Kontrastmittelinduziertes. Nierenversagen. PD Dr. med. Micha T. Maeder Kardiologie Kantonsspital St. Gallen

Ähnliche Dokumente
Röntgenkontrastmittel bei Risikopatienten. V. Schwenger

Niereninsuffizienz als kardiovaskulärer Risikofaktor

Vorgehen bei Niereninsuffizienz

Niereninsuffizienz und die Elimination von jodhaltigem Kontrastmittel per Dialyse

DAS KARDIORENALE SYNDROM

Akutes Nierenversagen

Sport bei Herzerkrankungen: additiv oder alternativ zu Medikamenten?

Antikoagulation: Differentialtherapie bei Vorhofflimmern, Klappen und KHK

Medikation und apparative Therapie der Herz-/ Niereninsuffizienz. Prof. Dr. med. Michael Koch

Herz und Niereninsuffizienz

Hämaturie, Proteinurie und Niereninsuffizienz...

Kardiovaskuläre Vorerkrankung Wie schütze ich meine Typ 2 Diabetiker

Behandlung der arteriellen Hypertonie - Wie lautet der Zielwert 2016?

Update Herzinsuffizienz Therapie der chronischen HI - ein Lichtblick

Akute Dekompensation der Niere bei Herzinsuffizienz. Uwe Heemann Abteilung für Nephrologie Klinikum rechts der Isar Technische Universität München

Perioperative Nierenprotektion

Möglichkeiten und sinnvolle Grenzen der präoperativen Diagnostik des multimorbiden Dialysepatienten aus internistisch-kardiologischer Sicht

Die diabetische Niere

CKD Stadien sind GFR-orientiert

UPDATE KARDIOLOGIE 2014

Herz- und Niereninsuffizienz

Ernährungstherapie bei Nierenerkrankungen. Prof. J. Radermacher Bochum JWK Minden, UK-RUB

Extrakorporale Behandlung auf der Intensivstation - GENIUS im Vergleich zur CVVHD

Statine bei Dialysepatienten: Gibt es

Berliner Dialyse Seminar. Therapie der Herzinsuffizienz mit Hilfe von Nierenersatzverfahren aus nephrologischer Sicht

Perioperatives Gerinnungsmanagement bei Coronarstents aus der Sicht des Kardiologen W. Weihs Graz

Harnwegsinfektionen von der Hausarztpraxis bis zur Intensivstation. Professor Christian Ruef Institut für Infektiologie und Spitalhygiene

Glomeruläre Filtrationsrate nimmt ca ml/min/1,73 m 2 pro Altersdekade ab (Delanaye et al. 2012)

Informationsbroschüre zu HBV bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion mit Kreatinin-Clearance-Rechner

Evidenz der koronaren Revaskularisation

Vorkommen und Risiken der Herzinsuffizienz Stellenwert von KHK, Diabetes und Hypertonie

Was bringen neue Plättchenhemmer nach Koronarinterventionen?

Indikationen bei NOAKs: nach Vorhofflimmern, venösen Thromboembolien und bei KHK/Atherosklerose

Koronare Herzerkrankung Therapie der Angina pectoris

Herz- Patient Welche Abklärungen sind präop.. wirklich notwendig?

HYPONATRIÄMIE. Michael Dickenmann Klinik für Transplantationsimmunologie und Nephrologie

KHK bei Dialysepatienten aktuelle Aspekte / Antianginöse Therapie

KARDIALE THERAPIE IM ALTER Lohnt es sich?

Sekundäre Hypertonie bei Nierenarterienstenose

Frühe Hämofiltration bei ANV?

Renale Anämie und kardiale Morbidität bei Niereninsuffizienz

Update Nephrologie. REUTLINGER UPDATE Innere Medizin Nils Heyne. Sektion Nieren- und Hochdruckkrankheiten Universitätsklinikum Tübingen

Anämie und Herzinsuffizienz- Eisen für wen?

Akutes Nierenversagen im Kindesalter

Kardiomyopathien. Kardiomyopathien -I- Dilatative, hypertrophe, restriktive und andere. Prof. Dr. med. Matthias Paul

Nierenversagen und Urämie WS 2016/2017

Vermeidung des Nierenfunktionsverlustes Was bleibt 2015? Ernährung? Statine?

Sonstige Maßnahmen. S. Treskatsch. Universitätsklinik für Anästhesiologie mit Schwerpunkt operative Intensivmedizin Campus Charité Mitte

Fehlerraten und Fehlervermeidung bei Eliminationsstörungen

Macht HES Nierenversagen? Eine Analyse von VISEP

Diabetes mellitus und Niereninsuffizienz: Ein Überblick

Der komplexe Gefäßpatient

Herzzentrum Klinik III für Innere Medizin. Diabetestherapie bei KHK: Überhaupt noch indiziert? Evren Çağlayan

Vorhofflimmern bei Dialysepatienten: Antikoagulation Jürgen Floege

Fallbeispiele. Fallbeispiel 1

Informationen für Ärzte

Ablation von Vorhofflimmern Bei wem? Wie? Mit welchen Ergebnissen?

3. Diskussionsforum zur Nutzenbewertung im Gesundheitswesen GFR. Dr. med. Peter Kleist

ICD Primärprophylaxe nur bei KHK?

Herzoperation beim betagten Patienten. M. Grimm Medizinische Universität Innsbruck

Blutgerinnungsmanagement aus der Sicht des Gerinnungsexperten

Osteoporose. ein Problem beim Dialysepatient?

Kardiovaskuläre Aspekte der FGF23-Klotho Achse

Diagnostik und Therapie des akuten Nierenversagens Update 2008

Prüfauftrag. Organfunktion (Filtrationsleistung) Zustand des Wasserwegs

Neue Biomarker in der Nephrologie- sind sie hilfreich?

Neue Risikofaktoren für den Schlaganfall jenseits des CHA 2 DS 2 -VASc Scores

Vorbeugen ist besser als wieder heilen

Diabetes Typ 2 die Volksseuche -die europäischen Zahlen-

PD Dr. habil. Axel Schlitt et al., Halle

Diabetes mellitus Relevante Qualitätsdaten mit Blick auf Prävention und Therapie

Antikoagulation bei Vorhofflimmern und CKD bzw. Dialyse

Die Bedeutung des Shuntvolumens bei linksventrikulärer Funktionseinschränkung

Klinfor 2011 Klinische Fortbildungstage St. Gallen

Ischämie und Remodeling der Infarktnarbe aus Sicht des Interventionellen Kardiologen. Prof. Dr. Peter Wenaweser, FEAPCI, FESC

Neue Zielwerte in der Therapie der Hypertonie

Lebensstilfaktoren und das Risiko

Neue ESUR Guidelines - CIN und NSF -

Update Antihypertensiva

Diagnostik. Themen. Bestimmung der Nierenfunktion: Vergleich mit dem Goldstandard. Kardiovaskulär. Diagnose und Prognose

Vorhofflimmern. Florian Hintringer Tiroler Ärztetage 2018

Kardiogener Schock. Interventionelle und kreislaufunterstützende Therapie

Einsatz neuer Medikamente: GLP1-Analoga & DPP4-Hemmer

Herzinsuffizienz Up-date 2016

GFR / Kreatinin Clearance < 60 ml/min/ 1,73m 2. Δ Serum Kreatinin Anstieg > 50% Niereninsuffizienz ja oder nein? Wie heisst der Referent?

Aus der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin II an der Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg (Direktor: Prof. Dr. med. B.

Anlage 3: Arbeitshilfe zum Umgang mit Multimedikation Stand:

Der Dialysekatheter aus nephrologischer Sicht. 7. Symposium für Dialyseshuntchirurgie Weimar Gabriele Schott HELIOS Marienklinik Duisburg

Medikamentöse Optionen bei Herzinsuffizienz neue Therapieoptionen. II. Herbsttagung Schkopau

Kardio-CT im akuten Koronarsyndrom Gegenwart und Zukun. Hamburg Heart View,

Erythropoietin- Einfluß auf die Mikrozirkulation

Vorhofflimmern Alte und Neue Konzepte zur Schlaganfallprävention

Geriatrisches Assessment vor operativen Eingriffen im Zeitalter der DRGs

V.a. KHK. Macht CT die invasive Diagnostik überflüssig? Stephan Achenbach Universitätsklinikum Erlangen

Renale Denervierung hält die Methode was sie verspricht?

Herzinsuffizienz Aktuelle Therapieempfehlungen. Dran Denken Think HF! Dran Denken Think HF! Übersicht. Diagnose. Therapieempfehlung ESC

Transkript:

Kontrastmittelinduziertes Nierenversagen PD Dr. med. Micha T. Maeder Kardiologie Kantonsspital St. Gallen Micha.maeder@kssg.ch

Was ist das Problem? Contrast-induced nephropathy (CIN) = dritthäufigste Ursache einer im Spital erworbenen Verschlechterung der Nierenfunktion Verlängerte Hospitalisation Morbidität und Mortalität erhöht Hou SH et al. Am J Med 1983; 74: 243-8. Gruberg L et al. Cathet Cardiovasc Interv 2001; 52: 409-16.

Definition CIN Anstieg des Serum-Kreatinins um 44 mol/l (0.5 mg/dl) oder 25% innert 48-72 Stunden nach Kontrast-Exposition keine alternative Ursache für akutes Nierenversagen

Probleme der Definition Anstieg Kreatinin um 44 mol/l (0.5 mg/dl) Anstieg Kreatinin um 25% Rickli H et al. Clin Nephrol 2004; 61:98-102.

Inzidenz Studie Patienten (n) Alter (Jahre) Kreatinin- Clearance (ml/min) Diabetes (%) Kontrast- Volumen (ml) Inzidenz CIN (%) McCullough 1 n=1826 64±12 72±29 25 250±113 14 1 Rihal 2 n=7586 65 Kreatinin 1 mg/dl 22 286 3.3 2 1 McCollough P et al. Am J Med 1997;103:368-75 Definition CIN: Anstieg Kreatinin >25% über Ausgangswert innert 5 Tagen nach KM- Exposition 2 Rihal CS et al. Circulation 2002;105:2259-64. Definition CIN: Anstieg Kreatinin >0.5 mg/dl (44 mcmol/l) innert 48 Stunden nach KM- Exposition

Was ist das Problem? Contrast-induced nephropathy (CIN) = dritthäufigste Ursache einer im Spital erworbenen Verschlechterung der Nierenfunktion Verlängerte Hospitalisation Morbidität und Mortalität erhöht Hou SH et al. Am J Med 1983; 74: 243-8. Gruberg L et al. Cathet Cardiovasc Interv 2001; 52: 409-16.

Dialyse-Bedürftigkeit nach KM- Exposition: Morbidität und Mortalität Dialyse (n=51) keine Dialyse (n=7690) Spitalaufenthalt (d) 17.5+10.7 3.5+2.7 Aufenthalt ICU (d) 7.3+7.6 0.5+1.9 In-Hospital Mortalität (%) 27.5 1.0 Dialyse-Bedürftigkeit bei Spitalentlassung (%) Dialyse-Bedürftigkeit nach einem Jahr (%) 23 0 18 0 1-Jahres Mortalität (%) 54.4 6.4 Gruberg L et al. Cathet Cardiovasc Interv 2001; 52: 409-16.

CIN: Langzeiteffekt Definition ARF/CIN: Anstieg Kreatinin 0.5 mg/dl (44 mol/l) innert 48 Stunden nach KM-Exposition Rihal CS et al. Circulation 2002;105:2259-64

Kontrastmittel Hochosmolal (HOCM) Niedrigosmolal (LOCM) Iso-osmolal (IOCM) Osmolalität mosm/kg H 2 O Viskosit ät Na+ Eq/L Beispiel 2000 1 370 Diatrizoat Renografin 600-900 2 350 Iohexol Omnipaque 290 2.6 320 Iodixanol Visipaque

Pathophysiologie komplex und nicht restlos geklärt Perrin T et al. Swiss Med Wkly 2012;142:w13608

Seeliger E et al. Eur Heart J 2012:33:2007-15

Risikofaktoren Vorbestehende Niereninsuffizienz Diabetes mellitus Vermindertes effektiv zirkulierendes arterielles Volumen, v.a. Dehydration, Herzinsuffizienz Hypotonie Atherosklerose (PAVK, St. n. Stroke) Kontrastmittelmenge Alter > 75 Jahre Anämie Notfalluntersuchung Mehran R et al. J Am Coll Cardiol 2004;44:1393-9 Rihal CS et al. Circulation 2002;105:2259-64.

Rolle des Diabetes Kreatinin ( mol/l) Inzidenz CIN bei DM (%) bis 106 3.7 (n=809) 106.1-176.7 4.5 (n=710) 176.8-265.1 22.4 (n=67) > 265.1 33.9 (n=62) Inzidenz CIN ohne DM (%) 2.0 (n=3156) 1.9 (n=2608) 22.3 (n=112) 27.4 (n=62) OR (95%CI) P 1.9 (1.2-2.9) 0.005 2.4 (1.5-3.8) <0.001 1.0 (0.5-2.1) NS 1.36 (0.6-2.9) NS Rihal CS et al. Circulation 2002; 105:2259-64

CIN und Kontrastvolumen bei egfr von 31±10 ml/min/1.73 m 2 Kane GC et al. J Am Coll Cardiol 2008;51:89-90

Mehran R et al. J Am Coll Cardiol 2004;44:1393-9

Prävention Kontrastmittelauswahl und -volumen Hydratation Vasodilatatoren Antioxidantien

Kontrastmittel Indikationsstellung Notfälle elektiv Volumen: soviel wie nötig, so wenig wie möglich niedrig-osmolale oder iso-osmolale Kontrastmittel

PCI vs. Thrombolyse bei STEMI Zijlstra F, et al. NEJM 1999;341:1413-9

Kontrastmenge : Kreatinin Clearance - Ratio Laskey WK et al. J Am Coll Cardiol 2007;50:584-90

Kontrastmenge : Kreatinin Clearance - Ratio 3.7 Laskey WK et al. J Am Coll Cardiol 2007;50:584-90

Iodixanol (IOCM) N=64 Iohexol (LOCM) N=65 P value Alter (Jahre) 71±6 71±9 NS weiblich 23 30 NS BMI (kg(m 2 ) 26.8±3.4 28.5±5.1 NS Dauer DM 13±10 18±12 P<0.05 Baseline Kreatinin (mg/dl) (mcmol/l) Baseline Clearance (ml/min) IOCM vs. LOCM 1.49±0.53 132±47 1.60±0.52 141±47 NS 50±13 47±17 NS Hydratation (ml) 977±853 934±596 NS Kontrast (ml) 163±88 162±82 NS Aspelin P et al. NEJM 2003;348:491-9

IOCM vs. LOCM Aspelin P et al. NEJM 2003;348:491-9

IOCM vs. LOCM Kein sicherer Vorteil für iso-osmolale Kontrastmittel Reed M et al. J Am Coll Cardiol Interv 2009;2:645-54

Hydratation keine Studien zu «keine Hydratation vs. Hydratation», aber indirekte Evidenz Standard-Hydration: NaCl 0.9% 1 ml/kg/min über 12 h vor und nach Kontrastexposition NaBic für Notfalluntersuchungen

Diuretika NaCl 0.45% 1 ml/kg/h 12 h vor/nach KM Furosemid 80 mg IV über 30 min direkt vor KM + NaCl Mannitol 25 g IV über 60 min direkt vor KM +NaCl Patienten (n, Alter) 28 67±11 25 60±13 25 63±13 Kreatinin ( mol/l) KM- Menge (ml) Inzidenz CIN* (%) 186±48 125±45 11 186±57 130±56 40 186±52 132±48 28 *Anstieg >44mol/L nach 48h Solomon R et al. NEJM 1994;24:1416-20

NaCl 0.9 vs. 0.45% CIN: Anstieg Kreatinin 0.5 mg/dl (44 mol/l) innert 48 Stunden nach KM-Exposition Mueller C et al. Arch Intern Med 2002;162:329-36

NaCl 0.9% vs. NaBic Kurzprotokoll NaCl 0.9% NaBic 1.4% P 3 ml/kg über 1 h vor Eingriff, 1 ml/kg/h über 6 h nach Eingriff Alter (Jahre) 69±12 67±12 NS Weiblich (%) 24 27 NS DM (%) 46 50 NS Kreatinin (mg/dl) 1.7±0.4 1.9±0.7 NS egfr (ml/min/1.73 m 2 ) 45±14 41±13 NS Kontrast (ml) 134±63 130±72 NS CIN (%)* 8 1 0.02 *Anstieg Kreatinin um 25% innert 24 h Merten GJ et al. JAMA 2004;291:2328-34

Merten GJ et al. JAMA 2004;291:2328-34

NaCl über 24 h vs. NaBic NaCl 0.9% 1 ml/kg/h für 12 h vor und nach KM NaBic 3 ml/kg über 1 h vor, 1 ml/kg/h über 6h nach KM NaBic 3 ml/kg über 20 min + NaBic 500 mg/10kg per os, 500 ml H 2 O per os nach KM Alter (Jahre) 75 (70-82) 78 (70-82) 65 (65-81) Weiblich (%) 38 34 34 DM (%) 34 39 39 Kreatinin (mcmol/l) 141 (112-158) 141 (115-164) 128 (114-157) egfr (ml/min/1.73 m 2 ) 43±12 43±11 45±12 Kontrast (ml) 100 (80-163) 100 (80-143) 100 (80-170) IOCM (%) 9 13 12 Klima T et al. Eur Heart J 2012;33:2071-9

NaCl über 24 h vs. NaBic NaCl 24 h vs. NaBic 7 h NaBic 7 h vs. NaBic kurz Klima T et al. Eur Heart J 2012;33:2071-9

NaCl über 24 h vs. NaBic CIN: Anstieg Kreatinin um mind. 44 mol/l oder 25% innert 48 h NaCl 24 h NaBic 7 h NaBic kurz Klima T et al. Eur Heart J 2012;33:2071-9

Vasodilatatoren Nutzlos oder schädlich Endothelin-Antagonisten Wang M et al. Kidney Int 2000; 57: 1875-80. Ca-Kanal-Blocker Carraro M et al. Nephrol Dial Transplant 1996; 11: 444-8. Prostaglandine Koch JA et al. Nephrol Dial Transplant 2000; 15: 43-9. ANP Kurnik BR et al. Am J Kidney Dis 2000; 31: 674-80. Dopamin Abizaid A et al. Am J Cardiol 1999; 83: 260-3. Fenoldopam Stone G et al. JAMA 2003; 290: 2284-91. Theophyllin

N-Acetylcystein (NAC) Computertomografie, alle Patienten bekommen 75 ml KM IV Hydratation NaCl 0.45% 1 ml/kg/h 12 h vor/nach KM N-Acetylcystein 2x 600 mg po über 2 Tage+ Hydratation Patienten (n, Alter) 42 65±15 41 66±11 Kreatinin ( mol/l) Incidenz CIN* (%) 212±115 22 ** 220±115 2 ** Tepel M et al. NEJM 2003; 343: 180-4. *Anstieg >44 mol/l ** p=0.01

Grösster NAC-Trial ACT investigators. Circulation 2011;124:1250-9

Grösster NAC-Trial ACT investigators. Circulation 2011;124:1250-9

Grösster NAC-Trial ACT investigators. Circulation 2011;124:1250-9

Grösster NAC-Trial ACT investigators. Circulation 2011;124:1250-9

Hämofiltration Kreatinin- Clearance ml/min LVEF % KM- Menge ml Inzidenz CIN % Haemofiltration 1 (n=58) Hydratation 2 (n=56) 26±9 50±13 247±125 5 26±8 49±12 258±132 50 1 Venovenöse Hämofiltration (CVVH) beginnend 4-6 h vor bis 18-24 h nach KM-Exposition auf einer Intensivstation; Heparinisierung. 2 NaCl 0.9% 1 ml/kg/h beginnend 6-8 h vor bis 24 h nach KM-Exposition; keine Intensivstation, keine generelle Heparinisierung Marenzi C et al. NEJM 2003;349:1333-40.

Vorgehen in der Praxis Allgemeine Massnahmen Risiko-basierte Vorbereitung aber sehr limitiertes Armamentarium somit: Nutzen-Risiko Abschätzung essentiell

Allgemeine Massnahmen Beurteilung Nierenfunktion anhand geschätzer GFR (egfr) basierend auf Serum-Kreatinin NSAR/Cox-Inhibitoren und Diuretika 24 h vor Untersuchung pausieren Medikamente erst wieder einsetzen wenn kein Kreatinin-Anstieg nach 48 h

Indikation gegeben KSSG Algorithmus egfr >60 ml/min/1.73 m 2 egfr zwischen 40 und 60 ml/min/1.73 m 2 egfr <40 ml/min/1.73 m 2 oder chronische Dialyse Rehydrierung falls nicht euvoläm Allgemeine Massnahmen Möglichst geringe KM-Menge ACEI/ARB, NSAR, Diuretika am Untersuchungstag weglassen, Metformin 48 h vorher pausieren Elektiv: NaCl 0.9% 1 l über 12 h vor und 1 l über 12 h nach Untersuchung Notfall: NaBic 1.4%: 3 ml/kg über 1 h vor, 1 ml/kg/h über 6 h nach Untersuchung Untersuchung durchführen Rücksprache Nephrologie Kontrolle Kreatinin nach 48 h Pausierte Medikamente erst bei stabiler Nierenfunktion wieder geben

Ausblick ischemic preconditioning Statine Devices

Ischemic predonditioning Er F et al. Circulation 2012;126:296-303

Statin- Therapie Quintavalle C, et al. Circulation 2012;126:3008-16

Kontrast-Aspiration Kaye DM, et al. JACC 2010;56:525-6

Kontrast-Aspiration Kaye DM, et al. JACC 2010;56:525-6

Zusammenfassung CIN: Präventive Massnahmen Prüfung der Indikation Bestimmung egfr, Risikostratifizierung Kontrastvolumen: so wenig wie möglich Hydratation: NaCl 0.9% oder NaBic aktuell keine Rolle für Antioxydantien