Nierentumoren. Zyste. Solide. Häufigste renale RF. Benigne. Maligne. Onkozytom Angiomyolipom Lipom Fibrom



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Transkript:

Nierentumoren Zyste Häufigste renale RF Solide Benigne Onkozytom Angiomyolipom Lipom Fibrom Maligne

Maligne Nierentumoren Urothelkarzinom NBKS (~10 %) Nierensarkome (~2 %) Nierenzellkarzinom (~85 %) Metastasen Lymphome Harnblasenkarzinom

Nierenzellkarzinom Synonyme Adenokarzinom der Niere Nierenkarzinom Grawitz-Tumor* Hypernephrom* hypernephroides Karzinom* *Die Bezeichnung beruht auf der fälschlichen Annahme von P. Grawitz (1883), dass Nierenzellkarzinome von der Nebenniere ausgingen.

Nierenzellkarzinom Definition Das Nierenzellkarzinom ist ein von den Tubuli oder dem Sammelrohrsystem der Niere ausgehendes Karzinom

Histopathologische Klassifikation Zytologischer Phänotyp Ursprungsort Häufigkeit (%) 1 Klarzelliges NZK Proximales Tubulusepithel 75 85 2 Chromophiles (papilläres) NZK Proximales Tubulusepithel 12 14 3 Chromophobes NZK distales Tubulusepithel 4 6 4 Duct-Bellini-Karzinom Sammelrohrsystem 1 5 Onkozytom Sammelrohrsystem 2-4 1 2 Typ I + II 3 4 5

Epidemiologie Häufigkeit: 2-4% aller Malignome Inzidenz: 30.000 Neuerkrankungen pro Jahr (Europa) Inzidenz pro 100.000 20 (Männer) bzw. 10 (Frauen) (Deutschland) In Asien und Afrika geringere Inzidenz letzten 60 Jahren eine Zunahmetendenz, Nord-Süd-Gefälle. Altersverteilung: Altersmaximum bei 50-70 J.

Ätiologie des Nierenzellkarzinoms Risikofaktoren: Exogene Noxen Adipositas, arterielle Hypertonie, Diabetes mell. Zystische Nierendegeneration und Niereninsuffizienz Genetisch (von-hippel-lindau Syndrom, hereditäres papilläres NZK) Nikotinabusus Analgetikaabusus (Phenacetin) Asbest- und Kadmiumexposition Thorotrast (20er Jahre) Arbeiter in der Lederindustrie

TNM-Stadium [UICC,2002] T1a Tumor 4 cm in größter Ausdehnung, begrenzt auf die Niere T1b Tumor > 4 cm aber 7 cm in größter Ausdehnung, begrenzt auf die Niere T2 Tumor >7 cm in größter Ausdehnung, begrenzt auf die Niere T3 Tumor infiltriert Nebenniere oder perirenales Gewebe oder breitet sich in größeren Venen aus, nicht aber jenseits der Gerota-Faszie T3a Tumor infiltriert Nebenniere oder perirenales Fettgewebe, nicht aber jenseits der Gerota-Faszie T3b Tumor zeigt makroskopische Ausbreitung in Nierenvene(n) oder V. cava unterhalb des Zwerchfells. T3c Tumor zeigt Ausbreitung in V. cava oberhalb des Zwerchfells oder in Herzvorhof T4 Tumor infiltriert über die Gerota-Faszie hinaus N1 N2 M1 Metastase in solitärem regionärem Lymphknoten Metastasen in mehr als einem regionären Lymphknoten Fernmetastasen

Prognosekriterien Tumorstadium Tumorgrading Patientenalter Vorhandensein von Symptomen oder paraneoplastischen Syndromen Histologischer Subtyp Metastasierungsort (pulmonale vs. viszerale Metastasen)

Klinik des Nierenzellkarzinoms meistens solitär und unilateral 1,5% bilateral Keine Frühsymptome Unspezifische Symptome (Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust) Symptome im fortgeschrittenen Stadium Hämaturie (59%) tastbarer Tumor Flankenschmerz alle 3 Symptome als "klassische Trias" (9%) Symptomatische Varikozele

Klinik des Nierenzellkarzinoms Paraneoplastische Syndrome (in 10-40% der Fälle) nicht-metastatische, reversible, hepatische Dysfunktion (Stauffer-Syndrom): AP, ind. Bilirubin, α2- und γ-globuline, Transaminasen Albumin Anämie, Hypertension, Polyzytämie, Hyperkalzämie und paraneoplastisches Fieber (erhöhtes IL-6) Endokrinologische Aktivität durch Produktion hormon-ähnlicher Substanzen (Erythropoetin, Prolaktin, Parathormon, ACTH, Renin) Nach Tumorresektion reversibel!

Häufigkeit von systemischen Symptomen Symptom Häufigkeit (%) Erhöhte BSG 55,6 Anämie 41,3 Hypertonie 37,6 Kachexie 34,5 Fieber 17,2 Eingeschränkte Leberfunktion 15,0 Erhöhte alkalische Serumphosphatase 14,7 Hyperkalzämie 5,7 Neuromyopathie 3,3

Diagnostik Anamnese Hämaturie, Gewichtsverlust, Fieber, Schmerzen Familienanamnese Körperliche Untersuchung DS, palpable Resistenz Symptomatische Varikozele Zeichen der Metastasierung (Lunge, Leber, Knochen, ZNS) Labor Urinanalyse (in 60% Makro- oder Mikrohämaturie) Blutbild, Kreatinin, Leberenzyme, Alk. Phosohatase BSG, CRP

Apparative Diagnostik Sono (96 % Sensitivität) CT (nahezu 100% Sensitivität) in 91% eine Nierenveneninfiltration in 97% eine V.-cava-Infiltration in 80% eine perirenale Tumorinfiltration in 87% eine regionale Lymphknotenfiliae in 96% eine Infiltration in adhärente Organe Das CT ist das wesentliche Verfahren zur differentialdiagnostischen Abklärung renaler Raumforderungen

Apparative Diagnostik Kernspintomographie Niereninsuffiziens, KM-Allergie Angio-MR Cavathrombus Rö-Thorax Staging/präop. selektive Angiographie bei speziellen Indikationen (Organerhalt, Einzelniere) Ausscheidungsurographie Funktion Gegenniere Hämaturieabklärung CCT bei neurologischen Symptomen Knochenszintigraphie bei AP, Schmerzen

Stadienverteilung bei Erstdiagnose Name Jahr n T1/T2 T3a T3b T4 N+ M+ Hermanek 1990 872 308 205 325 34 129 111 35,3% 23,5% 37,3% 3,9% 14,8% 12,7% 5-JÜZ 86% 64% 41% 16% 16% 18% Ficarra 2002 675 439 66 138 12 23 82 68% 9,8% 20,4% 1,8% 3,5% 12% 5-JÜZ 89% 57,4% 47,2% 29,6% 27,7% 25% Stadienshift = Zunahme kleinerer Tumorstadien (Zufallsbefunde, Verbesserung und häufigere Anwendung von Sonographie und CT) Synchron metastasierte Nierentumore gleich häufig

Diagnostik Lässt sich der Tumorverdacht durch die bildgebende Diagnostik nicht sicher ausschließen, sollte die operative Freilegung der Niere erfolgen.

Differenzialdiagnosen des Nierenzellkarzinoms Zyste (eingeblutet) Gutartige RF (Angiomyolipom, Onkozytom, u.a.) Metastasen Xanthogranulomatöse Pyelonephritis Abszeß/Tuberkulose

Therapie des Nierenzellkarzinoms Die operative Therapie stellt derzeit die einzige kurative Therapieform des Nierenzellkarzinoms dar radikale Tumornephrektomie organerhaltende Tumorresektion (Tumorenukleation, Keilexzision, Polresektion, Heminephrektomie)

Operative Strategie im Stadium T1a organerhaltende Tumorresektion als Standardtherapie Metastasen < 2 % 5- und 10-Jahresdaten vergleichbar zur Nephrektomie Gleichwertige Komplikationsraten Signifikant höhere Raten chronischer Niereninsuffizienz nach Nephrektomie im Vergleich zum organerhaltenden Verfahren

Organerhaltende Tumorresektion Lokalisation (zentral peripher) Komplikationen erhöhter Blutverlust Eröffnung NBKS

Organerhaltende Tumorresektion Zugang Flanke Laparoskopisch Ggf. in Ischämie durch Abklemmen der Hilusgefäße Verlängerung der Ischämietoleranz durch Kühlung

Organerhaltende Tumorresektion Versorgung des Resektionsgebietes Eröffnung des Hohlsystems? Prophylaktische Anlage MJ/JJ Blauprobe Blutstillende Nähte Deckung des Resektionsgrundes Fettkapselanteile Hämostyptika

Therapie im Stadium T1b- T3b Radikale Tumornephrektomie (Robson, 1969) Niere mit Fettkapsel Regionale parahiläre u. paracavale/paraaortale Nddl. (diagnostisch, selten therapeutisch durch Resektion occulter Mikrometastasen) Nebenniere (Inzidenz für Metastase 2-6 %, CT-Befund) Perioperative Mortalität 0-2 % Adrenalektomie nur bei suspekter Nebenniere oder großem Oberpoltumor Regionale Lymphadenektomie nur bei auffälligem Befund Organerhaltende Therapie bei imperativer Indikation (Einzelniere, bilateraler Tumor)

Tu-Nephrektomie Zugang: Flankenschnitt Extraperitoneal Nervenläsion Bauchwandrelaxatio Pleuraverletzung Rippenfraktur

Tu-Nephrektomie Laparoskopische Nx T 1-3aN0 (<10-12 cm) Vergleichbare Zahlen Tumorkontrolle Komplikationsrate in Zentren äquivalentes Verfahren zur offenen OP Cleveland n=100 Ø Tu OP-Zeit Blutverlust 5,1 cm 2,8 h 212 ml Komplikation 14 % - major 3 % Konversion 2 % Novick CA. Laparoscopic and partial nephrectomy. Clinical Cancer Research 2004;10:6322-7.

Tu-Nephrektomie Transperitoneale Nx Großer Tumor Cavazapfen Lymphknotenmetastasen Peritoneale Komplikationen (paralytischer Ileus, Peritonitis) Große Wunde/Schnitt

Tu-Nephrektomie Thorakoabdominelle Nx Cavazapfen Lebermobilisation Transthorakaler Zugang Bülow-Saugdrainage Pulmonale Komplikationen Großer Schnitt/Wunde (3 Höhleneingriff)

Cavazapfen Ausdehnung des Cavazapfen kein signifikantes Prognosekriterium Supradiaphragmale Ausdehnung mit erhöhter operativer Morbidität/Mortalität Interdiziplinäres Vorgehen mit Kardiochirurgie erforderlich Cavawandinfiltration ungünstig (5 JÜZ 69 % versus 26 %) Hatcher et al., 1991

Nachsorge Kein Standard Sono alle 3 Monate für 2 J. (70-80 % der Rezidive) Danach alle 6 Mon. bis 5. Jahr Danach 1x /Jahr CT Abdomen bei auffälligem Befund, Rö-Thorax oder CT Thorax Risikoadaptiertes Vorgehen Alter/AZ des Patienten Prognosefaktoren ( > T3 / N+/ G3) Intensivierte Nachsorge bei Hochrisikopatienten mit CT Ziel Metastasenchirurgie

Therapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms

Therapieoptionen Symptomatische Therapie Palliative Nephrektomie (besseres Ansprechen auf systemische Therapie im metastasierten Stadium nach Entfernung des Primärtumors, Ausnahme: mtor-inhibitoren) Metastasenchirurgie Palliativ Kurativ Medikamentöse Tumortherapie Antikörper gegen VEGF Tyrosinkinaseinhibitoren mtor-inhibitoren Immuntherapie Chemotherapie ist nicht wirksam weitgehende Strahlenresistenz

Symptomatische Therapie Schmerztherapie Bestrahlung bei Knochenschmerzen Applikation von Bisphosphonaten bei Knochenmetastasen Bluttransfusion bei Tumoranämie

Metastasenchirurgie Palliative Chirurgie Verbesserung der Lebensqualität Wiederherstellung der Funktionalität (patholog. Fraktur) Reduktion von Symptomen (Blutung, Schmerz u.a.) Möglichkeit der R0-Resektion in ausgewählten Fällen als kurativer Therapieansatz

Radiotherapie wenig strahlenempfindlicher Tumor Indikationen Ossäre Metastasen Palliativ als Monotherapie Schmerz drohende Fraktur Hirnmetastasen Gamma-Knife Ganzhirnbestrahlung

Chemotherapie Weitgehende Resistenz gegen klassische Chemotherapeutika (MDR-1) multi drug resistance Genprodukt des MDR-1-Gens = P-Glykoprotein; transportiert Chemotherapeutika aktiv aus der Tumorzelle

Medikamentöse Tumortherapie Antikörper gegen VEGF-A Bevazizumab (Avastin ), neutralisiert VEGF Anwendung in Kombination mit Interferon (IFN)α i.v.-infusion NW: Hypertonie, Proteinurie Verlängerung des progressionsfreien Überlebens und höhere objektive Ansprechraten als Placebo + IFNα

Medikamentöse Tumortherapie Tyrosinkinaseinhibitoren Sunitinib (Sutent ) und Sorafenib (Nexavar ), Blockade der Signaltransduktion am VEGF- und PDGF-Rezeptor in Tumor- und Gefäßzellen Tablettenform NW: Hypertonie, Hautveränderungen, GI- Symptome Verlängerung des progressionsfreien Überlebens und Gesamtüberlebens

Medikamentöse Tumortherapie mtor-inhibitoren Temsirolimus (Torisel ), Blockade der Kinase mtor (mammalian target of rapamycin), die zentrale Stellung in der Regulation der Zellproliferation und Apoptose hat i.v.-infusion NW: Fatigue, GI-Symptome, Blutbild-veränderungen, Hypophosphatämie, Hyperlipidämie Verlängerung des Gesamtüberlebens im Vergleich zu IFNα

Immuntherapie Interferon-alpha vor Einführung der Targeted-Therapie einzige verfügbare systemische Therapie im metastasierten Stadium zahlreiche Kombinationen mit Interleukin-2 und verschiedenen Chemotherapeutika (5-FU, Vinblastin) getestet: erhöht Ansprechraten, kein Unterschied im Gesamtüberleben für Kombinationstherapien signifikanter Überlebensvorteil in großer Cochrane- Analyse (2005) 3,8 Monate Einsatz in ausgewählten Fällen, bei Patienten mit gutem AZ, nur bei klarzelliger Histologie und geringer nicht-viszeraler Tumorlast