AMAG.A.P. bei Erdäpfel
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- Daniela Schmid
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1 AMAG.A.P. bei Erdäpfel Erdäpfelfachtag Stefan Kunze 02. März 2015 Bis 31. Dezember 2014 Als Mindestanforderung der AMAG.A.P. Richtlinie galten die Maßnahmen zur Integrierten Produktion im Rahmen des ÖPUL Programmes Regelungen unter anderem zu: Düngung Pflanzenschutz (u.a. IP-Mittelliste) Fruchtfolge Schulung und Weiterbildung = GLOBALG.A.P. + nationale Integrierte Produktion (ÖPUL) Seite 1
2 Auswirkungen EU-weite Harmonisierung der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln und damit zukünftige Einschränkung vieler Wirkstoffe (ab ) endete auch die Integrierte Produktion im ÖPUL Programm BMLFUW hat keinen Vertrag mehr mit AGES zur Erstellung einer IP- Positivliste zur Verwendung der Pflanzenschutzmittel Keine Einschränkung der Mittelauswahl und keine weiteren Restriktionen (z.b. Anwendungsbestimmungen) seitens des Gesetzgebers (aber viele Restriktionen seitens LEH) Damit fehlen wichtige Inhalte, welche für das AMA-Gütesiegel einen Mehrwert darstellten, ebenso wie für die GLOBALG.A.P. Anerkennung - Eckpunkte der Neuregelung Die Arbeitsgruppe zum Erstellen der neuen Anforderungen hatte folgende Zielsetzungen: Um den Konsumentenwünschen bzgl. einer nachhaltigen Landwirtschaft Rechnung tragen zu können, sind Bestimmungen für eine naturnahe Erzeugung in der Richtlinie beizubehalten Branchenlösungen im AMA-Gütesiegel-Programm aufrecht zu erhalten (auch im Zusammenhang mit der Richtlinie 2009/128/EG Anhang III) GLOBALG.A.P. Anerkennung auch für künftige Versionen zu sichern = Übernahme der zielführenden ÖPUL IP Maßnahmen Seite 2
3 Exkurs Richtlinienentwicklung Arbeitsgruppe Fachgremium Konzeptentwicklung, Richtlinienausarbeitung etc. Produktbereich Teilnehmer am Programm (LW, Vermarkter, LEH) Beschluss spez. Teil der Richtlinie BMLFUW Genehmigung EU Notifizierung AMAG.A.P Neu DÜNGUNG NEU! Die Phosphor Mineraldüngung hat im Durchschnitt einer Fruchtfolge nach den Richtlinien für die Sachgerechte Düngung idgf zu erfolgen. Die Grundbodenuntersuchung darf nicht älter als 6 hre sein und muss eine Überprüfung hinsichtlich des ph-wertes sowie des Phosphor- und Kalium-Gehaltes umfassen. Seite 3
4 AMAG.A.P Neu SAATGUT, PFLANZENSCHUTZ Es muss jährlich zumindest 15% zertifiziertes Pflanzgut verwendet werden. NEU! Für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln gilt die nationale Zulassung. Pflanzenschutzmittelzulassung Huber Bettina Seite 4
5 AMAG.A.P Neu SCHULUNG UND WEITERBILDUNG Wie bisher müssen alle 18 Monate entsprechende Lehrgänge besucht werden. Diese sollen den Geltungsbereich der AMAG.A.P. Richtlinie abdecken. Inhalt der schriftlichen Bestätigung dazu präzisiert. AMAG.A.P. - bisher schon geregelt Stickstoffdüngung nach Richtlinien für die Sachgerechte Düngung Mindestens 4-jährige Fruchtfolge (eine 3-jährige nur in Verbindung mit nemathodenresistenten Sorte) Eventuelle Keimhemmung dokumentieren Seite 5
6 Beschluss im Fachgremium 2015 Neu - Vorgehensweise Die neuen Anforderungen wurden mit der jährlichen AMAG.A.P. Aussendung verschickt (KW 3,4) Die Anforderungen werden bei der nächsten AMAG.A.P. Richtlinienversion mit der neuen GLOBALG.A.P. Version 5.0 abgeglichen und in die jeweiligen Kapitel eingearbeitet GLOBALG.A.P. Version 5.0 Seite 6
7 Hygiene - gesetzliche Grundlagen Hygiene VO 852/2004 Anhang 1 Allgemeine Hygienevorschriften für Lebensmittelunternehmer in der Primärproduktion, z.b. Beförderung, Lagerung, Behandlung von Primärerzeugnissen Reinigung von Transportbehältern, Fahrzeugen Korrekte Verwendung von Pestiziden, Bioziden Hygiene neues Merkblatt online Link: Qualität & Sicherheit AMA-Gütesiegel Landwirte - Obst, Gemüse und Speiseerdäpfel 3.Teil Eigenkontrollsystem und Dokumentation im Sinne von HACCP 2.Teil Gute Hygienepraxis setzt sich zusammen aus: Personalhygiene Betriebshygiene Prozesshygiene 1.Teil Ausstattung, Räumlichkeiten, Equipment und Gerätschaften (inkl. Erntemaschinen) müssen für den Verwendungszweck geeignet sein Seite 7
8 3. Teil Gefahrenanalyse Art der Gefahr Gefahr Biologisch Mikroorgansimen*:pathogene Bakterien, Viren, Parasiten, Schimmelpilz etc. Ursache Wasser, Boden, Gegenstände, Mensch, Schädlinge, Nagetiere, Insekten, Haustiere etc. Chemisch Physikalisch Mykotoxine, Allergene, toxische Metalle, Weichmacher, Schwermetalle, Öle etc. Fremdkörper: Holzteile, Eisenspäne, Glassplitter, Schmuckteile, lose Schrauben, etc.), Deckenpartikel, Kunststoffe, Steine etc. Rückstände von Reinigungs-, Desinfektions-, Dünge-, Pflanzenschutz- und Schmiermittel, Sellerie, Verpackungsmaterial etc. Maschinen, Geräte, Mitarbeiter, Leuchtstoffröhre, Fensterscheiben, Verpackungsmaterial, Trinkflaschen, Abfälle etc. 3. Teil Gefahrenanalyse Hygiene - Gefahr und Risiko Die Gefahr ist ein biologisches, chemisches oder physikalisches Agens ( das Wirkende ) in einem Lebensmittel oder ein Zustand eines Lebensmittels, der eine Gesundheitsbeeinträchtigung verursachen kann. Das Risiko ist die Wahrscheinlichkeit, dass aus der Gefahr tatsächlich ein Schaden entstehen kann. (Schadensausmaß + Eintrittswahrscheinlichkeit) Seite 8
9 3. Teil Gefahrenanalyse, Beispiel AMAG.A.P. Produktionsbereich Gefahr Beschreibung/Ursache Ernte Kontamination mit Krankheitserreg ern (Bakterien, Viren, Schimmelpilze, Parasiten etc.) Produktkontakt mit verschmutztem Wasser z.b. bei Bewässerung, Zubereitung von Spritzbrühen etc.? verschmutzte Maschinen, Ausrüstungen mit Bodenresten, Schädlingen, Schädlingskot etc.? Personal als Überträger - mangelnde persönliche Hygiene, ansteckende Krankheiten, fehlende sanitäre Einrichtungen (Toilette, Waschmöglichkeit)? Physikalische Kontamination Fremdkörper Erntearbeiten bei zu nassem (Boden, Steine, Wetter? Holzstücke etc.) Gefahr J/N Nein Maßnahme/Verfahren des Betriebes Erdäpfel kommen nicht in direkten Kontakt mit Gießwasser. Erdäpfel werden bei Zubereitung immer gekocht. Erntemaschinen werden vor Einsatz gereinigt. Bei der Personalhygieneschulung wurde auf die wichtigsten Gefahren aufmerksam gemacht. Ernte wird bei zu feuchten Böden nicht durchgeführt werden. 3. Teil Gefahrenanalyse, Beispiel AMAG.A.P. Produktionsbereich Gefahr Beschreibung/Ursache Ernte und Transport Rückstände v. Chemikalien (Dünger, Pestizide, Öl, Schmiere, Hydraulikflüssigkeit, Treibstoffe etc.) Fremdkörper (Erde, Steine, Holzstücke, Abfälle etc.) undichte Leitungen, Rohre etc.? Anwendung von nicht für Lebensmittel geeigneten Reinigungsmitteln? Dünger, Pestizide, Öl etc. in Ernte- bzw. Transportbehältern? verschmutzte Erntegeräte und Transportkisten? Gefahr J/N Maßnahme/Verfahren des Betriebes Erntemaschinen werden vor Einsatz dahingehend überprüft. Reinigungsmittel lebensmittelecht Sämtliche für den Transport verwendete Behältnisse werden vor Einsatz gereinigt. Rückstandsanalyse! Sämtliche für den Transport verwendete Behältnisse werden vor Einsatz gereinigt. Seite 9
10 Hygiene - Zusammenfassung Die wichtigsten Gefahren am Betrieb erkennen, einstufen und im Griff haben! Gefahrenanalysen zur Absicherung der eigenen Sorgfaltspflicht im Rahmen der Produkthaftung Verantwortung für die Lebensmittelsicherheit Qualitätsmanagement: Vorbeugen ist besser als heilen! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Seite 10
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