intelligent konjunktur Konjunktur weiter im Rückwärtsgang.
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- Anke Geisler
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1 konjunktur 10. Konjunktur weiter im Rückwärtsgang. Die deutsche Textil- und Bekleidungsindustrie kann sich dem allgemeinen Abwärtstrend der Konjunktur nicht entziehen. Es gibt kaum Anzeichen für einen versöhnlichen Jahresausklang. Die Umsätze sinken deutlich und liegen nach einem positiven Jahresstart mittlerweile nur knapp über dem Vorjahr. Angesichts der eher pessimistischen Beurteilungen der Geschäftslage ist eine steigerung im laufenden Jahr unwahrscheinlich geworden. Einer der wenigen Lichtblicke ist der zurzeit noch stabile Inlandskonsum. Textil (saisonbereinigt) Bekleidung (saisonbereinigt) entwicklung Textil (saisonbereinigt) entwicklung Bekleidung (saisonbereinigt) Die einzelnen Zahlen im Vorjahresvergleich 2) : Der ist im August nochmals in beiden Segmenten Textil und Bekleidung deutlich gesunken: Dadurch liegt der Gesamtumsatz der Branche per August bei nur noch +0,6 % über dem Vorjahreszeitraum, im Mai waren es noch +2,1 %. Besonders das Bekleidungssegment liegt aktuell unter den Erwartungen: Nach einem starken und stetigen rückgang in den Vormonaten liegt der Bekleidungsumsatz per August mittlerweile um -1,2 % unter dem des Vorjahres. Eine wesentliche Ursache liegt in den derzeit schlechten
2 Perspektiven im Auslandsgeschäft, nach wie vor auch nach Russland. Das Textilsegment kann bisher noch einen Zuwachs von +1,9 % verbuchen, bleibt aber auch damit etwas hinter den Erwartungen zurück. Die kurzfristigen Perspektiven sind eher pessimistisch. Vor diesem Hintergrund gehen wir derzeit nicht von einer steigerung im Jahr aus, im Gegenteil: Auch ein rückgang ist angesichts der Prognosen zunehmend wahrscheinlich. Die Beschäftigung nimmt ebenfalls stetig ab: Im Vergleich zum Vorjahr beschäftigt die Branche per August insgesamt -3,0 % weniger Personen. Der Textilsektor beschäftigte dabei -3,2 % weniger Mitarbeiter, im Bekleidungsbereich waren es -2,6 % weniger Beschäftigte. Die insgesamt positive Entwicklung der vergangenen Monate war für einen dauerhaften Beschäftigungsaufbau weder nachhaltig noch kräftig genug, so dass wir angesichts der schwachen Konjunkturaussichten auch bei der Beschäftigung von weiter rückläufigen Zahlen ausgehen. Die geleisteten Arbeitsstunden sinken in beiden Segmenten. Insgesamt liegen die geleisteten Arbeitsstunden um -3,3 % niedriger als im Vorjahreszeitraum. Die inländische steigt etwas überraschend seit einiger Zeit an, so auch im Monat August. Per Ende des Monats stieg die damit im Textilbereich um +2,5 %, im Bekleidungsbereich sogar um +6,9 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dies steht in einem gewissen Gegensatz zu den übrigen Konjunkturdaten, die derzeit eher nach unten weisen. Bei diesem Befund ist jedoch stets zu beachten, dass die inländischen sdaten insbesondere im Bekleidungssektor nur eingeschränkt interpretierbar sind. 3) Die Auftragseingänge zeigen ebenfalls grundsätzlich ein positives Bild. Sie steigen per August im Textilsegment um +5,2 %, im Bekleidungssegment um +5,9 %. Allerdings war der bei Bekleidung im Juli und im August im Textilbereich rückläufig. Die Erzeugerpreise steigen: In der Bekleidungsindustrie in den vergangenen acht Monaten um +1,1 %, weniger in der Textilindustrie (+0,6 %). Der Einzelhandelsumsatz zeigt sich im Bekleidungssegment erfreulich stabil und kann sich auch von der etwas schwächelnden Entwicklung im gesamten Einzelhandel absetzen: Im August betrug der Zuwachs deutliche +6,3 % (nach einem Rückgang von -0,7 % im Vormonat), so dass der im laufenden Jahr insgesamt um +2,7 % stieg, was zurzeit klar über dem gesamten Einzelhandel liegt, der per August um +1,7 % mehr verbuchen konnte. Der Außenhandel 4) ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bis Juli (die Augustzahlen liegen technisch bedingt aktuell nicht vor) bei Textilexporten gestiegen (+5,5 %). Die Textilimporte sind ebenfalls gestiegen (+6,1 %). Die Exporte im Segment Bekleidung steigen um +4,7 %, die Importe um +4,6 %. Der Einfuhrüberschuss beider Segmente steigt damit um +6,1 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Rohstoffeinfuhren sinken im Jahresvergleich um -5,0 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum per ifo-konjunkturklimaindex April Oktober Das ifo Geschäftsklima für das gesamte Verarbeitende Gewerbe sinkt im Monat Oktober ein weiteres Mal, und zwar recht deutlich von 6,2 auf 1,5 und ist damit auf dem tiefsten Stand seit Dezember Die Konjunkturabkühlung geht auch an der Textil- und Bekleidungsindustrie nicht vorbei: Der Bekleidungsbereich, bisher erstaunlich zuversichtlich, zeigt sich auch zunehmend pessimistischer. Etwas besser sind die Perspektiven im Textilsegment, allerdings von einem relativ niedrigen Niveau ausgehend. Ansprechpartner: Marcus Jacoangeli fon mail mjacoangeli@textil-mode.de konjunktur 10. Seite 2
3 Kennziffern für das Textil- und Bekleidungsgewerbe SÄMTLICHE Kennzahlen nur für Unternehmen mit 50 und mehr Beschäftigten, soweit nicht anders angegeben. Textil Bekleidung TEXTiL + Bekleidung Beschäftigte ±vh z. Vorjahr ±vh z. Vorjahr ±vh z. Vorjahr , , ,9 Januar , , ,0 unternehmen ab 1 Besch. (Hochrechnung) Bruttolohn- und Gehaltssumme () 138-0,5 71-1, ,9 Januar , , ,4 Geleistete Arbeitsstunden (in Tausend) , , ,9 Januar , , ,3 (; unbereinigt) 737-2, , ,3 Januar , , ,6 unternehmen ab 1 Besch. (Hochrechnung) (Index: 2010= 100) Juli 103,5 2,2 112,2 4,1 79,1-2,1 106,6 1,2 juni - 0,0 5,4 Januar - 2,5 6,9 (Index: 2010= 100) Juli 111,4 3,0 146,2-5,3 88,4 0,3 141,2 1,9 juni - 2,1 2,7 Januar - 5,2 5,9 Preise (Erzeugerpreisindex Inlandsabsatz, 2010= 100) Juli 108,7 0,6 109,6 0,7 108,6 0,6 109,9 0,9 juni - 0,6 0,9 Januar - 0,6 1,1 Einzelhandel BasisJahr 2010 Preise Basisjahr 2010 Juni - januar - Juni - 9 Bekleidungseinzelhandel 6,3 0,6 2,7 2,0 0,8 1,1 Gesamter Einzelhandel -0,3 0,5 1,7 0,7 0,5 0,7 januar - Textilaußenhandel () Juli januar - Juli Ausfuhr 2013 ±vh z. Vorjahr 2013 ±vh z. Vorjahr Halbwaren , ,8 vorerzeugnisse , ,3 Enderzeugnisse textil , ,5 enderzeugnisse Bekleidung , ,7 gesamt , ,0 konjunktur 10. Seite 3
4 9 Textilaußenhandel () Juli januar - Juli Einfuhr 2013 ±vh z. Vorjahr 2013 ±vh z. Vorjahr Halbwaren , ,7 vorerzeugnisse , ,3 enderzeugnisse textil , ,1 enderzeugnisse bekleidung , ,6 gesamt , ,6 Einfuhrüberschuss , ,1 Rohstoffe ausfuhr , ,0 einfuhr , ,2 s- und sindizes nach ausgewählten Wirtschaftsbereichen Textilgewerbe Spinnstoffaufbereitung und Spinnerei August 57,4-7,3 49,4-14, ,8 Juli 75,3-1,7 74,6-3, ,9 Jan. - August 76,4-5,4 71,2-5, ,3 Weberei August 90,6-0,8 67,7-3, ,7 Juli 113,4-1,2 92,9 0, ,1 Jan. - August 109,4 6,1 90,4 2, ,4 Textil- und Bekleidungsveredlung August 67,1 2,0 65,3 0,6 42 1,5 Juli 94,0 4,1 96,8-0,9 65 9,4 Jan. - August 89,2 1,4 91,2-2, ,9 Sonstige Textilwaren August 95,2 10,2 84,4 7,9 28-0,9 Juli 129,7 14,3 111,6 7,9 37 5,7 Jan. - August 118,3 9,2 103,3 9, ,1 Konfektionierte Textilwaren (ohne Bekleidung) August 95,5 1,6 89,3-0, ,6 Juli 114,0-7,1 110,2 0, ,3 Jan. - August 106,9 10,2 96,3 4, ,1 Vliesstoff und Erzeugnisse daraus (ohne Bekleidung) August 111,8 6,9 102,9 0, ,4 Juli 125,4 10,1 116,8 4, ,1 Jan. - August 118,4 11,0 112,5 7, ,9 Gewirkter und gestrickter Stoff August 80,2 4,0 69,3-6,7 37 4,2 Juli 99,9-2,5 101,6 2,8 43 5,3 Jan. - August 100,9-0,4 97,9 0, ,9 Teppiche August 85,4-10,9 70,5-13,0 57-4,9 Juli 118,2 2,0 105,4 5,4 79 5,0 Jan. - August 99,1-1,6 87,4-2, ,7 konjunktur 10. Seite 4
5 Textilgewerbe Bekleidungsgewerbe Seilerwaren August 92,9 0,1 86,3-6,4 13 6,2 Juli 110,0 2,4 118,0 15,0 14 6,1 Jan. - August 122,1 11,2 109,8 10, ,8 Technische Textilien August 87,6-2,0 84,5-1, ,2 Juli 116,6 10,5 107,1 2, ,6 Jan. - August 106,9 3,7 99,0 2, ,2 Lederbekleidung August 89,3-57,8 80,1-47,9 Juli 102,2-53,6 80,6-50,1 Jan. - August 78,9-52,8 96,7-15,6 Arbeits- und Berufsbekleidung August 95,8-10,2 103,3 23,4 27 6,1 Juli 125,6 4,7 110,8 13, ,9 Jan. - August 113,8 8,1 109,2 9, ,5 Sonstige Oberbekleidung August 144,2 4,4 118,1-1, ,0 Juli 162,3-7,7 111,9 5, ,2 Jan. - August 120,1 8,4 94,3 10, ,7 Wäsche August 147,2 3,7 68,7-7,0 87-4,4 Juli 133,7 4,1 84,7-14,3 89-5,5 Jan. - August 109,3 6,1 79,9-4, ,7 Sonstige Bekleidung und -zubehör August 207,0-10,6 120,1 29,4 Juli 107,0-0,1 146,0 32,2 Jan. - August 124,9-4,8 103,6 13,0 Pelzwaren August 27,1-65,0 20,5-80,2 Juli 39,6-54,6 30,0-73,2 Jan. - August 45,6-16,9 34,9-41,5 Strumpfwaren August 104,2 2,8 97,1 2,9 52 2,8 Juli 102,4 0,6 125,8 4,2 60 4,5 Jan. - August 106,8 1,3 116,0 4, ,7 Sonstige Bekleidung aus gewirktem und gestricktem Stoff August 102,4-6,0 134,2 24,3 9 14,6 Juli 110,3-7,3 141,1 8,5 8-5,4 Jan. - August 90,8-6,0 107,7 10,2 45-4,2 1) Index 2010 = 100; saisonbereinigte Werte 2) Aufgrund des am in Kraft getretenen Mittelstandsentlastungsgesetzes berichten seit Januar 2007 nur noch Betriebe, die mehr als 50 Mitarbeiter beschäftigen. Damit entfielen ca. 15 % der erfassten Mitarbeiter in der Branche. Zum Jahresanfang 2009 erfolgte die Umstellung der Zahlen auf eine angepasste Systematik der Wirtschaftszweige (WZ 2008). Diese führte per Saldo zu einer Abwanderung aus der Textil- und Bekleidungsindustrie. Viele ehemalige Textil- und Bekleidungsunternehmen werden nun anderen Branchen, vor allem dem Handel zugeordnet. Allein hierdurch werden bei den absoluten Zahlen insgesamt ca. 5 % weniger Beschäftigte und Betriebe sowie bis zu 10 % weniger ausgewiesen. In den oben genannten Vorjahresabweichungen ist dieser Effekt jedoch bereinigt. 3) Die inländische sentwicklung beinhaltet insbesondere im Segment der Bekleidung eine starke Strukturkomponente. Durch die hohe Außenhandelsverflechtung kommt es außerdem zur verzerrenden Darstellung des Volumens, so dass die szahlen nur eingeschränkt Auskunft über die Konjunkturlage geben können; weiteres Indiz hierfür ist auch die offensichtlich fehlende Korrelation zwischen inländischer und inländischer Beschäftigung. 4) Die gehandelten Waren umfassen auch Chemiefasern. 5) Daten liegen vor, werden jedoch aus Datenschutzgründen nicht veröffentlicht. Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden konjunktur 10. Seite 5
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