Praktikantenspiegel studie
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- Andreas Keller
- vor 7 Jahren
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1 Praktikantenspiegel studie Praktikanten sind die in Deutschland am meisten unterschätzte und gleichzeitig nachhaltigste Quelle für die Gewinnung von Nachwuchskräften für Unternehmen
2 inhalt Über die Studie... 3 Studiendesign... 5 Aufbau des Fragebogens... 6 CLEVIS Employer Matrix... 7 Zielgruppe... 9 Ergebnisse Praktikantenspiegel Fazit Über CLEVIS
3 über die studie Arbeitgeberqualität vs. Markenimage. Der Praktikantenspiegel wurde 2010 ins Leben gerufen und wird seitdem jährlich durchgeführt. Die Online Umfrage konzentriert sich auf die Themen Arbeitgeberqualität und Markenimage und erfasste in der Vergangenheit Daten von über Personen. Der Praktikantenspiegel 2012 identifiziert Schwachstellen im Unternehmen und zeigt Entwicklungstrends sowie die aktuelle Wettbewerbssituation auf. Gegenstand der Befragung ist die Praktikumsqualität und das Markenimage von Unternehmen. Hierzu werden jährlich ehemalige und aktuelle Praktikanten zu ihren Erfahrungen im Rahmen ihres Praktikums befragt. Die bewerteten Praktika finden mehrheitlich in den größten deutschen und internationalen Unternehmen mit Sitz in Deutschland statt. Im Fokus der Studie steht die Arbeitgeberqualität der untersuchten Unternehmen. Darunter verstehen wir als zentrales Konstrukt die Arbeitszufriedenheit der Praktikanten. Neben diesem globalen Faktor werden Informationen zu spezifischen Arbeitsbedingungen gesammelt, die sich in der Forschung als relevante Einflussgrößen der Arbeitszufriedenheit herausgestellt haben. Die Fragen betreffen überwiegend situative Faktoren der Arbeit, womit Situationen und Zustände gemeint sind, die das Arbeitsumfeld und die Arbeitsbedingungen betreffen. Thematisch sind die Fragen folgenden Bereichen zuzuordnen: Aufgabengestaltung, Arbeitsumfeld, Unternehmenskultur, Vergütung und Lernen. Die Ausprägung der gemessenen Arbeitsbedingungen indiziert die Zufriedenheit mit dem jeweiligen Aspekt und zeigt, in welchen Bereichen Stärken und Schwächen eines Unternehmens liegen. Der zweite wichtige Baustein der Befragung ist das Markenimage der bewerteten Unternehmen. Die Marke ist von den Teilnehmern hinsichtlich ihres Nutzens und ihrer Eigenschaften zu bewerten. Weiterhin werden die persönlichen Einstellungen der Befragten gegenüber der Marke erfragt. Die differenzierte und umfangreiche Analyse elementarer Bestandteile des Arbeitsumfeldes und der Arbeitsbedingungen identifiziert auf Detailebene Stärken und Schwächen eines Arbeitgebers aus Sicht von Praktikanten. Der Fragebogen des Praktikantenspiegels 2012 umfasste allein für die Themenbereiche der Arbeitgeberqualität 60 Einzelfragen. Hinzu kommen weitere Fragen zur Reputation des Unternehmens, zum Markenimage sowie Fragen zu Demografie und dem individuellen Leistungspotential der Person. 3 15
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5 studiendesign Die Ergebnisse können zur Ableitung konkreter Handlungsempfehlungen genutzt werden. Die Studie ist als Online Befragung konzipiert und wird in Kooperation mit der ABSOLVENTA GmbH und Praktikum.info jährlich durchgeführt. Jeder Befragungszyklus beginnt mit einer detaillierten Analyse aktueller Trends und Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis. Die Auswahl der Themen und Items hat den Anspruch eine umfangreiche Abbildung konstituierender Aspekte von Arbeit bzw. Arbeitszufriedenheit darzustellen und dem wissenschaftlichen Grundgerüst des Fragebogens gleichzeitig praxisnähe zu verleihen. Die Befragung findet in deutscher und englischer Sprache statt. Bei der Auswertung kommen diverse statistische Verfahren zum Einsatz, die es ermöglichen zugrundeliegende Strukturen und Zusammenhänge sichtbar zu machen und die eine Basis für weiterführende Analysen bieten. Die Ergebnisse des Praktikantenspiegels können von Unternehmen zur Ableitung konkreter Handlungsempfehlungen genutzt werden. Abb. 1 Methodik 5 15
6 aufbau des fragebogens Jeder Faktor wird durch ein Fragenset von 2-6 Fragen ermittelt. Der Fragebogen gliedert sich in drei Teile: Fragen zur Arbeitgeberqualität, zum Markenimage und demografische Angaben der Teilnehmer. Folgende Faktoren werden zum Thema Arbeitgeberqualität abgefragt: Autonomie, Aufgabenvielfalt, Aufgabenklarheit, Team, Feedback und Anerkennung, Unternehmenskultur, Vergütung und Lernen. Jeder Faktor wird durch ein Fragenset von 2-6 Fragen ermittelt. Jedes Fragenset beinhaltet spezifische Aspekte des jeweiligen Faktors sowie ein Item zur allgemeinen Zufriedenheit mit dem betreffenden Faktor. Die als Aussage formulierten Fragen erfassen dabei den Grad der Zustimmung des Teilnehmers zu den oben genannten Faktoren. Der zweite Fokus der Studie das Markenimage wird ebenfalls mit Hilfe eines Sets von Einzelfragen erhoben, die auf einer validierten Bewertungslogik aufbauen. So bewerten die Befragten die Unternehmensmarke hinsichtlich ihres Nutzens, ihrer Eigenschaften und ihrer persönlichen Einstellung gegenüber der Marke. Weitere Inhalte der Studie befassen sich mit aktuellen Themenstellungen des Arbeitsmarktes, wie Globalisierung und War for Talent. Vor diesem Hintergrund werden unter anderem die Mobilität der Praktikanten und deren Leistungspotential identifiziert. 6 15
7 clevis employer matrix Innerhalb der Matrix lassen sich vier Arbeitgebertypen identifizieren. Die CLEVIS Employer Matrix stellt die grafische Abbildung der einzelnen Unternehmen auf den beiden erhobenen Dimensionen Arbeitgeberqualität und Markenimage dar. Diese Form der Ergebnisdarstellung ermöglicht durch die jeweilige Positionierung entlang der zwei Dimensionen eine Konkurrenzbetrachtung der Unternehmen. star Das positive Markenimage eines Stars wird durch die tatsächlich erlebte hohe Qualität als Arbeitgeber bestätigt. Die als Star eingeordneten Unternehmen haben einen weiterreichenden Vorteil bei der Rekrutierung von High Potentials. hidden champion Ein Hidden Champion bietet überdurchschnittlich gute Arbeitsbedingungen. Das Unternehmen scheint diese allerdings nicht wirkungsvoll nach außen kommunizieren zu können. pretender Ein Pretender wirkt durch sein starkes Image attraktiv auf potentielle Nachwuchstalente. Allerdings können die hohen Erwartungen durch die tatsächlich herrschenden Arbeitsbedingungen im Unternehmen nicht erfüllt werden. challenger Das niedrige Markenimage eines als Challenger identifizierten Unternehmens bestätigt sich bei interner Betrachtung durch eine eher geringe Arbeitsqualität. Durch eine gezielte Investition in passende HR-Maßnahmen kann ein Challenger allerdings zum Hidden Champion werden. 7 15
8 clevis employer matrix Abb. 2 CLEVIS Employer Matrix 8 15
9 zielgruppe Die Unternehmen werden von ehemaligen und aktuellen Praktikanten bewertet. Die Zielgruppe des Praktikantenspiegels sind ehemalige und aktuelle Praktikanten mit akademischem Hintergrund, deren Praktikum zum Zeitpunkt der Erhebung nicht länger als 24 Monate zurückliegt. Die Bewertung eines Unternehmens als Arbeitgeber bzw. die Bewertung der Güte eines Arbeitsplatzes kann nur sinnvoll durch Personen erfolgen, die das zu bewertende Unternehmen in seiner Rolle als Arbeitgeber kennen. Insbesondere die mit dem demographischen Wandel assoziierten Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt machen die Erforschung der Arbeitgeberpräferenzen und Präferenzen hinsichtlich bevorzugter Arbeitsbedingungen junger, qualifizierter Nachwuchskräfte interessant. Die Konkurrenz unter Arbeitgebern, talentierte Absolventen zu rekrutieren, ist eine Herausforderung, der sich viele Unternehmen in Zukunft stellen müssen. Aufgrund des drohenden Fachkräftemangels wird es zunehmend wichtiger, zukünftige Mitarbeiter bereits vor ihrem Berufseintritt, also in Form von Praktikumsangeboten, als Arbeitgeber zu überzeugen. Daher konzentriert sich der Praktikantenspiegel auf die Befragung dieser Zielgruppe. 9 15
10 ergebnisse Praktikantenspiegel 2012 Die Branche Einzelhandel/Konsumgüter/Handel ist am Stärksten vertreten. Die bewerteten Praktika stammen aus einer weiten Bandbreite der Wirtschaft. Der Fokus liegt auf den großen bis sehr großen deutschen und internationalen Unternehmen. Abbildung 3 zeigt die Verteilung der Teilnehmer nach Branchen. Am stärksten vertreten ist die Branche Einzelhandel/Konsumgüter/Handel mit 18,3% der Teilnehmer, gefolgt von der Automobil-/Zulieferindustrie (15,2%). Das Schlusslicht stellt die Medienbranche dar, die mit 4,5% der Teilnehmer vertreten ist. Abbildung 4 zeigt die Verteilung über die Fachbereiche hinweg. Über die Hälfte der Teilnehmer sind Studenten der Fachbereiche Rechts-, Wirtschafts-, und Sozialwissenschaften. Die zweitgrößte Gruppe mit 19,1% stellen die Ingenieurwissenschaften dar. Die verbleibenden 29% verteilen sich auf die restlichen Fachbereiche. Abb. 3 Verteilung der Branchen nach Anzahl der Bewertungen in % Abb. 4 Verteilung der Teilnehmer nach Fächergruppen 10 15
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12 ergebnisse Praktikantenspiegel 2012 Die Faktoren Aufgabenvielfalt, Team und Unternehmenskultur spielen die wichtigste Rolle. Die zentralen Ergebnisse des Praktikantenspiegels 2012 zeigen, welche Branchen und Unternehmen Top-Bewertungen im Bereich Arbeitgeberqualität und Markenimage erhalten haben sowie welche elementaren Faktoren Einfluss auf die Arbeitgeberqualität nehmen. Die Branchen Pharma/Medizintechnik, IT/Software/ Telekommunikation und (Einzel)Handel/Konsumgüter besitzen die höchste Arbeitgeberqualität unter den untersuchten Unternehmen. Die Werte der globalen Arbeitgeberqualität rangieren in diesen Branchen auf einer 5-stufigen Skala von 4,08 bis 4,21. Auf den letzten Plätzen landeten die Branchen Dienstleistungen und Medien. Einige Unternehmen der Automobilbranche nehmen im Praktikantenspiegel nicht, wie in anderen bekannten Rankings Spitzenplätze ein, sondern können trotz eines positiven Markenimages nicht im Bereich der Arbeitgeberqualität überzeugen. Im Bereich des Markenimages kamen die besten Bewertungen für die Branchen Pharma/Medizintechnik, Automobil-/Zulieferindustrie und (Einzel)Handel/Konsumgüter zustande. Die schlechtesten Bewertungen erhielten die Branchen Medien und Banken/Versicherungen. Unter den gemessenen Einflussfaktoren der Arbeitgeber- qualität zeigt sich der Faktor Aufgabenvielfalt als stärkster Prädiktor. Auch die Faktoren Team und Unternehmenskultur sind in Bezug auf die Arbeitgeberqualität ausschlaggebende Größen und beeinflussen maßgeblich die Zufriedenheit der Praktikanten mit ihrer Arbeit. Aufgabenvielfalt repräsentiert im Praktikantenspiegel dabei jenen Aspekt, der bei der Wahl eines Praktikums erwartungsgemäß einen hohen Stellenwert einnimmt. Praktika sollten vielfältige Aufgaben, die abwechslungsreich und zugleich neuartig sind, beinhalten. Auch aus Sicht von Praktikanten sind Praktika ein Instrument zur Erweiterung der eigenen Fertigkeiten und Kenntnisse, weshalb sie in der kurzen Zeit möglichst viele Erfahrungen sammeln und Aufgabenbereiche kennen lernen möchten. Die Bereiche Team und Unternehmenskultur gehören ebenfalls zu den Facetten, die vermehrt Beachtung bei der Berufswahl junger Absolventen finden. Soziale Unterstützung durch das Team ist insbesondere bei Praktikanten und Berufseinsteigern wichtig. Durch die geringe Berufserfahrung ist diese Gruppe auf die Hilfe und Unterstützung durch Kollegen und Vorgesetzte bei der Bewältigung ihrer Arbeitsaufgaben angewiesen
13 ergebnisse Praktikantenspiegel 2012 Vergütung und Karriereförderung spielen für die Zufriedenheit eine eher untergeordnete Rolle. Unternehmenskultur bezeichnet im Praktikantenspiegel den respektvollen Umgang miteinander, die Kommunikationsstrukturen, die Fairness sowie die Work-Life-Balance. Die Unternehmenskultur betrifft auch immer die Werte einer Organisation, die implizit in den Kulturfacetten Fairness, Respekt und Kommunikation enthalten sind. Werte sind der Grundstein zur Entwicklung einer Unternehmenskultur, da diese zur Ausbildung kollektiver kultureller Merkmale und Verhaltensweisen führen. Verhalten ist deshalb nicht losgelöst vom kulturellen Kontext indem es stattfindet zu betrachten. Dementsprechend ist eine starke Unternehmenskultur in der Lage Ergebnisvariablen, wie Arbeitszufriedenheit, Commitment und Leistung positiv zu beeinflussen. Die Wichtigkeit einer guten Unternehmenskultur ist daher nicht praktikantenspezifisch, sondern betrifft jeden Mitarbeiter einer Organisation. Diese Bereiche sind demnach branchen- und unternehmensübergreifend für angehende Berufstätige besonders wichtige Aspekte des Berufslebens und ausschlaggebend für die Zufriedenheit eines Praktikanten. Vergütung und Karriereförderung hingegen spielen für die Zufriedenheit der Studienteilnehmer eine eher untergeordnete Rolle. Deutlich wurde auch, dass High Potentials meist zufriedener mit ihrem Arbeitgeber sind, wobei die empfundene Arbeitgeberqualität in höherem Maße davon abhängt, ob sie autonom arbeiten dürfen und Karrieremöglichkeiten vorhanden sind. Abb. 5 Faktoren der Arbeitgeberqualität nach Einflussstärke 13 15
14 fazit Die effektive Nutzung der Ressource Praktikum wird für Unternehmen immer wichtiger. Praktikanten sind ein riesiger Pool potenzieller Mitarbeiter. Unternehmen können diesen Pool effizient nutzen und sich dadurch enorme Vorteile im Wettbewerb um den Nachwuchs verschaffen. Zum einen führt eine verstärkte Rekrutierung neuer Mitarbeiter aus den eigenen Reihen zu einer Senkung der Rekrutierungskosten und einem geringeren Risiko einer Fehlbesetzung durch die, im Vergleich zu einem herkömmlichen Einstellungsverfahren, lange Kennenlernphase zwischen Unternehmen und Mitarbeiter. Auf diese Weise haben beide Seiten die Gelegenheit über einen längeren Zeitraum festzustellen, ob eine spätere Festanstellung in Frage kommt. Ein positives Erwartungsmanagement und kürzere Onboardingphasen sind nur einige Vorteile, die mit der Rekrutierung ehemaliger Praktikanten für Festanstellungen verbunden sind. Zum anderen fungieren Praktikanten als Markenbotschafter in der relevanten Zielgruppe. Dass in der Regel die eigenen Arbeitserfahrungen im persönlichen Die Empfehlung durch (ehemalige) Mitarbeiter birgt daher sowohl eine große Chance als auch ein großes Risiko für Unternehmen. Die persönlichen Erfahrungen im Unternehmen und die Zufriedenheit mit der Arbeit sind dabei entscheidend für die Darstellung des Unternehmens gegenüber anderen Personen. Neben diesen langfristigen Zielen, die mit dem Instrument Praktikum verfolgt werden können, tragen Praktikanten auch auf direktem Wege zur Produktivität eines Unternehmens bei. Die richtige Positionierung, Aufgabenzuteilung und Ausgestaltung des Praktikums spielen dabei eine wesentliche Rolle. Die Nähe zur Wissenschaft und die unvoreingenommene Sicht neuer Mitarbeiter können zu innovativen Lösungen bei Problemen und Fragestellungen führen. Für Unternehmen ergeben sich dadurch Potentiale, die heute noch häufig ungeachtet bleiben und in Zukunft ein verstärktes Engagement seitens der Arbeitgeber erfordern. Netzwerk verbreitet werden darf als unbestritten gelten
15 Über CLEVIS Unser Talent Management Ansatz CLEVIS ist eine Beratungsboutique, die sich auf Fragen rund um das strategische Personalmanagement spezialisiert hat. Mit aktuell 30 Beratern am Standort München werden Personalmanager bei der Positionierung und Optimierung der Funktion HR im Unternehmen bis in die operative Umsetzung beraten und begleitet. Unser Ansatz beruht dabei auf der individuellen Unterstützung einzelner Verantwortlicher, um erfolgreich zu agieren und sich im Unternehmen zu entwickeln. Kontakt Wir beantworten jederzeit gerne Ihre Fragen rund um den Praktikantenspiegel. Ludwig Preller Geschäftsführer CLEVIS GmbH Metris House Erika-Mann-Str. 53 Tel D München Fax
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