Salutogenese DIAG vom 29.01.09 Dr. Regina Postner
Aaron Antonovsky: Salutogenese 1923 in Brooklyn USA geboren Studium der Soziologie 1960 Emigration nach Jerusalem / Institut für Angew. Sozialforschung Medizinisch-soziologische Forschungsprojekte Perspektivenwechsel durch Studie an ehemaligen KZ-Häftlingen Konzept der Salutogenese (1987) 1994 in Beerscheba, Israel gestorben
Was hält den Menschen gesund? Health, stress and coping. New perspectives on mental and physical wellbeing, San Francisco 1979
Was ist Gesundheit? Gesundheit ist...
Gesundheit ist... Gesundheit ist das normale (bzw. nicht krankhafte) Befinden, Aussehen und Verhalten sowie das Fehlen von der Norm abweichender ärztlicher Befunde. (Biographisches Institut F. A. Brockhaus AG 2000) Gesundheit bedeutet lieben und arbeiten können. (Sigmund Freud) Gesundheit ist kein Zustand, sondern ein Prozess, der lebenslang bewusst gestaltet werden muss. (Matthias Lauterbach 2006)
Gesundheit ist...... ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen. WHO 1946
Gesundheit ist...... ein dynamischer Zustand des Wohlbefindens des einzelnen Menschen und der Gesellschaft, des körperlichen, seelischen, geistigen, wirtschaftlichen, politischen und sozialen Wohlbefindens des Lebens in Harmonie miteinander, mit der materiellen Umwelt und mit Gott. ÖRK 1988
Gesundheit ist...... ein dynamischer Zustand des Wohlbefindens des einzelnen Menschen und der Gesellschaft, des körperlichen, seelischen, geistigen, wirtschaftlichen, politischen und sozialen Wohlbefindens des Lebens in Harmonie miteinander, mit der materiellen Umwelt und mit Gott. ÖRK 1988
Gesundheit ist...... ein Zustand vollständigen physischen, sozialen, geistigen, geistlichen Wohlbefindens und nicht lediglich nur die Abwesenheit von Krankheit. WHO 1997
Pathogenese - Salutogenese Was macht den Menschen krank? Frage nach den Ursachen von Krankheiten und Risikofaktoren Was hält den Menschen gesund? Bedingung von Gesundheit und Faktoren, welche die Gesundheit schützen und erhalten
Bild des reißenden Flusses Pathogenetische Herangehensweise: Es ist der Versuch, Menschen mit hohem Aufwand aus einem reißenden Fluss zu retten, ohne sich Gedanken darüber zu machen, wie sie da hineingeraten sind und warum sie nicht besser schwimmen können.
Salutogenetische Herangehensweise: Antonovsky sieht den Fluss als den Strom des Lebens: Niemand geht sicher am Ufer entlang. Darüber hinaus ist für mich klar, dass ein Großteil des Flusses sowohl im wörtlichen wie auch im herkömmlichen Sinn verschmutzt ist. Es gibt Gabelungen im Fluss, die zu leichten Strömungen oder in gefährliche Stromwellen und Strudel führen. Meine Arbeit ist der Auseinandersetzung mit folgender Frage gewidmet: Wie wird man, wo immer man sich in dem Fluss befindet, dessen Natur von historischen, soziokulturellen und physikalischen Umweltbedingungen bestimmt wird, ein guter Schwimmer?
Pathogenese - Salutogenese dichotomes Konzept wiss. Diagnostik, therapeutische Behandlung Risikofaktorenmodell Stressoren = negativ magische Pille kontinuierliches Modell Bestimmung des allg. Gesundheitsstatuts Ressourcenmodell Stressor = alltäglich Stärkung der Bewältigungsressourcen
Stressorenforschung: Wovon hängt es ab, ob ich etwas als Herausforderung oder als Stress bezeichne? Anforderungen / Belastungen Personal, sozial, organisational Kognitive Bewertung Positive Bewertung = Herausforderung Negative Bewertung = Stress
Kohärenzgefühl Das Kohärenzgefühl ist eine globale Orientierung, die ausdrückt, in welchem Ausmaß man ein durchdringendes, andauerndes und dennoch dynamisches Gefühl des Vertrauens hat, dass die Stimuli, die sich im Verlauf des Lebens aus der inneren und äußeren Umgebung ergeben, strukturiert, vorhersehbar und erklärbar sind; einem die Ressourcen zur Verfügung stehen, um die Anforderungen die diese Stimuli stellen, zu begegnen; diese Anforderungen Herausforderungen sind, die Anstrengung und Engagement lohnt (A. Antonovsky: Salutogenese. Zur Entmystifizierung der Gesundheit, 1997, S. 36)
Kohärenzgefühl Verstehbarkeit: Verstehen, wie Probleme zustande kommen (WARUM?) Handhabbarkeit: Vertrauen, dass Probleme bewältigt werden können (WIE?) Bedeutsamkeit: Gründe haben, Krisen zu bewältigen (WOZU?)
Soziale Ressourcen Es lohnt sich, die sozialen Beziehungen und die soziale Unterstützung als die vermutlich entscheidenden Faktoren der Förderung der Gesundheit zu aktivieren und auszubilden. Christoph Jacobs
Christliche Spiritualität unterscheidet sich von einigen anderen spirituellen Entwürfen. Es ist keine Reise zu sich selbst. Sie ist nicht ungestörte Entweltlichung, sie ist keine Einübung in Leidenschaftslosigkeit, sie ist nicht eine primärintendierte Selbsterfahrung. Sie ist die Erfahrung der Augen Gottes, in den Augen des verlassenen Kindes, sie ist die Entdeckung Christi im Schmerz und dem Glück der Menschen. Spiritualität, wenn ich es übersetzen müsste, würde ich es schlicht mit Aufmerksamkeit übersetzten. Die Aufmerksamkeit, die Lesekunst, die Augen Christi in den Augen des Kindes zu lesen, die Beulen Christi in den Beulen des Aussätzigen. Diese Spiritualität hat darum immer etwas lumpiges, etwas dreckiges. Sie ist störungsanfällig, sie erlaubt nicht, in sich selbst zu ruhen, sie lehrt Fragen zu stellen: Wo leiden Menschen? Woran leiden sie? Wer macht sie leidend? Und das ist eine Spiritualität, die die Harmonie eher gefährdet als herbeiführt. (Steffensky)
Fragen Macht Glaube gesund? Macht Glaube lebenstüchtiger? Macht Glaube zufriedener und glücklicher?