Trigonometrie. In der Abbildung: der Winkel 120 (Gradenmaß) ist 2π = 2π (Bogenmaß).
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- Wolfgang Hartmann
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1 Trigonometrie. Winkel: Gradmaß oder Bogenmaß In der Schule lernt man, dass Winkel im Gradmass, also als Zahlen zwischen 0 und 60 Grad angegeben werden. In der Mathematik arbeitet man lieber mit dem Bogenmaß, das eine reelle Zahl ist. Betrachtet man einen Kreis mit Radius, so ist sein Umfang gleich. Wenn wir einen Winkel betrachten, dessen Scheitelpunkt der Mittelpunkt des Kreises ist, dann ist der Winkel zur Länge des entsprechenden Bogens direkt proportional. Wenn G das Gradmaß ist und L die Länge des Bogens, dann ist: G 60 = B Diese Proportionalität erlaubt die Umrechnung von Gradmass in Bogenmass (besser diese Proportionalität verstehen als auswendig lernen). Beispiele: Der Vollwinkel ist 60, der gestreckte Winkel ist 80 π, der rechte winkel 90 π, die Winkel eines gleichseitgen Dreiecks sind 60 π. In der Abbildung: der Winkel 0 (Gradenmaß) ist = (Bogenmaß). R R. Trigonometrie In einem rechtwinkligen Dreieck mit Katheten a, b und Hypothenuse c gilt der Satz von Pythagoras: a + b = c.
2 B a β c C γ b Seien α, β, γ die Winkel, welche sich gegenüber der Strecken a, c, b befinden. Man definiert Sinus und Kosinus als Gegenkathete des Winkels Sinus eines Winkels = Hypotenuse Ankathete des Winkels Kosinus eines Winkels = Hypotenuse Tangens eines Winkels = Sinus Gegenkathete des Winkels = Kosinus Ankathete des Winkels Und dann: a b = sin(α) = cos(β) = sin(β) = cos(α) c c a b = tan(α) b a = tan(β) Zusätzliche Anmerkung: aus dem Satz von Pythagoras (a +b = c ) folgt sin (α)+ cos (α) = : einfach algebraisch umformen. Wenn man mit rechtwinkligen Dreiecken umgehen kann, kann man auch allgemeine Dreiecke betrachten (die Höhe erlaubt ein Dreieck durch zwei rechtwinklige Dreiecke zu beschreiben). Und wenn man mit Dreiecken umgehen kann, kann man auch Quadrate, Rechtecke, Rauten, Parallelogramme und allgemeiner Polygone betrachten. Am besten ein Problem in einfachere Probleme zerlegen.. Winkel in R Die Konvention ist: Drehungen im Gegenuhrzeigersinn entsprechen positiven Winkeln und Drehungen im Uhrzeigersinn entsprechen negativen Winkeln. Ein Winkel in R beschreibt die Drehung eines Rads: Drehung, 8π 4 Drehungen, π eineinhalb Drehungen, Drehung in Uhrzeigersinn. Vielfache von entsprechen vollen Drehungen (d.h. derselben Ausrichtung des Rads). Man identifiziert oft 0 8π, π π 7π α A
3 Beispiele: π π, π π. Beispiel mit der Uhr: Sagen wir z.b., dass jetzt es :00 Uhr ist. Wieviel Uhr wird es in Minuten sein? /60 = 5, also = also wir müssen 5 Stunden addieren (7 Uhr) und dann noch Minuten addieren, d.h. es wird 7 : Uhr sein. Die Lage des Minutenzeigers wird sich um Minuten ändern, d.h. wird im Uhrzeigersinn mit Winkel G B gedreht, wobei 60 = G 60 = B d.h. G = 7, B = π (mit negativem Vorzeichen, da die Drehung im Uhrzeigersinn 5 ist). Trotzdem wird sich der Minutenzeiger mehr bewegt haben, und zwar hat die Drehung den Winkel 0π + = 5 π (mit negativem Vorzeichen, da die Drehung im 5 5 Uhrzeigersinn ist). 4. Die geometrische Definition der Sinusfunktion und der Kosinusfunktion y P = (cos α, sin α) α cos α sin α x Nehmen wir den Einheitskreis in der Ebene, mit Basispunkt (, 0). Dann können wir einen Winkel α in [0, ) durch einen zweiten Punkt P = (x P, y P ) auf dem Einheitskreis beschreiben: die Winkel ist der mit Bogenlänge α, also mit dem Bogen zwischen (, 0) und P im Gegenuhrzeigersinn. Der Punkt P liegt auf der Einheitskreis x + y = also gilt x P + y P =. Ausserdem gelten x P y P (diese folgen aus der Gleichung, aber sind auch graphisch klar).
4 4 Eine Definition für Sinus und Kosinus ist dann: sin : [0, ) [, ] sin(α) = y P cos : [0, ) [, ] cos(α) = x P Also ist für einen Winkel α der entsprechende Punkt auf dem Einheitskreis P = (cos(α), sin(α)). Wir haben (, 4 = 6, 8): y = sin(x) y = cos(x) Man betrachtet die Fortsetzung der obigen Funktionen auf R: der Graph wiederholt sich periodisch sin : R [, ] cos : R [, ] Diese Definition mittels eines Punktes auf dem Einheitskreis, bzw. in dem man obige Graphen anschaut, erlaubt leicht, die folgenden Gleichungen zu verstehen: cos( x) = cos(x) sin( x) = sin(x) cos(x + π) = cos(x)
5 5 sin(x + π) = sin(x) cos(π x) = cos(x) sin(π x) = sin(x) Insbesondere ist die Sinusfunktion ungerade und die Kosinusfunktion gerade. Es gibt viele weitere trigonometrische Formeln (siehe Formelsammlungen). Wichtig ist vor allem die schon erwähnte Formel: cos (x) + sin (x) = die ermöglicht, die eine Funktion aus der anderen (bis auf das Vorzeichen) zu berechnen und cos(x) = sin(x + π ) d.h. der eine Graph ist einfach eine Translation des anderen. Die Funktionen Sinus und Kosinus sind periodisch mit minimaler Periode. Zwei Winkel in [0, ) sind genau dann gleich, wenn sie denselben Sinus und denselben Kosinus haben. Zwei Winkel in R mit demselben Sinus und demselben Kosinus unterscheiden sich um ein Vielfaches von. 5. Tangens Die Tangensfunktion wird definiert als tan(x) = sin(x). Diese ist ausserhalb der cos(x) Nullstellen des Kosinus wohldefiniert. Die Tangensfunktion ist periodisch mit minimaler Periode π lim x π + tan(x) = lim x π tan(x) = + die Tangensfunktion ist auf ( π, π ) streng monoton wachsend.
6 6 y y π x x
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