Bienenfreundliche Landwirtschaft Förderung Blüten besuchender Insekten auf Acker und Grünlandflächen in Schleswig Holstein
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- Christin Färber
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1 Bienenfreundliche Landwirtschaft Förderung Blüten besuchender Insekten auf Acker und Grünlandflächen in Schleswig Holstein Dr. Deutscher Verband für Landschaftspflege (DVL) e.v., Artenagentur S. H., Flintbek
2 Gliederung Hintergrund Maßnahmen und Förderprogramme der Agrarpolitik (Acker, Grünland) Ökolandbau Agrarumweltmaßnahmen Greening Zusammenfassung und Fazit Foto: Aiko Huckauf
3 Hintergrund Möglichkeiten der Landwirtschaft zur Förderung der Honigbiene und weiterer Blüten besuchender Insekten: Erhalt, Pflege und Entwicklung wildpflanzen /blütenreicher (extensiv bewirtschafteter) Grünland und Ackerflächen Integration von Trachtpflanzen (Nektar, Pollen) in die Fruchtfolge/den Ackerbau: blühende Kulturarten (z.b. Körnerleguminosen), Zwischenfrüchte, Untersaaten, Mischfruchtanbau, Blühflächen/ streifen Verhinderung des Mäh Tods auf Grünland/Futterbau /Stilllegungsflächen: Angepasste Mahd /Mulchtermine und technik, Belassen von (Rand ) Streifen Erhalt und Schaffung von Trachtinseln, Niststrukturen, Winterstrukturen : Hecken, ungenutzte Böschungen, Lesesteinhaufen etc. Zerger et al. 2010
4 Hintergrund Entwicklung der Nutzung der Ackerflächen in S. H. im Zeitraum Sommergetreide Sommermenggetreide Sommerraps + Rübsen Wintergetreide Winterraps Ackerbohnen Kartoffeln Zuckerrüben Kohlrüben Runkelrüben Grünmais Klee/Luzerne/ gras Flächenstilllegung ha Statistikamt Nord
5 Ökolandbau Blühende Ackerkulturen im Ökolandbau und in der Gesamt Landwirtschaft % d. Ackerfläche Ökolandbau Gesamt 0 Gemenge Feinleguminosen Bohnen, Lupinen, Erbsen Raps/Rübsen Ackerfutter Hülsenfrüchte Handelsgewächse Datenquelle: AMI 2014, Datenbasis: Erhebungen 10 Öko Kontrollstellen Jahr 2013
6 Ökolandbau Einfluss des Ökolandbaus auf die Vielfalt wild lebender Arten n=95 Publikationen
7 Agrarumweltmaßnahmen Angebot Agrarumwelt und Klimamaßnahmen in S. H a. Vertragsnaturschutzprogramme: Weidegang Weidewirtschaft Weidewirtschaft Moor Weidewirtschaft Marsch Weidelandschaft Marsch Grünlandwirtschaft Moor Halligprogramm Rastplätze für wandernde Vogelarten Grünland Acker Grünland+Acker Ackerlebensräume Kleinteiligkeit im Ackerbau MELUR 2014 b. GAK 1 Maßnahmen: Winterbegrünung Emissionsarme und Gewässer schonende Ausbringung von Wirtschaftsdüngern Vielfältige Kulturen im Ackerbau 1 Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes"
8 Agrarumweltmaßnahmen Flächenentwicklung Vertragsnaturschutz und extensive Landnutzungen in S. H ,5 % d. LN 4,1 % d. LN Flächenstilllegung* Vertragsnaturschutz (VNS) gesamt Fläche (ha) ,5 % d. LN 1,9 % d. LN 0,8 % d. LN 0,6 % d. LN VNS Ackerland VNS Dauergrünland Ökolandbau *Brache auf Ackerland einschliesslich stillgelegter Flächen mit Beihilferegelung, ohne Anbau von NawaRo auf Stilllegungsflächen Datengrundlage: MELUR, Statistikamt Nord
9 Agrarumweltmaßnahmen Vertragsnaturschutzprogramm Ackerlebensräume (seit 2010) Ziele: Entwicklung und Sicherung von Lebensräumen für z.b. Feldhasen, Rebhühner und Goldammern, Wildbienen und Schmetterlinge, Vernetzung ökologisch wichtiger Lebensräume, Pollen und Nektarangebot für Honigbienen Generelle Auflagen: Keine Düngung, keine Pflanzenschutzmittel; Vorgaben zur Bodenbearbeitung, Flächengröße Verschiedene Vertragsvarianten zur gezielten ein /mehrjährigen Begrünung mit Kulturarten (ggf. Regio Saaten) oder Selbstbegrünung Flächenumfang: ha, davon 90,3 % gezielte Begrünung inkl. 5,1 % Variante Bienenweide (LGSH, Stand ) MELUR 2014
10 Mehrjährige aktive Begrünung 1. Standjahr
11 Mehrjährige aktive Begrünung 2. Standjahr
12 Mehrjährige aktive Begrünung 2. Standjahr
13 Einjährige Bienenweide
14 Agrarumweltmaßnahmen Vor /Nachteile von Kulturarten Blühmischungen (Acker): Saatgut Verfügbarkeit auch in größeren Mengen keine Gefahr der Florenverfälschung je nach Mischung (und Zuchtform) Blüten /Nektar /Pollenangebot im Trachtloch, strukturreicher Vegetationsbestand relativ niedriger Preis (im Vergleich zu Regio Saatgut) Akzeptanz Landwirtschaft (im Vergleich zur Selbstbegrünung) Kontrollierbarkeit Behörde/Verwaltung Geringe/keine Habitateignung für Spezialisten Je nach Standzeit Ausschluss mehrjähriger Entwicklungszyklen von Insekten, keine Blüte im Frühjahr Kein historisches Vorbild (Leitbild: halbnatürliche Säume)
15 Agrarumweltmaßnahmen Blühstreifen/ flächen und Artenvielfalt an Tagfaltern 12 Tagfalterarten je Transekt Blühstreifen/ flächen Kontrolle Blühstreifen/ flächen Kontrolle Neumann & Huckauf 2010, n=11 Flächenpaare, Mittelwerte
16 Agrarumweltmaßnahmen Vertragsnaturschutzprogramm Kleinteiligkeit im Ackerbau (seit 2015): Nur für Ökobetriebe Drei verschiedene Hauptfruchtarten, davon mindestens eine bzw. jede dritte als Leguminose (Reinsaat, Gemenge) Verkleinerung der Schläge (auf 2 5 ha) Brach /Blühflächen (mind. 5 % der Gesamtfläche) Flächenumfang: ha (LGSH, Stand ) MELUR 2015
17 Kleinteiligkeit
18 Agrarumweltmaßnahmen Kleinteiligkeit (Pilotprojekt KOLK ) und Artenvielfalt an Tagfaltern Tagfalterarten je Transekt a b c KOLK Öko Konv Neumann 2013, n=4 Ackerflächen je Anbausystem, Mittelwerte 2010 & 2011
19 Agrarumweltmaßnahmen Vielfältige Kulturen im Ackerbau (ab 2016): Ziel: Umsetzung Eiweißstrategie, Förderung Biodiversität Vorgabe: Fünf verschiedene Hauptfrüchte mit mindestens 10 % Leguminosen (Hülsenfrüchtler) Ggf. Vertragsvergabe nach Auswahlkriterien (begrenztes Budget): Groß /kleinsamige Leguminosen, Reinsaat/Gemenge, Ökolandbau, Tierhaltung MELUR 2015
20 Greening Ab 2015: Einhaltung bestimmter dem Klima und Umweltschutz förderlicher Landbewirtschaftungsmethoden als Voraussetzung für den Erhalt der Basisprämie (2015 ca. 188 /ha), Greening Prämie (2015 ca. 87 /ha) beträgt 30 % d. Direktzahlungen Greening Anforderungen : Anbaudiversifizierung (2 oder 3 Anbaufrüchte je Jahr) Dauergrünlanderhaltung Ökologische Vorrangflächen (5 % der Ackerfläche) MELUR 2015
21 Greening Ökologische Vorrangflächen: Typ Gewichtungsfaktor Brachliegende Flächen 1,0 Landschaftselemente 1,0 2,0 Pufferstreifen an Gewässern 1,5 Streifen von beihilfefähigen Flächen an Waldrändern 1,5 Flächen mit Niederwald im Kurzumtrieb 0,3 Aufforstungsflächen 1,0 Flächen mit Zwischenfruchtanbau od. Gründecke 0,3 Flächen mit Stickstoff bindenden Pflanzen 0,7 MELUR 2015
22 Zusammenfassung und Fazit In Schleswig Holstein stehen in der aktuellen Agrarförderperiode einige neue (Acker ) Maßnahmen zur Verfügung, die (u.a.) darauf abzielen, der zunehmenden Blütenarmut in der Agrarlandschaft entgegenzuwirken Von den Maßnahmen profitieren (lokal) voraussichtlich vorrangig häufige Arten; für (gefährdete) Spezialisten sowie die Schaffung vollständiger Habitate (Nahrung, Fortpflanzung, Überwinterung) sind umfassendere Ansätze erforderlich (Einzelflächenbegutachtung/ beratung, Einbeziehung Grünland) Der Umfang an Maßnahmenumsetzungen (Acker, Grünland) muss generell im Vergleich zum Status quo deutlich ausgeweitet werden, wenn die Situation erkennbar verbessert werden soll Speziell Imker haben ab dem Jahr 2015 die Möglichkeit, im Rahmen des Vertragsnaturschutzprogramms Ackerlebensräume mit Landwirten zu kooperieren (Variante Bienenweide, anrechenbar beim Greening)
23 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Träger und Kooperationspartner der vorgestellten Projekte: Finanzierung der vorgestellten Projekte: Landesverband Schleswig Holsteinischer und Hamburger Imker e.v. Dr. Artenagentur Schleswig Holstein Tel Deutscher Verband für Landschaftspflege (DVL) Hamburger Chaussee 25 sh.lpv.de Flintbek
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