Rassismuskritische Bildung in der Migrationsgesellschaft
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- Joseph Bachmeier
- vor 7 Jahren
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1 Rassismuskritische Bildung in der Migrationsgesellschaft Rassismuskritische Bildung in der bundesdeutschen Migrationsgesellschaft Zeitgeschichtliche Kontexte der Rassismusthematisierung Migrationspädagogik der Mehrfachzugehörigkeiten Populistischer (Kultur-)Rassismus in der Demokratie Demokratisierende politische Bildung
2 Rassismuskritische Bildung in der bundesdeutschen Migrationsgesellschaft Die Migrationsgesellschaft als allgemeinen Raum anerkennen Migrationsgesellschaftliche Bildung und Forschung vor dem Hintergrund von Kolonialismus und Nationalsozialismus Auseinandersetzung mit gegenwärtigem Rassismus im postnationalsozialistischen Kontext: Reflexion des Wunsch(es), unschuldig zu sein (Schneider 2010) Unterscheidung von programmatischem Staatsrassismus und Alltagsrassismus in staatlichen Institutionen Institutionellen Rassismus thematisieren, bspw. in der Polizei und in der Schule (Quehl 2009) Bewusstseinsbildung des (pädagogischen) Personals erforderlich Pädagogik und ihre Institutionen als Teil des Problems erkennen: Rassismus bildet (Broden/Mecheril 2010)
3 Zeitgeschichtliche Kontexte der Rassismusthematisierung Kolonialgeschichte des Rassismus Postnationalsozialistische Gesellschaft Ein dominierender Wunsch, unschuldig zu sein (Christian Schneider 2010) begünstigt das Schweigen über Rassismus im deutschsprachigen Raum. Distanzierungen (Messerschmidt 2010): Rassismus erscheint als Ausnahme, wird in die Vergangenheit verlagert, wird dem Rechtsextremismus zugeordnet. Unterscheidung von Verfolgungspraktiken im Staatsrassismus und Diskriminierungspraktiken in der Demokratie
4 Migrationspädagogik der Mehrfachzugehörigkeiten Verspätete Beachtung und Anerkennung der Migrationstatsache in der BRD und der DDR und nach 1990 Kritik des Abstammungsdispositivs (Messerschmidt 2015) Vereindeutigung nationaler Zugehörigkeit durch die Betonung genetischer Herkunft Wer ist Wir? (Navid Kermani 2009) Kulturalisierung als nationales othering Migrationshintergrund als dauerhafte othering-markierung Fremdmacher: Kultur-Nation-Sprache-Religion Konzept der natio-ethno-kulturellen Mehrfachzugehörigkeiten (Paul Mecheril 2004) ohne Angst verschieden sein (Adorno 1951) Selbstreflexion gegen die Wut auf die Differenz (Horkheimer/Adorno 1947) Immanente Diversität Vielfältigkeit im gesellschaftlichen Innenraum
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7 Antimuslimischer Rassismus Feindbild Islam nach 2001 Projektion einer Bedrohung (Wolfgang Benz 2014) Defizitwahrnehmungen von Muslimen kulturalisierende Homogenisierung und Lokalisierung des Islams (Hanna Acke 2010) Wer ist Wir? (Navid Kermani 2009) der_die Andere als Vermittler_in des Selbstbildes kontrastierende Kulturrepräsentationen von westlicher und islamischer Welt Anrufung des Abendlandes als kulturelle Erfindung des 19. Jhd. (Olivier Roy 2014) Fremd machen muslimische Nachbarn werden zu Repräsentant_innen politisch instrumentalisierter Religion Geschlechterbezogene Problematisierungen übergreifender Sexismus (Leiprecht/Lutz 2009) Adressierung von Kulturkonflikten (Yasemin Karakaşoğlu 2009)
8 Zugehörigkeitsordnungen und Rechtsextremismus Auswahl der Opfer Fremdmachen der Opfer und Opfer- Täter-Umkehr im Ermittlungsgeschehen Banalisierung des Rechtsterrorismus Folgen für das Lebensgefühl fremd gemachter (Post-)Migranten
9 Populistischer (Kultur-)Rassismus in der Demokratie Kulturelle Identität als nationale Gemeinschaft? Folie der Volksgemeinschaft (Wildt 2009) Abwehr realer globaler und europäischer Verelendung durch national-kulturelle Wir-Anrufungen Eigentumsbezogene Verlustbefürchtungen und kulturell-identitäre Abgrenzung Armutsdiffamierung und anti-romaistisches bzw. antiziganistisches Fremdmachen (End 2014) Normative Besetzung von Arbeit und Bildung (Scholz 2009) Unzureichende Aufarbeitung von Zwangsarbeit und ihrer Wertstruktur Kritik innerhalb des eigenen Involviertseins in gesellschaftlich hegemonial gewordene Wertvorstellungen autoritär-identitäre Bewegungen: Neo-Nationalismus, Djihadismus, Kulturrassismus, europäischer Rechtspopulismus Akzeptierte Feindseligkeiten (Zick/Klein 2014)
10 Kampfzone Identität Astrid Messerschmidt
11 Demokratisierende politische Bildung Staatsangehörigkeit modernisieren für das Recht, Rechte zu haben (Benhabib 2008) Ressourcen für Orte des Nachdenkens und der kritischen Professionalisierung für das pädagogische Personal zur Verfügung stellen Die kritische Auseinandersetzung mit der Illegitimierung von Migration eröffnen Für die Infragestellung des Nützlichkeitsdenkens eintreten Dominanzverhältnisse, Privilegierung und Entprivilegierung zum Thema machen Strukturellen und interaktionellen Rassismus offen legen, ohne sich ständig angegriffen zu fühlen Ängste von Etablierten in Frage stellen Irritation populistischer Überzeugungen durch Konfrontation mit Komplexität und Ambivalenz (Bauman 1995) open borders als Einlösung des modernen Gleichheitsanspruchs (Joseph H. Carens 2015)
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