Chronisch rezidivierende Kopfschmerzen

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1 Fortilung Nurologish Ksuistik Chronish rziivirn Kopfshmrzn Tstn Si Ihr Wissn! In isr Rurik stlln wir Ihnn whsln inn mrknswrtn Fll us m psyhitrishn or m nurologishn Fhgit vor. Hättn Si i glih Dignos gstllt, isl Thrpi ngstzt un inn ähnlihn Vrluf rwrtt? Or hättn Si gnz nrs ntshin? Mithilf r Frgn un Antwortn m En jr Ksuistik vrtifn Si Ihr Wissn. Di Ksuistikn r ltztn Ausgn (N = nurologish, P = psyhitrish): NT 9/2011 P: Kin Ti, sonrn in issozitiv Bwgungsstörung NT 10/2011 N: Shlukstörung Wnn i Wirlsäul zum Hinrnis wir NT 11/2011 P: Aphsi ls Litsymptom frontotmporlr Loärgnrtion NT 12/2011 N: Hohs Altr kognitiv Störungn M. Alzhimr: in zunhmnr Rflx? NT 1/2012 P: Krmpfnfäll i Bnzoizpinntzug NT 2/2012 N: Chronish rziivirn Kopfshmrzn Ds Onlin-Arhiv finn Si uf n Hompgs r Brufsvrän untr Anmns Ein 70-jährigr vrhirttr, rnttr Angstlltr lit sit ür 15 Jhrn n rziivirnn Kopfshmrzn. Dis nhmn in n ltztn Wohn, nh inr Shultroprtion un inr lngwirign zhnärztlihn Bhnlung mit Zhnxtrktion i nhltnn Loklshmrzn, utlih n Frqunz un Intnsität zu. Sit En 2010 sin nun täglih Kopfshmrzn vorhnn (Ailung 1). Dominirn sin hir strk Kopfshmrzn (6 7/10 uf inr Anlogskl von 1 10). Dis sin von umpf-rüknr Qulität, fst immr holophl vorhnn un nur glgntlih mit Ülkit un Errhn vrunn. Ein- is zwiml pro Mont trätn frontl isits ntont mssiv Kopfshmrzn uf, i von sthnm Chrktr sin un von inr Photo- un Phonophoi glitt wrn. Zusätzlih nurologish Symptom wrn niht shrin. Nur n wnign Tgn sin i Kopfshmrzn von lihtr Intnsität, soss si niht ls lstn mpfunn würn. Zitwis rwh r rits mit strkn Kopfshmrzn, i sih ür n Tg niht mhr ssrtn, glgntlih whsl i Shmrzintnsität im Vrluf s Tgs oh spürr. Sit inign Jhrn stht in isitigs Ohrgräush, s in Ruhphsn ls shr störn mpfunn wir. Ein glitnr Shwinl or in Hörminrung wrn vrnint. Zusätzlih stht sit Jhrn in Angststörung mit Pnikttkn un rziivirnn prssivn Epison. Zur Bssrung r Kopfshmrzn nimmt r Ptint nur Novminsulfon or glgntlih Atylsliylsäur in. Ein hronishr Mikmntnkonsum wir vrnint. Auh frmnmnstish rgn sih kin Anhltspunkt für inn rhöhtn Konsum von Anlgtik or Triptnn. Ein Shäl-Hirn-Trum wir nso wi in ZNS-Infktion vrnint. Fmilinnmns: Es stht kin Blstung für in Migrän. Gfäßrisikofktorn: Artrill Hyprtoni un Hyprlipoprotinämi. Als Durmiktion wir i Einnhm von ASS 100 mg, Simvsttin 20 mg, CoAprovl (Irsrtn 300 mg un Hyrohlorothizi 12,5 mg) un Tonin 2 x 100 mg nggn. Nurologishr Bfun Di nurologish Untrsuhung zigt inn unuffällign Bfun. Di Artri tmporlis ist unuffällig un isits niht rukolnt tstr. Bi r psyhitrishn Untrsuhung ominirt in liht gnrlisirt Angststörung mit glgntlihn Pnikttkn. Es finn sih ktull kin Anhltspunkt für in prssiv Episo or in kognitiv Störung. Intrnistish-tomogrfishr Bfun In inr Duplx-Sonogrfi r Hlsrtrin finn sih inzln niht stnosirn Plqus im Brih s Bulus r Artri rotis ommunis irsits (rhts größr ls links) mit lihtr Intimvrikung. Di Krnspintomogrfi s Shäls zigt mhrr klin signlrih Mrklgrläsionn privntrikulär isits in n T2- un FLAIR- Squnzn. Ein rumforrnr Prozss, in kortikl Ishämi or in Gfäßmißilung könnn usgshlossn wrn. Di rtrill MR-Angiogrfi zigt in Hypoplsi r A. vrtrlis links NuroTrnsmittr

2 Nurologish Ksuistik Fortilung sowi in Hypoplsi r proximln A. rri postrior irsits i normlr Wit r istln Ashnitt. Di Nsnnnhöhln wrn is uf in tptnrtig Shlimhutshwllung norml lüftt. Ein Shlf-Apno-Srning rgit kinn Anhlt für in nähtlih Hypoxi or hnlungsürftig Apnophsn. Dignos Chronishr täglihr Kopfshmrz Iiopthishr Tinnitus isits Angststörung mit Pnikttkn Rziivirn prssiv Störung Multipl Mrklgrläsionn Gfäßrisikofktorn: rtrill Hyprtoni, Hyprlipoprotinämi Epikris Mit m Ptintn wur in inm lngn Aufklärungsgspräh i Prolmtik ins hronishn Kopfshmrzsynroms usführlih sprohn un in vrhltnsthrputish Bhnlung i r Komintion mit inr Angststörung inglitt. D i Kopfshmrzsymptomtik sih urh i lokln Shmrzn nh Shultr- un Kifroprtion utlih vrshlhtrt un zu shmrzingtn Shlfstörungn führt, wur in Kopfshmrzprophylx mit Amitriptylin gonnn, i joh wgn strkr Nnwirkungn wir gstzt wrn musst. Thrpivrsuh mit Esitloprm un Citloprm in rn Vrluf zunhmn Pnikttkn uftrtn, wurn nflls niht tolrirt. Es rfolgt nn in Bhnlung mit Topirmt (Aufosirung is 100 mg/) untr glihzitigr ntiprssivr Bhnlung mit Vnlfxin. Hiruntr ssrt sih i Kopfshmrzintnsität utlih (Ailung 2). Migränttkn trtn niht mhr uf un i lihtn witrhin täglih vorhnnn Kopfshmrzn inträhtigtn i Alltgsktivitätn niht mhr. Bi zunhmnn Konzntrtionsstörungn, prssivr Vrstimmung un innrr Unruh wur i Topirmtosis joh zurst ruzirt un i fortsthnn Nnwirkungn wir usgshlihn. Einn Thrpivrsuh mit Vlproinsäur lhnt r Ptint i knntn, rhöhtn Lrwrtn. D uh witr- Ailung 1: Kopfshmrzklnr 2010/2011. Eignprotokoll r Shmrzintnsität (liht Kopfshmrzn = 1 2/10, KS = 3 4/10, strk Kopfshmrzn = 5 6/10, strk Kopfshmrzn = 7 8/10, xtrm Kopfshmrzn = 9 10/10). Ailung 2: Kopfshmrzklnr Mitt 2011 untr Topirmt hin Pnikttkn uftrtn, rfolgt in Umstllung uf Prglin (lngsm ufosirn is uf 175 mg/) untr ruzirtr Dosis von Vnlfxin (75 mg/). Dis Miktion wur rnut niht vrtrgn un ufgrun ins zunhmnn Bnommnhitsgfühls ( si ni mhr rihtig i sih ) wir usgshlihn. Di Kopfshmrzintnsität un -frqunz nhm in n Folgwohn wir utlih zu (Ailung 3). Es trtn uh wir typish Migränttkn uf. Nhm vrshin Phrmkothrpin ntwr kinn Effkt httn or i positivm Effkt uf n hronishn Kopfshmrz wgn Nnwirkungn immr wir gstzt wrn musstn, rfolgt zultzt in Botulinumtoxin-Injktionshnlung r prikrniln Muskultur. Innrhl r rstn zwi Wohn km s zu inr utlihn NuroTrnsmittr

3 Fortilung Nurologish Ksuistik Bssrung r Kopfshmrzsymptomtik ohn jglih Nnwirkungn. Nh n rstmls wir kopfshmrzfrin Tgn sit lngr Zit vrshlhtrt sih i Symptomtik joh rnut im Rhmn ins stärkrn grippln Infkts mit Hustn un Rhinitis. Di Angststörung ist ktull stil. LITERATUR Ailung 3: Kopfshmrzklnr En 2011 Dr. m. Ptr Frnz Nurologish Gminshftsprxis Tgsklinik Münhn Nor E-Mil: pkfrnz@ol.om 1. Wlh r Aussgn ür inn hronish täglihn Kopfshmrz ist rihtig? Ein skunärr Kopfshmrz sollt immr krnspintomogrfish usgshlossn wrn. Häufigst Ursh ins skunärn hronishn täglihn Kopfshmrzs ist in mikmntn-inuzirtr Kopfshmrz. Häufigst Ursh ins primärn hronishn Kopfshmrzs ist in Migrän or in Spnnungskopfshmrz. Di Prävlnz inr hronishn Migrän zigt utlih rgionl Untrshi un ligt zwishn 0,2 5,1%. All Antwortn sin rihtig. 2. Wlh r Angn ür n Vrluf hronishr täglihr Kopfshmrzn ist flsh? Häufig finn sih Phsn r Rmission mit nshlißnn Rziivn. Als Risikofktorn gltn: ingrifn Lnsvränrungn, shlhtr sozilr Sttus, zusätzlih hronish Shmrzzustän. Zu n hnlrn Risikofktorn zähln rtrill Hyprtoni, Shnrhn, Ruhn un rhöhtr Koffinkonsum. Bi inm Mikmntn-inuzirtm Kopfshmrz ist s Rziivrisiko in n rstn shs Montn m gringstn. Ür i Hälft llr Ptintn mit hronishr Migrän or Spnnungskopfshmrzn hält n ominirnn Kopfshmrz uh im Lngzitvrluf. 3. Wlh r Aussgn zur Chronifizirung von Kopfshmrzn ist flsh? Bim Ürgng vom pisoishn zum hronishn Spnnungskopfshmrz trtn priphr Shmrzmhnismn zunhmn in n Hintrgrun. Im NMR konnt im hronishn Spnnungskopfshmrz in Vrringrung r grun Sustnz in zntrln Shmrzzntrn gzigt wrn. Ein zntrl Snsitivirung spilt nur i r Migrän, niht joh im Spnnungskopf in wihtig Roll. Ein Störung r zntrln Shmrzinhiition trägt zur Chronifizirung i hronishn Kopfshmrzn i. Ein hohr Angstinx im Kinsltr un in rhöht Strssrktivität rhöhn s Risiko für inr Migrän im Erwhsnnltr. 4. Wlh r Sustnzn wirkt niht i hronishr Migrän un Spnnugskopfshmrzn? Topirmt Botulinumtoxin Amitriptylin Vlprot Frgn Kin wirkt i in Kopfshmrzrtn. 52 NuroTrnsmittr

4 Nurologish Ksuistik Fortilung 1, 2, 3, 4 Ein hronishr Kopfshmrz, r ür Jhr mit whslnr Frqunz un Intnsität tilwis mit whslnr Vrtilung un Qulität uftritt, ist in r nurologishn Prxis in shr häufigs un knnts Prolm. Etw 4% r Erwhsnn lin wltwit joh n täglihn hronishn Kopfshmrzn: Spnin 4,7%, USA 4,1%, Tiwn 3,9% [Cstillo 1999, Shr 1998, Wng 2000]. Währn in Ürsiht vrshinr pimiologishr Untrsuhungn in Europ nflls in jährlih Prävlnz von nnährn 4% rg, zign sih joh utlih Untrshi in r Prävlnz in inzlnn uropäishn Stuin [Stovr 2006]. So fn sih in inr Popultionsstui in Norwgn nur in Prävlnz hronishr Kopfshmrzn von 1,5% [Hgn 2000]. Dr Butung hronishr täglihr Kopfshmrzn für i Lnsqulität un ls Ursh inr Bhinrung un Listungsinshränkung im Bruf un i n Alltgsktivitätn wir uh in r Einshätzung r Wltgsunhitsorgnistion (WHO) Rhnung gtrgn, i in Bhinrung urh in hronish Migrän n Blstungn un Einshränkungn inr Dmnz, inr Ttrplgi or Psyhos glihstllt [Hrwoo 2004]. Zu Frg 1: Antwort ist rihtig. Ein hronishr, täglihr Kopfshmrz (CTK) wir ignostizirt, wnn ür minstns ri Mont n minstns 15 Tgn im Mont Kopfshmrzn sthn. Di Dignos ist rin skriptiv un rforrt n Ausshluss inr gnzn Rih skunärr Kopfshmrzurshn. Ein krnspintomogrfish Untrsuhung ist i zum Ausshluss inr zrrln Gfäßrkrnkung, ins rumforrnn Prozsss, ntzünlihr Erkrnkungn or inr Liquorrukstörungn r häufig noh ingstztn Computrtomogrfi ürlgn [Hlkr 2011]. Immr sollt uh n inn mikmntninuzirtn Durkopfshmrz (MIK) ght wrn. Häufigst Ursh ist joh in primär pisoish Migrän (72%) or in Spnnungskopfshmrz (20%). Anr primär Kopfshmrzn wi r Clustrkopfshmrz (mist 1 Attk/Tg mit inr urhshnittlihn Dur von 60 Minutn) or i proxysml Hmikrni (mittlr Attknfrqunz 11/Tg, Attknur 15 Minutn) lssn sih ufgrun r Shmrzur un Frqunz nmnstish mist liht grnzn. Nur wnn r Kopfshmrz ohn frühr Kopfshmrznmns innrhl von ri Tgn uftritt un in symptomtish Ursh inshlißlih ins mikmntninuzirtn Kopfshmrzs usgshlossn wur, knn r ls nuufgtrtnr täglihr Kopfshmrz ignostizirt wrn ( til1/ _othr.html). Di Prävlnz r hronishn Migrän, finirt nh n Kritrin von Silrstin un Lipton or n ürrittn intrntionln Kopfshmrzkritrin, trägt zwishn 0,2 un 5,1% woi nh Shätzungn r Shwrpunkt zwishn 1,4 2,2% ligt [Silrstin 1996, Zrg 2009]. Für Dutshln fn Stru in inr kürzlih vröffntlihtn Stui n Migränptintn in ri Rgionn Dutshlns joh nur in shr nirig Rt von 1,41%. Di urhshnittlih Kopfshmrzfrqunz lg i 19 Kopfshmrztgn/Mont. Nh Ausshluss r Ptintn mit mikmntn inuzirtm Kopfshmrz konntn in r Altrsgrupp von 35 is 75 Jhrn ltztlih nur i 0,09% i Dignos inr rinn hronishn Migrän gstllt wrn [Stru 2010]. Di Prävlnz ins MIK ligt in r Allgminvölkrung i tw 1,5% [Dinr 2004]. Di fn sih in inr Mtnlys von 29 Stuin mit zusmmn Ptintn i 65% in Migrän, i 27% in Spnnungskopfshmrz un i n rstlihn 8% in gmishtr Typ or in nrr primärr Kopfshmrz ls Ursh [Kvuk 2004]. Di ist s Risiko für Frun riinhl Ml höhr ls für Männr. Ds Risiko inn MIK zu ntwikln ist für i ingnommn Mikmnt untrshilih hoh. So ist s Risiko für opioihltig Präprt, riturthltig Komintionspräprt (Butlitl) un Atlysliylsäur-/Atminophn-/Koffinhltig Komintionspräprt shr hoh, für Triptn Lösungn mittlhoh un für infh niht stroil Anlgtik (NSAID) gring [Smith 2004]. Brits i inr Einnhm von zwi is ri NSAID pro Woh sollt joh i inm hronishn Kopfshmrz i Möglihkit ins MIK rüksihtig wrn. Zu Frg 2: Antwort ist rihtig. Ptintn mit CTK könnn im Lngzitvrluf häufig zwishn Phsn mit täglihm Kopfshmrzn un ttknförmign primärn Kopfshmrzn hin- un hrwhsln. Di kommt s i Migränptintn häufig zu inr Anhm r Kopfshmrzintnsität, i mist inm Spnnungskopfshmrz ntsprhn iltrl ls umpf-rükn nggn wrn. Vgttiv Bglitsymptom kommn sltnr vor. In r von Lipton vröffntlihtn Sptrum-Stui zigtn i Ptintn, i n inm Spnnungstyp- Kopfshmrz un Migrän littn, uh inn gutn Effkt untr Sumtriptn, wnn i Migränttkn vorhr ngsprohn httn [Lipton 2000]. Ptintn mit rinn Spnnungskopfshmrzn ohn Migränttkn sprhn hinggn niht uf s Triptn n. Ein Lngzitvrlufsfrgung i 591 Kopfshmrzptintn us Zürih, i innrhl von 30 Jhrn sinml frgt wurn, rg, ss 69% r Migränun nur 58% Spnnungskopfshmrz- Ptintn ür n gsmtn Zitrum n m glihlinn ominirnn primärn Kopfshmrztyp littn [Mrikngs 2011]. Dr Vrluf hronishr Kopfshmrzn wur in inr großn Popultionsstui mit Tilnhmrn untrsuht von littn n mhr ls 180 Tgn n Kopfshmrzn (CTK) un nur httn n zwi is 104 Tgn Kopfshmrzn [Shr 2003]. Nh inm Jhr konnt us r rstn Grupp (> 180 Tg/Kopfshmrzn) noh frgt wrn. Hirvon httn 44% witrhin n ür 180 Tgn Kopfshmrzn, i 43% km s zu inr lihtn Anhm r Kopfshmrzfrqunz (105 is 179 Kopfshmrztg/Jhr) un i 13% zu inr utlihn Anhm uf wnigr ls 104 Kopfshmrztg/Jhr. Aus r Grupp NuroTrnsmittr

5 Fortilung Nurologish Ksuistik Fortstzung r Kopfshmrzptintn mit nfngs nirigr Frqunz ntwikltn 3% im Vrluf s Jhrs inn hronishn Kopfshmrz (> 180 Tg/Jhr). In isr Untrsuhung rwisn sih in rhöhtr Bilungsstn un in niht kuksish Astmmung ls positiv Präiktorn inr Rmission s CTK. In inr klinn Lngzitohtung von 26 Ptintn us Tiwn littn 27% uh nh 13 Jhrn unvränrt n inm hronish täglihn Kopfshmrz. Glih häufig hnlt s sih i um in hronish Migrän (3 Ptintn) un inn Spnnungskopfshmrz (3 Ptintn). Bi inm Ptintn wur in hronishr Mikmntn-inuzirtr Kopfshmrz ignostizirt [Fuh 2008]. Di glih Aritsgrupp fn uh i Jugnlihn (12 is 14 Jhr) in inr Vrlufsuntrsuhung ür ht Jhr i 65% r CTK-Ptintn in Anhm r Kopfshmrzfrqunz [Wng 2009]. Zum Lngzitvrluf i Migrän wur in Amrik 2005 in Zufllsfrgung von Mnshn urhgführt. Von isn konnt i r Erstfrgung , nh inm Jhr un nh zwi Jhrn Frgögn usgwrtt wrn. Von n 383 Tilnhmrn i nn 2005 in hronish Migrän ignostizirt wrn konnt, littn nh inm Jhr noh 53% un nh zwi Jhrn witrhin 34% n inr hronishn Migrän. Nur 26% littn n wnigr ls zhn Tgn pro Mont n Kopfshmrzn. Als ungünstig für in Bssrung zigt sih in isr Stui s Auftrtn inr Alloyni un in ür 25 Tgn/ Mont lign Ausgngsfrqunz r Kopfshmrzn [Mnk 2011]. Als Risikofktorn für inn täglihn hronishn Kopfshmrz konnt in n ltztn Jhrn in gnz Rih von Fktorn hrusgritt wrn [Shr 2003]. So fnn sih ingrifn Lnsänrungn (Umzug, Trnnung, t.) ls Auslösr ins CTK [Shr 2008]. Ein wilihs Gshlht, nirigr sozilr Lnsstnr, nirigs Bilungsnivu, singl-sttus, in frührs Shäl-/Nkntrum or in sthns zusätzlihs Shmrzsynrom zähln i zu n niht änrrn Risikofktorn. Hinggn lssn sih i nflls nhgwisnn Risikofktorn rtrill Hyprtoni, Ürgwiht, nähtlihs Shnrhn un Shlf-Apno-Synrom, Ruhn, hohr Koffinkonsum un in Anlgtik- or Triptnkonsum thrputish influssn [Ürsiht Grz 2010]. Dr Vrluf ins MIK wur in inr spnishn Popultion untrsuht. Untr Kopfshmrzptintn konntn mittls ins Frgogns 72 mit inm MIK rmittlt wrn. Di Kontroll nh inm Jhr zigt, ss 64% niht mhr ls MIK ignostizirr wrn, i ür inm Drittl (36%) prsistirt i Symptomtik joh. Untr n nh vir Jhrn noh tilnhmnn 68 Ptintn nhm r Prozntstz typishr MIK-Symptomtik sogr wir uf 44% zu [Fontnils 2010]. In inr Vrlufsuntrsuhung i 96 Ptintn us Dutshln zigt sih, ss i Rükfllrt in n rstn shs Montn mit 31% m höhstn wr, nh inm Jhr nur noh liht uf 41% un nh vir Jhrn uf 45% nstig [Ktsrv 2005]. Währn wltwit ufgrun von pimiologishn popultionsgstütztn Stuin i Prävlnz ins MIK mit 2 5% rmittlt wur, rstunt r i Anlys r Dtn r Dutshn Migrän un Kopfshmrzgsllshft von Ptintn us ri Rgionn in Dutshln mit 0,1% rhon shr nirig Wrt ins MIK [Stru 2010]. Di lg r Prozntstz r Ptintn, i n hronishr Migrän (>15 Kopfshmrztg/Mont) littn un inn rhöhtn Anlgtikkonsum trin mit 50% im Rhmn r in vrshinn Srin nhgwisnn Rt von 40 80% [Rpoport 1988, Dinr 2004]. Zu Frg 3: Antwort ist rihtig. Di xktn pthophysiologishn Aläuf, i zu hronishn Kopfshmrzn führn sin noh unknnt. Klinish Stuin stätign joh in Entwiklung us inr pisoishn Migrän in inn Spnnungskopfshmrz un witr in inn täglihn Kopfshmrz. Enso finn sih uh Rmissionn un in wirholt Trnsformtion ins primärn Kopfshmrzs in inn nrn. Entshin für n Lösungn Ürgng inr pisoishn in in hronish Migrän ist i Entwiklung inr kortikln Ürrrgrkit. Mittls trnskrnillr Mgntstimultion konnt in Ürrrgrkit okzipitlr Kortxgit nhgwisn wrn [Ürsiht Auror 2011]. Whrshinlih führt i rhöht kortikl Errgrkit uh zu inr Einshränkung in r Vrritung snsilr Riz. Bilgungsvrfhrn lssn hir Untrshi im Ürgng inr pisoishn zu inr hronishn Migrän rknnn [Frrri 2007]. Glihrtig Mhnismn, i urh kontinuirlih Shmrzriz us priphrn myofsziln Strukturn zu inr zntrln Snsitivirung un mit zu inr Chronifizirung s Kopfshmrzs führn, wurn uh für n hronishn Spnnungskopfshmrz nhgwisn [Bzov 2011]. Drür hinus konnt uh gzigt wrn, ss hronish Spnnungskopfshmrzn mit inr vrminrtn Inhiition zntrlr Shmrzwhrnhmung ssoziirt sin [Pilstikr 2005]. Untrstützt wir is Annhm uh urh i Ergniss inr klinn Anwnungsstui i hronishm Spnnungskopfshmrz. Durh in nirfrqunt Elktrostimultion, i im Tirvrsuh zu inr lngnhltnn Shmrzhmmung führt, konnt hiri i 20 Ptintn mit inm hronishn Spnnungskopfshmrz in nhltn Shmrzruktion rriht wrn [Linlof 2010]. Krnspintomogrfish zigt sih i 20 Ptintn mit hronishm Spnnungskopfshmrz, niht joh i inr glihn Anzhl mit mikmntinuzirtm Kopfshmrz, in signifiknt Anhm r grun Sustnz in n für i zntrl Shmrzvrritung zustänign Rgionn [Shmit-Wilk 2005]. Ein kürzlih vröffntliht NMR-Untrsuhung vom 295 Migränptintn zigt mggnür in signifiknt rhöht Zhl von Mrklgrläsionn, suklinishn Infrktn im Postrior-Vrsorgungsgit un inn rhöht Eisnghlt im Putmn, Glous pllium un Nulus rur. Ein rhöht Attknfrqunz, in glitn Aur un in längrr Krnkhitsur wrn i mit vrmhrtn Mrklgrläsionn uh im Hirnstmm vrunn [Kruit 2010]. 54 NuroTrnsmittr

6 Nurologish Ksuistik Fortilung Fortstzung Als Triggr für inn Spnnungskopfshmrz wrn wi i r Migrän Strss un motionl Konflikt nggn [Chn 2009]. In inr großn Popultionsstui i r Kinr (gorn: is in Dunin Nusln, Einwohnrzhl ) im Altr von 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 18, 21, 26 un zultzt 32 Jhrn untrsuht wurn, konnt i 96,2% (!) i Kopfshmrztn is zum 26. Lnsjhr rfsst wrn. Di Anlys isr, ür inn shr lngn Bohtungszitrum rhonn Kopfshmrzn rg, ss untr Brüksihtigung von Gshlht un kinlihr/ ltrlihr Kopfshmrznmns s Risiko im Altr von 26 Jhrn n inr Migrän zu lin signifiknt rhöht wr, wnn is im Kinsltr inn rhöhtn Angstinx httn, im Altr von 18 Jhrn n inr Angststörung littn or in rhöht Strssrktivitätsprsönlihkit zigtn [Ürsiht i Chill 2005]. Für s Risiko ins Spnnungskopfshmrzs lis sih isr Zusmmnhng niht nhwisn. In inr Ürsiht von nun Popultionsstuin fn sih in utlih Komoriität i Migrän für in gnz Rih von psyhitrishn Erkrnkungn. Am utlihstn wr r Zusmmnhng i Dprssion un Angstrkrnkung, hiri sonrs mit Pnikstörung un Phoin [Rt 2004]. Auh im hronishn Spnnungskopfshmrz fint sih in im Vrluf oft stimmn psyhitrish Komoriität mit Dprssionn (51%) un Pnikstörung (22%) [Jung 2000]. Zu Frg 4: Antwort ist rihtig. Aufgrun s hronishn Vrlufs r Erkrnkung mit Rmissionn un Rziivn ist s rst Zil thrputishr Mßnhmn in Ruktion r Kopfshmrztg un r Shmrzintnsität, niht joh in Kopfshmrzfrihit. Bglitn sin hr uh immr niht mikmntös un psyhothrputish Vrfhrn zu rgänzn [Hlkr 2011]. Für in Vilzhl von Sustnzn lign zwishnzitlih uh gut Stuin zur Burtilung r Wirksmkit vor. Vlproinsäur führt in inr klinn prospktivn, rnomisirtn, oppllinn plokontrollirtn Stui mit Lösungn 41 Ptintn, i n inm hronishn Spnnungskopfshmrz littn, in inr Dosirung von 2 x 500 mg/ zur inr signifikntn Ruktion r Kopfshmrzfrqunz ohn Einfluss uf i Shmrzintnsität [Yurkli 2008]. In inr Sugruppnnlys inr prospktivn, oppllinn, plokontrollirtn rnomisirtn Stui konnt i Ptintn mit hronishr Migrän in signifikntr Effkt von Vlproinsäur gzigt wrn [Bigl 2009]. Für Topirmt konnt in zwi großn rnomisirtn, plokontrollirtn Doppllinstuin mit Prlllgruppn in Thrpiffkt i hronishr Migrän nhgwisn wrn [Silrstin 2007, Dinr 2007]. Intrssnt ist hiri, ss isr Effkt uh im Bsthn ins mikmntninuzirtn Kopfshmrzs uftrt. In inr offnn Stui konnt i 46 Ptintn mit hronishm Spnnungskopfshmrz urh i G von Topirmt ( mg/) i 73% in ür 50%ig Anhm r Kopfshmrzfrqunz rzilt wrn [Lmpl 2006]. Amitritylin ht in inr Rih von Stuin inn positivn Effkt uf inn hronishn Spnnungskopfshmrz zign könnn [Jnsn 2000). Zur Thrpi r hronishn Migrän lign llrings ishr kin gutn Stuin vor. In inr klinn prospktivn Stui, i r oppllin Amitritylin vrsus Amitritylin plus Fluoxtin gtstt wur, rg sih kin Effkt für i Komintion, in in Gruppn km s joh zu inr utlihn Bssrung r Kopfshmrzsymptomtik. Ein fhln Plogrupp un r Einfluss ins mikmntninuzirtn Kopfshmrzs i r nur klinn Ptintnzhl (39) shränkn i Aussg isr Stui joh rhlih [Krymhntowski 2002]. Zur Bhnlung mit Prglin ligt ishr nur in offn Stui zur Bhnlung ins mikmntninuzirtn hronishn täglihn Kopfshmrzs vor. Hir wur i Wirksmkit von 150 mg Prglin im Vrglih zu 100 mg Topirmt untrsuht. Bi Sustnzn führtn zu inr glihrtign Bssrung r Kopfshmrzsymptomtik [Rizzto 2011]. Ein witr offn Stui für Prglin ligt zur Thrpi r hronishn Migrän vor. Auh hir konnt untr Prglin in utlih Ruktion r Kopfshmrzfrqunz un -stärk rriht wrn. Allrings zigtn Ptintn mit wirklih täglihn Kopfshmrzn kin Bssrung [Clnr 2010]. Offn Stuin für Mmntin un Lvtirtm i hronishr Migrän wisn jwils in positivn Thrpiffkt uf [Ürsiht Grz 2010]. Hir müssn joh größr oppllin plokontrollirt Stuin i Effkt rst stätign. Ein jüngst vröffntliht oppllin, rnomisirt, plokontrollirt Stui mit Lvtirtm (3 g/) fn nur inn niht signifikntn Trn zu inr Zunhm kopfshmrzfrir Tg (ntsprhn inm zusätzlihn kopfshmrzfrin Tg pro Mont) i tilwis inträhtignn Nnwirkungn [Brn 2011]. Oglih in groß oppllin, rnomisirt, plokontrollirt Stui i pisoishr Migrän kin Ürlgnhit inr Thrpi mit Botulinumtoxin ggnür m Plorm zigt, wurn inzwishn zwi, llrings offn, oppllin, plokontrollirt Stuin (PREMPT1+2) i hronishr Migrän urhgführt. Zusmmn wurn Ptintn oppllin, plokontrollirt in Prlllgruppn 24 Wohn hnlt, vor sih in 32-wöhig offn Thrpiphs nshloss. Thrputish wurn i lln Ptintn 155 Einhitn n 31 Stlln r Kopf-, Hls- un Nknmuskultur (M. frontlis, M. orrugtor suprilii, M. prorus, M. tmporlis, M. oipitlis, M. trpzius) nh inm fstn Loklistions- un Dosisshm injizirt. Ahängig von r Shmrzvrtilung un Intnsität konntn zusätzlih is zu 40 Einhitn vrriht wrn [Auror 2010, Dinr 2010]. Nur in PREEMPT 2 konnt i in signifiknt Anhm r Kopfshmrztg im Vrglih zu Plo nhgwisn wrn [Doik 2010]. Für inn thrputishn Effkt i Spnnungskopfshmrzn fn sih kin Effkt [Shult- Mttlr 2006]. In inr Vrglihsstui zur Bhnlung inr hronishn Migrän wr r Einstz von Botulinumtoxin A m prophylktishn Effkt von Topirmt glihwrtig [Cy 2011]. NuroTrnsmittr