Stand und Zukunftsorientierung der Kfz-Ausbildung
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- Susanne Keller
- vor 7 Jahren
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1 Befragung der Branchenbetriebe zu Stand und Zukunftsorientierung der Kfz-Ausbildung - Kernergebnisse -
2 Ziele der Untersuchung Ausgangsüberlegung für die Untersuchung ist die Frage, ob sich im Kosten-Nutzen-Vergleich ein Kfz-Betrieb besser stellt, wenn er seinen Nachwuchs selbst ausbildet oder extern auf dem Arbeitsmarkt beschafft. Mittels einer durch den ZDK selbst erstellten Musterkostenrechnung soll die aktuelle Situation der Kosten und Nutzen der Ausbildung erfasst werden. Parallel dazu analysiert das Center of Automotive die qualitativen Aspekte der Kfz-Ausbildung in den Betrieben, um damit Aussagen zu den Erfolgsfaktoren sowie zur Zukunftsfähigkeit zu generieren. Zum einen wird der derzeitig gelebte Stand der Ausbildung in den ausbildenden Betrieben erfasst. Zum anderen wird erhoben, inwiefern die ausbildenden Betriebe bereits auf die zukünftigen Herausforderungen vorbereitet sind, die sich insbesondere durch den demografischen Wandel ergeben. Zudem werden repräsentative Aussagen zum Grad der Zufriedenheit der Kfz-Betriebe mit den technischen/kaufmännischen Auszubildenden sowie den Kosten und Nutzen der Ausbildung erzielt. Dadurch ergeben sich Ansatzpunkte für Optimierungen, etwa aufgrund Unzufriedenheiten mit bestimmten Aspekten der Ausbildung. Betrachtet werden alle Betriebe in Deutschland, die eine Kfz-Ausbildung anbieten. Dies umfasst v.a. die Ausbildungsberufe Kfz-Mechatroniker/in, Kfz-Servicemechaniker/in, Mechaniker/in für Karosserieinstandhaltung, Fahrzeuglackierer/in und Fachkraft Lagerlogistik im technischen sowie Automobil- bzw. Bürokaufmann/frau im kaufmännischen Bereich. Kontaktiert wurden Geschäftsführer sowie Personal- bzw. Ausbildungsverantwortliche der Kfz-Betriebe. FHDW Center of Automotive Prof. Dr. Stefan Bratzel Folie 2
3 Kosten und Nutzen der Ausbildung Die Wahrnehmung der Betriebe zu Kosten und Nutzen von Ausbildung ist ein elementares Kriterium bei der Entscheidung, Ausbildungsplätze anzubieten. Aus diesem Grund wird zunächst einmal diese Wahrnehmung aus Sicht der ausbildenden Betriebe untersucht. Dabei sollen die folgenden Punkte beleuchtet werden: Ab welchem Zeitpunkt lohnt sich die Ausbildung für die Betriebe? Was sind weitere Beweggründen für die Betriebe, Ausbildung anzubieten? Haben sich die Betriebe bereits mit dem demografischen Wandel und dem zu befürchtenden Fachkräftemangel beschäftigt? Wie wird vor diesem Hintergrund die künftige Entwicklung des Ausbildungsangebots aussehen? Welche Gründe können dennoch ausschlaggebend sein für einen eventuellen Ausbildungsstellenabbau? FHDW Center of Automotive Prof. Dr. Stefan Bratzel Folie 3
4 Zeitpunkt der Gewinnerzielung 97% aller befragten Betriebe (technischer und kaufmännischer Bereich) sind der Meinung, dass Ausbildung sich lohnt. Was schätzen Sie, ab welchem Zeitpunkt übersteigt der Nutzen-Aspekt die Ausbildungskosten? 60,0% 50,0% Anteil Befragte 40,0% 30,0% 20,0% technischer Bereich (n = 1.128) 10,0% 0,0% kaufmännischer Bereich (n = 704) im ersten Lahrjahr im zweiten Lehrjahr im dritten Lehrjahr im vierten Lehrjahr (nur technischer Bereich) bei Übernahme des Auszubildenden erst nach der Übernahme überhaupt nicht Technische Ausbildung: Rund die Hälfte sagt aus, dass im dritten Lehrjahr der Nutzen die Kosten übersteigt. Kaufmännischen Ausbildung: hier wird der Nutzen noch höher eingeschätzt, rund 50% der Betriebe sehen bereits im zweiten Jahr die Möglichkeit zur Gewinnerzielung. FHDW Center of Automotive Prof. Dr. Stefan Bratzel Folie 4
5 Weitere Gründe für Ausbildungsplatzangebot (1) Entscheidend sind vorwiegend personalpolitische Beweggründe. Allen voran steht die Nachwuchssicherung. Finanzielle Aspekte treten dabei deutlich in den Hintergrund. Wie wichtig sind die folgenden Gründe für die Entscheidung, Ausbildungsplätze anzubieten? 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% n = unwichtig weniger wichtig wichtig sehr wichtig Sicherung künftiger Mitarbeiter Bessere Kenntnisse selbst ausgebildeter MA Bessere Einschätzbarkeit von Fähigkeiten und Potenzial Bedürfnis, Jugendlichen eine Chance zu geben höhere Unternehmensloyalität Ausb.plätze fördern positives Unternehmensimage Auszubildende rechnen sich Anteil Antworten (Mehrfachantworten möglich) FHDW Center of Automotive Prof. Dr. Stefan Bratzel Folie 5
6 Furcht vor Fachkräftemangel Laut dem Bundesministerium für Bildung und Forschung wird es 2017 bereits 13,8% weniger Schulabgänger geben. Dennoch befürchtet nur rund die Hälfte der Betriebe einen Fachkräftemangel. Befürchten Sie in 5-10 Jahren einen Fachkräftemangel für die Kfz-Branche? 100% Anteil Befragte 80% 60% 40% 20% nein ja nein ja 0% technischer B ereich kaufm ännischer Bereich (n = 1.070) (n = 693) Für den technischen Bereich befürchten rund 60% der befragten Betriebe einen Fachkräftemangel. Im kaufmännischen Bereich erkennen diesen nur 20% der Betriebe. Besonders hoch sind die Nachwuchssorgen in den neuen Bundesländern sowie den Stadtstaaten. FHDW Center of Automotive Prof. Dr. Stefan Bratzel Folie 6
7 Entwicklung des Ausbildungsangebots (1) Trotz aufkeimender Wirtschaftskrise planen 80% der befragten Betriebe, ihr Ausbildungsangebot in den nächsten drei Jahren unverändert aufrecht zu erhalten. Dabei gibt es keine Unterschiede zwischen technischem und kaufmännischem Bereich. Planen Sie eine Erhöhung oder Verminderung der Ausbildungsplätze? Anteil Befragte 100,0% 80,0% 60,0% 40,0% 20,0% Erhöhung Verminderung Keine Änderung 0,0% n = Nur gut 10% planen eine Stellenreduktion im Bereich der Ausbildung. Rund 7% wollen die Zahl der Ausbildungsplätze sogar erhöhen. Stellenerhöhungen haben v.a. Betriebe in Hamburg und Berlin geplant und auch in Sachsen ist die Quote derer leicht erhöht. FHDW Center of Automotive Prof. Dr. Stefan Bratzel Folie 7
8 Entwicklung des Ausbildungsangebots (2) Wenn eine Stellenreduktion geplant ist, so fällt diese weniger gravierend aus. Anteil Befragte 100,0% 80,0% 60,0% 40,0% 20,0% mehr als Wie viele Ausbildungsplätze wollen Sie schaffen bzw. reduzieren? Erhöhung Verminderung Keine Änderung mehr als ,0% Anzahl der Arbeitsplätze, die zusätzlich geschaffen werden (n = 115) n = Anzahl der Arbeitsplätze, die gestrichen werden (n = 206) Rund die Hälfte der Betriebe, die zusätzliche Ausbildungsplätze schaffen wollen, plant zwei oder mehr neue Stellen ein. Eine eventuelle Stellenreduktion fällt nur gering aus: Mit rund 70% plant der überwiegende Teil dieser Betriebe, nur einen Ausbildungsplatz zu streichen. FHDW Center of Automotive Prof. Dr. Stefan Bratzel Folie 8
9 Gründe für Ausbildungsstellenabbau Mehrheitlich machten die Betriebe externe Gründe für den Stellenabbau verantwortlich, ausgelöst durch die Wirtschaftskrise. Daneben werden vor allem die mangelnde Bewerberqualität sowie die hohen Ausbildungskosten angemahnt. Anteil Befragte; Mehrfachantworten möglich Was sind Ihre zwei Hauptgründe für den Ausbildungsstellenabbau? 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% allgemeiner Umsatzrückgang kein Personalbedarf zu hohe Ausbildungskosten mangelnde Qualität der Bewerber keine Zeit, um auszubilden Sonstiges technischer Bereich (n = 128) kaufmännischer Bereich (n = 88) Bei kleineren Firmen ist es eher die mangelnde Bewerberqualität, die zu den Stellenstreichungen führt, bei größeren eher der Umsatzrückgang. Im kaufmännischen Bereich wird offensichtlich sehr bedarfsorientiert ausgebildet. Besteht keine Möglichkeit, die Auszubildenden nach Abschluss zu übernehmen, so werden diese Stellen gestrichen. FHDW Center of Automotive Prof. Dr. Stefan Bratzel Folie 9
10 Zusammenfassung Ausbildung lohnt sich, wie 97% der befragten Betriebe bestätigen. Dabei wird die Rentabilität im Bereich der kaufmännischen Ausbildung noch etwas höher eingeschätzt. Es gibt viele gute Gründe dafür, Ausbildungsplätze anzubieten. Mehrheitlich liegen diese im Bereich der Personalentwicklung: selbst ausgebildete Mitarbeiter sind flexibler und zielgenauer einsetzbar. Am wichtigsten ist jedoch der Wunsch der Nachwuchssicherung. Finanzielle Aspekte spielen bei der Entscheidung, Ausbildungsplätze anzubieten, zunächst keine Rolle. Alarmierend niedrig fällt das Bewusstsein für den drohenden Fachkräftemangel aus: rund die Hälfte der Betriebe hat dieses Problem noch nicht erkannt. Ungeachtet dessen sowie der aufkeimenden Wirtschaftskrise wollen die Kfz-Betriebe das Ausbildungsangebot konstant halten. Eine nennenswerte Stellenreduktion ist nicht geplant. Die Betriebe, die dennoch Ausbildungsplätze abbauen wollen, geben neben konjunkturellen Gründen v.a. die sinkende Bewerberqualität sowie die hohen Ausbildungskosten als Auslöser an. FHDW Center of Automotive Prof. Dr. Stefan Bratzel Folie 10
11 Ausbildungsangebot (1) Im Durchschnitt bietet ein Betrieb 5,6 Ausbildungsplätze an. Davon fallen 3,7 Ausbildungsplätze auf den technischen und 1,9 Ausbildungsplätze auf den kaufmännischen Bereich. Durchschnittliche Anzahl angebotener Ausbildungsplätze, technischer Bereich: Kleine Betriebe (< 20 Vollzeit-Mitarbeiter; n = 607) 1,7 Mittelgroße Betriebe (21-50 Vollzeit-Mitarbeiter; n = 302) 2,4 Große Betriebe (> 51 Vollzeit-Mitarbeiter; n = 314) 9,3 Durchschnitt 3,7 Durchschnittliche Anzahl angebotener Ausbildungsplätze, kaufmännischer Bereich: Kleine Betriebe (< 20 Vollzeit-Mitarbeiter; n = 607) 0,4 Mittelgroße Betriebe (21-50 Vollzeit-Mitarbeiter; n = 302) 1,1 Große Betriebe (> 51 Vollzeit-Mitarbeiter; n = 314) 4,6 Durchschnitt 1,9 FHDW Center of Automotive Prof. Dr. Stefan Bratzel Folie 11
12 Bewerbungseingang Große Betriebe erhalten ca. gleich viel Bewerbungen pro Ausbildungsplatz wie kleine. Im kaufmännischen Bereich liegen die kleinen Betriebe sogar um Nasenlänge vorn. Durchschnittliche Anzahl eingegangener Bewerbungen, technischer Bereich: Kleine Betriebe (< 20 Vollzeit-Mitarbeiter; n = 607) 17,5 10,6 pro Ausb.platz Mittelgroße Betriebe (21-50 Vollzeit-Mitarbeiter; n = 302) 31,7 13,3 pro Ausb.platz Große Betriebe (> 51 Vollzeit-Mitarbeiter; n = 314) 107,6 11,6 pro Ausb.platz Durchschnitt 43,5 11,8 pro Ausb.platz Durchschnittliche Anzahl eingegangener Bewerbungen, kaufmännischer Bereich: Kleine Betriebe (< 20 Vollzeit-Mitarbeiter; n = 607) 9,5 21,5 pro Ausb.platz Mittelgroße Betriebe (21-50 Vollzeit-Mitarbeiter; n = 302) 21,5 20,3 pro Ausb.platz Große Betriebe (> 51 Vollzeit-Mitarbeiter; n = 314) 89,8 19,3 pro Ausb.platz Durchschnitt 35,6 18,6 pro Ausb.platz Generell gehen für kaufmännische Ausbildungsplätze deutlich mehr Bewerbungen pro Ausbildungsplatz ein. Premiummarken erhalten die meisten Bewerbungen (durchschnittlich 21,1 pro Ausbildungsstelle) im kaufmännischen Bereich. Im technischen Bereich haben Importmarken den größten Ansturm auf ihre Ausbildungsplätze zu verbuchen. FHDW Center of Automotive Prof. Dr. Stefan Bratzel Folie 12
13 Nicht besetzte Ausbildungsplätze Über 10% der Betriebe konnten nicht alle Ausbildungsplätze besetzen. Zwei Drittel der nicht besetzten Ausbildungsplätze liegen im technischen Bereich. Anteil Befragte 100% 80% 60% 40% 20% Wurden im Ausbildungsjahr 2008 alle Ausbildungsplätze besetzt? Weiß nicht Nein Ja Kaufm. Bereich Technischer Bereich 0% (n = 203) 1 Besonders hoch ist die Quote nicht besetzter Ausbildungsstellen in Bremen sowie den neuen Bundesländern. Dabei ist keine Korrelation mit der Betriebsgröße feststellbar. FHDW Center of Automotive Prof. Dr. Stefan Bratzel Folie 13
14 Schwierigkeiten bei Bewerberrekrutierung Bereits heute nimmt rund die Hälfte der Kfz-Betriebe die Generierung geeigneter Bewerber als schwierig wahr. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels werden die Schwierigkeiten künftig deutlich zunehmen. Wie schwierig war es im Ausb.jahr 2008, geeignete Bewerber zu finden? 100% Anteil Befragte 80% 60% 40% 20% Schwierig oder sehr schwierig Sehr leicht oder leicht Schwierig oder sehr schwierig Sehr leicht oder leicht 0% technischer Bereich kaufmännischer Bereich (n = 965) (n = 462) Erwartungsgemäß sind Korrelationen mit der Betriebsgröße feststellbar: Die größeren Betriebe empfinden es tendenziell leichter, geeignete Bewerber zu finden. Schwieriger dagegen ist die Rekrutierung geeigneter Bewerber für Betriebe in den neuen Bundesländern. Ebenso tun sich Betriebe mit Handels- oder Serviceverträgen mit Importmarken schwerer. FHDW Center of Automotive Prof. Dr. Stefan Bratzel Folie 14
15 Gründe für schwierige Bewerberrekrutierung Betriebe, denen die Bewerbersuche schwer fällt, machen hauptsächlich die schlechte schulische Vorbildung der Bewerber verantwortlich. Gute Schüler haben aus mehreren Gründen kein Interesse an der Kfz-Ausbildung. 50% Warum ist es schwierig, geeignete Bewerber zu finden? 40% 30% 20% 10% 0% technischer Bereich (n = 1.262) kaufmännischer Bereich (n = 168) Anteil Befragte; max. 3 Antworten möglich schlechte schulische Vorbildung gute Schulabgänger streben höheren Bildungsweg an geeignete Bewerber erstreben besser bezahlte Ausb.berufe zu wenig Interesse an Ausb.berufen der Kfz-Branche schlechtes Image der Kfz-Ausbildungsberufe Fahrwege zu Betrieb bzw. Berufsschule sind zu lang Fabrikat / Automarke gilt als unattraktiv Sonstiges FHDW Center of Automotive Prof. Dr. Stefan Bratzel Folie 15
16 Kanäle zur Bewerberrekrutierung Die Betriebe nehmen eine eher passive Rolle ein: zur Besetzung der Ausbildungsstellen nutzen sie neben Praktika vor allem Mundpropaganda seitens Mitarbeitern und Kunden sowie Initiativbewerbungen. Wie erfolgversprechend sind die folgenden Kanäle im Rahmen der Bewerberrekrutierung? Anteil Antworten sehr erfolgversprechend und erfolgversprechend 100% 80% 60% 40% 20% 0% Praktika Mundpropaganda seitens MA u. Kunden Initiativbewerbungen Infoveranstaltungen Stellenanzeigen Vermittlung durch Arbeitsamt n = 899 Infoveranstaltungen wie bspw. Ausbildungsmessen und Besuche an Schulen, die allgemein als das wichtigste Instrument für die erfolgreiche Nachwuchsgenerierung angesehen werden, werden von den Betrieben eher vernachlässigt. FHDW Center of Automotive Prof. Dr. Stefan Bratzel Folie 16
17 Instrumente zur Bewerberauswahl Bei der Bewerberauswahl werden neben Praktika v.a. klassische Instrumente zu Rate gezogen. Anteil Antworten sehr hilfreich und hilfreich ; Mehrfachantworten möglich 100,0% 80,0% 60,0% 40,0% 20,0% 0,0% Welche Instrumente sind am hilfreichsten bei der Auswahl neuer Auszubildender? persönliches Bewerbungsgespräch Praktikum Durchsicht der Bewerbungsmappe Arbeitsprobe Eignungstest n = Das beliebteste Instrument ist das Vorstellungsgespräch. Auch die Durchsicht der Bewerbungsmappe wird als besonders hilfreich empfunden. FHDW Center of Automotive Prof. Dr. Stefan Bratzel Folie 17
18 Berufsfähigkeit 95% der Befragten sehen die Berufsfähigkeit der Auszubildenden der Kfz-Branche mit Abschluss als voll oder zumindest überwiegend erreicht an. 100,0% Wie schätzen Sie die Berufsfähigkeit der Auszubildenden Ihres Betriebes bei Ausbildungsabschluss ein? 80,0% voll erreicht 60,0% 40,0% überwiegend erreicht überwiegend erreicht 20,0% 0,0% voll erreicht und überwiegend erreicht weniger erreicht und nicht erreicht n = Nur 2 von Betrieben haben die Berufsfähigkeit der Auszubildenden mit nicht erreicht bewertet. FHDW Center of Automotive Prof. Dr. Stefan Bratzel Folie 18
19 Abstimmung mit Bildungsträgern (1) Die Abstimmung zwischen Ausbildungsbetrieb und Bildungsträgern erachten nahezu alle Betriebe als wichtig. Wie wichtig ist die Abstimmung zwischen Betrieb und Bildungsträgern*? Weniger wichtig und unwichtig sehr wichtig wichtig Anteil Befragte wichtig sehr wichtig weniger wichtig unwichtig n = Rund die Hälfte hält die Zusammenarbeit mit den Bildungsträgern sogar für sehr wichtig. Nur 1 von Betrieb hält sie für unwichtig. * z.b. Berufsschule, überbetriebliche Ausbildung, Berufsbildungszentrum FHDW Center of Automotive Prof. Dr. Stefan Bratzel Folie 19
20 Abstimmung mit Bildungsträgern (2) Knapp 30% der befragten Betriebe sind mit der Zusammenarbeit mit ihren zuständigen Bildungsträgern unzufrieden. Wie gut bewerten Sie die Zusammenarbeit Ihres Betriebes mit den Bildungsträgern? 100% 80% Weniger gut und schlecht Anteil Befragte 60% 40% Sehr gut und gut 20% 0% n = FHDW Center of Automotive Prof. Dr. Stefan Bratzel Folie 20
21 Abstimmung mit Bildungsträgern (3) Beim Großteil derer, die die Zusammenarbeit als unzureichend erachten, handelt es sich um kleinere Betriebe. Wie gut bewerten Sie die Zusammenarbeit Ihres Betriebes mit den Bildungsträgern? 100% Große Betriebe Weniger gut (>50 Vollzeit-Mitarbeiter) 80% und schlecht Mittelgroße Betriebe Anteil Befragte 60% 40% Sehr gut und gut (21-50 Vollzeit-Mitarbeiter) Kleine Betriebe 20% (<20 Vollzeit-Mitarbeiter) 0% n = FHDW Center of Automotive Prof. Dr. Stefan Bratzel Folie 21
22 Motivation der Ausbilder Nur rund 15% der befragten Führungskräfte in den Kfz-Betrieben halten ihre Ausbilder für nicht ausreichend motiviert. Anteil Antworten sehr motiviert und motiviert Wie motiviert sind Ihre Mitarbeiter, sich um die Ausbildung zu kümmern? 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% nicht motiviert 30% weniger motiviert 20% motiviert 10% sehr motiviert 0% technischer Bereich kaufmännischer Bereich (n = 1.079) (n = 676) FHDW Center of Automotive Prof. Dr. Stefan Bratzel Folie 22
23 Qualifizierung der Ausbilder Dennoch wünscht sich der Großteil der Betriebe Qualifizierungsmöglichkeiten für Ausbilder sowohl im fachlichen als auch didaktischen Bereich. Wünschen Sie sich mehr Möglichkeiten zur Qualifizierung Ihrer Ausbilder Anteil Befragte 45,0% 40,0% 35,0% 30,0% 25,0% 20,0% 15,0% 10,0% 5,0% 0,0% fachliche Kompetenz hinsichtlich folgender Kompetenzen? didaktische Kompetenz beides es besteht kein weiterer Qualifizierungsbedarf Nur 30% sind der Meinung, dass kein weiterer Qualifizierungsbedarf besteht. technischer Bereich (n = 882) kaufmännischer Bereich (n = 511) Schwerpunktmäßig liegt der Mangel im didaktischen Bereich. FHDW Center of Automotive Prof. Dr. Stefan Bratzel Folie 23
24 Zusammenfassung Aufgrund des demografischen Wandels wird es im Jahr 2017 bereits 13,8% weniger Schulabgänger und somit potentielle Auszubildende geben. Vor allem im technischen Bereich, wo aufgrund des hohen Bedarfs an spezifischer Ausbildung die Möglichkeit zum Quereinstieg aus anderen Berufsgruppen kaum gegeben ist, kann dies zu immensen Nachwuchsproblemen führen. Dennoch befürchtet nur rund die Hälfte der Betriebe einen Fachkräftemangel. Im kaufmännischen Bereich sind es sogar nur 20%. Rund die Hälfte der Probanden nimmt die Bewerberakquise als schwierig oder gar sehr schwierig wahr. Über 10% der Betriebe konnten im Ausbildungsjahr 2008 nicht alle Ausbildungsplätze besetzen. Dies liegt nach eigenen Rechercheergebnissen auch am schlechten Bild, welches die Jugendlichen von den Kfz-Ausbildungsberufen haben. Aus Sicht derjenigen Betriebe, denen die Bewerberakquise schwer fällt, sind hauptsächlich die schlechte schulische Vorbildung der Bewerber bzw. das mangelnde Interesse guter Schulabgänger an einer Kfz- Ausbildung Schuld. Grundsätzlich konnte im Rahmen der Recherchen eine eher passive Vorgehensweise bei der Bewerberrekrutierung beobachtet werden. Hierbei beruft man sich vor allem auf die Vergabe von Praktika, allgemeine Mundpropaganda sowie zufällig eingehende Initiativbewerbungen. Bewerbermessen und Infoveranstaltungen in Schulen, die erfolgreiche Kanäle zur Generierung neuer Interessenten für die Kfz-Ausbildung darstellen könnten, werden hingegen deutlich weniger genutzt. Die Abstimmung zwischen Ausbildungsbetrieb und Bildungsträgern muss weiter ausgebaut werden. 70% der befragten Betriebe wünschen sich Qualifizierungsmaßnahmen für ihre Ausbilder. Nur 30% sehen hier keinen Bedarf. FHDW Center of Automotive Prof. Dr. Stefan Bratzel Folie 24
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