Arbeitsbedingte Belastungen Entwicklung, Ursachen und Handlungsstrategien
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- Wilhelm Holzmann
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1 Bernhard Badura, Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften Arbeitsbedingte Belastungen Entwicklung, Ursachen und Handlungsstrategien Vom sorglosen zum achtsamen Umgang mit Gesundheit Frankfurt, Prof. Dr. Bernhard Badura
2 Bernhard Badura, Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften Länder mit der höchsten Lebenserwartung Rang Land Lebenserwartung in Jahren Rang Land Lebenserwartung in Jahren 1 Monaco Sweden Macau Switzerland Japan Israel Singapore Iceland San Marino Anguilla Andorra Netherlands Guernsey Bermuda Hong Kong Cayman Islands Australia Isle of Man Italy New Zealand Liechtenstein Ireland Canada Norway Jersey Germany France Jordan Spain United Kingdom Quelle: The World Factbook CIA 2012
3 Bernhard Badura, Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften Beschwerdefreie Lebenserwartung (HLY - Healthy life years)
4 Zunehmende Diskrepanz zwischen Belastungen und Belastbarkeit Globalisierung: Die Belastungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen zu. Alterung der Belegschaften: Ihre Belastbarkeit nimmt ab durch zunehmende Beeinträchtigungen und chronische Krankheiten. 4
5 Neuordnung der Prioritäten Eigentümer Kunden Unternehmensführung Öffentlichkeit Mitarbeiter 5
6 Archimedischer Punkt: die psychische Gesundheit Persönliches Arbeitsverhalten Konzentration Gedächtnisleistung Motivation, Energie Kreativität Biologie Immunsystem Herz-Kreislauf-System Neurogenese Psychische Gesundheit Stress / Wohlbefinden angespannt / entspannt gereizt / locker erschöpft / energiegeladen unglücklich / glücklich ängstlich / zuversichtlich Zwischenmenschliches Arbeitsverhalten Begeisterungsfähigkeit Vertrauen Empathie Gesundheitsverhalten Bewegung Ernährung Tabak Alkohol etc. 6
7 Aufgaben für die Betriebliche Gesundheitspolitik Neben Absentismus wird Präsentismus zum zentralen Motiv Betrieblichen Gesundheitsmanagements neben verhaltensbedingten und arbeitsbedingten Risiken rückt der Risikofaktor Organisation ins Zentrum 7
8 Bernhard Badura, Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften Kennzahl Fehlzeiten ( Absentismus ) Stärken: leicht verfügbar Fieberthermometerfunktion Schwächen: keine verlässliche Information über den tatsächlichen Gesundheitszustand der abwesenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (GKV-Statistik) keine Informationen über Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft der Anwesenden ( Präsentismus ) Bloße Anwesenheit schafft keine Werte 8
9 Kostenfaktor Präsentismus Baase kommt in ihrer gut dokumentierten Studie an Beschäftigten der Firma Dow Chemical zu dem Ergebnis, dass dem Unternehmen jährlich pro Beschäftigten 661 $ bedingt durch Fehlzeiten, 2278 $ bedingt durch medizinische Behandlungen 6771 $ bedingt durch eingeschränkte Arbeitsfähigkeit (Präsentismus) an Kosten entstehen (Baase 2007) 9
10 Bernhard Badura, Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften Kosten chronischer Krankheiten Chronische Krankheit Durchschnittliche Kosten (in US-Dollar) durch Medizinische Behandlung Absentismus Präsentismus insgesamt Allergie Arthritis Asthma Rücken- /Nackenschmerzen Atemwegserkrankungen Depressionen Diabetes Herz-Kreislauf-Erkankungen Migräne/ chronische Kopfschmerzen Magen-Darm-Beschwerden Quelle: Baase (2006) 10
11 Bernhard Badura, Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften Depressionen, Angstzustände und emotionaler Stress führten zu den höchsten Beeinträchtigungen der Arbeitsfähigkeit, aber auch Migräne und Kopfschmerzen[ ]. (Baase 2007) 11
12 Bernhard Badura, Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften Depressionen, Angstzustände und emotionaler Stress führten zu den höchsten Beeinträchti-gungen der Arbeitsfähigkeit, aber auch Migräne und Kopfschmerzen[ ]. Baase
13 Bernhard Badura, Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften Ergebnisse der Gesundheits- Befragung bei Unilever 1. Die Vitalität der Unilever-Mitarbeiter/innen in Deutschland liegt unter dem deutschen Bundesdurchschnitt. 2. Business Case: Unilever verliert 21 Tage pro Mitarbeiter/in und Jahr (ca. 10% der Jahresarbeitszeit) durch Absentismus und Präsentismus, wobei das Verhältnis 1:3 ist. Kosten (1Tag 250 ): ca. 7 Mio. 3. Stress, Schlaf und Depression sind die Hauptthemen. Rückenschmerzen und Gelenkschmerzen das zweitwichtigste Handlungsfeld. 13
14 Bernhard Badura, Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften Eisbergmodell im Berichtswesen Absentismus Fehlzeiten entfallene Arbeitsleistung körperliche emotionale kognitive motivationale Beeinträchtigungen verminderte Arbeitsleistung Präsentismus psychische und körperliche Erkrankungen 14
15 Risikofaktor Organisation Wie viel ihrer begrenzten psychischen Energien müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Bewältigung interner organisationsbedingter Risiken aufbringen? Wie viel verbleibt ihnen zur Bewältigung ihres Kerngeschäftes: der Befriedigung von Kundenbedürfnissen? 15
16 Prozessmodell Führungsprozesse Kundenanforderungen KERNPROZESSE Kundenzufriedenheit Unterstützungsprozesse (z.b. Qualitäts- und Gesundheitsmanagement) 16
17 Risikofaktor Organisation Methodik: Arbeitssituationsanalyse N = 1017, Quelle: Bartsch N, Maier F, Pedal W (2012): Präv Gesundheitsf 2012/7: S.63 17
18 Die Interaktion mit einem Vorgesetzten führte in neun von zehn Fällen zu negativen Gefühlen wie Frustration, Enttäuschung, Ärger, Traurigkeit, Widerwillen oder Kränkung. Sie waren häufiger der Grund für Stress als die Gäste, Arbeitsdruck, Vorschriften oder persönliche Probleme (Golman et al. 2003, S.32) 18
19 Korrelationsanalysen zum psychischen Wohlbefinden Quelle: Rixgens/Badura (2012) 19
20 Bernhard Badura, Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 20
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