Suprasegmentale Graphematik und Phonologie: Die Dehnungszeichen im Deutschen

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1 Suprasegmentale Graphematik und Phonologie: Die Dehnungszeichen im Deutschen Beatrice Primus Linguistische Berichte 181/2000 S Helmut Buske Verlag, Hamburg

2 1 Einleitung Thema des Aufsatzes: die Dehnungszeichen im Deutschen allgemein und das deutsche Dehnungs-<h> im Besonderen Schrift und Orthographie wird von vielen Sprachwissenschaftlern vernachlässigt Sie wird nicht als theoretische Grundlage und Prinzip des Sprachsystems angesehen Verfügbare Untersuchungen stammen aus dem Bereich Angewandter Sprachwissenschaft I. d. Schriftsystemforschung werden deskriptive und präskriptive, theoretische und didaktische Fragestellungen vermengt, was zu ebensolchen Ergebnissen führt Hier soll konsequent die deskriptiv und sprachtheoretische Perspektive ohne anwendungsorientierte Fragestellung eingenommen werden 2

3 Das grundlegende funktionale Prinzip einer Alphabetschrift ist das phonologische Prinzip Dessen restriktivste Formulierung verlangt eineindeutige Korrespondenz zwischen Graphem und Phonem (als segmental kleinste relevante Einheit des Schrift- und des Lautsystems) D. h., jedem Graphem muss genau ein Phonem und umgekehrt jedem Phonem genau ein Graphem entsprechen Neuere Ansätze sind in dieser Hinsicht weniger restriktiv und gehen stattdessen von einer regelhaften Zuordnung aus Beide Varianten vernachlässigen die suprasegmentale phonologische Ebene In jüngerer Schriftsystemforschung hingegen sind auch die suprasegmentalen Aspekte des Lautsystems und ihre Verschriftlichung Thema Auf graphematische silbenstrukturelle Repräsentationen wird aber kaum Bezug genommen, da sie als linear und damit nicht weiter strukturiert angesehen werden 3

4 Im vorliegenden Beitrag wird angenommen, dass die graphematische Silbenstruktur intern strukturiert ist Nach Ansicht der Autorin lassen sich damit die Beschränkungen der Graphemdistribution adäquater erfassen Korrespondenzregeln: Phonologische suprasegmentale Repräsentationen Graphematische suprasegmentale Repräsentationen und Phonologische segmentale Repräsentationen (Phoneme) Graphematische segmentale Repräsentationen (Grapheme) Der vorliegende Beitrag ist weder funktional noch derivationell sondern behandelt die graphematischen Erscheinungen autonom Dies ist auch aus psycholinguistischer Perspektive sinnvoll Neurolinguistische Untersuchungen geben Hinweise darauf, dass schriftbasiert- visuelle und lautbasiert- auditive Verarbeitungssysteme unabhängig voneinander gestört sein können Diese Autonomiehypothese wird auch durch Befunde aus der Sprachperzeption gefestigt 4

5 2 Korrespondenzregeln der segmentalen Ebene Eine Auffälligkeit des dt. Schriftsystems ist, dass nicht- distinktive lautliche Kontraste existieren, die graphematisch nicht gekennzeichnet sind Dazu zählen die r- Variationen, die Aspiration, der Unterschied zwischen velarem und palatalen Frikativ [ ] vs. [x], der Schwa- Laut [ ] sowie der Stimmtonverlust der Obstruenten in der Silbencoda (= Auslautverhärtung) Durch die Trennung der segmentalen von der suprasegmentalen Ebene der Phonologie wird erkennbar, dass die segmentalen Kontraste von Vollvokalen in der graphematischen Darstellung viel systematischer sind als bisher angenommen Im Deutschen gibt es acht Standard- Vokalphoneme: /a/, /o/, /u/, / /, /œ/, /i/, /e/, / / Bei Betrachtung ihrer segmentalen Qualität findet man im graphematisch nativen Wortschatz (mit Ausnahme der e- und des i- Lautes) eine eineindeutige Graphem- Phonem- Korrespondenz 5

6 Graphem- Phonem- Korrespondenz: /a/ /o/ /u/ / / /œ/ (phonologisch) <a> <o> <u> <ü> <ö> (orth./ graphematisch) Diese Korrespondenz ist nur für Monophthonge in der vokalischen Nukleusposition gültig Für Vokale in anderen Silbenstrukturpositionen und für Diphthonge gelten andere Korrespondenzregeln Z.B: <u> wird genau dann als [v] realisiert, wenn es im Silbenkopf auf <q> folgt, wie in,quälen',,quelle' oder: <a>, <o> und <e> werden phonologisch nicht realisiert, wenn sie einem identischen Vokalgraphem in der vokalischen Nukleusposition folgen, wie in,saal',,moor',,teer' Nach Auswertung statistischer Daten muss festgehalten werden, dass bei Formulierung des phonologischen Prinzips zwischen qualitativsegmentalen und den suprasegmentalen Eigenschaften der Vokale ein grundlegender Unterschied besteht Dies macht eine phonologische wie graphematische suprasegmentale Gliederung für die Formulierung von Korrespondenzregeln sinnvoll 6

7 3 Korrespondenzregeln der suprasegmentalen Ebene 3.1 Suprasegmentale phonologische Kontraste Die deutschen Vokale werden nicht nur durch ihre inhärenten Merkmale charakterisiert Sie können auch abhängig von der Position in der Silbe oder der metrisch- rhythmischen Struktur unterschiedliche Eigenschaften übernehmen Diese Eigenschaften sind suprasegmental bzw. prosodisch: 1) Zwischen betonten und unbetonten Silben: 'August vs. Au'gust 'Kaffe vs. Ca'fé 'Plato vs. Pla'teau 2) Zwischen reduzierten und nicht- reduzierten Silben (hieraus wird die Unterscheidung zwischen Vollvokal und Schwa abgeleitet) Freunden vs. Freundin Wille vs. Villa 3) Unterschiede durch die Vokalquantität lahm vs. Lamm Beet vs. Bett biete vs. Bitte 7

8 Aus Perspektive der Schriftsystemforschung ist dabei unerheblich, wie dieser Kontrast phonetisch zu interpretieren ist Allgemein wichtig für die Schriftsystemforschung ist die phonologische silbenstrukturelle Repräsentation dieses Kontrastes Diesbezüglich besteht auch Einigkeit unter den verschiedenen Forschungsansätzen der Quantitätsbezogenheit (z.b. Wiese 1996) und des Silbenschnittansatzes (z.b. Becker 1996) 8

9 Universelle Eigenschaft von Silben: - mindestens ein Nukleus muss vorhanden sein - ein Segment kann zwei silbenstrukturelle Positionen besetzen - der Nukleus muss aus zwei obligatorisch besetzten Positionen bestehen, der vokalischen und konsonantischen Nukleusposition (synonym: der nuklearen V- und C- Position) Alle referierten Ansätze machen für den Kontrast die Eigenschaften des Lang- und Kurzvokals¹ verantwortlich Da die minimale Silbe zwei besetzte Nukleuspositionen aufweist, muss dem Kurzvokal ein Konsonant oder ein weiterer Vokal in der zweiten, der konsonantischen Nukleusposition, folgen Dadurch ergeben sich die Diphthonge Auch bei wortinternen Kurzvokalen ist die zweifache Nukleusbesetzung gültig, wodurch die Annahme ambisilbischer oder sogenannter Gelenkkonsonanten empirisch gerechtfertigt wird ¹(Lang- bzw. sanft geschnittener Vokal: nimmt zwei Nukleuspositionen ein; Kurz- bzw. scharf geschnittener Vokal: besetzt nur die erste Nukleusposition) 9

10 Silbenstrukturelle Darstellung des Minimalpaares fallen- fahlen Hier kommt deutlich die Hypothese des verzweigenden, heterosegmental besetzbaren Nukleus zum Tragen Im heutigen Standarddeutschen sind ein Langvokal, ein Diphthong und die Folge Kurzvokal plus Konsonant phototaktisch äquivalent Unterschied: nach dem Kurzvokal kann genau ein Konsonant mehr in der Silbe auftreten als nach Langvokal oder Diphthong Für Reduktions- bzw. Schwa- Silben wird angenommen, dass sie keinen verzweigenden sondern nur einen einfachen Nukleus aufweisen 10

11 3.2 die graphematische Kennzeichnung der suprasegmentalen Kontraste Oberhalb der Ebene der Grapheme und unterhalb der graphematischen Wortebene wird eine graphematische Struktureinheit eingeführt, die Schreibsilbe, die intern gegliedert ist Ihre graphematische Relevanz zeigt sich an der Worttrennung am Zeilenende Der Internationale Arbeitskreis für Orthographie empfiehlt 1995 (noch vor der Dt. Rechtschreibreform!), geschriebene Wörter so zu trennen, wie sie sich bei langsamen Sprechen in Silben zerlegen lassen In dieser Regel wird die Abhängigkeit der Schreib- von der Sprechsilbe deutlich Dass die Konzepte differieren, erkennt man an ihren unterschiedlichen Regelungen der Trennung von Konsonantengraphemen Phonologische Trennung vs. graphematische Trennung wi drig vs. wid rig A pril vs. Ap ril käm pfen vs. kämp fen Die graphematische Silbentrennungsregel verlangt am Anfang ein Konsonantengraphem, was laut phonologischer Regel nicht der Fall ist 11

12 Hier soll zunächst von der Arbeitshypothese ausgegangen werden, dass die phonologische Silbe und die Schreibsilbe nach demselben abstrakten Strukturschema gegliedert sind D. h., jeder phonologische Silbenstrukturbegriff besitzt ein graphematisches Pendant Kurzvokale bzw. Gelenkkonsonanten In Anlehnung an Eisenberg (1998) geht die Autorin davon aus, dass die phonembasierte Korrespondenzregel für graphematische Doppelkonsonanz wie in fallen, kennen, nennen nicht Vokalkürze sondern einen Gelenkkonsonanten als Inputbedingung hat Vgl. Eisenberg 1995: In den meisten Fällen wird ein Silbengelenk durch Verdopplung des Konsonantengraphems dargestellt Gelenkkonsonanten erscheinen stets nach einem Kurzvokal Dies lässt den indirekten Umkehrschluss zu, dass die graphematische Konsonantenverdopplung Vokalkürze anzeigt 12

13 Allerdings ist diese Umkehrung nur als Tendenzaussage anzusehen, da in nicht-nativem deutschen Wortschatz Gelenkkonsonanten existieren, die nicht durch einen Doppelkonsonant repräsentiert sind, vgl. *Kap pitel, *Cit ty; *Lim mit, *An norak Treten die Gelenkkonsonanten nach betontem Kurzvokal auf, erfolgt dies viel systematischer, als nach unbetontem Kurzvokal In graphematisch nativen Wörtern ist das sogar ausnahmslos der Fall Strikte Korrespondenzregel: Wenn in der phonologischen Struktur eines graphematisch nativen Wortes ein Gelenkkonsonant nach einem betonten Kurzvokal vorkommt, dann wird dieser durch Doppelschreibung repräsentiert, falls Doppelschreibung nicht durch andere Beschränkungen blockiert ist vgl. * <schsch>, *<chch> Beide Formulierungen der Korrespondenzregel lassen auch andere Motivationen für die konsonantische Doppelschreibung zu Ein Beispiel hierfür stellt die Analogieschreibungen nach dem Prinzip der Lexemkonstanz: Kamm (wg. Kämme ), kann (wg. können ) 13

14 Trotzdem existieren Doppelkonsonanten, die weder phonologisch noch als Analogieschreibungen motiviert sind Dazu zählen dann, wann, wenn Dies zeigt, dass die phonembasierte Korrespondenzregel nicht alle Fälle von Doppelkonsonantenschreibung erfassen kann Die graphematisch basierte Korrespondenzregel ist hingegen uneingeschränkt gültig und somit einfacher: Wenn Doppelkonsonanz vorliegt, muss der vorangegangene Vokal kurz sein Langvokale Die Dehnungszeichen des Deutschen nach ihrer Häufigkeit geordnet sind: <ie> für /i:/ - bieten, viel, Liebe Dehnungs- <h> - ihm, Geweih Verdoppelung eines Vokal- Graphems - Saal, Boot <ie> + <h> - Vieh, zieh Sie besetzen immer bestimmte Positionen der Schreibsilbe und unterliegen spezifischen Silbenstrukturbedingungen 14

15 Hier werden zunächst die vokalischen Dehnungszeichen untersucht a) Vokalische Dehnungszeichen besetzen die nukleare C- Position der Schreibsilbe b) Ihnen geht ein identisches Vokalgraphem oder <i> in der nuklearen V- Position derselben Schreibsilbe voran; erscheint in der nuklearen V- Position ein <i>, ist das Dehnungszeichen ein <e> c) Bestimmte nukleusinterne Folgen von identischen Vokalgraphemen sind unzulässig, z. B. *<ii>, *<uu>, *<ää> Dehnungszeichen bei Eigennamen werden nicht berücksichtigt (wie Bülow, Broich ) Das <ie> wird analog zur Vokalverdopplung behandelt Bei Genugtuung oder breiig finden sich keine Dehnungszeichen, weil der zweite Bestandteil des Doppelvokals nicht in der nuklearen C- Position steht sondern in der nuklearen V- Position der darauffolgenden Silbe steht Dies ist durch die Trennungsmöglichkeiten illustrierbar ( brei ig,...) Im Gegensatz dazu liegt bei Seen, Knien oder Ideen Dehnungsgraphie vor 15

16 Das zeigt, dass graphematische und phonologische Silbigkeit unterschiedlich sind Bei der mehrsilbigen Aussprache wird ein Schwa in die zweite Silbe eingefügt, das graphematisch nicht realisiert ist Die Analyse, dass Doppelvokalgrapheme im Silbenkern der Schreibsilbe platziert sind, lässt sich wie folgt präzisieren: Ein Vokalgraphem in der nuklearen C- Position wird genau dann nicht phonologisch repräsentiert, wenn es einem identischen Vokalgraphem oder <i> in der nuklearen V- Position folgt. In dieser Konstellation muss dem Vokalgraphem in der nuklearen V- Position auf phonologischer Ebene ein Langvokal entsprechen. Diese graphembasierte Korrespondenzregel (die eine graphematische Repräsentation auf einer phonologischen abbildet) ist einfacher und zuverlässiger als die phonembasierte In der Schreibsilbe wird der statistisch dominante Langvokal /i:/ heterosegmental als <ie> repräsentiert Gegenüber der graphematischen Verdopplung <ii> sind damit leseperzeptorische Vorteile verbunden, da eine Verwechslung mit <ü> vermieden werden kann 16

17 3.2.3 Andere suprasegmentale Kontraste Die charakteristische Eigenschaft suprasegmentaler Kontraste ist, dass sie zwar unabhängig von segmentalen Kontrasten ist aber mit ihnen korreliert Die Vokalquantität ist z.b. nur unter Betonung und nur in Vollsilben distinktiv Eine weitere suprasegmentale Korrelation schließt Reduktionssilben als Wortakzentträger aus Dehnungszeichen haben entgegen allgemeiner Annahme eine vielfältigere Funktion, als es ihr Name vermuten lässt, vgl. a) die Armee die Arme die Ideen die Iden (des März) Allee alle b) Addieren, kapieren, radieren, rasieren c) Fee, See, Zoo, Knie, Kuh, Vieh Nicht nur die Vokallänge wird durch die Dehnungszeichen angezeigt sondern auch der Vollsilbenstatus 17

18 Dies wird verständlich, wenn man sich die zwei graphematischen Silbentypen vergegenwärtigt Silbe mit verzweigendem Nukleus (= Vollsilbe) Silbe mit einfachem, nur eine Position aufweisendem Nukleus (= Reduktionssilbe) In Reduktionssilben können keine Dehnungszeichen vorkommen, weil die für das Dehnungszeichen notwendige C- Position nicht vorhanden ist Im dt. Schriftsystem gibt es - mit wenigen Ausnahmen - keine Dehnungsgraphien in unbetonten Silben Ausnahmen: 'Kanapee und 'Känguru(h) Bezüglich der Folge <ee> liegt das Vorkommen in diesen Wörtern vermutlich an der hohen funktionalen Belastung des Buchstabens <e> Es korrespondiert in einfacher Form (am Wortende) mit dem Schwa, nicht aber mit dem Vollvokal Nur für graphematische Silben, die den Wortakzent tragen, wird ein verzeigter Nukleus angenommen Dass die Dehnungszeichen (bis auf die genannten Ausnahmen) nur in diesen Vollsilben erscheinen, hängt anscheinend davon ab 18

19 Eine weitere im Folgenden wichtige Funktion zeigte sich in c) In den Beispielen Fee, See, Zoo, Knie, Kuh, Vieh tritt das Dehnungszeichen bei einsilbigen Wörtern mit offner Silbe und voller lexikalischer Bedeutung in Erscheinung Bei diesem Worttyp muss der Vokal ein betonter, langer Vokal sein Dehnungszeichen wären überflüssig Bereits Adelung bemerkte dazu 1782 : besonders bei lexikalischen Einsilbern dienten die Dehnungszeichen unter anderem dazu, eine harmonische Schwererelation bzw. die Würde der Wörter fürs Auge herzustellen Neuere phonologische Ansätze kennen diese Eigenschaft unter der Bezeichnung Silbengewicht Es bekommt im Rahmen der Akzentzuweisung auch immer mehr Aufmerksamkeit, innerhalb der Schriftsystemforschung fristet es aber ein Schattendasein Für das graphematische Gewicht ist die Buchstabenzahl ausschlaggebend D.h., die o.g. Dehnungsgraphien erhöhen die Schwere der Silben bzw. Wörter um jeweils eine Gewichtseinheit (bei Vieh sogar um zwei) In terminologischer Anlehnung an die Phonologie heißt diese Gewichtseinheit More 19

20 Im vorliegenden Ansatz wird phonologisch- nicht- funktional argumentiert Aus diesem Grund werden die Dehnungszeichen nicht definiert sondern es wird aus ihren silbenstrukturellen Distributionsbeschränkungen gefolgert Eine Eins- zu- eins- Relation zwischen einem bestimmten Dehnungszeichen und einer bestimmten Funktion ist deshalb nicht zu erwarten Es wird geschlussfolgert, dass die Dehnungszeichen mehrere Funktionen haben können, darunter auch die Dehnungsfunktion 20

21 4 Die suprasegmentale Repräsentation des stummen <h> Im Folgenden soll eine genauere suprasegmentale Analyse des Dehnungs-<h> vorgestellt werden Es unterliegt folgenden Distributionsbeschränkungen: a) Das Dehnungs-<h> kann nur in einer postnuklearen C- Position der Schreibsilbe stehen, die einer vokalisch besetzten nuklearen C- Position unmittelbar folgt b) Bei einem phonologisch bzw. graphematisch bisegmentalen Nukleus ist das Dehnungs-<h>auf /ei/ bzw. <ei> beschränkt c) Das Dehnungs-<h> kann nur alleine im Silbenkopf stehen d) Wenn das Dehnungs-<h> im Silbenkopf erscheint, dann muss ihm ein unbetonter Vokal (bevorzugt Schwa) folgen Die zentrale silbenstrukturelle Beschränkung ist a) 21

22 Aus den Distributionsregeln des Dehnungs-<h> folgt, dass davor ein Diphthong, aber kein betonter kurzer Vokalmonophthong stehen kann (= Dehnungsfunktion) und dass es eine Silbengrenze eindeutig anzeigt, falls es im Silbenkopf steht (= silbentrennende Funktion) Dehnungs-<h>: ihr, ihm, Kohl, Jahr, Kühn, lahm,... Silbentrennendes <h>: se- hen, ru- hen, Kü- he, Schu- he,... Der Vorteil der hier durchgeführten Analyse des stummen <h> ist, dass beide Funktionen aus den graphematischen suprasegmentalen Beschränkungen ohne Weiteres folgen Die alternative Annahme zweier Homographen (Dehnungs- vs. silbentrennendes Graphem) ist überflüssig Mit Hilfe der Distributionsbeschränkungen a) d) wird das postvokalische stumme Dehnungs-<h> vom postkonsonantischen stummen <h> in Rhombus, Rhythmus, Theater und Spaghetti oder in Tuch, Chemie und rasch eindeutig abgegrenzt In den komplexen Graphemen <ch> und <sch> ist der Buchstabe <h> konstitutiver Bestandteil des Graphems Das stumme Dehnungs-<h> kommt nur im graphematisch nativen Wortschatz vor, d.h., es kann nie einem nicht- nativen Vokalgraphem wie <y> folgen: *<Lyhrik>, *<Lyhra> 22

23 5 Die Funktion des stummen <h> 5.1 Stummes <h> und die graphematisch optimale Silbenstruktur Um die Distributionsbeschränkung a) zu erfüllen, gibt es im Deutschen nur zwei Möglichkeiten, die nukleare C- Position vokalisch zu besetzen: durch den zweiten Bestandteil eines Diphthongs oder einen Langvokal Diese Generalisierung macht die silbentrennende Funktion des Dehnungs-<h> nicht überflüssig Darauf weist auch eine Arbeit Ossners von 1996 hin, die sich auf die silbentrennende Funktion konzentriert Primäre Aufgabe ist die Silbenstrukturoptimierung Grundlage hierfür ist die universell bevorzugte Silbenstruktur CV Im optimalen Fall entspricht C maximal einem Segment mit möglichst geringer Sonorität (Plosiv oder stimmloser Frikativ) Folgende Beispiele zeigen, dass die zweite Silbe weniger optimal wäre, wenn sie ohne das (als primär silbentrennend- angesehene) <h> wären: se hen, ru hen, Kü he, Schu he, fä hig, E he, Wei he, Gewei he 23

24 Ossner geht davon aus, dass die graphematische Form eines Wortes aus seiner phonologischen Form vollständig ableitbar ist Deswegen nimmt er eine phonologische /h/- Epenthese als Silbenkopfoptimierung an Als Beleg hierfür kann die Beobachtung herangezogen werden, dass nur das im Silbenkopf vorkommende Dehnungs-<h> bei Überlautung lautlich realisiert werden kann <gehen> [ge:h n] vs. <geht> *[ge:ht] Auch die Arbeit des Internationalen Arbeitskreises für Orthographie bestätigt Ossners Analyse: Wenn einem betonten einfachen langen Vokal ein unbetonter kurzer Vokal unmittelbar folgt oder in flektierten Formen folgen kann, so steht nach dem Buchstaben für den langen Vokal stets der Buchstabe <h>. Einzige Ausnahmen scheinen säen und Böen zu sein Allgemein ist die Formulierung in der amtlichen Vorlage aber zu stark, weil sie für einen Hiat mit zwei Vollvokalen (wie in Trio, Duo, Leo ) falsche Vorhersagen trifft 24

25 Nur die Aufeinanderfolge von Langvokal und Schwa wird fast ausnahmslos durch <h> getrennt Die Motivierung hierfür ist phonologischer Natur, da eine Reduktionssilbe, die mit Schwa beginnt, nicht geduldet wird <Frauen>?[frau. n], [fra.w n], [fraun] <gehen>?[ge:. n], [ge:.h n], [ge:n] Wie hier deutlich wird, kann ein Hiat mit Schwa als zweitem Bestandteil auf zweifache Weise umgangen werden: - Durch einen ggf. ambisilbischen halbvokalischen oder konsonantischen Hiatfüller - Durch Synkope des Schwa Im Hiat mit Vollvokalen werden zwar auch konsonantische oder halbvokalische Hiatfüller verwendet, die aber nie graphematisch realisiert sind <Trio> [tri:.o], [tri:.jo] <Theo> [te:.o], [ te:.jo] <Theater> [te. a:t r] <Poet> [po. e:t] 25

26 All diese Befunde weisen darauf hin, dass man die silbenkopfoptimierende Funktion des stummen <h> ernst nehmen muss Es ist nicht die in der Fachliteratur hauptsächlich beschriebene silbentrennende Funktion, die am wichtigsten ist, sondern die graphematische Silbenkopfoptimierung 5.2 Stummes <h> und die graphematisch optimale Wortstruktur Auch zur Optimierung der Wortstruktur kann das stumme <h> dienen Ausgang ist die Beobachtung, dass Zwei- bzw. Mehrsilber, besonders Verben in der Grundform und Nomina im Plural im optimalen Fall in einem trochäischen Fuß enden (= Folge von betonter und unbetonter bzw. reduzierter Silbe) Diese Wortoptimierungsstrategie zeigt sich auch bei vielen diachronischen Prozessen, in denen kontrahierte Formen in zweisilbige Formen mit Trochäus verwandelt wurden Auch die Schwa- Epenthese ist in diesem Zusammenhang zu sehen 26

27 In vielen dieser Fälle unterstützt das <h> im Silbenkopf den Prozess der Trochäusbilung auf graphematischer Ebene und schützt die neu entstandene Reduktionssilbe Auch bei einsilbigen lexikalischen Stammmorphemen dient das stumme <h> der Wortstrukturoptimierung Folgende Beobachtungen bestätigen dies: Dehnungszeichen werden bei Einsilbern mit mehrfach besetzter Koda unterlassen, obwohl sie gerade hier als Dehnungszeichen funktional maximal belastet sind: Jagd, Krebs, Mond, Obst, Papst, Trost Außerdem kommt das Dehnungs-<h> in Silben ohne Kopf oder in solchen mit einfachem Kopf häufiger vor als in Silben mit mehrfachem Kopf: * schwehr, * Grahm, * Krahm, * Schwahn (aber: drehen, Stahl, Strahl ) Für das graphematische Gewicht ist der Silbenkopf ausschlaggebend Dies stellt aus phonologischer Perspektive eine überraschende Annahme dar, da hier meist davon ausgegangen wird, dass der Silbenkopf nie oder nur sehr selten für das Silbengewicht relevant ist 27

28 6 Zusammenfassung Die Trennung von segmentaler und suprasegmentaler Ebene der Phonologie und der Graphematik hat erkennen lassen, dass die segmentalen Kontraste der Vollvokale viel systematischer graphematisch gekennzeichnet sind als bisher angenommen Suprasegmentale Analyse von Schwa, Diphthongen und der Vokalquantität mit silbenstrukturbezogener Formulierung der Korrespondenzregeln ergibt die restriktivste Formulierung des phonologischen Prinzips Jeder phonologisch segmentalen Einheit entspricht eindeutig ein charakteristisches Graphem Gilt für fünf Vokalsegmente in der nuklearen V- Position einer Silbe ohne Einschränkung Hauptergebnisse des Aufsatzes: suprasegmentale Kontraste und deren Verschriftlichung Ihr wichtigstes Merkmal dieser Repräsentationen ist die Annahme eines verzweigenden Nukleus für nicht- reduzierte Schreibsilben 28

29 Vokalische Dehnungszeichen sind in der zweiten Nukleusposition der Silbe, der nuklearen C- Position platziert Findet sich dort ein Dehnungszeichen, sind in der ersten Nukleusposition nur bestimmte Vokalgrapheme erlaubt Dieser ist außerdem sanft geschnitten bzw. lang, während das Vokalgraphem in der zweiten Nukleusposition phonologisch unrealisiert bleibt Aus dieser Korrespondenzregel leitet sich die Dehnungsfunktion dieser Schriftzeichen ab Dem stummen <h> wird eine C- Position der Schreibsilbe zugewiesen Dehnungszeichen kommen nur in nicht- reduzierten, betonten Silben vor Sie zeigen den Vollvokalstatus des entsprechenden Vokals an Durch diese Erhöhung des graphematischen Silbengewichts optimieren sie die Wortstruktur einsilbiger lexikalischer Stämme Durch seine Distributionsbeschränkungen ist das Auftreten des stummen <h> auf Endrand oder Kopf einer Silbe beschränkt Es kann so auf graphematischer Ebene einen Silbenkopf liefern und der Silbenstrukturoptimierung dienen 29

30 Die hier vorgelegte Behandlung der graphematischen Ebene lässt weitere Fragen aufkommen Z. B. zur Modularität sprachlichen Wissens und der Einordnung der Graphematik ins primäre Sprachsystem oder das sekundäre Normsystem Bislang gibt es weder graphematisch autonome noch phonologisch funktionale Gesamtdarstellungen der Graphematik des Deutschen oder irgendeiner anderen Sprache, die explizit und detailliert genug wären um Antworten liefern zu können 30

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