (1928) aus: vgl. Skript SiWaWi-2 S. 42 Die max fassbare Wassermenge Q F liegt dabei vor wenn nicht abgepumpt wird. Das ist der Fall, wenn s = 0 h = H = 8,2 m und damit Q F für s = 0 und D = 0,40 m
5 2. Ergiebigkeit Q E [m³/s] des Grundwasserzufluss zum vollk. Brunnen Ergiebigkeit = Wasserandrang = Eigenschaft des jeweiligen Grundwasserleiters (kf-wert - Kies-/Sandschicht etc.) Diejenige Wassermenge pro Zeiteinheit, die ein Grundwasserleiter maximal an einen Brunnen abgeben kann Die Reichweite "R" der Absenkung "s", empirisch nach SICHARDT in Abhängigkeit von Durchlässigkeitsbeiwert kf [m/s] und der Absenkung s [m]: In dieser Formel ist: s = (H - h)
6 3. Formel-Auswertung für Graphische Ermittlung von s opt zweckmäßig in Tabellenform Geg.: H = 8,2 m kf = 0,0073 m/s D 1 = 0,40 m Damit ist r m1 = D 1 /2 = 0,20 m Eingabe Gewählt Berechnet Berechnet Berechnet Berechnet Berechnet Berechnet Berechnet s R h R / r m ln (R / r m ) h² H² - h² H - h H - s [m] [m] [m] 0 0 8,2 0 67, , ,15 0, ,84 15, , ,85 0, ,44 28, , ,54 0, ,64 49, , ,95 0,0026 4,84 62,4 8, ,24 Damit sind alle Komponenten der Brunnengleichungen für Q E und Q F berechnet Beachte: Die Komponenten wurden für den Brunnendurchmesser D 1 = 0,40m ermittelt D.h.: Für andere Durchmesser ergeben sich andere Gleichungskomponenten bzw. andere QE und QF!
7 Brunnen Ergiebigkeit QE und -Fassungsvermögen QF für ausgewählte Durchmesser Eingabe Gewählt Berechnet Berechnet Berechnet Berechnet Berechnet Berechnet s E r g i e b i g k e i t Q E [ m³ / s ] fassb. Grundwasserzufl. Q F [ m³/s ] Q E1 Q E2 Q E3 Q F1 Q F2 Q F3 D 1 = 0,40 D 2 = 0,60 D 3 = 0,80 D 1 = 0,40 D 2 = 0,60 D 3 = 0,80 H - h r m1 r m2 r m3 r m1 r m2 r m3 [m] 0,2 0,3 0,4 0,2 0,3 0,4 0 0, ,0494 0, ,0841 0, ,1332 0, ,1599 0,0157 8,2 0, Optimale Absenkung s opt mit zugehörigen Q E und Q F - Werten des Brunnens Auftragen und Ablesung im s-q-diagramm: Tragen Sie die Ganglinie von QE und die Ganglinie von QF im Diagramm auf. Der Schnittpunkt von Q E und Q F ist = Optimale Absenkung s opt für den gew. Brunnenradius Für die radiusabhängige Gerade Q F1 und die Kurve Q E1 stellt sich hier bei s 1 = s opt ~ 1,05 m die hydraulisch günstigste Brunnenlesitung mit Q1 ~ 0,051 m³/s bzw. 51 l/s ein.
8 Absenkung s [m] 0,00 Brunnen-Zufluss (Ergiebigkeit) Q E u. -Fassungsvermögen Q F in m³/s für mittlere D 1 = 0,40 bzw. r 1 = 0,20 m 0 0,02 0,04 0,06 0,08 0,1 0,12 0,14 0,16 0,18 1,00 2,00 3,00 4,00 5,00 6,00 7,00 8,00 9,00 Fassungsvermögen QF und Wasserandrang QE
9 4. Optimale Dauerbetriebsleistung des Brunnens Q Betrieb Brunnen so bemssen, dass eine hydraulisch effektive, funktionssichere wirtschaftliche Wasserentnahme gewährleistet ist. Dazu sind neben den o.a. Berechnungen zusätzliche Variantenuntersuchungen erforderlich: Berechnung mit verschiedenen Brunnen-Durchmessern Einsatz von Simulations-Software praktische Feld- und Labor-Versuche (Pumpversuche, kf-wertmessung etc.) Optimale Dauerbetriebsleistung nach DVGW W118 und Tholen: In Klasuren oder SL nur zu beachten wenn danach gefragt wird! Q Betrieb = 0,5 bis 0,75 * Q max (Q bei s opt ) Hier gewählt: Q Betrieb = 0,6 * Q max Q Betrieb = 0,6 * 51 l/s = 30,6 ~ 31 l/s
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