Beispiel einer qualitätsgesicherten Schulung bei Spondylitis ankylosans. Inge Ehlebracht-König Angelika Bönisch

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Transkript:

Beispiel einer qualitätsgesicherten Schulung bei Spondylitis ankylosans Inge Ehlebracht-König Angelika Bönisch Schwerpunkte Das Schulungskonzept der DGRh Die Qualitätsstandards der DGRh Die Schulung von Spa-Patienten Evaluationsergebnisse Stolpersteine und Grenzen 1

Verfügbare Schulungsprogramme der DGRh Neu: Osteoporose Programm Das Krankheitsbild der Osteoporose Diagnostik, Vorbeugung und Therapie Selbsthilfe und soziale Unterstützung Alltagsverhalten u. Sturzvorbeugung Krankengymnastik und Sporttherapie Krankheitserleben - Stress und Schmerz Ernährung 2

Aktivitäten der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie Bildung eines Arbeitskreises Patientenschulung (1989) Erarbeitung von Schulungsprogrammen für unterschiedliche Krankheitsbilder Bildung einer Kommission Patientenschulung (1997) Übergeordnete Ziele: Anstieg des Wissens Verbesserung der praktischen Kompetenz Unterstützung bei krankheitsbedingten psychosozialen Belastungen Patientenschulung in der Rheumatologie Merkmale der Schulungsprogramme modularer Aufbau krankheitsspezifische Ausrichtung interdisziplinäre Erarbeitung strukturiertes Curriculum überregional standardisiertes Vorgehen ambulant und stationär einsetzbar 3

Patientenschulung in der Rheumatologie Rahmenbedingungen für die Durchführung der Schulung Seminarform geschlossene Kleingruppen (6-10 Teilnehmer) nur Teilnehmer mit der gleichen Erkrankung 5-7 Seminareinheiten à 90 Minuten Durchführung durch ein interdisziplinäres Team durchgehende Gruppenleitung themen- und patientenorientierte Methodik Konzepte und Programme Die Erwartungen der Betroffenen werden zugrunde gelegt. Die Schulung wird durch ein interdisziplinäres Team durchgeführt. Ein mehrdimensionaler Ansatz wurde gewählt. Die Vermittlung erfolgt themenzentriert und patientenorientiert. Weniger ist mehr! Methodik und Medien sind darauf abgestimmt. Die persönlichen Einflussmöglichkeiten der Betroffenen stehen im Mittelpunkt. 4

Schwerpunkte Das Schulungskonzept der DGRh Die Qualitätsstandards der DGRh Die Schulung von Bechterew Patienten Evaluationsergebnisse Stolpersteine und Grenzen Qualitätsstandards der DGRh......beziehen sich auf: Definition von Begriffen Qualität von Patientenschulungsprogrammen Qualität der Evaluation von Schulungsprogrammen Qualifikation des Personals Qualität von Schulungseinrichtungen Trainerseminare Zertifizierungen Dokumentation Qualitätsstandards der DGRh für die rheumatologische Patientenschulung (2000) Z. Rheumatol. 59:272-290 5

Beispiel: Begriffsdefinitionen Patientenaufklärung ärztliche Beratungsleistung aktuell relevanter Probleme, meistens situativ ausgelöst Patienteninformation im wesentlichen geplante, unidirektionale, auf die kognitive Dimension gerichtete Vorgehensweise Patientenschulung curricular aufgebaute, themenzentrierte, patientenorientierte, auf mehrere Dimensionen ausgerichtete Vorgehensweise Patiententraining geplante auf die praktische Dimension abgestimmte Vorgehensweise Beispiel: Die Qualität von Patientenschulungsprogrammen...gliedert sich in die Qualität der Programmentwicklung des Curriculums der Programmdurchführung und der Effektivität der Programme 6

an der Entstehung beteiligte Regionen Patientenschulung und Spondylitis ankylosans Stade Minden Essen Aachen Bonn Bad Bramstedt Bad Eilsen Bad Nenndorf Hameln Schweinfurt Baden-Baden Bad Abbach Programmentwicklung Einflüsse auf die Schulung Patientenschulung Voraussetzungen der Patienten: Diagnose, soziodemografische Voraussetzungen Persönlichkeitsstruktur, persönliche Vorerfahrungen, persönliche Ziele Ziele Methoden Inhalte Medien Äußere Rahmenbedingungen: Klinikphilosophie, Motivation der Trainer, Räumlichkeiten, Organisation, Gruppengröße, Tageszeit, Dauer Einflüsse auf die Gestaltung und Umsetzung von Patientenschulungsprogrammen Curriculum 7

Wesentliche Curriculumelemente sind... Lernzielformulierung Auswahl geeigneter Inhalte und Verhaltensweisen Schriftliche Niederlegung der Inhalte, Methoden und der zu benutzenden Materialien und Medien Feinziele Feinziele Feinziele Grobziele Feinziele Richtziel Curriculum Beispiel: Wirbelsäulengerechtes Verhalten im Alltag Feinziele Feinziele Die Teilnehmer kennen die entspannte Lagerung bei vorliegenden Einsteifungen im HWS-Bereich Feinziele Die Teilnehmer kennen die flache Rückenlage bei noch nicht fortgeschrittenen Krankheitsbildern. Feinziele Grobziele Richtziel Die Teilnehmer kennen ihre an das Krankheitsbild angepasste optimale Position im Liegen.... wirbelsäulengerechtes Verhalten kennen zu lernen, um Fehlhaltungen und Fehlstellungen vorzubeugen, zu verzögern oder zu verhindern. Curriculum 8

Indikationen/Kontraindikationen Gesicherte Diagnose Vorbestehende Grundmotivation und Gruppenfähigkeit abklären Ungünstig: Patienten mit akuten Erkrankungen oder Ereignissen, die die Aufmerksamkeit absorbieren, Psychiatrische Erkrankungen Krankheitsverlauf < 3 Monate Curriculum Thema: Lernen und Behalten Lernen ist für uns ein ganzheitlicher Vorgang. Kopf Herz und Hand sind beteiligt. Aktivitäten auf verschiedene Weisen sind sinnvoll. Es sind mehrere Anläufe und Wiederholungen nötig. Verschiedene Hilfsmittel sollen eingesetzt werden. Curriculum 9

Die Sache mit den zwei Ebenen Inhalte können um so besser verstanden werden, je positiver die Atmosphäre in der Gruppe und die Beziehung untereinander ist. Curriculum Patientenschulung in der Rheumatologie Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie für die rheumatologische Patientenschulung H.E. Langer, I. Ehlebracht-König, S. Mattussek Zeitschrift für Rheumatologie 59 (2000), 272-290 1. Definitionen 2. Qualität von rheumatologischen Patientenschulungsprogrammen 3. Qualität der Evaluation von Schulungsprogrammen 4. Qualifikation des Personals 5. Qualität von Schulungseinrichtungen der Kommission eine Überarbeitung! 6. Trainerseminare/Ausbildung von Schulungsleitern und Fachtrainern 7. Zertifizierungen 8. Dokumentation Aktuell erfolgt in 10

Schwerpunkte Das Schulungskonzept der DGRh Die Qualitätsstandards der DGRh Die Schulung von Bechterew Patienten Evaluationsergebnisse Stolpersteine und Grenzen Bausteine der Schulung Beispiel: Schulung für Patienten mit Spondylitis ankylosans Krankheitsbild, -ursachen, Diagnostik (Arzt/Ä rztin) Krankengymnastik Schmerz und Schmerzbewältigung Medikamentöse und operative Behandlungsmöglichkeiten Wirbelsäulengerechtes Verhalten im Alltag Alltags- und Krankheitsbewältigung (KrankengymnastIn) (PsychologIn) (Arzt/Ä rztin) (ErgotherapeutIn) (PsychologIn/ Cotherapeut) 11

Schwerpunkte Das Schulungskonzept der DGRh Die Qualitätsstandards der DGRh Die Schulung von Bechterew Patienten Evaluationsergebnisse Stolpersteine und Grenzen Bereiche der Effektivität Akzeptanz des Schulungsprogramms Erfassung der Ergebniswirksamkeit auf verschiedenen Ebenen Primäreffekte: Krankheitswissen, Selbstwirksamkeit, Eigenaktivitäten Sekundäreffekte: Krankheitsaktivität, Funktionskapazität, Gesundheitszustand, Auswirkungen auf den gesundheitsökonomischen Bereich 12

- - - Gesamtbewertung der Schulung - bei Reha-Ende (t 1) - Nennungen in % 60 Weiterempfehlung der Schulung 1=ganz sicher 6=auf keinen Fall Mw (sd): 1,5 (0,7) 40 20 0 1 2 3 N= 143 4 5 6 Gruppengespräche und Erfahrungsaustausch 1=sehr hilfreich 6=überhaupt nicht hilfreich Verständlichkeit 1=sehr verständlich 6=unverständlich Mw (sd): 2,0 (1,0) Mw (sd): 1,7 (0,7) Qualität des Erfahrungsaustausches mit anderen Patienten während einer stat. Rehabilitation (Beurteilung 6 Monate nach Intervention) 100% 10,7 3,9 80% 38,9 P<.001 19,9 N: KG=131 IG=156 60% 40% 20% 50,4 75,7 belastend und sehr belastend neutral sehr hilfreich und hilfreich *Chi-Quadrat: 22,4; df=5 0% K G I G 13

Studiendesign multizentrisch - randomisiert - prospektiv Interventionsgruppe (IG) komplexe stat. Reha + 6 Schulungsmodule Kontrollgruppe: (KG) komplexe stat. Reha + 6 additive Behandl. Befragungszeitpunkte * * * * * * Postalische Nachbefragungen t 0 t 1 t 2 t 3 Reha-Beginn Reha-Ende 6 Monate 12 Monate Beurteilung der Reha - 6 Monate nach Reha-Ende (t2) ausreichend Information erhalten? 6=viel zu wenig 1=ausreichend 3 ausreichend Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch? 6=zu wenig Möglichkeiten 1=ausreichend Möglichkeiten Gesamtbewertung der Reha 6=überhaupt nicht hilfreich 1=sehr hilfreich Mittelwerte 2,5 2 1,5 1 2,46 2,4 2,24 *** *** ** 1,75 1,81 1,67 KG IG N: KG=133 IG =155 T-Tests: *** p<0.001 ** p<0.01 14

Krankheitsaktivität /Schmerz (BASDAI-D) ES 0.32 ES 0.24 ES 0.54 ES 0.74 5,5 Haupteffekt: 5 Zeit p< 0.001 4,5 4 3,5 To To To To T1 T1 T1 T1 Interaktion: Zeit x Gruppe P < 0.001 Haupteffekt: 3 Geschlecht 2,5 P = 0.001 2 Kontrollgr. Männlich Kontrollgr. Weiblich Interventionsgr. Männlich Interventionsgr. Weiblich Krankheitsaktivität / Schmerz (BASDAI-D) Selbsteinschätzung (VAS) Themenschwerpunkte Erschöpfung/Müdigkeit Nacken-,Rücken- oder Hüftschmerzen Schmerzen/Schwellungen der Gelenke Druck- und Berührungsempfindlichkeit Morgensteifigkeit Ausprägung Dauer 5,1 4,9 4,7 4,5 4,3 4,1 3,9 3,7 3,5 Krankheitsaktivität / Schmerz (0-10) t0-t1: Kontraste p=.005 3,3 t 0 t 1 t 2 t 3 KG:n-105 t0-t2: Kontraste p=.012 IG:n-121 t0-t3: ns 15

Funktionskapazität (FFbH-R) Patienten der Interventionsgruppe können ihre Funktionskapazität 12 Monate nach Reha halten, Patienten der Kontrollgruppe verschlechtern sich signifikant. 66 64 62 60 58 56 54 52 50 Funktionskapazität Rücken (0-100 %) d= 0,19 t 0 t 1 t 2 t 3 KG : n-105 IG: n-121 t0-t3: Haupteffekt Gruppe x Zeit p=.03 t0-t3: Kontraste p=.50 t0-t3: Kontraste p=.001 AU-Dauer zwischen Reha-Ende und 12 Mon. danach in Abhängigkeit der AU-Dauer im Jahr vor Reha-Beginn AU < 5 Wochen AU >= 5 Wochen Wochen 15 15 13,54 10 5 KG IG 10 5 11,19 11,46 6,14 ns p<.01 0 t 0 t 3 0 t 0 t 3 16

Patientenschulung in der Rheumatologie Schulungsprogramm Morbus Bechterew Effekte der Schulung im Überblick Verbesserung des Krankheits- und Behandlungswissens Steigerung der Selbstwirksamkeit bessere Funktionskapazität weniger Arbeitsunfähigkeitstage weniger Rentenantragstellungen hohe Zufriedenheit und Akzeptanz der Schulung Fortgesetzte Erwerbstätigkeit Sozialmedizinische Langzeitprognose und Inanspruchnahme von Leistungen zur Rehabilitation von Patienten mit chronischer Polyarthritis. Mau & Breuer 2003 1,0,9,8 P = 0,04,7,6,5 0 12 24 36 48 Zeit vom Ende der Rehabilitation bis Erwerbsunfähigkeit in Monaten Ereignis-Zeit-Analysen (Kaplan-Meier-Kurven) zum Beginn der EU bei Patienten mit einem standardisierten Schulungsprogramm (IG; Qualität n=47) und Qualifikation vs. Kontrollgruppe (KG; n=44) adjustiert für Geschlecht, Alter, Funktionskapazität und AU-Dauer zu T1 60 72 84 IG KG 17

Gesundheitsökonomische Ergebnisse Durch das Schulungsprogramm kommt es bei Erhebung der direkten und indirekten Kosten zu eine Einsparung zwischen 3 200 und 3 800 Euro. Bei Schulungskosten pro Patient von 112 178 Euro führt dies zu einem Kosten- Nutzen-Verhältnis zwischen 1:17 und 1:38 zugunsten der Schulung. Schwerpunkte Das Schulungskonzept der DGRh Die Qualitätsstandards der DGRh Die Schulung von Bechterew Patienten Evaluationsergebnisse Stolpersteine und Grenzen 18

Umsetzung der Schulung in die Routineversorgung Erhaltene Therapie Schulung in den letzten 12 Monaten. Epi-Report Nr. 16, 2002 Zink et al. Zeit RA SPA SLE Akutklinik Rehaklinik ambulant 1997 1999 2000 1997 1999 2000 1994 1999 2000 12 13 12 29 28 31 1,9 1,7 1,6 18 13 6 33 34 32 1,2 2,0 1,9 8 5 5 33 31 24 1,1 1,8 2,1 % der befragten Patienten Wo sind die Defizite und Grenzen? Umsetzung Motivierung anderer Rehakliniken Finanzierung und Umsetzung im ambulanten Bereich Durchführung der Qualitätssicherung Evaluation Finanzierung von Studien Langfristige Effekte Methodische Fragen Differenzielle Effekte Welche Instrumente? Wer profitiert wann am besten? Wirkmechanismen 19