Urinstreifentest. Jürg Steiger Transplantationsimmunologie & Nephrologie Bereich Medizin USB
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- Nadine Koch
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1 Urinstreifentest Jürg Steiger Transplantationsimmunologie & Nephrologie Bereich Medizin USB
2 Urinstreifentest 1. Technische Aspekte des Urinstreifentest a. Hämaturie b. Proteinurie c. Leukozyturie Und Nitrit 2. Screening mit dem Urinstreifentest a. Urinstreifentest bei Gesunden (Primärversorgung) b. Urinstreifentest bei V.a. Pathologie 3. Konsequenzen eines pathologischen Urinstreifentest a. Hämaturie b. Proteinurie c. Leukozyturie
3 Streifentest
4 Papierstreifentest z. B. Combur 9 Leucozyten Nitrit ph Eiweiss Glucose Keton Bilirubin Urobilirubin Blut (Ec) Hb
5 Hämaturie Technische Aspekte des Urinstreifentests Proteinurie Leukozyten (-esterase) und Nitrit
6 Technische Aspekte des Urinstreifentests Hämaturie Falsch negativ: Formalin, Vitamin C Falsch positiv: oxidierende Agentien (Reinigungsmittel, alkalischer Urin Proteinurie Meist Albumin nicht gemessen: kleinmolekulare Proteine, Gammopathien) < 300mg/d wird nicht gemessen (cave Konzentration) Leukozyten (-esterase) und Nitrit Vorhandensein von Nitrat Bakterien die Nitrat in Nitrit umwandeln können (80%) cave: Blasenzeit
7 Screening mit dem Urinstreifentest Pro - Contra
8 Screening in der Primärversorgung Pro Günstig und einfach durchzuführen Bessere Urinstreifen Screening Mikrohämaturie von 1.2 Millionen (Israel) >20 Jahren Beobachtungszeit Prävalenz 0.4% Männer, 0.2% Frauen ESRD 0.7% mit und 0.045% ohne Hämaturie Hazard risk ratio 18.5 (CI: 12-28) Entspricht 4.5% aller ESRD im entsprechenden Land PREVEND zeigt Kosteneffektivität des Protein-Screenings Aber: nur Patienten, die Urin per Post schicken Zentrales Labor für Messung der 24h Proteinkonzetnration Studie nicht ausgelegt für Untersuchung des Urinstreifentest als Screening JAMA, 2011, Aug 17, Clin Ther 2010, Am J Kid Dis 2010
9 Screening in der Primärversorgung Contra Diverse Studien zeigen fehlende Kosteneffektivität 50-90% falsch positive Resultate Diverse unnötige Untersuchungen Überdiagnosen Risiko der Zusatzuntersuchungen Medizinisch und psychologischen Schaden JAMA, 2003, Am J Kid Dis 2010
10 Positive predictive value 10%!
11 Screening in der Primärversorgung Nicht sinnvoll! Hohe Rate an falsch positiven Resultaten Hohe Kosten von unnötigen Folgeuntersuchungen Möglicher medizinischer und psychologischer Schaden Limitierung des Gesundheitswesen (Nephrologen) Die meiste Literatur spricht sich gegen ein Screening aus JASN 2009
12 Aber Screening bei gewissen Krankheiten sinnvoll! Hypertonie Diabetes Niereninsuffizienz Symptome Oedeme, Schmerzen (Stein), Herzinsuffizienz Systemerkrankungen Verdacht auf immunologische Erkrankungen Verdacht auf Nierenerkrankung
13 Konsequenzen eines pathologischen Urinstreifentests 1. Hämaturie 2. Proteinurie 3. Leukozyturie
14 Aetiologien der Hämaturie Nicht glomerulär: Glomerulär: Tumor Steinleiden Cystitis AK, Menstruation Glomerulonephritis Hypertonie Nephrotisches Syndrom Vaskulitis
15 Konsequenzen Nicht glomerulär: CT Zystoskopie Bakteriologie Steinabklärung Glomerulär: Proteinabklärung Nierenfunktion Nierenbiopsie Hypertonieabklärung Systemerkrankung?
16 Vorteil der Mikroskopie schnell (1-2 Min.) richtungsweisend Zeit sparend Patientenkomfort Kosten sparend
17 Material für Urinstatus
18
19 You only find what you look for and You only look for what you know!
20
21 Glomeruläre Erythrozyten
22 Entstehung glomerulärer Formen
23 Erythrozyt, der GBM passiert
24 Glomeruläre Erythrozyten im Tubulus
25 Nicht-glomeruläre Erythrozyten
26 Glomeruläre Erythrozyten
27 Begriffe Nicht glomeruläre Ec Glomeruläre Ec intakte Ec urologische Ec Destruierte Ec Dysmorphe Ec Ringformen
28 Konsequenzen eines pathologischen Urinstreifentests 1. Hämaturie 2. Proteinurie 3. Leukozyturie
29 Quantifizierung der Proteinurie Proteinkonzentration wertlos! Protein in mg / Tag Quotient: Protein in g / Kreatinin in mmol vom Sammeln unabhänige Quantifizierung (ideal für Verlaufsbeurteilung) Beispiel Albuminurie: 20 mg/l Krea: 20 Quotient = 1 mg / mmol normal 20 mg/l Krea: 1 Quotient = 20 mg / mmol pathologisch
30 Der glomeruläre Filter entscheidet, was durchkommt und was nicht??
31 Physiologisch ist das Glomerulum nicht ganz dicht Albumin Transferrin IgG MG Retinolbindendes Protein α-1-mikroglobulin 21 33
32 Der Tubulus entscheidet, was unten rauskommt und was nicht
33 Glomeruläre Proteinurie Diabetische Nephropathie MG Albumin 67 Russo LM et al in AJKD 2002;39:
34 Tubuläre Proteinurie MG α-1-mikroglobulin 33 Interstitielle Nephritis Retinolbindendes Protein 21 Rosano C et al in Biochim Biophys Acta 2005; 1753:85-91; Akerstrom B et al in Biochim Biophys Acta 2000; 1482:
35 Art des Proteins Qualitative Untersuchung der Proteinurie Proteinanalyse glomerulärer Marker: Albumin Transferrin Immunglobulin a-2-makroglobulin tubulärer Marker: a-1- Mikroglobulin retinolbindendes Protein 2 Mikroglobulin
36 Normale Proteindifferenzierung
37 Glomeruläre Proteinurie
38 Tubuläre Proteinurie
39 Hämaturie und Proteinurie (ab 0.5-1gr) Ursache suchen! 39
40 Nierenbiopsie Ambulant durchführbar Lokale Analgesie Diagnose in 99% der Biopsien möglich Komplikationsrate (USB; n=560) Schmerzen 2,7% Makrohämaturie 2,3% Blasentamponade 0,7% Hämatom 0,1% Schock/Transfusion 0,1% 40
41 Konsequenzen eines pathologischen Urinstreifentests 1. Hämaturie 2. Proteinurie 3. Leukozyturie
42 Urinstreifentest Leukozyturie und Nitrit 1. Kein Urinstreifentest bei jungen Frauen mit typischen Symptomen 2. Bei Symptomen des Harnwegsinfekt a. Nitrit 80% positiv bei Enterobacteriaceae Negatives Nitrit schliesst Bakteriurie nicht aus b. Sensitivität bei Lc und Nitrit Positivität 70-90% c. Negativer Streifentest schliesst HWI aus N Engl J Med 2012, Ann Int Med 2012, BMC Urol 2004; 4:4
43 Komplizierter Harnwegsinfekt 1. HWI bei Männer 2. Rezidiv bei Frauen 3. V.a. Pyelonephritis Sediment und Kultur Cave: Sterile Pyurie Chlamydia, Ureaplasma urealyticum, Mykobakterien N Engl J Med 2012, Ann Int Med 2012, BMC Urol 2004; 4:4
44 Leukozyten im Urin May-Giemsa Ungefärbter Urin
45 Leukozyturie und Bakteriurie
46 Bakterienrasen
47 Leukozyturie
48 Filiforme Bakterien E. coli
49 Zusammenfassung Urinstreifentest Screening der Normalbevölkerung mittels Streifentest nicht sinnvoll Screening bei Verdacht auf - oder Vorliegen einer Pathologie mittels Urinstreifentest sinnvoll Hypertonie Diabetes Niereninsuffizienz Symptome Oedeme, Schmerzen (Stein), Herzinsuffizienz Systemerkrankungen Verdacht auf immunologische Erkrankungen Verdacht auf Nierenerkrankung
50 Triage des Urinstreifentest Papierstreifentest * Ausser junge Frauen mit typischen Symptomen des HWI EW neg. Hb neg. Lc neg. EW pos. oder Hb pos. oder Lc pos.* kein Sediment Sediment
51 Vorgehen bei pathologischem Streifentest Hb und/oder Protein positiv Leukozyten positiv Proteinanalyse Quant. + qual. Sediment Kultur Nierenfunktion Hypertonie? Systemerkrankung? US Nierenbiopsie CT Zystoskopie Steinabklärung
Aufbau! Begriffe! Hämaturie. Makrohämaturie! Hämaturie! Mikrohämaturie! Begriffe Aetiologie Evaluation Glomerulär versus nicht glomerulär
procurement manager Hämaturie J. Steiger Klinik für Transplantationsimmunologie und Nephrologie Begriffe! Makrohämaturie! = rot / brauner Urin Makrohämaturie! Hämaturie! Mikrohämaturie! glomerulär! nicht-!
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