Referat für Arbeit und Wirtschaft Kommunale Beschäftigungspolitik und Qualifizierung

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1 Telefon Telefax Walter Ruggaber Referat für Arbeit und Wirtschaft Kommunale Beschäftigungspolitik und Qualifizierung Münchner Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogramm (MBQ); Projektförderungen: - Jugendwerkstatt hand in - ABM bei ConDrobs e.v. Vorblatt zum Beschluss des Ausschusses für Arbeit und Wirtschaft am (SB) Öffentliche Sitzung Inhaltsverzeichnis Seite Telefon Telefax Walter Ruggaber Referat für Arbeit und Wirtschaft Kommunale Beschäftigungspolitik und Qualifizierung

2 Seite 2 Münchner Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogramm (MBQ); Projektförderungen: - Jugendwerkstatt hand in - ABM bei ConDrobs e.v. 1 Anlage Beschluss des Ausschusses für Arbeit und Wirtschaft am (SB) Öffentliche Sitzung I. Vortrag des Referenten Zusammenfassung Mit der erstmals zur Förderung vorgeschlagenen Jugendwerkstatt hand in sollen bis zu 12 männliche Jugendliche mit Gewaltproblematiken mittels berufsvorbereitender Maßnahmen und unter Einsatz pädagogischer und sportlicher Methoden (Boxen) gezielt an eine Berufsausbildung / Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt herangeführt werden. Bei Con- Drops e.v. soll eine ABM-Stelle verlängert werden, mittels derer Suchtkranke stundenweise an einfachste Arbeitstätigkeiten herangeführt werden. 1. Jugendwerkstatt hand in 1.1 Projektbeschreibung Die Jugendwerkstatt hand in (Träger: hand in e.v. Institut für handlungsorientierte Erfahrungsintegration) die derzeit in der Bergstraße 14 in Taufkirchen eingerichtet wird, richtet sich ausschließlich an junge Männer, die derzeit auf dem ersten Ausbildungs- und Arbeitsmarkt aufgrund ihrer auffälligen Gewaltbereitschaft nicht integrierbar sind. Neben berufsvorbereitenden Orientierungs-, Qualifizierungsmaßnahmen und Arbeitsangeboten in den Gewerken Schreinerei und Fußbodentechnik sowie Praktika in weiteren Gewerken (z.b. Elektroinstallation, Malerhandwerk, Garten und Landschaftsbau) werden den Jugendlichen persönlichkeitsbildende Gruppen- und Trainingsangebote mit dem Schwerpunkt Aggressionsbewältigung gemacht. Einen besonderen methodischen Ansatz stellt die Vorhaltung spezieller Boxkurse ( Boxring ) dar. Boxen wird hierbei gezielt als Instrument eingesetzt, um zu einer vertieften Auseinandersetzung mit der individuellen Gewaltproblematik zu gelangen. Zusammen mit den verschiedenen betrieblichen Qualifikationen soll mit den Jugendlichen eine deutlich verbesserte Persönlichkeitsstruktur erarbeitet werden.

3 Seite 3 Der Projektkonzeption liegt die Beobachtung zugrunde, dass eine offene oder verdeckte Gewaltbereitschaft bei Jugendlichen für deren berufliche Entwicklung und Integration in das Arbeitsleben hinderlich ist (z.b. Ausbildungs-, Maßnahmenabbrüche, fehlender Berufsabschluss). Gleichzeitig gab und gibt es in berufsvorbereitenden Maßnahmen wenig Raum für eine gezielte Arbeit mit gewaltauffälligen jungen Männern. Sowohl das Arbeitsamt München als auch das Sozialreferat/Stadtjugendamt bestätigen, dass ein vergleichbares Angebot zur beruflichen Vorbereitung der Zielgruppe männliche Jugendliche mit Gewaltproblematik im Großraum München nicht besteht. Die Handwerkskammer für München und Oberbayern steht dem Projektvorhaben sehr positiv gegenüber. Mit der Jugendwerkstatt hand in versucht der Träger, diese Lücke im vorhandenen Angebot zu schließen. Der Zugang zur Zielgruppe erfolgt durch Vermittlung verschiedener Stellen (z.b. Arbeitsamt, Sozialämter, Jugendämter, Fachdienste und soziale Einrichtungen). Die Kath. Jugendfürsorge der Erzdiözese München und Freising e.v. hat bei einer Stichprobe im eigenen Bestand 30 Jugendliche ausgemacht, die von ihren Bewährungshelfern bzw. Betreuern als potenzielle Kandidaten benannt wurden. Dem Träger wurde bereits zugesichert, dass von der Kath. Jugendfürsorge vorgeschlagene Jugendliche intensiv in das Projekt hineinbegleitet werden und während der Teilnahme eine enge Zusammenarbeit mit den Projektverantwortlichen erfolgt. Ähnliche Vereinbarungen sind mit weiteren vermittelnden Stellen zu treffen. Die Zuweisung der Teilnehmer erfolgt über das Arbeitsamt München, das die Jugendwerkstatt bereits als berufsvorbereitenden Lehrgang anerkannt hat und in das - gemeinsam vom Arbeitsamt München und RAW getragene - Internet-Portal bbinet ( einstellen wird. Beginn des Vollzeit-Lehrgangs ist der Förderfähig sind bis zu 12 Jugendliche aus der Zielgruppe (davon können bis zu 8 aus dem Stadtgebiet München kommen); Dauer der Maßnahme: 12 Monate. 1.2 Firmenkooperationen und Finanzierungsverbund Der im Projekt tätige Schreinermeister ist auch Inhaber einer Schreinerei und eines Fußbodentechnikbetriebs (derzeit 16 Ausbildungsplätze); dies in räumlicher Nähe von hand in. Damit kann die Möglichkeit gegeben sein, Kleinarbeiten an Fremdaufträgen auszuführen und später eigene Kundenaufträge zu bearbeiten (hierfür werden rd. 60% der Maßnahmezeit veranschlagt). Die beiden Firmen sind Mitglieder einer Handwerkskooperation mit 15 Partnern und 13 verschiedenen Gewerken. Die Trägerverantwortlichen wollen weiterhin Patenschaften zwischen den Firmenmitarbeitern und den hand in - Jugendlichen herstellen. Diese nahen Kontakte zu verschiedenen Wirtschaftsbetrieben lassen die Chancen auf Absolvierung von Praktika (erwartet werden mind. 8 Wochen pro Teilnehmer) bei verschiedensten Gewerken als verbessert erscheinen, was wiederum die Vermittlungschancen in eine spätere Ausbildung oder Beschäftigung erhöhen könnte.

4 Seite 4 Das Träger verfügt über einen breiten Förderkreis hinsichtlich der investiven Kosten (insb. Landratsamt München, Gemeinde Taufkirchen) und der lfd. Betriebsmittel: die vom Träger beantragte und vom Bayer. Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen bereits mündlich zugesagte ESF-Förderung wird ergänzt bzw. kofinanziert durch Mittel des Arbeitsamtes München, des Landratsamtes München und des Referates für Arbeit und Wirtschaft. 1.3 Anzahl der Teilnehmer; MBQ- Förderbedarf Die Anzahl der vom RAW geförderten Teilnehmer wird auf 8 begrenzt (die restlichen Teilnehmer kommen aus dem Landkreis München, vorwiegend aus Taufkirchen). Bei einem auf den RAW entfallenden Teilnehmer-Satz von 600 pro Teilnehmer und Monat wird -bei durchgängiger Besetzung- ein max. MBQ-Mitteleinsatz von Mittel erreicht (600 x 8 TN x 12 Monate, siehe Anlage 1). Monatlich zu führende Teilnehmer-Listen werden dem Landratsamt München (für Jugendliche aus dem Landkreis) und dem RAW (für Jugendliche mit Wohnsitz in München) von Seiten des Arbeitsamtes München zur Verfügung gestellt und gewährleisten einen laufenden Nachweis über die tatsächliche Auslastung. Um über eine kleine Planungsreserve zu verfügen (z.b. Überschreitung der Soll-Zahl in begründeten Einzelfällen), werden für das Projekt Fördermittel bis zu einer Höhe von vorgeschlagen. An den veranschlagten und dem ESF-Antrag zugrunde gelegten Gesamtkosten i.h.v. rund 382 T, die von der ESF-Bewilligungsstelle (Bayer. Landesamt für Versorgung und Familienförderung, Bayreuth) bereits vorab grob geprüft wurden, ist das RAW mit Mitteln aus dem MBQ zu rd. 16% beteiligt, was einem planerischen Akquisitionspotenzial (städtische Mittel zu Drittmittel) von ca. 1 : 5,4 entspricht. Die Gesamtkosten sind, auch wenn sie sich auf mehrere öffentliche Finanziers verteilen, als relativ hoch anzusehen. Dies u.a. bedingt durch einen zielgruppenbedingten Betreuungsschlüssel von 1 : 4 bzw., wenn man die Geschäftsführung/Verwaltung hinzurechnet, von 1 : 3 (siehe Anlage 1). 1.4 Laufzeit und Evaluierung Das Projekt wird beim RAW aufgrund des bislang noch nicht erprobten Ansatzes als Modellversuch geführt. Von daher wird im Einvernehmen mit dem Träger und den anderen Finanzierungspartnern -Europäischer Sozialfonds (ESF), Landratsamt München und Arbeitsamt München- das Projekt zunächst für ein Jahr ( ) gefördert. Das RAW wird neben der MBQ-Verbleibsstatistik ein eigenständiges teilnehmerbezogenes Bewertungssystem, das aus drei Frage- bzw. Erhebungsbögen besteht und eine valide Beurteilung der geleisteten Arbeit mit den Jugendlichen erlaubt, einsetzen bzw. zu einem Bestandteil der Förderung machen. Der Träger hat sich als eigenes Ziel eine Vermittlungsquote von 50% (in Ausbildung oder Beschäftigung) gesteckt und möchte sich hieran ausdrücklich messen lassen. Ob die Jugendli-

5 Seite 5 chen -daneben- zu einem sozialeren Verhalten befähigt werden, ist eine der Fragestellungen des Modellversuchs. Das RAW erwartet hier Erkenntnisse durch eine Nachbefragung von Teilnehmern (sechs Monate nach Ausscheiden aus der Maßnahme) im Rahmen des vorgenannten Beurteilungsverfahrens. Das RAW wird sich noch vor Ablauf des Förderjahres den genauen Stand über die durchgeführten Praktika und die zustande gekommenen Patenschaften geben lassen. Die Einrichtung einer berufsbezogenen Maßnahme darf aus Sicht von Arbeitsamt München und RAW nicht dazu führen, dass an anderer Stelle Ausbildungsplätze abgebaut werden; auch dies ist bei einem Modellversuch zu beachten. Von daher werden Arbeitsamt München und RAW die Entwicklung der Ausbildungsplatzanzahl und der tatsächlich besetzten Plätze bei der beteiligten Schreinerei und des Fußbodentechnikbetriebs (derzeit 16 Ausbildungsplätze) verfolgen. 2. ABM bei ConDrobs e.v. Seit 2001 wird eine ABM-Stelle bei ConDrops e.v, räumlich im Kontaktladen Emanuelstrasse 16 ( E16 ; Arbeitsprojekt limit ) angesiedelt, gefördert. Aufgabe der Stelle ist es, zusätzlich zu zwei von der Regierung von Oberbayern geförderten Pädagogen, Suchtkranke stundenweise an einfachste Arbeitstätigkeiten (z.b. in der Küche) in E16 selbst heranzuführen. Anfang 2003 wurde seitens des Trägers übersehen, einen Verlängerungsantrag beim RAW (und RGU) zu stellen, so dass dieses Projekt nicht in die Vorlage MBQ Projektförderungen in 2003 vom aufgenommen werden konnte. In dem Arbeitsprojekt limit haben Personen Arbeitsstunden geleistet. Die üblichen Kriterien an ein Arbeitsprojekt (Vermittlung in 1. Arbeitsmarkt; etc.) sind hier so nicht anwendbar; als großer Erfolg kann eine Vermittlung in eine BSHG 19-Stelle angesehen werden. Dieses niederschwellige Angebot ist in der Suchthilfearbeit soweit einzigartig. Das Referat für Gesundheit und Umwelt als fachlich zuständiges Vollzugreferat befürwortet eine Verlängerung und wird nach hier erfolgter grundsätzlicher Beschlussfassung seinen Fachausschuss damit befassen. Der Korreferent des Referates für Arbeit und Wirtschaft, Herr Stadtrat Helmut Schmid, die Verwaltungsbeirätin für Kommunale Beschäftigungs- und Qualifizierungspolitik, Frau Stadträtin Jahn, die Stadtkämmerei, das Referat für Gesundheit und Umwelt, das Schul- und Kultusreferat und das Sozialreferat haben jeweils einen Abdruck der Beschlussvorlage erhalten. Laut Anlage 1 der BA-Satzung hat der Bezirksausschuss in dieser Angelegenheit kein Anhörungsrecht.

6 Seite 6 II. Antrag des Referenten 1. Bereich Münchner- Jugendsonderprogramm Dem Verein hand in e.v. Institut für handlungsorientierte Erfahrungsintegration werden zur Durchführung der berufsvorbereitenden Maßnahme Jugendwerkstatt hand in vom bis Mittel in Höhe bis zu bewilligt. Ausreichende Mittel hierfür stehen auf der Haushaltsstelle Münchner Jugendsonderprogramm, Zuschuss an übrige Bereiche des Referates für Arbeit und Wirtschaft zur Verfügung. 2. Bereich Arbeitsförderungsinitiative Der Weiterförderung der AB-Maßnahme Arbeitsprojekt limit beim Träger ConDrobs e.v. mit Mitteln bis zu 23 T wird grundsätzlich zugestimmt. Im Detail wird das Referat für Gesundheit und Umwelt seinen Ausschuss mit dem Projekt befassen Ausreichende Mittel hierfür stehen auf der Haushaltsstelle Zuschuss an übrige Bereiche, MBQ- so. Maßnahmen zur Verfügung. III. Beschluss nach Antrag. Der Stadtrat der Landeshauptstadt München Der Vorsitzende Der Referent Christian Ude Oberbürgermeister Dr. Wieczorek Berufsm. Stadtrat IV. Abdruck von I. mit III. über den Stenographischen Dienst an das Direktorium - Dokumentationsstelle an die Stadtkämmerei an das Revisionsamt V. Wv. RAW FB III

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8 Referat für Arbeit und Wirtschaft Kommunale Beschäftigungspolitik und Qualifizierung I. Die Übereinstimmung des vorstehenden Abdrucks mit der beglaubigten Zweitschrift wird bestätigt. II. An das Referat für Gesundheit und Umwelt Schul- und Kultusreferat/F 1 Sozialreferat, Stadtjugendamt Arbeitsamt München/Berufsberatung Landratsamt München/Kreisjugendamt München Bayer. Landesamt für Versorgung und Familienförderung z. K. Am I. A. Unterschrift