Leseförderung durch Training der Graphem-Phonem- Korrespondenzen Michael Grosche

Transkript

1 Leseförderung durch Training der Graphem-Phonem- Korrespondenzen Michael Grosche Lehrstuhl Univ.-Prof. Dr. Matthias Grünke Konzeption und Evaluation schulischer Förderung

2 Ziele des Workshops Kenntnis gedächtnispsychologischer Grundlagen Einordnen der Methode direkte Instruktion in Gedächtnistheorien Umsetzung anhand des Materials IntraActPlus

3 Theorien der kognitiven Belastung

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5 Arbeits- vs. Langzeitgedächtnis Begrenzte Kapazität Kurzfristige Speicherung Anwendbar auch auf neues Material Exekutive Kontrolle Serielle Speicherung Unlimitierte Kapazität Langfristige Speicherung Anwendbar nur auf gelerntes Material Automatisierung Speicherung in Netzwerk

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7 Prozeduralisierung und Automatisierung Üben, üben, üben im Arbeitsgedächtnis Speicherung im Langzeitgedächtnis Deklaratives Wissen Prozedurales Wissen Bewusstheit & Metakognition Automatisierung Arbeitsgedächtnisbelastung sinkt mehr freie kognitive Ressourcen vgl. Anderson, 2007, Kognitive Psychologie

8 Oseiw nneönk eis nseied ztas nseel, lwobho eid ncsbthuaeb tchin ni red nchitgier eehienfglor nethes? Wseio kneönn Sie dseien Staz lseen, owobhl die Bcsbthuaen nchit in der rchitgien Rehienfgloe sethen?

9 Rot Blau Schwarz Lila Grün Rot Blau Schwarz Lila Grün Rot Blau Schwarz Lila Grün

10 Hänschen klein ging allein in die weite Welt hinein Stock und Hut steht ihm gut, ist auch wohlgemut

11 Aufgabe Zähle vorwärts von 5 bis 10. Zähle rückwärts von 16 bis =? 13 3 =? Zähle vorwärts von in bis Stock. Zähle rückwärts von ist bis und. die + Hut =? Stock weite =?

12 Arten kognitiver Belastung Intrinsische Belastung Aufgabenmerkmale in Abhängigkeit vom LZG vgl. Paas et al., 2003, Educational Psychologist

13 Aufgabe Lesen Sie folgende Wörter: Analphabeten Sozial-kognitive Informationsverarbeitung koninerptoweing

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15 Arten kognitiver Belastung Intrinsische Belastung Aufgabenmerkmale in Abhängigkeit vom LZG Extrinsische Belastung Belastung interferiert mit Schema-Erwerb Lernbezogene Belastung Motivation, Anstrengung, Tiefe der Verarbeitung vgl. Paas et al., 2003, Educational Psychologist

16 Kognitive Ressourcen Intrinsische Belastung Extrinsische Belastung Lernbezogen Implikationen Adaptiere die Aufgabenschwierigkeit 2. Minimiere die extrinsische Belastung 3. Maximiere die lernbezogene Belastung

17 Fazit 1. Adaptiere die Aufgabenschwierigkeit Kleine, explizit genannte Lernziele, Expertiselevel berücksichtigen, nur wichtige Informationen 2. Minimiere die extrinsische Belastung Reizarmut, Verzicht auf problembasiertes Lernen 3. Maximiere die lernbezogene Belastung Hohe Aktivierung der Lerner

18 Direkte Instruktion

19 Grundsätze Direktes Erwerben und Trainieren der Kompetenzen Explizite Lehreraussage, was, wie und warum gelernt werden soll Unmittelbares korrigierendes Feedback bei Fehlern Unmittelbare Verstärkung von Erfolgen vgl. Watkins & Slocium, 2004, Journal of Direct Instruction

20 Strukturierte Fördereinheiten Phonologische Bewusstheit Buchstabenwissen und Zusammenschleifen Lesegenauigkeit Leseflüssigkeit Leseverständnis vgl. Carnine et al., 2006, Teaching struggling and at-risk readers a direct instruction approach

21 Umsetzung Schrittweise Vermittlung neuer Lerninhalte Angeleitetes Üben Feedback u. Fehlerkorrektur Tägliches Wiederholen Eigenständiges Üben

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29 MAMA

30 IntraActPlus im ABC-Projekt

31 vgl. Jansen et al., 2007, Lesen und Rechtschreiben lernen nach dem IntraActPlus-Konzept

32 Direkte Instruktion im ABC Projekt Umsetzbarkeit Lernfortschritte Lernfortschrittsmessung Effektivität? vgl. Hintz et al., im Druck, Alfa-Forum. Hintz & Grosche, in Begutachtung, Empirische Sonderpädagogik

33 Anpassung Übungsblätter weggelassen: auf denen nur ein Graphem oder eine Silbe geübt wird die inhaltlich nicht erwachsenengerechte Wörter oder Sätze enthalten Farben und Symbole durch Zahlen ersetzt zusätzlich Übungsblätter erstellt mit Wörtern zu Register 1-5 zu den Sonderlauten

34 Film Erprobung

35 Leseförderung durch Training der Graphem-Phonem- Korrespondenzen Michael Grosche Lehrstuhl Univ.-Prof. Dr. Matthias Grünke Konzeption und Evaluation schulischer Förderung