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2 Perrez & Baumann, Klinische Psychologie Sozialpsychologische Aspekte (S. 246) 1. Einführung (S. 246) Sinn des Kap. ist es, Modelle der Sozialpsychologie darzustellen, die in direktem Bezug zu psychischen und psychosomatischen Störungen stehen. Viele Gebiete der Psychologie (z.b. Gesundheitspsycho) bauen auf sozialpsychologischen Modellen auf. Die Sozialpsychologie hat aber ein grosses Problem: Ihre Modelle sind sehr attraktiv und werden auf alle möglichen klinischen und gesundheitspsycholgischen Fragen angewendet aufgrund der hohen Plausibilität u. klinischen Evidenz. - die Beziehungen zwischen sozialpsycholgischen Faktoren und körperlichen bzw. seelischen Störungen sind jedoch nicht in eindeutiger Weise nachweisbar. Bei klinischen Störungen wirken so viele verschieden Faktoren fördernd oder hemmend, dass es oft schwierig ist, einzelne Faktoren zu isolieren, da sie ihre Wirksamkeit häufig erst mit anderen Faktoren voll entfalten. Betrachtet man sozialpsychologische Modelle genauer, so haben sie oft grosse Mängel. Trotzdem ist die Vielzahl der Ansätze für weitere Forschung wichtig und wünschenswert. Als sozialpsychologische Wirkfaktoren kommen die im folgenden aufgeführten Mechanismen in Betracht: 1) Soziales Verhalten a) Interaktion und Kommunikation b) Ausdruck von Emotionen c) Sozialer Kompetenz d) Bindung und Unterstützung 2) Soziale Kognition a) Sozialer Wahrnehmung b) Einstellungen c) Attributionen d) Erwartungen 3) Soziale Bedingungen mit a) Rollen b) Status c) Lebensbedingungen d) Kulturellen Einflüssen Die obenstehenden Wirkfaktoren stehen beim Individuum mit dessen psychischen und körperlichen Ressourcen (Vulnerabilität) in Wechselwirkung. Weiter lassen sich unterscheiden: Ebenen der Einwirkung auf psychische und körperliche Störungen bzw. Erkrankungen

3 Perrez & Baumann, Klinische Psychologie 2 a) direkte Einwirkung eines sozialpsychologischen Faktors Bsp.: Einfluß sozialer Isolation auf Verhalten (z.b. fehlende Zuwendung auf kindliches Verhalten nach Spitz 1946) b) Indirekte Einwirkung z.b. durch Stress, der wiederum Symptome erzeugt. Bsp.: Auswirkungen von Arbeitslosigkeit auf die Entwicklung von Depression und Suizidalität c) Als Moderator-Variablen treten z.b. zwischen Stimulus und Reaktion in aktuellen S-R. Modellen "Organismus - Variablen". Unter O - Variablen versteht man auch Einstellungen, Werthaltungen und Zielvorstellungen d) Zusatzbedingungen - Also z.b. wenn jemand schon Vulnerabilität für eine Störung hat, dann kann die familiäre Kommunikation einen Rückfall in eine Störung auslösen. e) Aufrechterhaltende Bedingungen Bsp.: Mangelnde soziale Kompetenz hält bei Depressiven Depression aufrecht. f) Wechselwirkungen zwischen organischen und psychologischen Defiziten führen zu Manifestation der Störung/Krankheit Ebenfalls werden intra- und interpersonelle Ebene unterschieden. In Sozialpsychologie ist die Interpersonelle Ebene allerdings wichtiger. Intrapersonelle Ebene aber auch, z.b. für Attributionsforschung und ihre Bedeutung für Interventionen. Ursache -Wirkung Fragen nach Ursache und Wirkung sind immer kritisch zu betrachten! Aus korrelativen Beziehungen können keine Aussagen über Ursache und Wirkung gemacht werden! Dazu sind aufwendige prospektive Langzeitstudien erforderlich. Spezifische und allgemeine Wirksamkeit Meist können aus den sozialpsych. Theorien keine spezifischen Wirkmechanismen abgeleitet werden. Es gibt eher allgemeine Modelle, so wie die Attributionstheorien Modelle können nicht eindeutig auf bestimmte Störung bezogen werden und sind meist auch nicht alleine dafür verantwortlich 2. Soziales Verhalten und Interaktion (S. 248) Psychische Erkrankungen sind für andere zuerst am veränderten Sozialverhalten erkennbar. Die erkrankte Person selbst verhält sich anders (z.b. Rückzug oder Vermeidung) aber die Personen im Umfeld verändern ihr Verhalten gegenüber der Person (z.b. Ablehnung). Dadurch kommt es zu komplexen Wechselwirkungen (z.b. Ablehnung der anderen Leute auf einen Depressiven verstärkt Depression- die verstärkte Depression ist nonverbal noch besser zu erkennen und führt zu stärkerer Ablehnung) Störungen der Kommunikation spielen in unterschiedlicher Weise für klinisch relevante Symptome oder Syndrome eine Rolle: Sie treten als Symptom an sich oder Teil eines Syndroms auf Sie sind Ursache für andere Symptome Sie sind Begleiterscheinungen, Ausdruck oder Folge andere Störungen

4 Perrez & Baumann, Klinische Psychologie Instrumentalität des Verhaltens Definition: Von einer instrumentellen Funktion des Verhaltens in der sozialen Interaktion spricht man, wenn mit dem Verhalten einer Person ganz bestimmte Verhaltensweisen anderer Personen bewirkt werden. Solch eine Wirkung muss nicht notwendigerweise intendiert sein, ja kann sogar für die Person unerwünscht sein. Bsp.: Depressives Verhalten: Enthält nach Linden 1976 gleichzeitig Appellation, Hostilität und Deprivation. Es entstehen asymmetrische Abläufe in der Interaktion: Beim Patienten stehen die eignen Bedürfnisse im Vordergrund, während das Verhalten der anderen Personen keine Einfluss ausübt. Die fehlende Reziprozität erklärt nach Coyne (1976) wieso depressive Menschen langfristig vermieden werden. Weitere Beispiele sind: Die "gestützte Kommunikation" bei autistischen Kindern Das rechnende Pferd (der "Kluge Hans") entlarvt von Otto Pfungst 1907 Der Versuchsleitereffekt von Rosenthal Ökonomische Modelle der Interaktion Thibaut, Kelley und Homans entwickelten in den 60ern die Austauschtheorien. Die Austauschtheorien gehen davon aus, dass eine Person immer versucht im sozialen Verhalten den eigenen Nutzen zu maximieren, d.h. möglichst viel Belohnung bei möglichst geringem Aufwand zu erhalten. " Ich gebe dir etwas, wenn und damit du mir etwas gibst." Vor allem Störungen im Partnerbereich lassen sich gut auf Theorien dieser Art anwenden. Ein zentrales Konzept stellt hier die Reziprozität dar. Das langfristige Geben und Nehmen wird in der Beziehung wird nach dem Anteil positiver und negativer Elemente "bilanziert". Tendenziell werden negative Reaktionen sofort erwidert (sozusagen bestraft). Zufriedene Paare geben nur selten sämtliche negative Reaktionen zurück. Weitere Anwendungsbeispiele: Depression: Depressive Person gibt wenig Feedback und erhält dadurch auch weniger Feedback Störungen sind nicht ein isoliertes Ereignis oder ein stabiler Zustand, sondern sie entwickeln sich und sind in die soziale Interaktion eingebettet.

5 Perrez & Baumann, Klinische Psychologie Soziale Kompetenz Modelle der sozialen Kompetenz beziehen sich auf angemessenes und effektives Sozialverhalten. Sie sind anwendungsorientiert und bedienen sich daher verschiedener sozialpsychologischer Theorien. Soziale Kompetenz umfasst sämtliche psychische Funktionen, d.h. Wahrnehmung, Denken und Handeln, einschliesslich des verbalen und nonverbalen Verhaltens bezogen auf soziale Situationen. Verwandte Begriffe sind: soziale Geschicklichkeit Selbstbehauptung Selbstsicherheit vs. Schüchternheit diagnostische Kategorie im DSM - IV ist die Soziale Phobie (300.23) Modell Sozialer Fertigkeiten von Argyle & Kendon 1967 Hier lassen sich die verschieden Komponenten sozial kompetenten Handelns veranschaulichen. Abbildung 1 einsscannen S. 251 Dieses Modell macht klar, dass sowohl kognitive als auch Verhaltens-Komponenten bei den sozialen Fertigkeiten beteiligt sind. Die Wechselwirkungen zwischen Motivation, Verhalten, Reaktionen der Umwelt und der Wahrnehmung dieser Vorgänge erscheint plausibel. Allerdings sind die einzelnen Komponenten und die Ursache Wirkungszusammenhänge bisher kaum hinreichend bestimmt. Psychische Störungen, bei denen soziale Situationen häufig defizitär sind: Da bei der Bewältigung sozialer Situationen verschiedene Fertigkeiten erforderlich sind, ( Kontakt herstellen, Zuhören, Rückmeldung geben,...) haben besonders Patienten mit Depressionen, Schizophrenie und Personen mit verschieden neurotischen Störungen Defizite in diesem Bereich. Defizite sozialer Kompetenz können sich auch sekundär bei körperlichen Behinderungen einstellen( also wenn sich Person zurückzieht, weil sie sich schämt, und dadurch immer depressiver wird). 2.4 Kommunikation von Emotionen Emotionen sind zu einem grossen Teil soziale Ereignisse. Bei etwa 80% erinnerter emotionaler Situationen spielen weitgehend kulturabhängig, soziale Ereignisse wie Beziehungen, Geburt, Tod, Interaktion mit Freunden oder Bekannten eine Rolle. Verschiedene Autoren gehen davon aus, dass eine begrenzte Zahl primärer Emotionen Existiert, Dazu gehören meist

6 Perrez & Baumann, Klinische Psychologie 5 Freude Ärger Furcht Überraschung Trauer Abscheu Interesse Scham Aus sozialpsychologischer Sicht sind besonders die unterschiedlichen kommunikativen Funktionen von Bedeutung: 1) Kontrolle emotionalen Ausdrucks: Emotionales Erleben, mimischer Ausdruck und spezifische Aktivierung des autonomen Nervensystems scheinen miteinander gekoppelt zu sein. Beispiel: Personen, die weniger stark Emotionen ausdrücken (weniger Mimik die Stress oder Ärger zeigt, haben stärkere physiologische Reaktionen als Personen, mit deutlicherem nonverbalen Ausdruck. 2)Wirkung von emotionaler Kommunikation: Besonders in Familien mit psychisch erkrankten Mitgliedern hat man sich gefragt, welche Rolle bestimmte emotionale Mitteilungen auf den Erkrankten haben. In diesem Zusammenhang werden 2 Ansätze unterschieden. a)doppel-bindungs-ansatz (Double bind Theory) Der Ansatz wurde vor allem im Zusammenhang mit Schizophrenie untersucht. Nach Bateson, Jackson, Haley und Weakland treten in Familien mit Schizophrenen häufig Situationen auf, in denen auf zwei Ebenen, der inhaltlichen und der Beziehungsebene inkonsistente Botschaften gesendet werden. Dieser Ansatz ist heute nicht mehr vertreten da er nicht nachweisen konnte, dass eine bestimmte Art der Kommunikation zu Schizophrenie führt b)ansätze wie das Konzept der Expressed Emotions(EE) möchten nicht die Entstehung von Schizophrenie erklären, sondern einen Rückfall vorhersagen. Dieser Ansatz ist heute sehr wichtig. Expressed emotion bedeutet, dass der Angehörige sich negativ über den Patienten äussert. Im Camberwell Family Interview wird festgehalten, wie häufig ein Angehöriger über den Patienten "kritische Kommentare", "feindselige Äusserungen" und "emotionale Überbeteiligung" äussert. Um Angehörige als "High EE" oder " Low EE" zu klassifizieren, wird die Anzahl kritischer Äusserungen ermittelt. Ein hohes Mass an "Expressed emotions" bei den Angehörigen von Schizophrenen lässt mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Rückfall erwarten, wenn zusätzlich die Medikation nicht eingehalten wurde. Man vermutet generell, dass eine Vulnerabilität beim Patienten auch nach der Erkrankung fortbesteht. Kommen zusätzlich Stress-Faktoren, auch durch die Art des Zusammenlebens und die Form der Kommunikation in der Familie hinzu, so erhöht sich das Risiko für einen Rückfall. Kausalität bestünde insofern, als die negative Kommunikation dann einen Rückfall fördert, wenn zugleich ungünstige dispositionelle Faktoren gegeben sind. Einen positiven Einfluss auf verschiedene Bereiche körperlicher Gesundheit hat nach Penbaker (1993) die Mitteilung von belastenden Ereignissen. Diese positiven Einflüsse

7 Perrez & Baumann, Klinische Psychologie 6 manifestieren sich in geringeren Arztbesuche, verbesserten Immun-Funktionen und anderen Merkmalen. Die Mitteilungen müssen nicht direkt sein, ein Tagebucheintrag reicht. 3. Soziale Kognition (S. 255) Definition: Mit dem Begriff "soziale Kognition" sind die Denkinhalte gemeint, die sich auf soziale Gegebenheiten beziehen bzw. durch soziale Einflüsse verändert werden. In der Sozialpsychologie werden darunter Phänomene wie soziale Wahrnehmung, Einstellung Werthaltungen und Attribution subsumiert. Wesentliche Kennzeichen der sozialen Wahrnehmung sind die Selektion, d.h. die Auswahl der uns umgebenden Sinnesreize und die Inferenz, d.h. die Schlussfolgerungen, die wir aufgrund von beobachtetem Verhalten treffen und die über die eigentliche Wahrnehmung hinausgehen. 3.1 Labeling-Etikettierung Eine grundsätzliche Frage ist, ob die Selektivität unserer Wahrnehmung verantwortlich dafür ist, dass wir Verhalten als abweichend, gestört oder krank ansehen. Die Labeling Theoire geht davon aus, dass ein grosser Teil abweichenden und auffälligen Verhaltens darauf zurückgeführt werden kann, dass die Gesellschaft das Individuum mit einem Etikett versieht. Die Stigmatisierung führt nach der Labeling Theorie zur Verfestigung der Abweichung bzw. ist sogar für den grössten Teil auffälligen Verhaltens verantwortlich (Szasz, 1960). Durch diese Theorie wurde klar, dass sich Normen für angemessenes Verhalten als psychosoziale und ethische Phänomene entwickeln. Psychische Störungen sind danach weniger als Krankheiten, sondern vielmehr als Lebensproblem zu betrachten und Abnormalität ist im wesentliche fehlgeleitetes Anpassungsverhalten an die Gesellschaft. Labeling Theoretiker unterscheiden zwischen primärer und sekundärer Devianz.(primäre Devianz ist das, was dazu führt, dass die Gesellschaft eine Person mit einem Ettiket versieht, die sekundäre Devianz entwickelt sich aufgrund der devianten Rolle, die das Individuum nach Sicht der Gesellschaft zu spielen hat). Untersuchungen liefern keine schlüssigen Nachweis für die Wirksamkeit der Etikettierung. Auch konnten Untersuchungen den starken kausalen Effekt bei der Entstehung von Devianz nicht überzeugend belegen (solche Effekte habe sich nach Gove (1980) weder bei Alkoholikern, noch bei Delinquenz noch bei psychiatrischen Erkrankungen gezeigt). Nach Gove spielen Zugehörigkeit zur Unterschicht und ähnliches zwar eine Untergeordnete Rolle bei Bewertungen, in der Regel führt aber die Bewertung durch Institutionen (Etikettierung) eher zu eine Besserung der Gesamtsituation. Ausserdem sind abweichende Verhaltensmuster und vermindertes Selbstwertgefühl häufig lange vor einer offiziellen Etikettierung vorhanden. Im Wiederspruch dazu steht das Phänomen der "Selbsterfüllenden Prophezeiung. Danach verändern positive und negative Erwartungshaltungen das eigene Verhalten dem anderen gegenüber. Vorurteile und Stereotype können in der Tat das Verhalten der Person verändern, gegenüber der die Vorurteile bestehen. Die Person verhält sich schliesslcih tatsächlich so, wie "prophezeit" wurde. Labeling Theorie ist heute vor allem wichtig, um die Bedeutung der sozialen Wahrnehmung bei deviantem Verhalten zu verdeutlichen. Zumindest in der Diagnostik spielen diese Prozesse sicher eine Rolle. Ein wesentlicher Beitrag dieser Theorien besteht zweifellos auch darin, dass sie das Problem der sozialen Bewertung von psychopathologischen Phänomenen

8 Perrez & Baumann, Klinische Psychologie 7 und diagnostischen Kategorien aufgezeigt haben. Eine Etikettierung alleine reicht jedoch nicht, um entsprechende Verhaltensänderungen zu bewirken. 3.2 Einstellungen Inwieweit bestimmt Einstellungen oder Einstellungsprozesse als Ursache für Störungen oder Erkrankungen in Frage kommen, kann bisher nur vermutet werden. Copingstrategien zu Bewältigung von Problemen werden z.b. gelernt. Gelernte Einstellungen (z.b. Problembewältigung durch Drogen, die bei Eltern beobachtet wurde) tragen zur Ausformung von dysfunkionalem Verhalten bei. In der Verhaltensanalyse sind diese Einstellungen und Werthaltungen auch als ein Teil der Organismus-Variablen berücksichtigt (SORKC- Modell). Einstellungen dürfen aber nie isoliert betrachtet werden, ihr Einfluss manifestiert sich nur im Zusammenwirken mit anderen Faktoren. Insbesondere die Reaktanz, also die wahrgenommene Einschränkung von individueller Freiheit und die Tendenz des Klienten diese Freiheit wieder herzustellen spielt bei direktiven Therapieformen eine bedeutende Rolle, indem sie den Bemühungen des Therapeuten entgegenwirkt. Die Reaktanz trägt zur Aufrechterhaltung der Störung bei! 3.3 Attriburtions-Theorie-Ursachenzuschreibung Definition Als Attribution oder Kausal-Attribution bezeichnet man den Vorgang, mit dem man dem eigenen und fremden Handeln bestimmte Ursachen oder Gründe zuschreibt (attribuiert). Gegenstand dieser Theorien ist dabei nicht die tatsächliche Ursache einer Handlung, sondern die Vermutungen, Annahmen der Hypothesen, die Individuen über die möglichen Ursachen entwickeln. Verschiedene Autoren gehen davon aus, dass negative oder irrationale Gedanken ursächlich für negative emotionale Zustände und dysfunktionale Verhaltensweisen verantwortlich sind. Falsche Attributionen tragen als zur Entstehung von Störungen bei. Diese Art der Ursachen- Zuschreibung für ein beobachtbares Verhalten -Motivation, Fähigkeit, Schwierigkeit der Situation bzw. Aufgabe oder Zufall -hat durchaus soziale und praktische Implikationen. Man unterscheidet zwischen externaler und internaler Attribution. In der Behandlung von psychischen Störungen unterscheiden sich danach die Erwartungen, die man an die Behandlungsmassnahmen stellt. Bei external attribuierten Ursachen erwartet man, dass nur veränderte Bedingungen oder günstigere äussere Umstände eine Besserung bringen können. Bei internaler Attribution hingegen sollte die Person sich selbst verändern. Insofern beeinflussen Attributionen nicht nur Krankheitsmodelle, sonder auch die Art der Therapeutischen Massnahmen.

9 Perrez & Baumann, Klinische Psychologie 8 Bsp. für ein Modell, dass stark die Attriblutionstheorien einbezieht ist die Theorie der Erlernten Hilflosigkeit von Seligman (Depressionsmodell) Gelernte Hilflosigkeit besteht danach in motivationalen, emotionalen und kognitiven Lern- Defiziten, die aufgrund negativer Erfahrungen in unkontrollierbaren Situationen entstehen. Unkontrollierbarkeit bedeutet, dass eine Kontingenz zwischen eigenem Verhalten und dem Ergebnis einer Situation fehlt bzw. als fehlend wahrgenommen wird. Zwischen der Erfahrung, dass eine Situation nicht kontrollierbar ist und dem Erwartungen hinsichtlich zukünftiger Kontingenzen wirken Attributionen als Mediatoren. Nach diesem Modell werden die für die Depression charakteristischen motivationalen, emotionalen und kognitiven Defizite bereits erzeugt, wenn man jemandem mit einer momentanen Unkontrollierbarkeit konfroniert. Individuen müssen lediglich vermuten, dass auch zukünfige Ergebnisse unkontrollierbar sind, um bei ihnen Hilflosigkeit entstehen zu lassen. Ob die Hilflosigkeits-Symptome generalisieren bzw. sich chronifizieren, hängt von der Art der Kausal-Attribution ab. Depressive tendieren dazu, negative Ergebnisse oder eigene Misserfolge auf internale Faktoren, globale Faktoren und stabile Faktoren zurückzuführen. Erfolge hingegen werden von ihnen als external, spezifisch und instabil attribuiert. Die Kognitive Depressionstheorie von Beck, Rush, Shaw und Emery (1981) hat einen ähnlichen Ansatz. Die Autoren gehen davon aus, dass sich Depressive durch eine negative Triade, d.h. negative Sicht von sich selbst, der Umwelt und der Zukunft auszeichnen. Kognitive Schemata und kognitive Störungen sind nach dieser Theorie verantwortlich für die Entstehung einer Depression. Kognitive Modelle haben vor allem Schwächen, was die Ursache-Wirkungs Beziehungen angeht. Es ist auch unklar, ob bestimmte Phänomene kognitiver Störungen spezifisch für die Depression sind. Ein ätiologisches Modell müsste auch Phänomene der Spontanremission erklären(die meisten Depressiven berichten nach höchstens 6 Monaten von einer signifikanten Besserung!) Gemäss der kognitiven Theorien müssten dagegen die dysfunktionalen kognitiven oder Attributionsstile zu einer Chronifizierung des Zustands führen und eine Spontanremission verhindern. 3.4 Sozial-kognitive Lerntheorie Selbstwahrnehmung und Erwartung hinsichtlich möglicher zukünftiger Ergebnisse des eigenen Handelns sind wesentliche Bestandteile sozial-kognitiver Lerntheorien. Mit diesem Modell lassen sich vor allem Vermeidungs-Verhalten, phobische Reaktionen, sozialer Rückzug und Verhaltensdefizite Analysieren. Das Modell liefert auch Erklärungsmöglichkeiten für die Entstehung zumindest der Aufrechterhaltung von Verhaltensdefiziten. Bandura (1982) entwickelte das Konzept der Selbstwirksamkeitserwartung und das der Ergebniserwartung. Die Ergebniserwartung bezeichnet ein Wissen, dass ein bestimmtes Verhalten den gewünschten Effekt haben wird. Die Wirksamkeitserwartung meint den Grad der Gewissheit mit der man sich imstande sieht ein Verhalten selbst durchzuführen. Beide Erwartungen müssen hinreichend hoch sein, damit ein Verhalten oder eine Handlung gezeigt wird.

10 Perrez & Baumann, Klinische Psychologie 9 Wirksamkeitserwartung Ergebnis-Erwartung Sicheres angemessenes Sozialer Aktivismus Handeln Protest Beschwerde - Selbst-Abwertung Verzweiflung Milieu-Änderung Resignation Apathie Abbildung: Effekte selbst wahrgenommener Ergebnis -und Wiksamkeitserwartung Nur bei hinreichend hoher Ergebnis- und Wirksamkeitserwartung wird angemessenes Verhalten gezeigt. Eine Veränderung der Ergebnis-Erwartung lässt sich durch Modellernen Instruktionen usw. ereichen, d.h. es findet ein Wissenserwerb statt. Die Wirksameits- Erwartung lässt sich nur durch eigenes, gegebenenfalls von aussen unterstütztes Handeln verändern. Modell von Bandura ist ganz gut, für Praktische Problemstellungen, wie die Analyse von sozialer Unsicherheit und Vermeidungsverhalten. Das Konzept ist leicht handhabbar und ist auch gut um Klienten die Entstehung und Aufrechterhaltung von Störungen zu erklären. 4 Folgerungen zur Wirkweise sozialpsychologischer Faktoren Sozialpsychologische Faktoren wirken in seltenen Fällen direkt und als Hauptursache auf eine Störung ein. Meist aber wirken sie im Zusammenspiel mit andern Faktoren indirekt moderierend oder zusätzlich aufrechterhaltend. Es ist besonders schwierig, mit diesen eher einfachen Modellen Erklärungen für komplexe Störungen zu finden. Es ist eine Überforderung von Modellen, die auf allgemeine sozialpsycholgogische Gesetzmässigkeiten im Verhalten und Erleben abzielen. Trotzdem kann man eindeutig sagen, dass Sozialpsychologische Prozesse zur Aufrechterhaltung von Störungen und zum positiven oder negativen Verlauf der Erkrankungen erheblich beitragen Besonders der heuristische Wert der dargestellten Modelle ist hervorzuheben.

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