Neonatale Cholestase praktisches Vorgehen zur Diagnosefindung



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Transkript:

Neonatale Cholestase praktisches Vorgehen zur Diagnosefindung Patrick Gerner

Definition und Folgen Verminderung des Galleflusses Entzündliche Prozesse in der Leber, dadurch Leberfibrose, Leberzirrhose Folgen der Leberzirrhose Dystrophie - z.b. portale Hypertension, Varizen, Hypersplenismus, Hepatopulmonales Syndrom Mangel fettlöslicher Vitamine, Cave Vitamin-K-Mangelblutung Pruritus Folie 2

Nicht-Labor Diagnostik am ersten Tag Stuhlvisite (Stuhlfarbe) Nüchtern Sono Gallenblase (<1,5 cm verdächtig auf GGA), übrige Leber und Abdomen auf anatomische und strukturelle Auffälligkeiten, Hepatosplenomegalie? Folie 3

Folie 4

Folie 5

Spezifizierung des Leberschadens Parenchymschäden Cholestase Syntheseleistung Entgiftung ALT, AST, GLDH Bili dir., GGT, Gallensäuren Quick, CHE, Albumin, Einzelfakt. II, V, VII, IX, X, Ammoniak Folie 6

D. P., 11 Wochen Aufnahme aus auswärtiger Klinik mit Hirnblutung Quick <6% Bili gesamt 2,8 mg/dl, dir. 1,6mg/dl GOT/GPT, GGT normal Folie 7

Anatomisch Nicht anatomisch cholestatisch Metabolisch Medikamentös/toxisch Infektiös Ischämisch Tumor Endokrin Genetisch Gallengangatresie, Gallenganghypoplasie: syndromatisch (Alagille), nichtsyndromatisch, Cholangiodysplastisch: Caroli- Syndrom, Choledochuszyste, konnatale Leberfibrose, Ivemark-Syndrom, Gefässmalformationen wie Abernethy, Hämangioendotheliome, neonatale sklerosierende Cholangitis, Choledocholithiasis, Stenosen der extrahepatischen Gallenwege, spontane Perforation der extrahepatischen Gallenwege PFIC 1-3, BRIC, Syndrom der eingedickten Galle, Gallensäuresynthesedefekt, ARC-Syndrom (Arthrogryposis multiplex congenita, Niereninsuff., Cholestase), Aagenes-Syndrom, Neonatales Dubin-Johnson Alpha-1-AT-Mangel, Niemann Pick Typ C, Mitochondriopathien, M. Gaucher, CDG-Syndrom, Galaktosämie, Tyrosinämie, Citrinmangel, Fruktoseintoleranz, Glykogenose v.a. Typ 4, auch 1, LCAD-Mangel, Wolman-Erkrankung, M. Farber s, Zellweger-Syndrom, andere Aminocidämien wie z.b. Methioninämie, HNF1 Beta Mutationen mit MODY, Cholesterol-Ester Speichererkrankungen, Glykogenosen, Mucopolysaccharidosen, Harnstoffzyklusdefekte, Fruktoseintol TPN, Antibiotika, Antiepileptika u.a. Medikamente, fetale EtOH-Intox., Aluminium, Kupfer (nicht-wilson-kupferintoxikation) CMV, HSV, Harnwegsinfektion, Sepsis durch Endotoxine (z.b. nekrotisierende Enterokolitis), Hepatitis A-E, EBV, Parvo B19, VZV, Masern, Mumps, Röteln, HIV, Adeno, Entero, Brucellose, Leptospirose, Listeriose, Toxoplasmen, Sepsis durch Endotoxine (z.b. nekrotisierende Enterokolitis), Tuberkulose Hypotension/Hypoxie/Schock, Asphyxie, VOD, ECMO, Budd-Chiari Leukämie, Non-Hodgkin-Lymphom, Histiozytosen, Hämophagozytische Lymphohistiozytose (HLH), Neuroblastom, Häm-/Lymphangioendotheliomatose, Hepatoblastom, Peliosis hepatis Hypopituitarismus, Hypothyreose, Hypocortisolismus Cystische Fibrose, Trisomie 21, Turner Syndrom, andere Trisomien Folie 8 Autoimmun Neonatale Hämochromatose, Autoimmunhepatitis, Riesenzellhepatitis mit immunhämolytischer Anämie, Neonataler Lupus, Graft-versus-Host

Neonatale Cholestase am Kings College Alagille 6% Choled.zyste 3% Viral 9% Gallengangatresie 35% Apha-1-AT 17% Idiiopathisch 30% Retrospektive Folie 9 Fallsammlung 1970-1989, Mieli-Vergani et al., Lancet 1989

Unklare neonatale Cholestase am UKE (n=40) Idiopathisch n=4 Riesenzell n=2 Chol.zyste n=1 Zellweger n=1 Alagille 1 CMV n=1 Na-Diarrahoe n=1 GGA n=13 Asphyxie n=1 Dystrophie n=1 Gaucher n=1 CF n=1 Abernethy n=2 FG/TPN n=6 A1AT n=2 PFIC n=5 Folie 10 Graphik: Prospektive Fallsammlung seit 2009 am Uniklinikum Essen, einige Patienten mit mehreren Diagnosen gleichzeitig

Gallengangatresie Stufenschema: Labor: Bili, GGT erhöht, Gallensäuren erhöht Stuhlfarbe: entfärbt, cave Urinbeimischung oder Medikamente Sonographie: (v.a. Gallenblasengröße, triangular cord sign?) Ausschluss anderer Gallenwegserkrankungen Leberfunktionsszintigraphie: (Technecium 99 markiertes Iminodiacetat-Lidocain-Derivat.- gallepflichtiger Tracer), zuvor 3-5 d Phenobarbital 3x2mg/kg/d zur Förderung der Bilirubinkonjugation. Falls keine Galleausscheidung: Endoskopische Retrograde Cholangiographie (ERC) Intraoperative Cholangiographie: offen oder laparoskopisch Folie 11

Lebersequenzszintigraphie Folie 12

Lebersequenzszintigraphie Folie 13

Video Säuglings-ERCP Folie 14

Diagnostik: mindestens drei von fünf Hauptkriterien: - Cholestase - Charakteristische Fazies (breite Stirn, tiefliegende Augen, Hypertelorismus, schmales Kinn) - Vertebrale Anomalien (z.b. Schmetterlingswirbel) - Augenanomalien (z.b. Embryotoxon posterior aber auch andere wie corneale, retinale Auffälligkeiten) - Herzfehler (v.a. Pulmonalarterie) - Andere: Alagille Syndrom - Nierenpathologie (strukturell, funktionell) - Histologie: Ductupenie (oft erst im Verlauf) - Fettstoffwechselstörung (hohes Cholesterin) - Andere Gefässmissbildungen (Aorta, Hirngefässe) - Bei Verdacht ggf. Genetik JAG1, Notch1 Folie 15 Siehe Tabelle aus Suchy FJ. et al., Textbook Liver Disease in Children 2007, S. 329

Alagille Syndrom Ductupenie 89% Cholestase 95% Herzfehler 94% Vertebrae 61% Fazies 92% Ocular 80% Renal 44% Zusammengefasst aus Publikationen von: Alagille et al. 1987, Deprettere et al. 1987, Hoffenberg et al. 1995, Emerick et al. 1999, Tejeira et al. 1999. Geklaut aus Suchy FJ. et al., Textbook Liver Disease in Children 2007, S. 329 Folie 16

Alpha-1-Antitrypsinmangel: Alpha-1-Antitrypsinkonzentration im Blut, besser zusätzlich A1AT-Phänotypisierung, da A1AT Akutephaseprotein - Phänotypen ZZ, SZ, MZ durch isoelektrische Fokussierung - auch immunhistochemisch im Leberbiopsat möglich Autoimmunhepatitis: ANA, SMA, SLA, LKM. V.a. LKM-1 positive AIH, oft IgG normal oder nur leicht erhöht. Z.B. Labor Prof. Manns, Hannover Morbus Gaucher: Beta-Glukozerebrosidase im Blut, z.b. Labor Villa Metabolica, Mainz Folie 17

Progressive Familiäre Intrahepatische Cholestase (PFIC): Wenn GGT normal (!) Typ 1 oder 2. Eher neonataler Beginn als Typ 3. Immunhistochemie aus Lebergewebe für Typ 2 und 3 möglich- 0,5cm Zylinder, nativ auf Trockeneis. Ansonsten Genetik. Z.B. Cholestaselabor Prof. Kubitz, Düsseldorf Gallensäuresynthesedefekt: Wenn Gallensäuren trotz Cholestase erniedrigt/normal Urin auf Gallensäuren. Z.B. Stoffwechsellabor Uni Heidelberg, ca. 20 Euro. Syndrom der eingedickten Galle: Ultraschall mit dilatierten Gallenwegen intra- und extrahepatisch. Folie 18 - Spülungen der Gallenwege endoskopisch mittels ERC, perkutane transhepatische Cholangiographie (PTC), Cholezystostomie

Niemann-Pick-Typ C: Knochenmarkpunktion mit sogenannten Schaumzellen. Ggf. Fibroblastenkultur aus Hautbiopsie. Hypopituitarismus: Cortisol morgens 8:00 Uhr, TSH, ft3, ft4 Mitochondriopathien: Lactat prä- und postprandial, Pyruvatspiegel. Oder sonstige Auffälligkeiten v.a. muskulär oder Mikrozephalus. - Atmungskettenenzyme aus Lebergewebe, 0,5cm Zylinder nativ auf Trockeneis. Z.B. Medizinisch Genetisches Zentrum München. Metabolische Erkrankungen: Aminosäuren im Plasma, organische Säuren im Urin, Acylcarnithine im Trockenblut. Z.B. Stoffwechsellabor Uni Heidelberg. Folie 19

Zystische Fibrose: Schweisstest, in ersten 4 Wochen Immunreaktives Trypsin, ggf. Genetik oder Rektumbiopsat Prof. Ballmann, Bochum Neonatale Hämochromatose: oft schnell nach Geburt, Aszites, häufig Leberversagen, Ferritin deutlich erhöht >2000µg/l, Eisen erhöht, Transferrinsättigung erhöht, Transferrin erniedrigt, Lippenbiopsie auf Eisen, MRT mit Eisenüberladung in Leber, ggf. Leberbiopsie. Therapie Austauschtransfusion! Tyrosinämie: in Neugeborenenscreening enthalten. Ca. 10% der erkrankten NG haben jedoch verzögerten Anstieg und werden daher nicht erfasst. AS in Plasma und Urin, Delta-Aminolävulinsäure i. Urin, Succinylazetonkonzentration im Urin. Folie 20

Abernethy Malformation: Sonographisch nach intra- und extrahepatischem portosystemischem Shunt suchen - Hyperammonämie, meist gutartige Lebertumore im späteren Alter Folie 21

Video Leberbiopsie Neugeborenes Folie 22

Therapie 1. Substitution fettlöslicher Vitamine: Beginn tägliche Dosis bei Säugling 4 kg: Vitamin A 6100 IE (z.b. Vitadral 3 Trpf.), Vitamin E 200 IE (z.b. Vedrop 1,4 ml), Vitamin D 2000 IE, Vitamin K 1 mg (z.b. Konakion MM 1Trpf.) 2. Hyperkalorische Ernährung: MCT-reich, Na-arm z.b. Heparon 18-22%, Anreicherung mit Maltodextrin (Start 2g/100ml) und Liquigen (Start 0,5ml/100ml) Folie 23

Therapie 3. Kontrollen Vitamin-Spiegel, Quick, Wachstum: (Vitamin A in niedrigem Normbereich wg. Toxizität) 4. Pruritus: Urso 2x10mg/kg/d, Phenobarbital 3-10mg/kg/d (Spiegel kontrollieren), Rifampicin 10mg/kg/d, Naltrexon. Chirurgie: Gallediversion, Ausschaltung terminales Ileum. Folie 24