Gravelino - Mittelohrdiagnostik mittels akustischer Impedanzmessung
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- Innozenz Dittmar
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1 Phonak 26/04/2010 Seite 1 Frühversorgung der Schlüssel zu einer besseren Hörsprachentwicklung, Stuttgart, April 2010 Gravelino - Mittelohrdiagnostik mittels akustischer Impedanzmessung Volkmar Hamacher, Stefan Launer Phonak AG, Stäfa Middle-Ear Power Analysis (MEPA) Phonak 26/04/2010 Seite 2 Alternative Methode zur akustischen Mittelohrdiagnostik Applikation akustischer Stimuli über eine Ohrsonde und Messung der reflektierten Schallleistung Frequenzspez. Mass für die Übertragungseffizienz des Mittelohrs Reflektierte Schallleistung Reflektanz = Eingangs-Schallleistung Transmittanz ~ Absorbierte Schallleistung 1
2 MEPA Datenanalyse Mittelohr-Messgrössen Phonak 26/04/2010 Seite 3 Reflektanz/Transmittanz abs_r [%] phi_r [rad/2pi] magnitude of power reflectance phase of power reflectance Trs [db] power transmittance Impedanz abs_z [ ] re_z [ ] im_z [ ] magnitude of normalized impedance resistance (real part of normalized impedance) reactance (imaginary part of norm. imped.) Vorteile von MEPA im Vergleich zur Tympanometrie Phonak 26/04/2010 Seite 4 frequenzspezifische Messung (0.2-6 khz) keine Luftdruckvariation im Ohrkanal erforderlich Messung auch bei perforiertem Trommelfell oder Paukenröhrchen möglich kurze Messzeit Verwendung derselben Sonde wie bei OAE-Messung 2
3 MEPA Messsystem (Mimosa HearID+ MEPA3) Phonak 26/04/2010 Seite 5 Notebook PCMCIA Einsteckkarte Ohrsonde mit Tips Adapter Kalibrationssystem Software FDA-Zulassung und CE-Zeichen Sondenkalibrierung Phonak 26/04/2010 Seite 6 Kalibrierungsprozedur bei Inbetriebnahme des Systems Charakterisiert die akustischen Eigenschaften der Messsonde mit Hilfe von 4 Kavitäten Tägliche Verifikation der Kalibrierung 3
4 HearID+ MEPA3 Messprozedur Phonak 26/04/2010 Seite 7 1. (Tägliche Verifikation der Sondenkalibrierung) 2. Auswahl des Sonden- Tips 3. Plazierung der Sonde im Ohrkanal 4. Sonden-Tip in der GUI markieren 5. Messung starten 6. Mittelung mit S/N-Check (typ. 5 sec) 7. Ergebnisanzeige MEPA Beispiel: Normale Mittelohren (1) Phonak 26/04/2010 Seite 8 4
5 Phonak 26/04/2010 Seite 9 MEPA Beispiel: Normale Mittelohren (2) Phonak 26/04/2010 Seite 10 MEPA Beispiel: Otitis Media mit Ausfluss 5
6 Klinisches Potential von MEPA (1) Hypothesen Phonak 26/04/2010 Seite 11 Diagnostisches Potential in verschiedenen Studien aufgezeigt: z.b. Feeney et al., 2003, Keefe et al., 2003, Allen et al., 2005, Hunter et al., 2008, Shahnaz et al., 2009 Hypothesen: unterschiedliche Mittelohrpathologien führen zu verschiedenen charakteristischen Veränderungen der Messkurven differenzierte und schnelle Diagnose von Mittelohrpathologien insbesondere bei Babies < 6 Monate Neugeborenen-Screening: Reduktion der Falsch-Positiv Rate aufgrund von Fruchtwasser oder Blockaden im Ohrkanal Judy Gravel s Vision: einfaches Fieberthermometer für die Eltern von Kindern mit Mittelohrproblemen Klinisches Potential von MEPA (2) Phonak 26/04/2010 Seite 12 Aussage über Schallleitungshörverlust Qualitätskontrolle von Mittelohrchirurgie Tatsächliche klinische Nutzen im Vergleich zur klassischen Tympanometrie aber unklar, da keine ausreichende Basis an normativen Daten für verschiedene Altersgruppen normale Mittelohren und Pathologien Entwicklung von Diagnosekriterien keine Erfahrungen zur Praktikabilität und Tauglichkeit/Robustheit im klinischen Alltag! 6
7 Ziele der Gravelino Studie (1) Phonak 26/04/2010 Seite 13 Untersuchung des Nutzens und der Praktikabilität der MEPA Messung im klinischen Alltag. Initiative von Judy Gravel. Multizentrische Studie Breite Erhebung normativer Daten (gesunde und pathologische Ohren, altersabhängig) Erfassung aller Daten in einer gemeinsamen Datenbank Bestimmung der diagnostisch relevanten MEPA-Indikatoren für differenzierte Mittelohr-Diagnose und Screening Ziele der Gravelino Studie (2) Phonak 26/04/2010 Seite 14 Entwicklung von statistischen Entscheidungskriterien für eine automatische Diagnose Bestimmung der mit MEPA erreichbaren Sensitivität und Spezifität Vergleich mit der Standard-Mittelohrdiagnostik Untersuchung der klinischen Tauglichkeit der MEPA Messung und des HearID Systems (Kalibrierung, Aufwand, Robustheit, Zuverlässigkeit, Datenqualität, Reproduzierbarkeit, etc.) 7
8 Studienpartner Phonak 26/04/2010 Seite 15 Beteiligte Kliniken (Messungen, Datenerfassung und Aufbereitung): Universitätsklinik für HNO und Kommunikationsstörungen Mainz A. Bohnert, K. Leonhard, C. Frondorf TU München, Klinikum rechts der Isar, HNO Klinik T. Janssen, H.P. Niedermeyer, C. Teschke MH Hannover, HNO Klinik T. Lenarz, H. Mojallal Universitätsspital Zürich, HNO Klinik N. Dillier, D. Veraguth, A. Kegel Mimosa Acoustics, Champaign, Phonak, Stäfa: Studiendesign, Koordination, Technischer Support, Datenauswertung Studiendesign (1) Phonak 26/04/2010 Seite 16 Altersgruppen Neugeborene, < 6 Monate Kinder, 6 Monate - 8 Jahre Jugendliche, 8-18 Jahre Erwachsene, Jahre Jede Klinik konzentriert sich auf die in der lokalen klinischen Routine dominanten Patienten-Altergruppen 8
9 Phonak 26/04/2010 Seite 17 Studiendesign (2) Jede Klinik folgt dem lokalen Standardprotokoll zur Mittelohr- Diagnose (Gold Standard), z.b. Tympanometrie Otoskopie Audiogramm Zusätzlich Durchführung der MEPA Messung => Integration in die klinischen Routineabläufe Messung aller erreichbaren Patienten mit gesunden und pathologischen Mittelohren, keine Vorauswahl grosse Datenbasis Erfassung vieler verschiedener Mittelohrpathologien fundierte klinische Erfahrungen mit MEPA(-System) sammeln Datenerfassung Phonak 26/04/2010 Seite 18 9
10 Exemplarische Messdatenanalyse Normale Ohren (N=115) Phonak 26/04/2010 Seite 19 Box Plot of multiple variables Median; Box: 25%-75%; Whisker: 10%-90% Reflektanz % normal Median 25%-75% 10%-90% khz Exemplarische Messdatenanalyse Normal (N=115) - Otitis Media (N=9) Phonak 26/04/2010 Seite 20 Box Plot of multiple variables Median; Box: 25%-75%; Whisker: 10%-90% Reflektanz % 100 OME N= N= normal Normal OME khz 10
11 Exemplarische Messdatenanalyse Normal (N=115) - Otitis Media Einzelkurven (farbig, N=9) Phonak 26/04/2010 Seite 21 Box Plot of multiple variables Median; Box: 25%-75%; Whisker: 10%-90% Reflektanz % normal Case 116 Case 117 Case 118 Case 119 Case 120 Case 121 Case 122 Case 123 Case 124 Median 25%-75% 10%-90% Exemplarische Messdatenanalyse Normal (N=115) - Tubenventilationsstörung (N=26) Phonak 26/04/2010 Seite 22 Box Plot of multiple variables Median; Box: 25%-75%; Whisker: 10%-90% Reflektanz % 100 Tubenventilationsstörung N= N= normal Normal Tub'vent khz 11
12 Exemplarische Messdatenanalyse Otitis Media und Tubenventilationsstörung im Vergleich Phonak 26/04/2010 Seite 23 % Box Plot of multiple variables Median; Box: 25%-75%; Whisker: 10%-90% % Box Plot of multiple variables Median; Box: 25%-75%; Whisker: 10%-90% 100 Otitis Media 100 Tubenventilationsstörung normal Normal OME khz 20 normal 0 Normal Tub'vent khz Stand der Messungen 12/2009 Phonak 26/04/2010 Seite 24 Normal OME Drainage Perforiertes Trommelfell Otosklerose Paukenröhrchen Tubenventilationsstörung 0-6M 1 6M-8J J >18J Summe
13 Zeitplan Phonak 26/04/2010 Seite 25 Messungen: April Juli 2010 Ziel 100 Normal-Ohren pro Altersgruppe, 50 pro Pathologie Q3-Q4/2010: Statistische Analysen, Indikatoren Bestimmung der diagnostischen Leistungsfähigkeit Konsolidierung der klinischen Erfahrungen mit dem MEPA- System Differenzierte Beurteilung MEPA Prozedur vs. MEPA Implementierung auf dem HearID System Zusammenfassung Phonak 26/04/2010 Seite 26 MEPA: Frequenzspezifisches Mass für die Übertragungseffizienz des Mittelohrs, schnelle frequenzspezifische Messung, keine Luftdruckvariation erforderlich Potential zur differenzierten und schnellen Mittelohrdiagnose deutet sich in Forschungsstudien an Aber bisher keine ausreichenden altersabhängigen normativen Daten für gesunde und pathologische Ohren zur Entwicklung von Diagnosekriterien und Beurteilung der Diagnoseleistung Nutzen und Praktikabilität der MEPA Messung im klinischen Alltag unklar => Zielsetzung der massgeblich auf die Initiative von Judy Gravel zurückgehenden multizentrischen Gravelino-Studie an den Kliniken in Mainz, München, Zürich und Hannover 13
14 Phonak 26/04/2010 Seite 27 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 14
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