Staatliche Akzeptanz von religiosen Riten und Symbolen
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- Michael Krause
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1 Staatliche Akzeptanz von religiosen Riten und Symbolen von Mag. Dr. Paul Simon Pesendorfer wt-verlab V-J DSTERREICH Wien 2009
2 Vorwort 3 Inhaltsverzeichnis 5 Kapitel 1: Die historische Entwicklung und der Inhalt der,,religi6- sen" Grundrechte in Osterreich 9 1.) relevante Bestimmungen 9 2.) geschichtlicher Hintergrund 9 3.) Inhalt der,,religiosen" Grundrechte in Osterreich 14 a.) Artikel 14 StGG 14 b.) Artikel 15 StGG 16 aa.) Inhalt 16 bb.) Anerkennungsverfahren 17 c.) Artikel 16 StGG 20 d.) Artikel 9 EMRK und Artikel 2 des l.zpemrk 20 4.) allgemeine Ausfiihrungen 23 a.) Zusammenschau 23 b.) Gleichheitssatz 24 c.) Gebot der religios-weltanschaulichen Neutralitat 26 d.) Fazit: Dreiteilung 27 Kapitel 2: Das Schachten aus verfassungsrechtlicher Sicht 29 1.) Einfuhrung 29 a.) Allgemein 29 b.) Schachten im Judentum 30 c.) Schachten im Islam 31 2.) Die zentrale osterreichische Judikatur 32 a.) VwGH-Erkennmis von b.) VwGH-Erkenntnis von c.) VfGH-Erkenntnis von ) Zulassigkeit des rituellen Schachtens (pro & contra) 38 a.) Tierschutz versus Religionsfreiheit 38 b.) Schachten - die gesetzliche Grundlage 43 c.) Osterreich und das Schachten 45 aa.),,gesetzlich anerkannte Religionsgemeinschaft" - zulassige Differenzierung? 45 bb.) die Ausgestaltung der,,schachterlaubnis" 47 cc.) Umgang Osterreichs mit dem Ritus des Schachtens
3 Kapitel 3: Der,,Moscheen- bzw. Minarettstreit" aus verfassungsrechtlicher Sicht 51 1.) Einfuhrung 51 a.) Allgemein 51 b.) Problemstellung 52 2.) Moscheen- bzw. Minarettbau und das osterreichische (Verfassungs-) Recht 54 a.) Zulassigkeit eines generellen Bauverbotes 54 aa.) Bundesland Karnten - eine Vorreiterrolle 54 bb.) Bundesland Vorarlberg - eine Variante 58 cc.) Religionsfreiheit: Geltungsbereich und Schranken dd.) Argumente fur ein Bauverbot "5 ee.) generelles Verbot versus Religionsfreiheit 67 ff.) Karnten bzw. Vorarlberg und das,,indirekte" Bauverbot. 72 gg.) Autonomierecht der Gemeinden und Brennpunkt Kompetenzverteilung 73 b.) Zulassigkeit der Einschrankung des Moscheen- und Minarettbaus 78 aa.) Allgemein 78 bb.) offentliche Interessen versus Religionsfreiheit 82 cc.) Immissionsschutz 85 3.) Osterreich und der Umgang mit Moscheen und Minaretten Kapitel 4: Der,,Kopftuchstreit" aus verfassungsrechtlicher Sicht ) Einfuhrung 93 a.) Allgemein 93 b.) Das Kopftuch und der Staat 95 c.) Geltungsbereich der Religionsfreiheit 98 2.) Die Kopftuch-Judikatur aus dem deutschsprachigen Raum und desegmr 98 a.) Das deutsche Bundesarbeitsgericht und das Kopftuch b.) Das deutsche Bundesverfassungsgericht und das Kopftuch c.) Das VG Stuttgart und das Kopftuch 107 d.) Die Schulkommission von La Chaux-de-Fonds und das Kopftuch 108 e.) Das Bundesgericht der Schweiz und das Kopftuch 109 f.) Der EGMR und das Kopftuchverbot an tiirkischen Universitaten Ill 3.) Das islamische Kopftuch aus verfassungsrechtlicher Sicht a.) Das islamische Kopftuch aufkrhalb des hoheitlichen Bereichs 113 aa.) Allgemein 113
4 bb.) Das G1BG und das GBK/GAW-Gesetz 116 b.) Das islamische Kopftuch im,,punktuell-staatlichen" Bereich. 120 aa.) Allgemein 120 bb.) Schiilerinnen bzw. Studentinnen und das islamische Kopftuch 120 aaa.) Allgemein 120 bbb.) Zulassigkeit eines,,kopftuchverbotes" 124 ccc.) Unterrichtsfacher mit Gefahrdungspotential ddd.) Vergleich: Schiilerin versus Studentin 128 eee.) Fall Sahin 130 cc.) Lehrerinnen bzw. Universitatsprofessorinnen und das islamische Kopftuch 135 aaa.) Allgemein 135 bbb.) Distanz zum Staat 137 ccc.) VerhaltnismaBigkeitsprufung 140 dd.) Zeugen, Schoffen und Angeklagte und das islamische Kopftuch 144 c.) Das islamische Kopftuch im hoheitlichen Kernbereich ) Fazit 146 Kapitel 5: Das Kreuz aus verfassungsrechtlicher Sicht ) Einfuhrung 149 a.) Allgemein 149 b.) Das chrisdiche Kreuz 150 c.) Das Kreuz - ein religioses Symbol? 151 d.) Brennpunkt: Kreuz ) Das Kreuz mit dem Kreuz: zentrale Judikatur aus dem deutschsprachigen Raum 155 a.) Das deutsche Bundesverfassungsgericht und das Kreuz b.) Das Bundesgericht der Schweiz und das Kreuz 163 c.) Das deutsche Bundesverfassungsgericht und das Kreuz im Gerichtssaal ) Brennpunkt Kreuz - aus verfassungsrechtlicher Sicht 169 a.) Das Kreuz im Klassenzimmer 169 aa.) Die osterreichische Rechtslage 169 bb.) Die staatliche Religionsneutralitat 172 aaa.) Die relevanten Grundsatze 172 bbb.) Gleichheitssatz 173 cc.) Religionsfreiheit - Schutz des Individuums 177 aaa.) Verhaltnismafiigkeitspriifung 177 bbb.) Argument: Toleranz 178
5 ccc.) Freiwilligkeit 179 b.) Das Kreuz im Gerichtssaal ) Fazit 183 Schlussfolgerungen ),,peripher-staatlicher" Bereich ),,punktueU-staatlicher" Bereich ) Jioheitlich-staatlicher" Bereich 190 Schlussbemerkungen 193 Literaturverzeichnis ) Literatur ) Judikatur ) Gesetze 203 Anhang 207
6 Kapitel 1: Die historische Entwicklune und der Inhalt der,,religiosen" Grundrechte in Osterreich 1.) relevante Bestimmungen Die Normen, welche die,,religiosen" Grundrechte auf Osterreich bezogen - festschreiben, finden sich nicht nur in einer, sondern in mehreren Rechtsquellen. Einige davon haben nationalen Charakter, andere finden sich in volkerrechtlichen Vertragen. Die Verfassung selbst enthalt keinen Grundrechtskatalog. Von elementarer Bedeutung fur den religiosen Bereich sind mit Sicherheit die Artikel 14, Artikel 15, Artikel 16 Staatsgrundgesetz (StGG) 1 sowie Artikel 9 EMRK 2 und Artikel 2 des 1. ZPEMRK 3. Weiters wichtig in diesem Zusammenhang sind die Artikel 63 bis 67 StV. v. St. Germain 4, sowie der Artikel 6 StV. v. Wien 5. 2.) geschichtlicher Hintergrund Die ersten Grundrechtserorterungen in Osterreich fanden in den Jahren 1848 und 1849 statt. 6 Das Kaisertum Osterreich erhielt 1848 erstmals eine Verfassung im formellen Sinn. Das bedeutet, dass die Verfassung in Form eines Gesetzes in einer eigenen zentralen Verfassungsurkunde ausgestaltet war. Diese Verfassung war die sogenannte,,pillersdorfsche Verfassung" 7. Sie wurde vom Kaiser oktroyiert, besafi aber bereits einen Grundrechtskatalog. 8 Der in ihr enthaltene 17 garantierte die,,volle Glaubens- und Gewissensfreiheit" 5. Aufgrund aufierer Einwirkungen neuerliche Revolutionen wurde anschlieeend der Reichstag im Sinne des Einkammernsystems ohne Senat organisiert und mit der ausdriicklichen Kompetenz versehen, eine neue Verfassung auszuarbeiten. Im Juli 1848 trat der gewahlte Reichstag erstmals 1 Staatsgrundgesetz vom 21. December 1867, iiber die allgemeinen Rechte der Staatsburger fur die im Reichsrathe vertretenen Konigreiche und Lander, RGB1. Nr. 142/ Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten, BGBI. Nr. 210/ Zusatzprotokoll zur Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten, BGBI. 1958/210 4 Staatsvertrag von Saint-Germain-en-Laye vom 10. Septembet 1919, StGBl. Nr. 303/1920 s Staatsvertrag betreffend die Wiederherstellung einer unabhangigen und demokratischen Osterreich, BGBI. Nr. 152/ Brauneder, Die Gesetzgebungsgeschichte der osterreichischen Grundrechte, in Machacek/ Pahr/Stadler (Hrsg.), Grund- und Menschenrechte in Osterreich, Engel 1991, Band 1, S. 197 Diese arbeitete die Regierung unter Minister Pillersdorf aus. 8 Ohlinger, Das Grundrechtsverstandnis in Osterreich, in Machacek/Pahr/Stadler (Hrsg.), Grund- und Menschenrechte in Osterreich, Engel 1991, Band I, S. 33 l) Ermacora, Handbuch der Grundfreiheiten und der Menschenrechte, Manz 1963, S. 352
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