HCI-12 - Gesetze und Normen
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- Annegret Schulz
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1 HCI-12 - Gesetze und Normen Überblick BildschArbV und BITV DIN EN ISO 6385, 9241, Shneidermans "Goldene Regeln" BHT Berlin Ilse Schmiedecke 2013
2 Ergonomie per Gesetz? Schlecht gestaltete Arbeit macht krank! körperliche Beschwerden psychische Beschwerden Leistungseinbrüche soziale Einbrüche plötzliche Erkrankungen Menschengerechte Arbeitsgestaltung ist gültiges Arbeitsrecht! DIN EN ISO 9241, Teil 2 Betriebsverfassungsgesetz 75,2 DIN EN ISO Bildschirmarbeitsverordnung 3 u. 5 Arbeitsschutzgesetz 3 u. 4 schmiedecke 08 HCI 2
3 Menschengerechte Arbeitsgestaltung! Gut gestaltete Arbeit baut auf! Arbeit formt die Persönlichkeit Ob negativ oder positiv - jede Arbeit beeinflusst die Persönlichkeit. Deshalb ist es wichtig, die Arbeit so zu gestalten, dass der Arbeitende dazulernen kann. Eine persönlichkeitsfördernde Arbeit muss stets neue Herausforderungen bieten. Dabei sollten die Beschäftigten ihre vorhandenen Qualifikationen umfassend nutzen und weiterentwickeln, aber auch neue Kenntnisse aneignen können: beispielsweise beim Einsatz neuer Technik und neuer Arbeitsverfahren, bei neuen Kundenkontakten usw. Quelle: schmiedecke 08 HCI 3
4 Gesetze Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) Grundlage für den gesetzlichen Arbeitsschutz. Bildschirmarbeitsverordnung (BildscharbV) seit 1996 Konkretisierung des Arbeitsschutzgesetzes im Bereich der Bildschirmarbeit Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung (BITV) seit 2002 Vorschrift für öffentliche Internetauftritte der Bundesbehörden barrierefreie Technik, v.a. für Sehbehinderte und Blinde Hinweis: Verordnung = Konkretisierung eines Gesetzes, bindend schmiedecke15 HCI 4
5 Normen Norm DIN EN ISO 6385 ergonomische Grundnorm für die Gestaltung von Arbeitssystemen Normenreihe DIN EN ISO 9241 seit 1996, Überarbeitung seit 2000, teilw. noch in Planung früher Ergonomische Anforderungen für Bürotätigkeiten mit Bildschirmen heute Ergonomie der Mensch-Computer-Interaktion für uns am wichtigsten Teil 110 und Teil 12 Normenreihe DIN EN ISO seit 2003, wird weiter entwickelt, bisher 3 Teile Software-Ergonomie für Multimedia-Benutzungsschnittstellen Norm DIN EN ISO seit 2011, vorher DIN EN ISO Benutzer-orientierte Gestaltung interaktiver Systeme. 5
6 BildschArbV Weit gefasst Bildschirmgeräte Arbeitsplatz Arbeitsumgebung Softwaregestaltung Arbeitsorganisation Wenig konkret Näheres regeln die Normen Anh Die Software muss an die auszuführende Aufgabe angepasst sein. Anh. 9. Form und Anschlag der Tasten müssen eine ergonomische Bedienung der Tastatur ermöglichen. schmiedecke15 HCI 6
7 BITV Grundlage Web Content Accessibility Guidelines 1.0) des World Wide Web Consortiums vom 5. Mai 1999 Zwei Anpassungsstufen Technisch genau beschrieben, daher auch als Handbuch für Barrierefreiheit geeignet. Aus dem Anhang 1 (1. Kompatibilitätsstufe) 1. Für jedes Nicht-Text-Element ist ein äquivalenter Text bereitzustellen. Dies gilt insbesondere für: Bilder, graphisch dargestellten Text einschließlich Symbolen, Regionen von Imagemaps, Animationen (z. B. animierte GIFs), Applets [.] 2. Für jede aktive Region einer serverseitigen Imagemap sind redundante Texthyperlinks bereitzustellen. 3. Für Multimedia-Präsentationen ist eine Audio-Beschreibung der wichtigen Informationen der Videospur bereitzustellen. 4. Für jede zeitgesteuerte Multimedia-Präsentation (insbesondere Film oder Animation) sind äquivalente Alternativen (z. B. Untertitel oder Audiobeschreibungen der Videospur) mit der Präsentation schmiedecke15 zu synchronisieren. HCI 7
8 Normen im Interaktionsentwurf Produktionsnormen sind Industriestandards mit den Hauptzielen effektive Produktion durch Standardmaße gesicherte Verfügbarkeit von Teilen und Werkzeugen, Passgenauigkeit von Halbzeugen Sicherheit und Qualität der Produkte durch Güteklassen Wärmefestigkeit von Werkstoffen, Festigkeit von Schrauben, Belastbarkeit von Schaltkreisen,... Gesichertes Wissen über Stoffe und Gegenstände abrufbare Fakten Ergonomienormen sollen den arbeitenden Menschen schützen vor Gesundheitsschäden aufgrund von Fehlhaltung, einseitige Belastung, Überlastung aufgrund von Lärm, Hitze, Kälte und Strahlung schmiedecke15 HCI 8
9 DIN-EN-ISO 6385 (2004) Gestaltung von Arbeitssystemen Die "Ergonomische Grundnorm" umfasst: Arbeitsumgebung physikalische, chemische, biologische, organisatorische, soziale und kulturelle Faktoren, die einen Arbeitenden / Benutzer umgeben. Arbeitsmittel Werkzeuge, einschließlich Hard- und Software, Maschinen, Fahrzeuge, Geräte, Möbel, Einrichtungen und andere im Arbeitssystem benutzte (System-)Komponenten. Arbeitsplatz Kombination und räumliche Anordnung der Arbeitsmittel innerhalb des Arbeitsplatzes unter den durch die Arbeitsaufgabe erforderlichen Bedingungen. schmiedecke 08 HCI 9
10 Belastung und Beanspruchung nach DIN-ISO-EN 6385 Belastung Gesamtheit der Bedingungen und Anforderungen der Arbeit Unter Belastung ist jede Einflussgröße zu verstehen, die am menschlichen Organismus eine Wirkung hervorrufen kann." Beanspruchung innere Reaktion auf die Arbeitsbelastung Als Beanspruchung bezeichnet man Veränderungen des Organismus, die durch Belastung hervorgerufen werden." Über- und Unterforderung Fehlbelastung, die zur Fehlbeanspruchung führt. Körperliche und physische Beschwerden können resultieren. schmiedecke 08 HCI 10
11 Beanspruchung reduzieren! Unmittelbar gestaltungsabhängig: Beanspruchung der Augen Beanspruchung der Konzentration Diese haben wir in den entsprechenden Kapiteln bereits diskutiert. Umfeldabhängig: Beanspruchung des Bewegungsapparats neues Krankheitsbild: "Maushand" schmiedecke 08 HCI 11
12 Grundmodell der ergonomischen Arbeitsgestaltung "Menschengerecht gestaltete Arbeit ist ausführbar, schädigt nicht, ist erträglich, zumutbar und persönlichkeitsfördernd." (nach W. Hacker) Ergänzungen? Kompetenzen werden eingebracht und erweitert psychisches Wohlbefinden bleibt erhalten berücksichtigt soziale Werte und Normen körperliche Gesundheit bleibt erhalten, langfristig durchführbar den physischen und psychischen Voraussetzungen angepasst, nicht unmittelbar gesundheitsschädigend schmiedecke 08 HCI 12
13 Normenreihe DIN-EN-ISO 9241: Ergonomie der Mensch-System-Interaktion Titel bis 2006: Ergonomische Anforderungen für Bürotätigkeiten mit Bildschirmgeräten (kurz: Bildschirmarbeitsplatz-Verordnung, BSchAVo) heute 28 Teile, Interaktionsergonomie für Hard- und Software Teil 1: Allgemeine Einführung Teil 2: Anforderungen an die Arbeitsaufgaben - Leitsätze Teil 3: Anforderungen an visuelle Anzeigen Teil 4: Anforderungen an Tastaturen Teil 5: Anforderungen an die Arbeitsplatzgestaltung und Körperhaltung Teil 6: Anforderungen an die Arbeitsumgebung Teil 7: Anforderungen an visuelle Anzeigen bezüglich Reflexionen Teil 8: Anforderungen an Farbdarstellungen Teil 9: Anforderungen an Eingabegeräte - außer Tastaturen schmiedecke15 HCI 13
14 DIN-EN-ISO 9241: Ergonomie der Mensch-System-Interaktion Teil 110: Grundsätze der Dialoggestaltung Teil 11: Anforderungen an die Gebrauchstauglichkeit - Leitsätze Teil 12: Informationsdarstellung Teil 13: Benutzerführung Teil 14: Dialogführung mittels Menüs Teil 15: Dialogführung mittels Kommandosprachen Teil 16: Dialogführung mittels direkter Manipulation Teil 17: Dialogführung mittels Bildschirmformularen Teil 151: Leitlinien zur Gestaltung von Benutzungsschnittstellen für das World Wide Web (zurzeit im Entwurfsstadium) Teil 171: Leitlinien für die Zugänglichkeit von Software Teil 210: Benutzerorientierte Gestaltung interaktiver Systeme schmiedecke15 HCI 14
15 DIN-EN-ISO 9241: Ergonomie der Mensch-System-Interaktion Teil 300: Einführung in Anforderungen und Messtechniken für elektronische optische Anzeigen Teil 302: Terminologie für elektronische optische Anzeigen (zurzeit im Entwurfsstadium) Teil 303: Anforderungen an elektronische optische Anzeigen (zurzeit im Entwurfsstadium) Teil 304: Prüfverfahren zur Benutzerleistung Teil 305: Optische Laborprüfverfahren für elektronische optische Anzeigen (zurzeit im Entwurfsstadium) Teil 306: Vor-Ort-Bewertungsverfahren für elektronische optische Anzeigen (zurzeit im Entwurfsstadium) Teil 307: Analyse und Konformitätsverfahren für elektronische optische Anzeigen (zurzeit im Entwurfsstadium) Teil 400: Grundsätze und Anforderungen für physikalische Eingabegeräte Teil 410: Gestaltungskriterien für physikalische Eingabegeräte (zurzeit im Entwurfsstadium) schmiedecke15 HCI 15
16 Die normative Kraft der Norm Ist das eine Norm? Normwerte vor allem im Dialogbereich (110-17) nicht präzise messbar damit nicht erzwingbar und garantierbar Der Softwareteil nennt sich Gestaltungsempfehlung Kompetenzsammlung internationaler Konsens didaktischer Aufbau enthält ein durchgehendes Beispiel! normierendes Lehrwerk (muss leider käuflich erworben werden!) Framework setzt die Teile in Beziehung zueinander strukturiert die Fortentwicklung schmiedecke15 HCI 16
17 DIN-EN-ISO 9241-Teil2 Leitsätze zur Arbeitsgestaltung "Das allgemeine Ziel, ergonomische Grundsätze in der Arbeitsgestaltung zu berücksichtigen, ist es, optimale Arbeitsbedingungen in Bezug auf das Wohlbefinden, die Sicherheit und die Gesundheit der Menschen zu schaffen." Humankriterien aus ISO-EN 9241-Teil 2: Benutzerorientierung Anforderungsvielfalt Ganzheitlichkeit und Bedeutsamkeit Handlungsspielräume Rückmeldungen Entwicklungsmöglichkeiten schmiedecke 08 HCI 17
18 1. Benutzerorientierung Anpassung an Benutzerklassen Vermeidung von psychischer Belastung durch unter- oder Überforderung Individualisierungskonzepte Qualifizierung schmiedecke 08 HCI 18
19 2. Anforderungsvielfalt, Vielseitigkeit Anwendung einer angemessenen Vielfalt von Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten (DIN) Abwechslung von Konzentration und Routine, Bildschirm- und Papierarbeit, Bewegung Erhält die geistige Beweglichkeit (vermeidet Monotonieeffekte) schmiedecke 08 HCI 19
20 3. Ganzheitlichkeit und Bedeutsamkeit Eigenständige Arbeit von der Planung bis zur Überprüfung Sinn und Zweck der Arbeit im Gesamtkontext erkennbar Umsetzung von allgemeinden Vorgaben in Arbeitsschritte erhält psychisches Wohlbefinden und Motivation schmiedecke 08 HCI 20
21 4. Handlungsspielräume Freiheiten in Reihenfolge, Vorgehensweise und Tempo Selbstorganisation und -regulation allein die Möglichkeit reduziert Stress nachweisbar gesünder Fehlen macht passiv! schmiedecke 08 HCI 21
22 5. Rückmeldungen Durch Software und Kollegen Sollen als Frustpuffer wirken!!! Gestaltung von Software-Rückmeldungen unterstützend! schmiedecke 08 HCI 22
23 6. Entwicklungsmöglichkeiten Erweiterung der Qualifikation Möglichkeiten zum Weiterlernen Qualifikation anstelle von Unter- oder Überforderung. schmiedecke 08 HCI 23
24 EN Grundsätze der Dialoggestaltung Neuer Anwendungsbereich "Interaktive Systeme" Neue Definition Benutzungsschnittstelle: "Alle Bestandteile eines interaktiven Systems (Software oder Hardware), die Informationen und Steuerelemente zur Verfügung stellen, die für den Benutzer notwendig sind, um eine bestimmte Arbeitsaufgabe mit dem interaktiven System zu erledigen." Gestaltungskriterien ISO Aufgabenangemessenheit 2. Selbstbeschreibungsfähigkeit 3. Steuerbarkeit 4. Erwartungskonformität 5. Fehlertoleranz 6. Individualisierbarkeit 7. Lernförderlichkeit schmiedecke15 HCI 24
25 ASSEFIL-Fragebogen der Firma C2web schmiedecke15 HCI 25
26 Aufgabenangemessenheit "Ein Dialog ist aufgabenangemessen, wenn er den Benutzer darin unterstützt, seine Arbeitsaufgbe effektiv und effizient zu erledigen." keine unnötigen Pflichtangaben im Formular geeignet vorausgewählte Knöpfe und Auswahlen Auto-Vervollständigen Minimale Ladezeit für Grafiken Bei Eingabefehlern Cursor an der zu korrigierenden Stelle Erhalt der Einträge bei Such- oder Auswahldialogen Erhalt der Zwischenergebnisse während Online-Transaktion Shortcuts zu den wichtigsten Aktionen Fachgerechte Eingabeformate und Feedbacks keine nicht fachlich begründeten Aktionen (interne Aufgaben, Bedienungsaufgaben) schmiedecke15 HCI 26
27 Aufgabenangemessenheit Beispiel Druckdialog: Häufige Funktionen oben anzeigen, seltene unten Quelle: schmiedecke15 HCI 27
28 Aufgabenangemessenheit die Reihenfolge der Formularfelder widerspricht der Erfassung und Benutzung als Postadresse Führt zu vermeidbaren Fehlern Quelle: fit-for-usability.de schmiedecke15 HCI 28
29 Selbstbeschreibungsfähigkeit "Ein Dialog ist selbstbeschreibungsfähig, wenn jeder einzelne Dialogschritt durch Rückmeldung des Dialogsystems unmittelbar verständlich ist oder dem Benutzer auf Anfrage erklärt wird." Hilfesystem mit Suchfunktion Einführungen / Tutorials Icons, Menüpunkte und Kommandos im Fachkontext unmittelbar (intuitiv) verstehbar, oder Hilfe direkt angeboten (Tool-Tip-Text. kontextsensitive Hilfe) Ziele von Links vorhersagbar formuliert Erläuternde Links zu komplizierten Fehlermeldungen Feedback bei länger dauernden Operationen Status verborgener Information erkennbar oder abrufbar (z.b.umfang einer Treffer-Liste am Tabellenanfang ablesbar) schmiedecke15 HCI 29
30 Selbstbeschreibungsfähigkeit Beispiele Meldung statt Sanduhr Direkthilfe Tooltip-Text (Kurzhilfe) schmiedecke15 HCI 30
31 Selbstbeschreibungsfähigkeit Negativbeispiele Formular: Angabe zum Datumsformat fehlt DHL-Website: - Links nicht erkennbar schmiedecke15 HCI 31
32 Steuerbarkeit "Ein Dialog ist steuerbar, wenn der Benutzer in der Lage ist, den Dialogablauf zu starten sowie seine Richtung und Geschwindigkeit zu beeinflussen, bis das Ziel erreicht ist." Dialogteile in unabhägigen, frei ansteuerbaren Fenstern Freie Wahl zwischen verschiedenen Ein- und Ausgabegeräten Konfigurierung der Anzeige von Ein- und Ausgabedaten Tastensteuerung als Alternative zur Maus Unterbrechen und Wiederaufnehmen des Dialogs Freie Wahl zwischen alternativen Arbeitswegen Beliebig lange Reaktionszeit auf modale Dialoge Rücksetzmöglichkeit für alle Interaktionen schmiedecke15 HCI 32
33 Steuerbarkeit Beispiele unabhängige Fenster (MDI) freie Navigation schmiedecke15 HCI 33
34 Steuerbarkeit: Suchdialog mit Optionen Quelle: schmiedecke15 HCI 34
35 Erwartungskonformität "Ein Dialog ist erwartungskonform, wenn er konsistent ist und den Merkmalen des Benutzers entspricht, z.b. seinen Kenntnissen aus dem Arbeitsgebiet, seiner Ausbildung und seiner Erfahrung sowie den allgemein anerkannten Konventionen." Der Link zur Startseite ist unter dem Firmenlogo oben links platziert. Unterstrichene Wörter sind immer Hypertext-Links. Beim Drücken der Tabulator-Taste springt der Cursor auf das nächste Eingabefeld F1 ruft die Hilfefunktion auf Der Tabulator in einem Textprogramm ist am Linealsymbol verschiebbar Beim Speichern ohne Zielangabe entsteht eine Datei am als Standard voreingestellten Ort Ctrl-S bedeutet speichern schmiedecke15 HCI 35
36 Erwartungskonformität Äußere und innere Konsistenz bekannte Symbole in üblicher Weise einsetzen eigene Symbole mit gleichbleibender Bedeutung einsetzen schmiedecke15 HCI 36
37 Negativbeispiele äußere und innere Konsistenz Quelle: Mangelnde äußere Konsisitenz: Adobe Reader: Öffnet Druckdialog WordPad: Druckt sofort Mangelnde innere Konsistenz: Adobe Reader: Suche-Tool erscheint nicht im Menü schmiedecke15 HCI 37
38 Erwartungskonformität: Metaphorische Konsistenz Bei Verwendung von Metaphern im konzeptuellen Modell: Aktionsmöglichkeiten auf Methaphern-Ebene sollen mit der Realwelt konsistent sein. Beispiele: Papierkorb - ausleeren Mail (Briefsymbol) - versenden, öffnen, Anhang hinzufügen archivieren, in Archiv suchen - Datei liegt nicht mehr im aktuellen Verzeichnis. Bewusste Inkonsistenz Undo-Funktion ist oft in der Realwelt nicht möglich. schmiedecke15 HCI 38
39 Fehlertoleranz "Ein Dialog ist fehlertolerant, wenn das beabsichtigte Arbeitsergebnis trotz erkennbar fehlerhafter Eingaben entweder mit keinem oder mit minimalem Korrekturaufwand seitens des Benutzers erreicht werden kann." Bei Fehlerhaften Eingaben erscheint eine verstehbare Fehlermeldung, ggf. mit Reparaturhinweis oder -angebot Beim Rückwärtsbrowsen in einer Web-Applikation mit der Back-Taste wird die Information immer aktualisiert Fehlermeldungen werden nicht technisch verklausuliert oder als Nummer angezeigt, sondern in der Sprache der Benutzer formuliert. Warnhinweise werden deutlich von Fehlermeldungen unterschieden Es wird klar kommuniziert, ob und welche Systemänderung die fehlerhafte Eingabe bewirkt hat. schmiedecke15 HCI 39
40 Fehlertoleranz Beispiele Fehlermeldung mit Hilfehinweis mit Hilfeangebot schmiedecke15 HCI 40
41 Individualisierbarkeit "Ein Dialog ist individualisierbar, wenn das Dialogsystem Anpassungen an die Erfordernisse der Arbeitsaufgabe sowie an die individuellen Fähigkeiten und Vorlieben des Benutzers zuläßt." Die Sprache der Benutzeroberfläche ist wählbar Auswahl zwischen Assistenten- und Expertenmodus Vorausgefüllte Webformulare aufgrund des Benutzerprofils Auf der Startseite einer Website besteht die Möglichkeit, eine HTMLoder Flash-Version anzuwählen und zu bookmarken. Erstellung von Makros, ggf. per Aufzeichnung Freie Umgruppierung der Menüs und Werkzeugleisten schmiedecke15 HCI 41
42 Lernförderlichkeit "Ein Dialog ist lernförderlich, wenn er den Benutzer beim Erlernen des Dialogsystems unterstützt und anleitet." Es gibt eine Anleitung für die ersten Schritte und eine Beispielanwendung. In einer "Guided Tour" werden die Benutzer mit besonderen Tricks in der Bedienung einer Applikation vertraut gemacht. Beim Starten der Anwendung werden Tipps eingeblendet. Im Buchungs-System eines Reiseanbieters besteht die Möglichkeit eine Probebuchung vorzunehmen. In einer Sitemap kann man sich ansehen, nach welcher Logik eine Website strukturiert ist. Es gibt Feedback zur Vereinfachung häufig angewendeter Befehle. schmiedecke15 HCI 42
43 Lernförderlichkeit Beispiele Angebot alternativer Eingabemöglichkeiten bei der Auswahl Tipps und Tricks beim Programmstart Erste Schritte und Tutorials schmiedecke15 HCI 43
44 Lernförderlichkeit: Beispiel zu Diskussion Regel: identische Anfangsbuchstaben für Textauswahl und Tastenkürzel Konflikt: äußere Konsistenz Quelle: schmiedecke15 HCI 44
45 Durchgängiges Beispiel: IKEA-Webshop verfügbar unter slideplayer.org/slide/894288/ schmiedecke15 HCI 45
46 DIN-EN-ISO (ehem 13407) Benutzerorientierte Gestaltung interaktiver Systeme Vorgehensweise bei der Gestaltung Einbeziehung vieler Fachpersonen Endbenutzer, Einkäufer, Führungskräfte,, Systemanalytiker,, Programmierer, Marketingfachleute, Grafikdesigner, HCI- Experten, Handbuchautor, Ausbilder, Wartungspersonal Usability-Engineering-Zyklus: Anforderungen aus Nutzungszweck und -kontext erfassen Anforderungen der Benutzergruppen erfassen Gesamtlösungen entwerfen Lösungsentwürfe gegenüber Anforderungen evaluieren Iterieren, bis das Evaluationsziel erreicht ist. schmiedecke15 HCI 46
47 DIN-EN-ISO Software-Ergonomie für Multimedia- Benutzungsschnittstellen Drei Teile Gestaltungsgrundsätze und Rahmenbedingungen Multimedia-Navigation und Steuerung Auswahl und Kombination von Medien Eignungskriterien für das Kommunikationsziel für Wahrnehmung und verständnis für die Exploration für die Benutzungsmotivation schmiedecke15 HCI 47
48 Zeitlos gültig: Shneidermanns Goldene Regeln des Dialogentwurfs 1. Versuche Konsistenz zu erreichen. 2. Biete erfahrenen Benutzern Abkürzungen an. 3. Biete informatives Feedback. 4. Dialoge sollten abgeschlossen sein. 5. Biete einfache Fehlerbehandlung. 6. Biete einfache Rücksetzmöglichkeiten. 7. Unterstütze benutzergesteuerten Dialog. 8. Reduziere die Belastung des Kurzzeitgedächtnisses. schmiedecke15 HCI 48
49 Viele Gesetze, wer setzt sie um? Der Usability-Ingenieur! Übersicht Grundregeln: Grundsätze des Dialogdesigns Informationscodierung Barrierefreiheit Norm 9241 Teil 2 und Teil 110 Mobile Usability schmiedecke15 HCI 49
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