Kompetenzen und Kompetenzdiagnostik am Beispiel smk72
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- Bastian Burgstaller
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1 Kompetenzen und Kompetenzdiagnostik am Beispiel smk72 Dr. Lars Balzer (EHB Zollikofen) Certificate of Advanced Studies (CAS) pädagogische Fördermassnahmen (PFM BL 2)
2 Lernziele Einen kurzen Einblick in die Begriffswelt der Kompetenzen haben Ein Instrument zur Diagnose von Sozial- und Methodenkompetenz kennen lernen Das Verfahren der internetgestützten Selbsteinschätzung mit einer eigenen Klasse durchführen können Lars Balzer 2
3 Übersicht Vorbemerkungen Wie kann man Kompetenz definieren? Wie kann man Kompetenz strukturieren? Methoden und Instrumente zur Erfassung und Diagnose von Kompetenz: Das Beispiel smk72 Abschluss Lars Balzer 3
4 Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer. Sokrates ( v.chr.) Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere Jugend die Männer von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen. Aristoteles ( v.chr.) Lars Balzer 4
5 überfachliche Kompetenz Kommunikationsfähigkeit Leistung Fachkompetenz Performanz Kenntnisse Wissen Qualifikation Sozialkompetenz Reflexivität Selbstständigkeit Kompetenz Fähigkeit Skills Methodenkompetenz Fertigkeit berufliche Kompetenz Lars Balzer 5
6 Fertigkeit: Englisch: skills Eng umgrenzte Verhaltensweisen, zumeist motorischer Art Fertigkeiten werden durch Üben gesichert und automatisiert Bestandteil komplexer Verhaltensabläufe, die keiner Aufmerksamkeit mehr bedürfen Lars Balzer 6
7 Fähigkeit: Englisch: ability Gesamtheit der zum Erbringen einer Leistung notwendigen Bedingungen Durch anlagebedingte Dispositionen beeinflusst Durch Lernprozesse erworben Dazu gehören automatisierte Fertigkeiten Lars Balzer 7
8 Kompetenz: Bewusster Einsatz von Fertigkeiten und Fähigkeiten Bewusstes Umsetzen von statischem Wissen in dynamisches Wissen Deklaratives Wissen wird zu proceduralem Wissen Vorhandensein von Kenntnissen, welche die Voraussetzung für ein adäquates Handeln in bestimmten Situationen bilden Lars Balzer 8
9 Theoretische Vorstellungen Kompetenz = Fachkompetenz (K = FK) Kompetenz = Fachkompetenz + Methodenkompetenz + Sozialkompetenz (+ Personalkompetenz) (K = FK + MK + SK + (PK)) Kompetenz = Verantwortung + ausgeprägte Fähigkeitskonzepte 1bisx (K = VER + Fk 1 + Fk 2 + Fk x ) Kompetenz = Reflexivität + ausgeprägte Fähigkeitskonzepte 1 bis x (K = REF + Fk 1 + Fk 2 + Fk x ) überfachliche Kompetenz = Methodenkompetenz + Sozialkompetenz + Personalkompetenz (ük = MK + SK + PK) Lars Balzer 9
10 Wie kann man Kompetenz noch definieren? 4 Kompetenzklassen über die Zeit eher variabel über die Zeit eher stabil Fachkompetenz Sozialkompetenz Methodenkompetenz Personalkompetenz überfachliche Kompetenz (z.b. Amelang & Bartussek, 2001; Bergmann et al., 2000; Breuer, 2006; Erpenbeck & Heyse, 1999; Frey, 2008; Frey & Balzer, 2005; Oser, 2001, 2004; Roth, 1971; Schwadorf, 2003; Weinert, 1999, 2001; Olbrich, 1989) Lars Balzer 10
11 Kompetenzklasse 1 Fachkompetenzklasse Fähigkeiten erfassen und diagnostizieren Unterricht planen, durchführen, hren, evaluieren Förderprojekte planen, durchführen, hren, evaluieren Fähigkeiten bewerten.. (z.b. Arnold, 2002; Bader, 2000; BWP, 2004) Lars Balzer 11
12 Kompetenzklasse 2 Sozialkompetenzklasse Selbstständigkeit soziale Verantwortung Kooperationsfähigkeit Kommunikationsfähigkeit Konfliktfähigkeit Führungsfähigkeit higkeit situationsgerechtes Auftreten (z.b. Bader, 2002; Halfpap, 1991; Jenewein et al., 2004) Lars Balzer 12
13 Kompetenzklasse 3 Methodenkompetenzklasse Analysefähigkeit Reflexivität zielorientiertes Handeln Flexibilität Arbeitstechniken (z.b. Bader, 1997; Frey, 2007; Frieling, 2001; Metzger, 2004) Lars Balzer 13
14 Kompetenzklasse 4 Personalkompetenzklasse Hilfsbereitschaft Gelassenheit Neugierde Interesse Leistungsmotivation (z.b. Breuer, 2006; Krappmann, 2000; Löwisch, 1995; Seydel, 2003) Lars Balzer 14
15 Und wie passt das trotzdem alles zusammen? Lars Balzer 15
16 von einfachen Strukturierungen Lars Balzer 16
17 aus einem Trainingshandbuch Lars Balzer 17
18 aus einem Trainingshandbuch Lars Balzer 18
19 aus einem Trainingshandbuch Lars Balzer 19
20 FACH- KOMPETENZ METHODEN- KOMPETENZ SOZIAL- KOMPETENZ INDIVIDUAL- KOMPETENZ (Arnold, 1999) Lars Balzer 20
21 Berufliche Kompetenz Fachkompetenz Methodenkompetenz Sozialkompetenz deklaratives, prozedurales und reflexives Wissen Lars Balzer 21
22 Berufliche Kompetenzen Branche und Firma Information, Kommunikation und Administration Wirtschaft und Gesellschaft Muttersprache Fremdsprache Arbeitstechnik zielorientiertes Handeln Objektivität Reflexivität Analysefähigkeit Transfervermögen Flexibilität Problemlösefähigkeit Fachkompetenz Methodenkompetenz Sozialkompetenz Selbstständigkeit Teamfähigkeit Verantwortungsbereitschaft Konfliktfähigkeit Kommunikationsfähigkeit situationsgerechtes Auftreten aus: Frey, Balzer, Renold & Nenniger (2002) Lars Balzer 22
23 Lars Balzer 23
24 über Entwicklungsprozesse Lars Balzer 24
25 Qualität der Kompetenzen Stufe 4: Tüchtiger (proficient) Stufe 3: Kompetenter (competent) Stufe 5: Experte (expert) Stufe 2: Fortgeschrittener (advanced beginner) Stufe 1: Neuling (novice) (Dreyfus & Dreyfus, 1980) Zeitlicher Verlauf der Kompetenzentwicklung Lars Balzer 25
26 SoKo Qualität der Kompetenzen SoKo SaKo SoKo Mündigkeit SaKo SoKo SeKo Mündigkeit SaKo SeKo Mündigkeit SaKo Mündigkeit SeKo SeKo Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Stufe 4 Zeitlicher Verlauf der Kompetenzentwicklung Lars Balzer 26
27 zu komplexeren Wirkgefügen Lars Balzer 27
28 Lars Balzer 28
29 Fachübergreifende Kompetenz FÜK MET.90 M ethodenkompetenz.58 Fachspezifische Kompetenz FSK Sozialkompetenz.90 SOZ Lars Balzer 29
30 MEKO MeKo FAKO SoKo SOKO FaKo PEKO PeKo Lars Balzer 30
31 Fach, Fachkompetenz, Sozial- und Methodenkompetenzen und Lehrer Vorgehensinteresse Klasse Kognitive und Metakognitive Kontrolle Ressourcen Implementation Sequenzierung Autonomie aus: Frey (1999) Lars Balzer 31
32 Und wie diagnostiziert man das? Lars Balzer 32
33 pädagogische Diagnostik Pädagogische Diagnostik...! Lars Balzer 33
34 Pädagogische Diagnostik......ist das systematische Sammeln und Aufbereiten von Informationen mit dem Ziel, Entscheidungen und daraus resultierende Handlungen zu begründen, zu kontrollieren und zu optimieren. Lars Balzer 34
35 Test Zentral für die Diagnostik ist ein Test Aber: Es gibt keine einheitliche Definition von Tests, auch ist die Abgrenzung (wenn überhaupt eine getroffen wird) zu Fragebogen oft unklar (manchmal steht die Bezeichnung Fragebogen in Verbindung mit Persönlichkeitsmerkmalen, während Tests für alle Verfahren Verwendung findet) Lars Balzer 35
36 Allgemeine Kennzeichen von Tests (weitgehend übereinstimmend in Standardlehrbüchern): Standardisierte Bedingungen von Durchführung, Auswertung und Interpretation des Tests (gilt so meist nur für psychometrische Tests) Stichprobe spezifischer Verhaltensweisen (Reaktion auf Items) wird provoziert Die Bewertung der Verhaltensweisen soll Rückschluss auf die Merkmalsausprägung eines oder mehrerer Individuen erlauben Test Lars Balzer 36
37 Oft zitiert werden Lienert & Raatz Ein Test ist ein wissenschaftliches Routineverfahren zur Untersuchung eines oder mehrerer empirisch abgrenzbarer Persönlichkeitsmerkmale mit dem Ziel einer möglichst quantitativen Aussage über den relativen Grad der individuellen Merkmalsausprägung (Lienert & Raatz, 1994, S.1) Test Lars Balzer 37
38 E. IV E. III E. II E. I (Frey, 2004) Lars Balzer 38
39 Das Beispiel smk72 Kurz-Factsheet smk72 Selbsteinschätzungsverfahren von Sozial- und Methodenkompetenzen durch Bewertung von Aussagesätzen (6 stufige Likertskalen) 72 Items zu Sozial- und Methodenkompetenzen, weitere 31 zu Personalkompetenzen, insgesamt 17 Dimensionen Internetgestützte Abwicklung Auswertung und Rückmeldung in realtime Empirie-gestützte Grundlage für ein Klassenscreening und individuelle Fördergespräche Gute Erfüllung der Testgütekriterien der klassischen Testtheorie Lars Balzer 39
40 pädagogische Diagnostik Das Beispiel smk72 Kontakt: Lars Balzer 40
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