Vorlesung Industrieökonomik II

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1 Vorlesung Industrieökonomik II Prof. Dr. Ulrich Schwalbe Wintersemester 2007 / 2008 Ich danke meinen Mitarbeitern, Frau Dr. Tone Arnold und Herrn PD Dr. Jörg Naeve für zahlreiche Verbesserungsvorschläge und Korrekturen.

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3 Inhaltsverzeichnis 1 Wettbewerbsbeschränkungen Kartelle und Kollusionen Kartellbildung und wiederholte Interaktionen Unternehmenszusammenschlüsse Takeovers Marktschranken Überkapazitäten und Limit Pricing Vertikale Restriktionen Doppelte Marginalisierung Preisdiskriminierung Ausschließlichkeitsbindungen Franchising Forschung und Entwicklung Klassifikation von Prozessinnovationen Patentrennen Patente Forschungskooperationen iii

4 Inhaltsverzeichnis iv

5 1 Wettbewerbsbeschränkungen 1.1 Kartelle und Kollusionen (vgl. Oz Shy, S. 78 f.) Kartelle und Monopole mit mehreren Betrieben sind Organisationsformen und Vertragsvereinbarungen zwischen Betrieben, Unternehmen oder Ländern. Betrachtet man z. B. die OPEC (Organisation of the Petroleum Exporting Countries), dann handelt es sich bei diesem Kartell der erdölexportierenden Länder um eine Organisation, die mit den einzelnen Ländern Verträge über die zu produzierenden Mengen und damit indirekt auch über den Weltpreis für Rohöl schließt. Ein anderes Beispiel wäre die IATA (International Air Transport Association), die die Flugpreise festlegt. Ein Monopol mit mehreren Betrieben ist ähnlich wie ein Kartell mit dem Unterschied, dass hier alle Betriebe einem Eigentümer gehören. Ein solches Monopol entsteht z. B. dann, wenn sich alle Firmen in einer Industrie zusammenschließen oder wenn einem Monopolisten mehrere Betriebe gehören, die das selbe Produkt herstellen. Im Unterschied zum Kartell hat das Monopol mit mehreren Betrieben die Möglichkeit, einen oder mehrere Betriebe zu schließen (oder neue aufzumachen). Ein Kartell wird im allgemeinen keine Betriebe schließen, da dem Kartell die Betriebe nicht gehören. Und ein Eigentümer in einem Kartell wird einer Schließung seines Betriebes nicht zustimmen, weil er danach kaum damit rechnen kann, dass die anderen Kartellmitglieder ihn langfristig an ihren Gewinnen beteiligen würden. Betrachten wir eine lineare aggregierte Preis Absatz Funktion p(y) = a by. Weiterhin wird angenommen, dass es n Firmen i = 1,...,n gibt. Die von Firma i produzierte Menge wird mit y i bezeichnet. Jede Firma hat die gleiche Kostenfunktion C i (y i ) = F + c y 2 i, F,c > 0. Die zugehörigen Durchschnitts- und Grenzkostenfunktionen sind und AC i (y i ) = F y i + c y i MC i (y i ) = 2cy i. 1

6 1 Wettbewerbsbeschränkungen Graphisch sieht die Kostenstruktur wie folgt aus. MC i AC i MC i (y i ) AC i (y i ) Bilden die n Firmen ein Kartell, so legen sie gemeinsam die Produktionsmengen aller n Firmen so fest, dass die Summe der Gewinne maximiert wird. Sei π i (y i ) der Gewinn der Firma i, dann ist der Gesamtgewinn des Kartells n Π(y 1,y 2,...,y n ) = π i (y i ). i=1 Der Gesamtoutput des Kartells ist Y = n i=1 y i. Das Optimierungsproblem des Kartells lautet [ a b max Π(y 1,y 2,...,y n ) = y 1,y 2,...,y n ]( n n ) y i y i i=1 i=1 n C i (y i ). Die n Bedingungen erster Ordnung ergeben sich als: 0 = Π n = a 2b y i C j y j y j i=1 i=1 = MR(Y ) MC j (y j ) j = 1, 2,...,n. Hieraus kann man das folgenden Theorem ableiten: y i Theorem 1 Der gewinnmaximierende Output des Kartells ergibt sich durch Gleichsetzen der Grenzkosten jedes Kartellmitglieds mit dem Grenzerlös, ausgewertet an der Stelle des Gesamtoutputs. 2

7 1.2 Kartellbildung und wiederholte Interaktionen Da alle Betriebe die gleiche Kostenfunktion und damit auch die selbe Grenzkostenfunktion haben, die zudem strikt monoton ist, muss für die Lösung der Bedingungen erster Ordnung gelten, dass y 1 = y 2 =... = y n = y ist. Anders ausgedrückt: Jeder Betrieb im Kartell produziert die gleiche Menge, d. h., die einzige Lösung des Problems ist symmetrisch. In diesem Fall vereinfachen sich die Bedingungen erster Ordnung für alle n Firmen zu a 2bny = 2cy y = a 2(bn + c). Der Gesamtoutput des Kartells und der Marktpreis sind Y = ny = na 2 (bn + c) und p = a by = a (bn + 2c) 2(bn + c). Wenn n = 1 gilt, dann sind die Menge und der Preis des Kartells gleich der Menge und dem Preis eines Monopols. Man sieht unmittelbar, dass mit der Zahl der Kartellmitglieder sowohl der Output jeder Firma als auch der Marktpreis fallen. Also werden auch der Erlös und der Gewinn jeder Firma mit einer steigenden Anzahl der Kartellmitglieder fallen. Daher versuchen viele Organisationen (wie z. B. die mittelalterlichen Zünfte und Gilden) die Zahl derjenigen zu beschränken, die in ihrem Bereich tätig werden. 1.2 Kartellbildung und wiederholte Interaktionen (vgl. Oz Shy, S. 116 ff.) Bisher waren wir sowohl im Cournot als auch im Bertrand Modell immer davon ausgegangen, dass die Firmen immer nur einmal miteinander konkurrieren. Allerdings beobachtet man in der Realität immer wiederholte Interaktionen zwischen den Oligopolisten. Im folgenden werden wir die Anreize zur Kartellbildung zwischen Firmen im Oligopol untersuchen, wenn die Firmen häufig miteinander interagieren. Es wird sich zeigen, dass eine Absprache nicht eingehalten werden wird, wenn die Firmen nur einmal (oder nur endlich oft) miteinander interagieren. Dies ändert sich jedoch, wenn die Firmen unendlich oft interagieren oder zumindest keine bestimmte Anzahl von Runden vorgegeben ist. Wir betrachten ein einfaches Cournot Modell mit zwei Firmen. Wir bezeichnen den Gesamtoutput mit Y = y 1 + y 2. Die Preis Absatz Funktion ist gegeben durch p(y ) = 1 Y = 1 y 1 y 2. Weiterhin wird angenommen, dass die Produktion kostenlos erfolgt. Nichtkooperatives Verhalten Jede der beiden Firmen maximiert ihren Gewinn π i (y 1,y 2 ) = (1 y 1 y 2 )y 1. Daraus resultieren die Reaktionsfunktionen y 1 (y 2 ) = (1 y 2 )/2 und y 2 (y 1 ) = (1 y 1 )/2. Als Outputmengen im Cournot Nash Gleichgewicht ergeben sich y 1 = y 2 = 1/3. Dieser Output wird als mittlerer Output (M) bezeichnet. Die Gewinne in diesem Fall betragen π 1 = π 2 = 1/9. 3

8 1 Wettbewerbsbeschränkungen Kooperatives Verhalten Wir nehmen nun an, dass die Firmen ein Kartell bilden, wie wir es bereits analysiert haben. In einem solchen Fall werden sie sich wie ein Monopol verhalten. Hier ergibt sich als Gleichgewichtsbedingung Grenzerlös gleich Grenzkosten, d. h., MR(Y ) = 1 2Y = 0 = MC i, für i = 1, 2. Daraus ergibt sich die Gesamtmenge Y = 1/2. Wenn beide Firmen die gleiche Menge produzieren, dann ergibt sich y 1 = y 2 = 1/4. Diese Outputmengen werden als niedrige (L) Outputmengen bezeichnet. Der resultierende Marktpreis ist p = 1/2. Die Gewinne der beiden Firmen sind π 1 = π 2 = 1/8. Abweichen vom Kartell Angenommen, die Firma 2 hält sich an die Kartellvereinbarung und produziert den Kartelloutput y 2 = 1/4. In diesem Fall könnte die andere Firma ihren Gewinn erhöhen, wenn sie von der Kartellvereinbarung abweicht. Dies sieht man daran, dass ihre beste Antwort auf den Output y 2 = 1/4 nicht 1/4 beträgt. Einsetzen von y 2 = 1/4 in ihren Gewinn ergibt: π 1 = (1 y 1 1/4)y 1. Ableiten und gleich 0 setzen ergibt: 0 = 3/4 2y 1. Daraus folgt y 1 = 3/8. Dieser Output wird als hoher (H) Output bezeichnet. Die produzierte Outputmenge beträgt Y = 3/8+1/4 = 5/8 und die Gewinne sind π 1 = 9/64 und π 2 = 3/32. Diese Ergebnisse, zusammen mit einigen weiteren, die hier nicht nachgerechnet wurden, können in der folgenden Auszahlungsmatrix zusammengefasst werden. y 1 = L y 1 = M y 1 = H y 2 = L 1/8, 1/8 5/48, 5/36 3/32, 9/64 y 2 = M 5/36, 5/48 1/9, 1/9 7/72, 7/64 y 2 = H 9/64, 3/32 7/64, 7/72 3/32, 3/32. Aus dieser Auszahlungsmatrix kann man das folgende Theorem herleiten: Theorem 2 Im einmal wiederholten Spiel (one-shot game) gilt: 1. Es existiert ein eindeutiges Cournot Nash Gleichgewicht mit y 1 = y 2 = 1/3; 2. dieses Gleichgewicht wird vom kooperativen Ergebnis y 1 = y 2 = 1/4 dominiert. Wir können uns dies auch in einer Grafik klar machen, die wir der Übersichtlichkeit halber schrittweise entwickeln. Wir beginnen mit dem Cournot Nash Gleichgewicht. 4

9 1.2 Kartellbildung und wiederholte Interaktionen y 2 R 1(y 2) M R 2(y 1) M y 1 Die Linse, die die beiden Isogewinnlinien aufspannen, zeigt, dass es Möglichkeiten gibt, durch eine Kartellvereinbarung den Gewinn beider Firmen zu erhöhen. Eine solche Vereinbarung, in der beide Firmen die selbe Menge produzieren, sieht wie folgt aus. y 2 R 1(y 2) M L R 2(y 1) L M y 1 Für beide Firmen gibt es allerdings einen Anreiz, von der Kartellvereinbarung abzuweichen. Gegeben, dass Firma 2 die Kartellmenge produziert, kann Firma 1 den höchsten Gewinn erzielen, wenn sie waagerecht auf ihre Reaktionsfunktion abweicht. 5

10 1 Wettbewerbsbeschränkungen y 2 R 1(y 2) M L R 2(y 1) L M H y 1 Entsprechend für Firma 2. y 2 R 1(y 2) H M L R 2(y 1) L M H y 1 Die fünf anderen denkbaren Outputkombinationen (H,H), (H,M), (M,H), (L,M) und (M, L), zeichnen wir lediglich ein, da die Grafik auch so schon unübersichtlich geworden ist. 6

11 1.2 Kartellbildung und wiederholte Interaktionen y 2 R 1(y 2) H M L R 2(y 1) L M H y 1 Das unendlich oft wiederholte Spiel Nehmen wir nun einmal an, die beiden Firmen existieren für immer. Die Firmen interagieren also nicht nur einmal, sondern wiederholt, genauer unendlich oft. Eine Alternative zu dieser Annahme wäre die folgende: Nach jeder Runde gibt es eine positive Wahrscheinlichkeit, dass es noch eine weitere Interaktion gibt. Das Spiel verläuft wie folgt: In jeder Periode t beobachten beide Firmen was sie in allen vorhergehenden Perioden gespielt haben. In jeder Periode t wählt eine Firma also einen Output y i (t) {L,M,H}.Eine Strategie einer Firma ist nun eine Liste von Outputniveaus in Abhängigkeit von den Outputmengen beider Firmen, die in allen vorhergehenden Perioden gewählt wurden. Natürlich ist die Zukunft für eine Firma nicht genauso wichtig wie die Gegenwart, sie wird also zukünftige Gewinne diskontieren. Der Diskontfaktor ist gegeben durch ρ = 1, wobei r den Zinssatz bezeichnet. Wenn der Zinssatz steigt, wird ρ geringer und die 1+r Zukunft bekommt ein geringeres Gewicht. Es wird angenommen, dass eine Firma die Summe des gegenwärtigen und der diskontierten zukünftigen Gewinne maximiert. Diese Summe ist gegeben durch: Π i = ρ t π i (t) t=0 Dabei sind die Werte von π i (t) in der Auszahlungsmatrix gegeben. Im folgenden wollen wir aus der unendlich großen Menge möglicher Strategien nur eine kleine Teilmenge betrachten. Mit Hilfe dieser Strategien kann gezeigt werden, dass es im unendlich oft wiederholten Spiel andere Gleichgewichte geben kann, als die Wiederholung des eindeutigen Cournot Nash Gleichgewichts aus dem One-shot game. Diese Art von Strategien werden als Trigger Strategien bezeichnet. 7

12 1 Wettbewerbsbeschränkungen Trigger Strategien Eine Trigger Strategie ist wie folgt gegeben: Eine Firma wählt den kooperativen Output y i (τ) = L in jeder Periode τ, solange die andere Firma in allen Perioden t = 0, 1, 2,...,τ 1 ebenfalls die Menge y j (τ) = L produziert hat. Hat jedoch eine der Firmen in irgendeiner Periode t {0, 1, 2,...,τ 1} etwas anderes als den kooperativen Output L gewählt, dann wird sie für die gesamte Zukunft den nichtkooperativen Duopol Output wählen, d. h., sie wählt y i (t) = M für alle t = τ,τ + 1,τ + 2,... Formal kann man eine Trigger Strategie wie folgt beschreiben: Definition 1 Spieler i verwendet eine Trigger Strategie, wenn für jede Periode τ, τ = 1, 2,... gilt: L solange y 1 (t) = y 2 (t) = L y i (τ) = für alle t = 0, 1,...,τ 1 M sonst Durch das Abweichen eines Spielers in einer Periode von der Kartellvereinbarung wird also eine unendlich lange dauernde Bestrafung ausgelöst (Trigger = Auslöser). Gleichgewicht in Trigger Strategien Im folgenden wird nun untersucht, unter welchen Bedingungen Trigger Strategien zu einem Gleichgewicht im unendlich oft wiederholten Cournot Oligopol führen. Man kann sich leicht überlegen, dass für einen kleinen Diskontfaktor eine Kooperation kein Gleichgewicht sein wird. In diesem Fall lohnt es sich für eine Firma von der Kartellvereinbarung abzuweichen, um heute einen kurzfristigen Gewinn aus einer Abweichung zu machen und sich in der (diskontierten) Zukunft mit dem Cournot Gewinn zufrieden zu geben. Für einen hinreichend großen Diskontfaktor gilt dies jedoch nicht mehr: Theorem 3 Wenn der Diskontfaktor hinreichend groß ist, dann ist das Resultat, bei dem beide Firmen Trigger Strategien spielen ein (teilspielperfektes) Gleichgewicht. Formal: Die in Definition 9 gegebenen Trigger Strategien sind ein Gleichgewicht, wenn ρ > 9/17. Beweis. Wir betrachten eine repräsentative Periode (τ) und unterstellen, dass keine der beiden Firmen in einer der Perioden t = 1, 2,...,τ 1 von der Kartellvereinbarung abgewichen ist. Wenn nun Firma 1 abweicht und ihre (kurzfristige) beste Antwort auf L spielt, d. h. den Output H wählt, erhält sie einen Gewinn in Höhe von π 1 (t) = 9/64 > 1/8. Da jedoch Firma 1 in Periode τ abgewichen ist, besagt die Trigger Strategie, dass Firma 2 die Aktion y 2 (t) = M für alle t τ + 1 wählen wird. In Periode τ + 1 beträgt die Summe der diskontierten Gewinne für Firma 1 1 1, wobei wir davon ausgehen, dass 1 ρ 9 8

13 1.3 Unternehmenszusammenschlüsse Firma 1 jeweils ihre beste Antwort wählt, also ebenfalls M produziert. Wenn also Firma 1 in Periode τ abweicht, dann beträgt die Summe ihrer diskontierten Gewinne: Π 1 = ρ 1 1 ρ 9. Wenn die Firma 1 in Periode τ jedoch nicht abweicht, dann werden beide Firmen sich an die Kartellvereinbarung halten und den niedrigen Output herstellen. Die Summe der diskontierten Gewinne beträgt in diesem Fall Π 1 = ρ 8. Vergleicht man diese beiden Ausdrücke, dann stellt man fest, dass ein Abweichen von der Kartellvereinbarung nicht sinnvoll ist, wenn ρ > 9/17, da dann Π 1 < Π 1 ist, ein Abweichen also zu niedrigeren diskontierten Profiten führen würde. In einem zweiten Schritt muss nun noch gezeigt werden, dass eine Firma gegeben die Trigger Strategie der anderen Firma kein Interesse daran hat, jemals wieder von der Cournot Menge M abzuweichen. Spieltheoretisch gesprochen müssen wir zeigen, dass die Trigger Strategie auch außerhalb des Gleichgewichtspfades optimal ist. Wenn nun eine Firma abgewichen ist, dann wird diese Firma von der nächsten Periode an gemäß der Trigger-Strategie immer den Cournot Output M produzieren. Die beste Antwort darauf für die andere Firma ist jedoch, ebenfalls immer die Cournot Menge M zu produzieren, also genau das, was die Trigger-Strategie für sie vorschreibt. Anders ausgedrückt, die beiden Trigger-Strategien bilden ein teilspielperfektes Nash Gleichgewicht. Diese Überlegung zeigt, dass in einem Modell, in dem die Oligopolisten unendlich oft interagieren, auch andere Gleichgewichte möglich sind als das, dass in jeder Periode das Cournot Nash Gleichgewicht gespielt wird. Konkret kann es in diesem Fall zur Bildung eines Kartells kommen, in dem beide Firmen die halbe Monopolmenge produzieren. 1.3 Unternehmenszusammenschlüsse (vgl. Oz Shy, Abschnitt 8.2, S. 173 ff.) In der Industrieökonomik wird u. a. die Frage untersucht, warum in bestimmten Industrien eine hohe, in anderen jedoch nur eine geringe Unternehmenskonzentration herrscht. Daher werden im weiteren die folgenden Fragen diskutiert: 1. Warum machen die Unternehmen in manchen Wirtschaftszweigen positive Gewinne? 2. Warum treten in solchen Fällen keine anderen Unternehmen in den Markt ein? 3. Wie kann man Unternehmenszusammenschlüsse erklären? 9

14 1 Wettbewerbsbeschränkungen 4. Wie sollten Regulierungsbehörden sich gegenüber konzentrierten Industrien verhalten, d. h. 4.1 Sollten Zusammenschlüsse begrenzt und reguliert werden? 4.2 Sollte die Unternehmenskonzentration auch dann reguliert werden, wenn keine Unternehmenszusammenschlüsse stattfinden? Zunächst befassen wir uns mit Unternehmenszusammenschlüssen, die sich in drei Kategorien unterschieden lassen: Horizontale Zusammenschlüsse liegen vor, wenn sich Unternehmen in der gleichen Industrie zusammenschließen, die identische oder ähnliche Produkte herstellen und zur gleichen Zeit im gleichen geographischen Markt aktiv sind. Vertikale Zusammenschlüsse liegen vor, wenn ein Unternehmen, das ein Zwischenprodukt (oder einen Produktionsfaktor) herstellt, sich mit einem Unternehmen zusammenschließt, das das Zwischenprodukt verwendet, um das Endprodukt herzustellen, oder wenn zwischen zwei Firmen vor dem Zusammenschluss eine Käufer Verkäufer Beziehung besteht. Konglomerate Zusammenschlüsse liegen vor, wenn Unternehmen sich zusammenschließen, die nicht in enger Beziehung stehende Güter herstellen. Konglomerate Zusammenschlüsse wiederum lassen sich in die folgenden drei Unterklassen einteilen: Markterweiterungszusammenschlüsse liegen vor, wenn die fusionierenden Firmen entweder gleichartige Produkte für räumlich getrennte Märkte oder unterschiedliche Produkte für räumlich gleiche oder sich überschneidende Märkte herstellen. Marktverkettungszusammenschlüsse liegen vor, wenn eines der beteiligten Unternehmen Kunde eines Kunden oder Lieferant eines Lieferanten eines anderen beteiligten Unternehmens war. Marktdiversifikationsszusammenschlüsse liegen vor, wenn es sich weder um Markterweiterungs noch Marktverkettungszusammenschlüsse handelt. 10

15 1.3 Unternehmenszusammenschlüsse Geschichte der Unternehmenszusammenschlüsse in den Vereinigten Staaten Die Struktur der amerikanischen Industrie wurde durch 5 Fusionswellen geprägt Ausgelöst durch die Verabschiedung des Sherman Act, begann die erste Fusionswelle um die Wende vom neunzehnten zum zwanzigsten Jahrhundert. Verglichen mit der Größe der Wirtschaft ist diese erste Welle die mit Abstand größte. Im Spitzenjahr der ersten Fusionswelle 1898, war die Zahl der Fusionen pro Dollar des realen Bruttosozialproduktes ungefähr fünfmal größer als im Jahre 1988, dem Spitzenjahr der vierten Fusionswelle, die in den Medien große Aufmerksamkeit erregt hat. Die meisten Zusammenschlüsse waren horizontal und umfassten häufig mehrere Firmen. 75 Prozent der Firmenauflösungen während dieser Welle resultierten aus Fusionen, die mindestens fünf Firmen umfassten. Viele der heutigen Großunternehmen entstanden in dieser Zeit, z. B. Standard Oil of New Jersey (Exxon), Goodyear, U.S. Steel (USX), General Electric, Nabisco und Eastman Kodak. Ein Wirtschaftshistoriker hat es wie folgt ausgedrückt: It is no exaggeration to say that the structure of the modern American economy had been reshaped by the end of the first decade of the twentieth century. 2. Die zweite große Fusionswelle fand in den zwanziger Jahren statt. Stigler nannte diese Welle das merger to oligopoly movement ; während die Fusionen der ersten Welle eher zu Monopolen führte. Fusionen in diesem Zeitraum umfassten typischerweise weniger Firmen und führten zumeist dazu, dass sich dadurch die zweit und drittgrößten Firmen in einer Industrie bildeten. Während die Fusionen der ersten Welle hauptsächlich Unternehmen im Bereich des produzierenden und extraktiven Gewerbes betrafen, fanden viele Fusionen der zweiten Welle in anderen Sektoren statt, wie z. B. Versorgungsunternehmen, Banken und Großhandel. Auch in diesem Zeitraum waren horizontale Zusammenschlüsse vorherrschend, aber es gab auch einige Erweiterungsfusionen und vertikale Zusammenschlüsse. 3. Die Abbildung zeigt nur eine geringe Fusionsaktivität vom Beginn der großen Depression bis zum Anfang der dritten Fusionswelle Mitte der fünfziger Jahre. In den Jahren von 1960 bis 1970 gab es mehr als Fusionen, von denen etwas mehr als die Hälfte in den Bereichen des produzierenden bzw. extraktiven Gewerbes stattfanden. Die meisten dieser Zusammenschlüsse waren konglomerate Fusionen, da die Verabschiedung des Celler Kefauver Act im Jahre 1950 horizontale Fusionen erschwerte. Von 1963 bis 1972 resultierten ca. 80 Prozent der erworbenen Vermögenswerte aus konglomeraten Zusammenschlüssen. Rein konglomerate Fusionen waren in dieser Zeit weit verbreitet. 1 (vgl. Waldman, D. F. und E.J. Jensen: Industrial Organisation: Theory & Practice, Addison Wesley, Boston, 2. Aufl., 2000, S. 102 ff. und Scherer, F.M. und D. Ross: Industrial Market Structure and Economic Performance, Houghton Mifflin, Boston, 3. Aufl., 1990, S. 153 ff.) 11

16 1 Wettbewerbsbeschränkungen 4. Die vierte große Fusionswelle in den Vereinigten Staaten fand während der achtziger Jahre statt. Diese großen Fusionen haben aufgrund der Tatsache, dass gewaltige Beträge im Spiel waren, großes Medieninteresse hervorgerufen. Zum Beispiel erwarb Philip Morris das Unternehmen Kraft im Jahre 1988 für 12.9 Milliarden $. Viele der Zusammenschlüsse resultierten aus feindlichen Übernahmen. Leider werden über diese Form der Zusammenschlüsse keine Daten publiziert, so dass ein statistischer Vergleich mit den früheren Fusionswellen schwierig ist. Es liegt jedoch die Vermutung nahe, dass der Anteil der horizontalen Fusionen im Vergleich zur dritten Welle gestiegen ist. Es ist auch bekannt, dass viele Erdölgesellschaften ihre Gewinne aus den siebziger Jahren dazu verwendeten, in den achtziger Jahren Firmen aufzukaufen. 5. Die fünfte große Fusionswelle beginnt 1993 und wird getrieben durch Globalisierung und neue Technologien. Zu den bekanntesten Beispielen gehören die Übernahme von Mannesmann durch Vodafone sowie der Kauf von Time Warner durch AOL. Diese Welle ist nach dem Platzen der Dot-Com-Blase erheblich abgeebbt. Horizontale Zusammenschlüsse (vgl. Oz Shy, Abschnitt 8.2.1, S. 175 f.) Wir haben im Rahmen des Cournot Modells gesehen, dass die Wohlfahrt abnimmt, wenn die Zahl der Firmen sinkt. Es stellt sich jedoch die Frage, ob eine Regulierungsbehörde einen Zusammenschluss nur aufgrund des Anstiegs in der Konzentration untersagen sollte. Im folgenden werden wir ein Beispiel betrachten, in dem der Zusammenschluss einer Firma mit hohen Kosten mit einer mit niedrigen Kosten zu einer Erhöhung der Wohlfahrt führt, auch wenn die Konzentration steigt. Betrachten wir das übliche Cournot Modell mit zwei Unternehmen, deren konstanten Grenzkosten c 1 = 1 und c 2 = 4 betragen. Die Preis Absatz Funktion lautet p = 10 (y 1 + y 2 ). Die gleichgewichtigen Mengen sind y 1 = 10 2c 1 + c 2 3 = 4 und y 2 = 10 2c 2 + c 1 3 = 1. Der Gleichgewichtspreis ist p = = 5 und die Gewinne sind π 1 = 16 und π 2 = 1. Für die Konsumentenrente gilt CS(p ) = 1/2 (10 5) 2 = 12, 5. Die gesellschaftliche Wohlfahrt beträgt daher W = CS(5) + π 1 + π 2 = 29, 5. Wenn man nun einen Zusammenschluss der beiden Firmen erlaubt, dann wird sich das fusionierte Unternehmen wie ein Monopolist verhalten, d. h. es wird Grenzerlös gleich Grenzkosten setzen. Dabei wird das Monopol nur in der Firma mit den geringen Kosten produzieren. Die relevanten Grenzkosten sind also c 1 = 1. In diesem Fall ergeben sich die Menge y m = 4, 5, der Preis p m = 10 4, 5 = 5, 5 und ein Gewinn des Monopolisten von π m = (5, 5 1) 4, 5 = 81/4 > 17 = π 1 + π 2. 12

17 1.3 Unternehmenszusammenschlüsse Die Konsumentenrente beträgt jetzt CS(5, 5) = 1/2(10 5, 5) 2 = 81/8 < 100/8 = CS(5). Die Wohlfahrt nach dem Zusammenschluss ist W m = CS(5, 5) + π m = 30, 375. Es gilt also W m > W. Offensichtlich hat aber die Konzentration zugenommen, da es nunmehr nur noch eine (marktbeherrschende) Firma gibt. Dieses Ergebnis wird im folgenden Theorem zusammengefasst. Theorem 4 Im Rahmen des Cournot Modells impliziert eine Erhöhung der Konzentration durch den Zusammenschluss von Unternehmen nicht notwendigerweise eine Verringerung der gesellschaftlichen Wohlfahrt. In dem hier betrachteten Beispiel gibt es einen trade off zwischen dem Gewinn an Produktionseffizienz einerseits und den Kosten der Monopolbildung andererseits. Im Fall, in dem die Differenz der Produktionskosten hoch ist, wird die durch ein geringeres Angebot und einen höheren Preis verringerte Konsumentenrente durch den Gewinn an Produktionseffizienz überkompensiert. Achtung: Die Aussagen des Modells müssen natürlich mit einer gewissen Vorsicht interpretiert werden: Die Argumentation ist dann nicht korrekt, wenn keine Cournot Marktstruktur vorliegt, sondern z. B. Bertrand Wettbewerb. In diesem Fall würde die ineffiziente Firma nicht produzieren. Anders ausgedrückt: Schlussfolgerungen, die beim Cournot Wettbewerb richtig sind müssen auch in anderen Marktstrukturen gültig sein, wenn man Aussagen über die Wohlfahrt machen will, die bezüglich der Marktstruktur robust sind. Das Merger Paradox (vgl. Pepall, Richards und Norman, Abschnitt 8.1.1, S. 405 ff.) Während im letzten Abschnitt untersucht wurde, wie ein Zusammenschluss von Unternehmen mit unterschiedlichen Technologien wirkt und welche Auswirkungen auf die Wohlfahrt zu erwarten sind, gehen wir in diesem Abschnitt von einer Fusion gleichartiger Unternehmen aus und stellen die Änderung der Marktstruktur in den Vordergrund der Analyse. Betrachten wir eine Industrie mit drei Firmen. Der Zusammenschluss von zwei dieser Firmen ändert die Marktstruktur zu einem Duopol. Der Zusammenschluss der verbliebenen zwei Firmen schafft ein Monopol. Entscheidend hierbei ist, dass die Möglichkeit, Marktmacht zu erhalten ein wichtiges Motiv für eine solche Fusion sein wird. Es ist überraschend, dass es nicht einfach ist, ein ökonomisches Modell zu konstruieren, in dem ein Zusammenschluss unterhalb der Fusion zum Monopol zu größeren Gewinnen für die beteiligten Firmen führt. Dieses Problem wird in der Literatur als das Merger Paradox bezeichnet. Betrachten wir eine Industrie mit drei Firmen, die ein homogenes Produkt herstellen und sich in einem Mengenwettbewerb befinden. Was passiert nun, wenn zwei der Firmen sich zusammenschließen, die Industrie dann zu einem Duopol wird, und die Firmen weiterhin 13

18 1 Wettbewerbsbeschränkungen einen Mengenwettbewerb betreiben? Bevor wir dies in einem formalen Modell analysieren, geben wir eine heuristische Beschreibung der Ergebnisse und der dahinter steckenden ökonomischen Intuition. Wir wissen, dass sich der Industrieoutput immer weiter vom Wettbewerbsoutput entfernt, wenn die Zahl der Firmen abnimmt. Daher wird der Zusammenschluss den Gesamtoutput reduzieren und den Preis des Gutes erhöhen. Vom Standpunkt der Firmen aus betrachtet ist das natürlich positiv, denn die Preis Kosten Marge steigt und der Gewinn der Industrie wird zunehmen. Allerdings ist das Ziel der beiden Unternehmen, die sich zusammenschließen nicht, den Gewinn der Industrie zu erhöhen, sondern sie sind nur an ihrem eigenen Gewinn interessiert. Anders ausgedrückt, sie hatten die Hoffnung, als fusioniertes Unternehmen profitabler zu sein als zwei einzelne Unternehmen. Merger Paradox : Betrachten wir den gemeinsamen Output dieser beiden Unternehmen. Ursprünglich produzierten diese Unternehmen zwei Drittel des gesamten Outputs in der Industrie mit drei Firmen. Nach der Fusion wird jedoch ihr gemeinsamer Output aus den folgenden Gründen deutlich geringer sein. 1. Als fusionierte Firma in einem Duopol produzieren die früheren zwei Firmen nur noch die Hälfte des Outputs und nicht mehr zwei Drittel. 2. Der Gesamtoutput der Industrie ist nach der Fusion zurückgegangen. Insgesamt produzieren die fusionierten Unternehmen also einen geringeren Teil des geringer gewordenen gesamten Outputs der Industrie. Zwar ist die Preis Kosten Marge gestiegen, aber das ist nicht ausreichend, um diese Reduktion des Outputs zu kompensieren. Die Fusion führt also nicht zu zusätzlichen Gewinnen für die beiden Unternehmen, die an dem Zusammenschluss beteiligt sind. Der Nettoeffekt der Fusion auf die Gewinne ist negativ und das umso mehr, je kostspieliger die Planung und Durchführung der Fusion ist. Der eigentliche Gewinner der Fusion ist das dritte Unternehmen, das nicht an der Fusion teilgenommen hat. Wie unten gezeigt wird, führt die Outputreduktion der beiden zusammengeschlossenen Firmen zu einer Outputerhöhung des dritten Unternehmens im Cournot Duopol. Dieses Unternehmen produziert nun die Hälfte des Gesamtoutputs und nicht nur ein Drittel. Zwar ist der Gesamtoutput geringer, aber die Zunahme im Outputanteil des Unternehmens dominiert, so dass sein Output insgesamt wächst. Darüberhinaus hat der verringerte Gesamtoutput den Effekt, den Preis zu erhöhen. 14

19 1.3 Unternehmenszusammenschlüsse Graphisch kann man sich die Situation vor und nach der Fusion wie folgt vorstellen: Marktanteile der Firmen vor der Fusion Marktanteile der Firmen nach der Fusion 33% 50% 33% 33% 25% 25% Unsere Ergebnisse sind also: Die Gesamtmenge der fusionierten Unternehmen sinkt so stark, dass sie trotz des höheren Preises einen niedrigeren Gewinn machen. Das nicht an der Fusion teilnehmende Unternehmen wird eine größere Menge produzieren und zu einem höheren Preis verkaufen. Daher wird nur das unbeteiligte dritte Unternehmen durch die Fusion profitieren. Insgesamt sollte also ein Unternehmen, das in einer drei Firmen Industrie einen Zusammenschluss erwägt, diese Idee schnell fallen lassen. Sein Gewinn wird nicht zunehmen wenn es jedoch wartet und die beiden anderen Unternehmen fusionieren, dann würde es einen zusätzlichen Gewinn realisieren können. In einem solchen Szenario würde keine Fusion zustande kommen. Gleichwohl beobachten wir häufig horizontale Zusammenschlüsse. Dies ist das Merger Paradox. Im folgenden analysieren wir das Merger Paradox in einem formalen Modell. Betrachten wir einen Markt mit n > 2 Unternehmen die ein homogenes Produkt herstellen und sich als Cournot Wettbewerber verhalten. Alle Unternehmen haben die folgende identische Kostenfunktion C(y i ) = c y i i = 1,...,n, wobei y i den Output des Unternehmens i bezeichnet. Die Nachfrage ist gegeben durch die lineare Preis Absatz Funktion p(y ) = a by = a b (y i + Y i ). Dabei bezeichnet Y den aggregierten Output, der von den n Unternehmen hergestellt wird. Y i ist der aggregierte Output aller Unternehmen außer Unternehmen i, d. h. n Y i = y i + y k. k=1 15

20 1 Wettbewerbsbeschränkungen Der Gewinn des Unternehmens i kann geschrieben werden als π i (y i,y i ) = y i [ a b(yi + Y i ) c ]. In einem Cournot Spiel wählen die Unternehmen ihre Produktionsmengen simultan um ihren Gewinn zu maximieren. Wir hatten bereits den Gewinn eines Unternehmens im Cournot Nash Gleichgewicht ermittelt. π i (y i,y i) = (a c)2 b (n + 1) 2. Angenommen, m Unternehmen entschließen sich zu fusionieren. Um den Fall einer Fusion zum Monopol auszuschließen, nehmen wir an, dass m < n gilt. Solch eine Fusion führt zu einer Industrie, in der es n m+1 Unternehmen gibt. Da alle Unternehmen identisch sind, können wir uns vorstellen, dass das fusionierte Unternehmen aus den Unternehmen 1 bis m entsteht, wir nennen es m. Dieses neue, fusionierte Unternehmen wählt seinen Output y m um seinen Gewinn zu maximieren. Dieser Gewinn ist gegeben durch π m (y m,y m ) = y m [ a b (ym + Y m ) c ]. wobei Y m = y m+1 + y m y n den aggregierten Output der n m Unternehmen bezeichnet, die sich nicht zusammengeschlossen haben. Jedes dieser Unternehmen wählt ihren Output um seinen Gewinn zu maximieren, der, wie vorher, gegeben ist durch π i (y i,y i ) = y i [ a b (yi + Y i ) c ]. Der Term Y i bezeichnet die Summe der Outputs y j der n m Unternehmen, die nicht fusionieren, ohne Unternehmen i, plus dem Output des fusionierten Unternehmens y m. Eine wichtige Implikation dieser Gleichung besteht darin, dass das fusionierte Unternehmen nach dem Zusammenschluss einem beliebigen anderen Unternehmen in dieser Industrie gleicht. Dies bedeutet, dass alle diese n m+1 Unternehmen, da sie identischen Kostenfunktionen haben, im Gleichgewicht den selben Output herstellen und somit auch den gleichen Gewinn machen. Mit anderen Worten: Im Cournot Gleichgewicht nach der Fusion sind der Output y m und der Gewinn π m des fusionierten Unternehmens genau gleich dem Output und dem Gewinn eines Unternehmens, das sich nicht an dem Zusammenschluss beteiligt hat. Diese sind für alle i = n + 1,...,n ym = yi (a c) = b (n m + 2) und πm = πi (a c) 2 = b (n m + 2) 2. Wir können nun den Gewinn eines nichtfusionierten Unternehmens vor und nach dem Zusammenschluss ermitteln. Dieser Vergleich macht noch einmal das free rider Argument 16

21 1.3 Unternehmenszusammenschlüsse klar, das schon verbal dargestellt wurde. Da die Zahl m der fusionierenden Unternehmen mindestens zwei ist, wird der Gewinn eines nichtfusionierenden Unternehmens aufgrund der Fusion steigen: (a c) 2 b (n + 1) 2 < (a c) 2 b (n m + 2) 2. Wie verhält es sich bei den fusionierenden Unternehmen? Davon gibt es m und vor dem Zusammenschluss erhält jede einen Gewinn in Höhe von π i (y i,y i) = (a c)2 b (n + 1) 2. Daher beträgt der aggregierte Gewinn dieser Unternehmen das m-fache. Nach der Fusion ist der Gewinn des fusionierten Unternehmens π m = (a c) 2 b (n m + 2) 2. Damit der Gewinn des fusionierten Unternehmens größer als der aggregierte Gewinn der m Unternehmen vor dem Zusammenschluss ist, muss folgende Bedingung erfüllt sein. (a c) 2 (a c)2 > m b (n m + 2) 2 b (n + 1) 2. Dies erfordert (n + 1) 2 > m(n m + 2) 2. Beispiel: Angenommen, die Zahl der Firmen in einer Industrie beträgt n = 3 und die Zahl der fusionierenden Firmen ist m = 2. Offensichtlich ist die Ungleichung für diesen Fall nicht erfüllt. Daher wären, was die Profitabilität betrifft, die beiden Firmen nach der Fusion schlechter gestellt als vorher. Um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie schwierig es ist, die Bedingung zu erfüllen, nehmen wir an, dass die Hälfte der Firmen in einer Industrie sich zusammenschließen, so dass m in diesem Fall gleich m = n/2, oder n = 2m. Man kann nach einigen Umformungen zeigen, dass die linke Seite der Ungleichung 4m 2 + 4m + 1 und die rechte Seite m 3 + 4m 2 + 4m ist. Da m 2 gilt, kann die linke Seite der Ungleichung nicht größer sein als die rechte Seite. Eine Fusion erhöht die Profitabilität der daran beteiligten Firmen also selbst dann nicht, wenn diese Firmen 50 Prozent der Industrie ausmachen. Andererseits ist es nur schwer vorstellbar, dass der Zusammenschluss von 50 Prozent aller Firmen ohne eine genaue Untersuchung von den Kartellbehörden genehmigt würde. Man kann für verschiedene Zahlen von Unternehmen im Markt, d. h. verschiedene n berechnen, wie viele dieser Unternehmen sich zusammenschließen müssten ( ˆm), damit die Fusion für die fusionierenden Unternehmen profitabel ist. Die in der folgenden Tabelle zusammengefassten Beispiele belegen, dass Zusammenschlüsse derartig vieler Firmen eher unrealistisch sind (für weniger als sechs Firmen ist keine Fusion unterhalb der Fusion aller Unternehmen zum Monopol profitabel). 17

22 1 Wettbewerbsbeschränkungen n ˆm in % 83,33 85,7 87,5 88, , ,33 94 Das Merger Paradox besteht darin, dass die meisten horizontalen Fusionen im Rahmen eines Cournot Modells unprofitabel sind, während wie wir gesehen haben, dennoch häufig horizontale Fusionen stattfinden. Welchen Aspekt realer Fusionen haben wir in unserem einfachen Cournot Modell nicht erfasst? Bzw. welcher Aspekt des Cournot Modells ist die Ursache für das Ergebnis, das mit der Realität nicht übereinzustimmen scheint? 1. Das Paradox resultiert nicht aus der Annahme des Mengenwettbewerbs. Ersetzt man den Mengenwettbewerb durch einen Bertrand Preiswettbewerb, bleibt das Paradox bestehen. Im Bertrand Modell setzten die Firmen Preis gleich Grenzkosten wenn die Firmen nicht zu einem Monopol fusionieren, werden die Gewinne nicht steigen, denn solange es mehr als eine Firma gibt, erhöht eine Fusion die Gewinne nicht sie bleiben gleich null! 2. Man kann zeigen, dass das Cournot Ergebnis auch für eine Reihe von Modellen mit Preissetzung gilt. Die Annahme, dass die Firmen sich in einem Mengenwettbewerb befinden ist also nicht sehr restriktiv. 3. Wenn im Cournot Modell Firmen fusionieren, dann verhält sich das neue, fusionierte Unternehmen genau wie eine Firma, die nicht fusioniert hat. Wenn sich also zwei Firmen in einer drei Firmen Industrie zusammenschließen, dann wird sich die neue Firma als Duopolist verhalten. Die nichtfusionierte Firma hat nach der Fusion den gleichen Status wie die fusionierte Firma. Dies gilt trotz der Tatsache, dass sich die nichtfusionierten Firma der vereinten Kraft seiner beiden früheren Konkurrenten gegenübersieht. 4. Mit anderen Worten, die fusionierte Firma verfügt über keine größere Marktmacht als die nicht fusionierten unternehmen, obwohl wir das Streben nach Marktmacht als Motivation für Fusionen identifiziert haben. Was beim einfachen Cournot Modell also fehlt ist eine Annahme darüber, in welcher Weise die fusionierte Firma über mehr Möglichkeiten verfügt, als die kleineren Firmen. Es stellt sich als die Frage, inwieweit ein Mechanismus existiert, der es der größeren Firma erlaubt, ihre Größe so einzusetzen, dass eine Fusion profitabel wird. Um dies zu modellieren, müssen wir den Rahmen des einfachen Cournot Modells verlassen. Die fusionierte Firma als Stackelberg Führer Ein zweites Paradox (vgl. Pepall, Richards und Normann, Abschnitt 8.1.2, S. 410 ff.) Ein bekanntes Modell, in dem ein Unternehmen einen Vorteil gegenüber seinen Rivalen hat, ist das von Stackelberg Modell. Die Ursache der Überlegenheit des Stackelberg Führers liegt darin, dass der Führer in der Lage ist, sich an einen Output zu binden, bevor die anderen Unternehmen über ihren Output entscheiden. Dies erlaubt dem 18

23 1.3 Unternehmenszusammenschlüsse Führer, seine Produktionsmenge derart zu wählen, dass die Reaktionen der Folger schon berücksichtigt sind. Im folgenden wird gezeigt, dass das Merger Paradox vermieden werden kann, wenn man dem fusionierten Unternehmen die Rolle eines Stackelberg Führers zuweist. Das neue Unternehmen verfügt ja über die doppelte Kapazität ihrer Konkurrenten, daher könnte man sich vorstellen, dass dieses Unternehmen in der Lage ist, sich als Stackelberg Führer zu verhalten. Man kann sich das neue Unternehmen gleichsam als ein stabiles Kartell vorstellen, wobei man sich über die Möglichkeiten eines Abweichens von der Kartellvereinbarung keine Gedanken machen muss, da durch den Zusammenschluss kein Anreiz für ein Abweichen mehr besteht. Es ist wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass wir dem fusionierten Unternehmen die Rolle des Stackelberg Führers zuweisen, um so die Idee abzubilden, dass das größere fusionierte Unternehmen eine größere Marktmacht hat. Dies tun wir, obwohl durch die Fusion a priori weder eine sequentielle Struktur entsteht noch das fusionierte Unternehmen vorher nicht bestehende Möglichkeiten zur Selbstbindung erhält. Betrachten wir eine Industrie mit n Firmen, die sich in einem Cournot Wettbewerb befinden. Die Gesamtnachfrage nach dem Produkt der Industrie ist gegeben durch die lineare Preis Absatz Funktion p = a b Y. Um die Untersuchung so einfach wie möglich zu halten, gehen wir davon aus, dass sich nur zwei Firmen zusammengeschlossen haben. Darüberhinaus haben diese beiden Firmen die Möglichkeit, ihren Output zu wählen, bevor die übrigen n 2 Firmen über ihre Produktionsmengen entscheiden. Wir wissen aus der Veranstaltung Industrieökonomik I, dass die Menge, die ein Stackelberg Führer mit Kosten c > 0 herstellen wird gegeben ist durch y L = a c 2b. Das Superskript L steht dabei für den Stackelberg Führer ( Leader ). Man kann auch leicht nachrechnen, dass die beste Antwort yj F der n 2 verbleibenden Firmen gegeben ist durch y F j = 1 n 1 a c 2b. Dabei bezeichnet das Superskript F den Stackelberg Folger ( Follower ). Der Gesamtoutput Y F aller Stackelberg Folger ist gegeben durch Y F = n 2 a c n 1 2b. Der aggregierte Output der Industrie besteht aus der Summe der Outputs des Stackelberg Führers Y L und der Stackelberg Folger Y F und ist gegeben durch Y = (2n 3) (n 1) (a c). 2b Einsetzen in die Preis Absatz Funktion ergibt den Preis p L = a + c (2n 3) 2 (n 1) 19

24 1 Wettbewerbsbeschränkungen und damit eine Preis Kosten Marge in Höhe von p L c = a c 2 (n 1). Das fusionierte Unternehmen erzielt einen Gewinn in Höhe von π L = (a c)2 4b(n 1), während jedes der nichtfusionierten Unternehmen einen Gewinn von π F j = (a c)2 4b(n 1) 2 erhält. Offensichtlich erzielt der Stackelberg Führer einen höheren Gewinn als die Stackelberg Folger. Die entscheidende Frage ist jedoch, ob dieser Gewinn größer ist als derjenige, den die Unternehmen zusammen erzielt hätten, wenn sie sich nicht zusammengeschlossen und den üblichen Gewinn im Cournot Nash Gleichgewicht mit n Firmen erhalten hätten. Mit unseren Informationen über das Cournot Nash Gleichgewicht mit n Firmen können wir diese Frage einfach beantworten. Der Gewinn jedes Unternehmens vor dem Zusammenschluss im Cournot Nash Gleichgewicht war gegeben durch π i = (a c)2 b (n + 1) 2. Damit ein Zusammenschluss sich lohnt, muss der Gewinn des fusionierten Unternehmens größer sein als die Summe der Gewinne, die die beiden Unternehmen vor dem Zusammenschluss erzielt haben. Mit anderen Worten: Damit eine Fusion profitabel ist, muss die folgende Bedingung erfüllt sein. π L π 1 + π 2 (a c)2 4b(n 1) 2 (a c)2 b (n + 1) 2. Man kann leicht überprüfen, dass diese Bedingung immer erfüllt ist, wenn n größer ist als 3. Sie ist genau mit Gleichheit erfüllt, wenn n = 3 ist. Wenn sich zwei Unternehmen zusammenschließen und die Rolle des Stackelberg Führers übernehmen, dann wir diese Fusion ihren Gewinn erhöhen, vorausgesetzt, es gibt mehr als 3 Firmen in der Industrie. Unser Modell, in dem das fusionierte Unternehmen als Stackelberg Führer agiert, hat also das Merger Paradox vermieden: In diesem Modell ist ein Unternehmenszusammenschluss profitabel. 20

25 1.3 Unternehmenszusammenschlüsse Was passiert mit den Unternehmen, die nicht an diesem Zusammenschluss beteiligt sind? Diese haben vor dem Zusammenschluss ebenfalls den Cournot Gewinn erzielt. Wir können nun feststellen, ob sich ihre Situation verbessert hat, indem wir die Gewinne in den beiden Marktstrukturen miteinander vergleichen. π F j = (a c)2 (a c)2 4b(n 1) 2 b (n + 1) = 2 π i (n + 1) 2 4 (n 1) 2 n 3. Diese Überlegung führt zu einem zweiten Ergebnis: Wenn es vier oder mehr Unternehmen in der Industrie gibt, dann führt ein Zusammenschluss von zwei Unternehmen, die die Rolle des Stackelberg Führers übernehmen dazu, dass sich die Gewinne der nichtfusionierten Unternehmen verringern. Das Modell erklärt also auch, warum diejenigen Unternehmen, die nicht an der Fusion beteiligt sind, gegen einen solchen Zusammenschluss Vorbehalte äußern werden. Diese Unternehmen verlieren Marktanteile und ihre Gewinne schrumpfen. Allerdings sind es die Wohlfahrtswirkungen eines Zusammenschlusses, von denen eine Zustimmung oder Versagung einer solchen Fusion abhängen sollte. Dazu ist zu untersuchen, wie die Auswirkungen eines Zusammenschlusses auf die Konsumenten aussehen. Der einfachste Weg, wie man eventuelle Effizienzgewinne oder -verluste feststellen kann, besteht darin, die Veränderung der Preis Kosten Marge zu betrachten. Vor dem Zusammenschluss betrug sie p c, nach dem Zusammenschluss war sie p L c. Die Fusion führt also zu einer geringeren Preis Kosten Marge, wenn p L c = (a c) 2 (n 1) (a c) (n + 1) = p c n (n 1) n 3. Diese Gleichung besagt, dass die Preis Kosten Marge aufgrund einer Fusion abnimmt, wenn die Industrie vor der Fusion aus drei oder mehr Unternehmen besteht. Anders ausgedrückt: Jeder Zusammenschluss zweier Unternehmen, in dem das fusionierte Unternehmen Stackelberg Führer ist, erhöht nicht nur den Gewinn der fusionierten Unternehmen, sondern erhöht auch die Wohlfahrt der Konsumenten, vorausgesetzt, es ist kein Zusammenschluss zum Monopol. Diese Ergebnisse bergen also sozusagen eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute ist, dass die Übernahme der Position eines Stackelberg Führers durch das fusionierte Unternehmen das erste Merger Paradox behebt. Es gibt nun in der Tat einen Anreiz für die Unternehmen, sich zusammenzuschließen. Die schlechte Nachricht ist, dass wir uns ein anderes Ergebnis einhandeln, dass gelegentlich als ein zweites Paradox bezeichnet wird. Wir können nämlich nicht erklären, warum Wettbewerbsbehörden jemals Interesse haben sollten, einen Zusammenschluss zu untersagen, da er stets zu niedrigeren Preisen für die Konsumenten und damit zu einer größeren Konsumentenrente führt. Insofern spiegelt auch dieses Modell offenbar die Realität nur unvollkommen wider. 21

26 1 Wettbewerbsbeschränkungen Ein Modell mit mehreren Stackelberg Führern und Folgern (vgl. Pepall, Richards und Normann, Abschnitt 8.1.3, S. 413 ff.) Wir wissen aus unserer Analyse des Stackelberg Modells, dass eine Fusion die Gewinne der nichtfusionierten Unternehmen negativ beeinflusst. Es erscheint daher eher unwahrscheinlich, dass diese Firmen keine Maßnahmen treffen, um dieser Verringerung ihrer Gewinne entgegenzuwirken. Was die fusionierenden Unternehmen tun, können sie selbst ja auch! Warum sollten diese Unternehmen sich nicht auch Partner für einen möglichen Zusammenschluss suchen? Dass eine Fusion zwischen zwei Unternehmen in einer Industrie der Auslöser für weitere Fusionen sein kann, ist nicht nur eine interessante theoretische Möglichkeit sondern auch ein reales Phänomen. Häufig löst eine Fusion einen Domino-Effekt aus, durch den nach einem Zusammenschluss zweier Unternehmen zwei weitere fusionieren, danach zwei weitere sich zusammenschließen, dann noch zwei und so weiter. Im folgenden soll ein Modell vorgestellt werden, das mit diesen empirischen Beobachtungen konsistent ist. Darüberhinaus stellt sich die Frage nach den Anreizen für andere Unternehmen, sich zusammenzuschließen, nachdem bereits zwei Unternehmen fusioniert haben. Diese Anreize hängen natürlich davon ab, ob ein strategischer Vorteil für ein Unternehmen darin besteht, einen Partner für eine Fusion zu suchen, nachdem andere Unternehmen dies bereits getan haben. Wie werden sich Unternehmen im Markt verhalten, die sich als zweite, dritte oder weitere zusammenschließen? Unsere frühere Annahme war, dass die ersten beiden Unternehmen, die fusionieren, die Position eines Stackelberg Führers einnehmen. Dies legt nahe, dass wir das Modell in der folgenden Weise erweitern können: Das zweite Paar von Unternehmen gehört dann auch zur Gruppe der Stackelberg Führer; ein drittes Paar schließt sich dann dieser Führungsgruppe an und so weiter. Man kann sich also eine Folge von l Zusammenschlüssen von je zwei Firmen vorstellen, die zu einer Gruppe von l fusionierten unternehmen führt, die als Stackelberg Führer agieren. Untereinander konkurrieren die Mitglieder in der Führungsgruppe im üblichen Cournot Wettbewerb. Die übrigen f = n l Unternehmen außerhalb der Führungsgruppe verhalten sich als Stackelberg Folger, d. h., sie nehmen den Output der Führergruppe als gegeben hin und befinden sich untereinander im Cournot-Wettbewerb. Dies gibt den Mitgliedern der Führungsgruppe einen first-mover advantage und damit einen Anreiz zu fusionieren. Dadurch wird das erste Merger Paradox vermieden. Anders als in einem Kartell werden die Firmen in der Führungsgruppe ihre Mengenentscheidungen, nicht vollständig koordinieren, denn sie befinden sich untereinander in einem Cournot Wettbewerb. Wenn diese Gruppe wächst, so wird der Wettbewerb innerhalb der Gruppe intensiver. Dies könnte eine Obergrenze für die Größe der Gruppe implizieren. Diese Modifikationen des Modells führen zu einem Gleichgewicht, das sich von den bisher betrachteten unterscheidet. 22

27 1.3 Unternehmenszusammenschlüsse Beginnen wir damit, dass eine Reihe von Zusammenschlüssen von je zwei Firmen bereits stattgefunden hat. Wir wissen, wie das Stackelberg Modell funktioniert, wenn es nur einen Stackelberg Führer gibt. Was aber passiert, wenn es mehrere Firmen gibt, die als Stackelberg Führer fungieren? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir ermitteln, wie die Mengenentscheidungen der beiden Firmengruppen der l Führer und der f Folger getroffen werden. Wenn wir dies festgestellt haben, dann können wir die Profitabilität der Führer mit der der Folger vergleichen. Damit können wir auch untersuchen, ob es einen Anreiz für eine Firma gibt, sich eine Partnerfirma zu suchen und sich der Gruppe der Stackelberg Führer anzuschließen. Das Modell Wir betrachten einen Markt mit der linearen Preis Absatz Funktion p = a by und n Unternehmen, die durch die Kostenfunktionen C(y i ) = c y i gekennzeichnet sind. Diese unterteilen sich in eine Gruppe von l Stackelberg Führern, die durch l frühere Zusammenschlüsse je zweier Unternehmen entstanden ist, sowie f = n l Stackelberg Folgern. Aufgrund der Art und Weise, wie die Fusionen das Verhalten in der Industrie beeinflussen, liegt im Grunde ein zweistufiges Spiel vor. In der ersten Stufe wählen die fusionierten Unternehmen, d. h. die Stackelberg Führer, ihre jeweiligen Produktionsmengen y i, i = 1,...,l, im Rahmen eines Cournot Wettbewerbs. Dies führt zu einem aggregierten Output der Firmen in Höhe von Y L = l i=1 y i. In der zweiten Stufe wählen die Unternehmen in der Gruppe der Stackelberg Folger ihre Produktionsmengen ebenfalls im Rahmen eines Cournot Wettbewerbs unter Berücksichtigung des aggregierten Outputs der Führer-Gruppe. Daher haben die fusionierten Unternehmen einen first-mover Vorteil: Sie können ihre Mengen derart wählen, dass sie die Reaktionen der Folger antizipieren. Um das Gleichgewicht zu ermitteln, beginnen wir mit der zweiten Stufe des Spiels, in der die Folger ihre Outputentscheidungen in Abhängigkeit von der Menge Y L der Stackelberg Führer treffen. Wir beginnen mit der Ermittlung der inversen Restnachfrage eines repräsentativen Unternehmens j in der Folger Gruppe, d. h. j {l + 1,...,n}. Dabei verwenden wir die Notation Y j, um den Output aller Unternehmen außer Unternehmen j zu bezeichnen. Dieser Output Y j setzt sich zusammen aus den Output der Führer Y L und dem Output der anderen Folger, der durch Y j F bezeichnet wird. Als Ergebnis erhalten wir als Restnachfrage für Unternehmen j p = a b (Y L + Y F j) by j. Der Grenzerlös für Unternehmen i ist dann MR j = a b (Y L + Y F j) 2by j. 23

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