Universität Ulm Fakultät für Ingenieurwissenschaften, Informatik und Psychologie Praktikumsbericht Kurzfassung Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Klinikums der Ludwig-Maximilian-Universität München Name, Vorname: Berlet, Marie E-Mail-Adresse: marie.berlet@uni-ulm.de Matrikelnummer: 918737 Studiengang: Master Psychologie Fachsemester: 4 Zeitraum 6 Wochen Wörter: 937 Ulm, 11.04.2017
Inhalt 1. Einführung und Kurzdarstellung der Klinik... 3 1.1 Struktur der Einrichtung... 3 1.2 Aufgaben der Institution... 3 1.3 Klientel und Arbeitsauftrag... 4 2. Darstellung des Tätigkeits-/Aufgabenfeldes... 4 1.1 Konkrete Schilderung von spezifischen Tätigkeiten... 4 1.2 Kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Tätigkeit... 5 3. Zusammenfassende Einschätzung des Praktikums... 6
1 Einführung und Kurzdarstellung der Klinik Im Zeitraum vom 08.06.2015 17.07.2015 absolvierte ich ein Praktikum an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Klinikums der Ludwig- Maximilians-Universität München. Diese befindet sich in der Nußbaumstr. 7, 80336 München. 1.1 Struktur der Einrichtung Die Einrichtung besteht aus einem stationären, einem teilstationären und einem ambulanten Bereich. Der Bereich zur stationären Behandlung beinhaltet elf Stationen, welche sich in den Störungsbildern und dem damit verbunden benötigten Therapieangebot unterscheiden. Der teilstationäre Bereich bzw. die tagklinische Behandlung ist für Patienten gedacht, für die eine vollstationäre Behandlung noch nicht oder nicht mehr nötig, eine ambulante Behandlung aber nicht ausreichend ist und besteht in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität München aus einem allgemeinen Bereich und einer extra Tagklinik für Sucht- Patienten. Zusätzlich bietet die Klinik einen breit gefächerten ambulanten Bereich. Der Leiter der Klinik ist Prof. Dr. med Peter Falkai. Das weitere interdisziplinäre Team jeder Station besteht aus Psychiatern, Psychologen, Pflegenden und weiteren (u.a. wissenschaftlichen) Mitarbeitern. Es gibt auf jeder Station jeweils einen leitenden Oberarzt, einen oder mehrere Stationsärzte, sowie einen verantwortlichen Psychologen, Sozialpädagogen und ein Team aus Pflegekräften. 1.2 Aufgaben der Institution Die zentrale Aufgabe der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität München ist es, psychisch erkrankten Menschen aus München und der weiteren Umgebung zu helfen. Dies kann entweder ambulant, teilstationär oder stationär stattfinden. Verschiedenste psychiatrische Krankheitsbilder werden in der Nußbaumstraße psychopharmakologisch und psychotherapeutisch behandelt. Eine andere wesentliche Aufgabe der Klinik als einer Universitätsklinik ist es, Nachwuchs in den beteiligten Berufen weiterzubilden und mit der Forschung die Qualität der Behandlung ständig zu entwickeln und zu verbessern. Wir machen
Medizin ist unser Leitspruch, Wir machen Medizin besser unser Anspruch unter diesem Motto wirbt das Klinikum dafür, dass exzellente Forschung und Lehre das Universitätsklinikum auszeichnen. 1.3 Klientel und Arbeitsauftrag Patienten des Klinikums für Psychiatrie und Psychotherapie sind psychisch erkrankte erwachsene Menschen. Folgende Krankheitsbilder werden in der Nußbaumstraße behandelt und sind verschiedenen Stationen unterstellt: ADHS, Ängste, Bipolare Erkrankung, Borderline, Demenz, Depression, Schizophrenie, Sucht und Tourette-Syndrom. Der Arbeitsauftrag der Klinik besteht nach Aufnahme des Patienten in einer ausführlichen Diagnostik. Nach Klärung der individuellen Problematik ist die Therapie des jeweiligen Störungsbildes die Zielsetzung der Klinik. Folgende Therapien werden hierbei angeboten und für jeden Patienten individuell zusammengestellt: ärztliche Gespräche, Hirnstimulationsverfahren, Psychotherapie, Psychopharmaka, Ergotherapie, Kunsttherapie, Musiktherapie, Milieutherapie und Physiotherapie. 2 Darstellung des Tätigkeits-/Aufgabenfeldes 2.1 Konkrete Schilderung von spezifischen Tätigkeiten Klinik-Alltag Die alltägliche Struktur meines Praktikums bestand aus einigen festen regelmäßigen Terminen. Jeden Morgen fand eine Morgenkonferenz von Mitarbeitern (hauptsächlich Ärzte) aller Stationen statt, in welcher aktuelle Fälle, insbesondere Neuaufnahmen sowie andere den Klinik-Alltag betreffende oder organisatorische Themen besprochen wurden. Des Weiteren konnte ich wöchentlich an Fortbildungsveranstaltungen teilnehmen, in welchen für Psychologen und Ärzte in Ausbildung verschiedene psychotherapeutische und psychiatrische Themen behandelt wurden. Zusätzlich gab es einen sogenannten Journal Club, in dem jede Woche ein anderer wissenschaftlicher Mitarbeiter oder externer Redner einen Vortrag über ein aktuelles Forschungsthema hielt.
Einmal wöchentlich nahm ich außerdem an einer Besprechung der testpsychologischen Abteilung (s. nächster Abschnitt) teil. Hier stellte jede Woche ein Mitarbeiter aus dem Team einen aktuellen Patienten vor und die Interpretation der Testergebnisse wurde gemeinsam diskutiert. Die Testpsychologische Abteilung Mein Haupteinsatzgebiet war die Testpsychologische Abteilung der Klinik. Die Aufgaben eines Praktikanten hier umfassten die eigenständige Durchführung verschiedenster psychologischer Diagnostik. Zum einen führten wir (ich und 2 weitere Praktikanten) zweimal wöchentlich eine sogenannte Gedächtnissprechstunde durch. Hier kamen Patienten zur Abklärung einer Demenz. In einer ca. einstündigen Testung wurden die kognitiven Fähigkeiten der im Regelfall älteren Patienten mithilfe der CERAD - Testbatterie (Consortium to Establish a Registry for Alzheimer s Disease), sowie dem Trail Making Test und einem Test zur Phonematischen Wortflüssigkeit erhoben. Die Ergebnisse wurden direkt im Anschluss ausgewertet und interpretiert. Des Weiteren kamen regelmäßig Patienten zur ADHS-Diagnostik in die testpsychologische Abteilung. Hier führte ich als Praktikantin die psychologischen Verfahren zunächst unter Supervision und dann ebenfalls selbstständig durch und verfasste Befundberichte. Außerdem führte ich regelmäßig selbstständig SKID-II-Interviews zur Diagnostik einer Persönlichkeitsstörung durch. Eine weitere Aufgabe der Praktikanten war die wöchentlich stattfindende Fahreignung. Zusätzlich zu meinen testpsychologischen Aufgaben, nahm ich zweimal wöchentlich an der Gruppentherapie Soziales Kompetenztraining teil, in der ich auch nach einiger Zeit die Rolle der Co-Therapeutin übernahm. Außerdem half ich bei der Datenerhebung und -auswertung zweier klinischer Studien zur Evaluation der Tagesklinik für Suchtpatienten und der allgemeinen Tagesklinik.
2.2 Kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Tätigkeit Die Möglichkeit zu sehr eigenständiger Arbeit in diesem Praktikum habe ich als sehr positiv und lehrreich empfunden. Das Praktikum hat mir sowohl diagnostische als auch Kompetenzen im Umgang mit Patienten vermittelt. Natürlich war die selbständige Arbeit auch manchmal herausfordernd, bei Fragen konnte ich mich jedoch jedes Mal vertrauenswürdig an die Mitarbeiter wenden. 3 Zusammenfassende Einschätzung des Praktikums Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich sehr froh bin, dieses Praktikum absolviert zu haben, insbesondere im diagnostischen Bereich fühle ich mich durch die im Praktikum ausgeübten Aufgaben sehr gut weitergebildet. Das bereits erwähnte extrem eigenverantwortliche Arbeiten möchte ich auch hier noch einmal positiv betonen. Erwartet man jedoch ein rein klinisch-psychologisches bzw. psychotherapeutisches Praktikum, ist dieses Praktikum vielleicht nicht ganz die richtige Wahl. An Einzeltherapien darf nicht teilgenommen werden, lediglich in den Gruppentherapie- Sitzungen erhält man Einblick in psychotherapeutisches Arbeiten.