Verwaltungsdoppik oder Kameralistik ein Vergleich. Wissenschaftlicher Vortrag, Kammerrechtstag, Düsseldorf, Gliederung
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- Christin Krämer
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1 Verwaltungsdoppik oder Kameralistik ein Vergleich Wissenschaftlicher Vortrag, Kammerrechtstag, Düsseldorf, Gliederung I. Einleitung 1. Grund und Zweck des Rechnungswesens für die Kammern 2. Betriebliches Rechnungswesen 3. Öffentliches Rechnungswesen 4. Unterschiedliche Rechnungsstile II. Rechtsgrundlagen 1. Anwendungsbereich des staatlichen Haushaltsrechts 2. Ausnahmevorbehalte 3. Zwischenergebnis III. Rechnungsinhalte von Kameralistik und Doppik IV. Rechnungsstile von Kameralistik und Doppik 1. Doppischer Rechnungsstil 2. Kameralistischer Rechnungsstil 3. Vergleich der Rechnungsstile 4. Zwischenergebnis V. Schwachstellen der geltenden Verwaltungsbuchführung 1. Zahlungsbuchführung 2. Haushaltsrechnung im engeren Sinne 3. Kassenabschluss, Haushaltsabschluss, Finanzierungsrechnung 4. Vermögens- und Schuldennachweis 5. Keine Abbildung von Zukunftsbelastungen, Werteverzehr oder Kosten 6. Zwischenergebnis VI. Einführung einer spezifischen Verwaltungsdoppik 1. Strukturunterschiede zwischen den Kammern und der Privatwirtschaft 2. Konzept der Verwaltungsdoppik Dreikomponentenmodell 3. Kosten- und Leistungsrechnung VII. Zusammenfassende Thesen Schematische Übersichten auf den folgenden Seiten
2 Schema des kameralistischen Rechengerüstes Seitenbezeichnung Spaltenbezeichnung Spalteninhalt in der Horizontalen (Bestandskonten außer Kasse) Spalteninhalt in der Vertikalen Reste-Soll (RS) Einnahmen (links) bzw. Ausgaben (rechts) Laufendes Soll (LS) Ist (I) Rest (R) Anfangsbestand Zugang Abgang Endbestand Eröffnungsbilanzkonto Aktiva auf der Einnahmen-, Passiva auf der Ausgabenseite der Aktivbestände auf der Einnamensseite der Passivbestände auf der Ausgabenseite Erträge auf der Einnahmen-, Aufwendungen auf der Ausgabenseite Kassenkonto Zugänge auf der Einnahmen-, Abgänge auf der Ausgabenseite (teilweise) Erfolgskonto Schlussbilanzkonto Aktiva auf der Einnahmen-, Passiva auf der Ausgabenseite Auszug aus: K. Oettle, Kameralistik, in: K. Chmielewicz/M. Schweitzer (Hrsg.), Handwörterbuch des Rechnungswesens (HWR), 3. Aufl. 1993, Sp. 1049/1050, Abb. 1
3 Kameralistisches Konto: erfolgsunwirksame Buchungen Beispiel: Konto aufgenommene Darlehen" Einnahmen RS LS I R Ausgaben RS LS I R (2) Anspruch auf Darlehensvalutierung 100 (1) Anfangsbestand 500 (2) Darlehensvalutierung 100 (2) Darlehensaufnahme 100 (3) Tilgung 50 (4) Endbestand 550 Summe Summe (Jede eingeklammerte Ziffer bezeichnet einen Rechnungsfall, der eine oder mehrere Eintragungen erfordert.) Auszug aus: K. Oettle, Kameralistik, in: K. Chmielewicz/M. Schweitzer (Hrsg.), Handwörterbuch des Rechnungswesens (HWR), 3. Aufl. 1993, Sp. 1051, Abb. 2.
4 Kameralistisches Konto: erfolgsunwirksame Buchungen Beispiel: Darlehensaufnahme Konto aufgenommene Darlehen" (1) Anspruch auf Darlehensvalutierung Einnahmen Ausgaben RS LS I R RS LS I R 100 Anfangsbestand (2) Darlehensaufnahme (3) Darlehensvalutierung 100 Endbestand Summe Summe Auszug aus: K. Oettle, Kameralistik, in: K. Chmielewicz/M. Schweitzer (Hrsg.), Handwörterbuch des Rechnungswesens (HWR), 3. Aufl. 1993, Sp. 1051, Abb. 2.
5 Kameralistisches Konto: Erfolgskonto Beispiel: Konto Ertragsforderungen und der Aufwandsschulden Einnahmen RS LS I R Ausgaben RS LS I R (1) Anfangsbestand an Ertragsforderungen (3) neue Ansprüche auf Leistungsentgelte der Abgaben 0 (2) Anfangsbestand an Aufwandsschulden 100 (4) Baraufwand (5) Zahlungen 90 (7) Endbestand 0 (6) Endbestand 10 (8) Gewinn bzw. Überschuss Summe Summe (Jede eingeklammerte Ziffer bezeichnet einen Rechnungsfall, der eine oder mehrere Eintragungen erfordert.) Auszug aus: K. Oettle, Kameralistik, in: K. Chmielewicz/M. Schweitzer (Hrsg.), Handwörterbuch des Rechnungswesens (HWR), 3. Aufl. 1993, Sp. 1051, Abb. 3.
6 Kameralistisches Konto: erfolgswirksame Buchungen Beispiel: Warenumsatz Konto Ertragsforderungen und Aufwandsschulden Einnahmen Ausgaben Einnahmen RS LS I R RS LS I R Anfangsbestand an Forderungen Anfangsbestand an Verbindlichkeiten (2a) Forderungen 100 (1) Wareneinkauf (2b) Erfüllung = Zahlung 90 Endbestand 10 (2c) Endbestand 10 Gewinn 20 Summe Summe Auszug aus: K. Oettle, Kameralistik, in: K. Chmielewicz/M. Schweitzer (Hrsg.), Handwörterbuch des Rechnungswesens (HWR), 3. Aufl. 1993, Sp. 1051, Abb. 3.
7 Kameralistisches Konto Einnahmen RS LS I R Ausgaben RS LS I R Summe Summe
8 Kameralistisches Konto Einnahmen Ausgaben Reste- Soll (RS) Laufd. Soll (LS) Ist (I) Rest (R) Reste- Soll (RS) Laufd. Soll (LS) Ist (I) Rest (R)
9 Ergebnisrechnung + Erträge aus Steuern, Mitgliedsbeiträgen u.dgl. + Erträge aus entgeltlich abgegebenen Leistungen (Gebührenerträge) + Finanzierungsbeiträge, z.b. Zuweisungen und Zuschüsse (soweit nicht zur Finanzierung von Investitionen bestimmt) + Finanzerträge = ordentliche Erträge./. Personalaufwendungen (einschl. Aufwendungen für Altersversorgung)./. Materialaufwendungen./. Abschreibungen./. Zinsaufwendungen./. Transferaufwendungen = ordentliches Ergebnis + außerordentliches Ergebnis = = Gesamtergebnis + außerordentliche Erträge (z.b. aus Veräußerungen./. außerordentlicher Aufwand Schema nach E. Buschor/K. Lüder, Thesen zur künftigen Gestaltung des öffentlichen Rechnungswesens, in: K. Lüder (Hrsg.), Öffentliches Rechnungswesen 2000, 1994, S. 163 (167).
10 Aktiva abnutzbares Sachanlagevermögen (insb. Infrastrukturvermögen) Vorratsvermögen Forderungen liquide Mittel nicht abnutzbares Sachanlagevermögen Darlehen und Finanzanlagen Vermögensrechnung Passiva Reinvermögen (Saldo) Verbindlichkeiten aus Leistungen und Transfers Rückstellungen Geldschulden Schema nach E. Buschor/K. Lüder, Thesen zur künftigen Gestaltung des öffentlichen Rechnungswesens, in: K. Lüder (Hrsg.), Öffentliches Rechnungswesen 2000, 1994, S. 163 (167).
11 Finanzierungsrechnung Ausgangsgröße: Gesamtergebnis aus Ergebnisrechnung + nicht zahlungswirksame Aufwendungen (z.b. Abschreibungen)./. nicht zahlungswirksame Erträge (z.b. Zuschreibungen) = Cash Flow I + nicht ergebniswirksame Einzahlungen mit Ausnahme von Krediten (z.b. Begleichung von Forderungen)./. nicht ergebniswirksame Auszahlungen, soweit nicht Kredite oder Investitionen (z.b. Begleichung von Transferverbindlichkeiten)./. Änderung des Bestandes an liquiden Mitteln = Finanzierungssaldo vor Investitionen (Cash Flow II)./. Auszahlungen für Sach- und Finanzinvestitionen = Finanzierungssaldo (Finanzmittelüberschuss/ Fremdfinanzierungsbedarf) Schema nach E. Buschor/K. Lüder, Thesen zur künftigen Gestaltung des öffentlichen Rechnungswesens, in: K. Lüder (Hrsg.), Öffentliches Rechnungswesen 2000, 1994, S. 163 (169).
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