Untersuchung der Nierenfunktion die Rolle des Krankenhauslaboratoriums

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1 Untersuchung der Nierenfunktion die Rolle des Krankenhauslaboratoriums Prof. Dr. med Paul Cullen Gemeinschaftspraxis Dr. Löer, Dr. Treder und Kollegen Hafenweg 11 D Münster Tel.: Fax:

2 Erstellung einer Diagnose Körperliche Untersuchung 15% Anamnese 80% Apparative Untersuchung 5%

3 Fall 1 Hans-Werner M., 56 Jahre, Mitglied des Bodenpersonals Anamnese: : Seit 3 Tagen Brennen beim Wasserlassen, Flankenschmerz, Schüttelfrost, allg. Unwohlsein, Erbrechen Körperliche Untersuchung: : Puls 85/Min, Temp 38,4 C, Blutdruck 118/75 mmhg,, Klopfempfindlichkeit über re.. Niere. Teststreifen: Blut +++ Nitrit + Protein +++ Leukozyten +++ Glucose ph 5,0 Sediment: Massenhaft Erythrozyten u. Leukozyten

4 Fall 1 Labor: >10 5 Keime/mL, hauptsächlich E. coli Kreatinin 1,17 mg/dl (110 µmol/l) Sonogram: Aufweitung des re.. Nierenbeckens Rö.. Abdomen: Schatten über re.. Niere (Leeraufnahme) IVP: Diagnose: Stau re.. Niere, Aussparung Nierenstein re.. mit akuter Pyelonephritis (CaPO 4 )

5 Harnsteine Calciumsälze (Oxalat u. Phosphat) ca. 65% Urat ca. 17% Magnesium- Ammonium Phosphat ca. 14% Cystin ca. 1%

6 Ursachen für Harnwegsinfekte Stein Konstriktion des Ureters Andere Ursachen Diabetes Schwangerschaft Mißbildung Divertikel Tumor Prostata Hypertrophie

7 Mittelstrahlurin Häufigste Fehlerursache Inkorrekte Abnahme!

8 Fall 2 Norbert K., 37-Jähriger Flugzeuginnenmonteur, Einstellungsuntersuchung Anamnese: : Keine Beschwerden. Rez. Halsentzündungen in der Vorgeschichte. Körperliche Untersuchung: : Blutdruck 160/95 mmhg.. Sonst unaufällig. Teststreifen: Blut +++ Protein +++ Glucose Sediment: Nitrit - Leukozyten - ph 5,0 Massenhaft Erythrozyten mit Ery.-Zylindern Labor: Sonogram: Kreatinin 2,1 mg/dl (186 µmol/l) Kreatinin-Clearance Clearance: : 60 ml/min Unaufällig

9 PAS, x 720 Mesangioproliferative IgA Glomerulonephritis Offene Kapillarschlingen Zelluläres und hyalines Material im Mesangium Immunhistologie Glomeruli reagieren mit IgA- u. Komplement C3- Antikörpern im Mesangialen Bereich

10 Renovaskuläre Hypertonie

11 Renovaskuläre Hypertonie

12 Teststreifen Erythrozyten, Hb, Myoglobin: Bis 10 Erys/µL (Mikrohämaturie( Mikrohämaturie) Leukozytenesterase: Bis 10 Granulozyten/µL. Kann bei körperlicher Belastung od. Fieber pos. sein Eiweiß: Nur Albumin (keine BJP!) ph: 4,5-8,0; Fleisch sauer, Pflanzen alkalisch. Auch bei bakt.. Besiedlung alkalisch. Nitrit Pos. bei Infektionen z.b. mit Proteus mirabilis.. Falsch bei geringer oder sehr hoher Keimzahl (Nitrat zu Stickstoff), Neugeb., Staph.. od. Enterokokken

13 Harnsediment Calcium Oxalat Phosphat Blasenepithel Ery-Zylinder Leuko-Zylinder Harnsäure Epithelzelle (Tubulus) Vaginale Epithelzelle Papillen Epithelzelle Leukozyten Erythrozyten Hyaline Zylinder Granuläre Zylinder Granuläre Zylinder (fein)

14 Kreatinin-Bestimmung Jaffé-Methode Methode: Proteinfälling mit Wolframat-Schwefelsäure Schwefelsäure, Überstand mit Fullererde versetzen (adsorbiert Kreatinin), Creatinin wird mit Pikratlösung von Fullererde abgelöst, gleichzeitig Bildung eines Farbkomplexes. Preiswert, aber relative unspezifisch. Enymatische Methode: Konversion zu Kreatin und dann zu Sarcosin mittels Kreatinase. Sarcosin wird zu Glycin durch Sarcosinoxidase verwandelt unter Freisetzung von H 2 O 2. Farbreaktion mittels Peroxidase, Phenolderivat und 4-4 Aminophenazon. Teuer, dafür Referenzmethode.

15 Kreatinin Normbereiche: Kinder bis 1 J: 0,57 mg/dl (50 µmol/l) Kinder J: 0,80 mg/dl (70 µmol/l) Kinder J: 1,01 mg/dl (90 µmol/l) Erwachsene: 1,18 mg/dl (100 µmol/l)

16 Kreatinin-Clearance Clearance in ml/min = (U*V)/P*1440 U = Kreatininkonzentration im Harn V = Harnvolumen in 24 h P = Kreatininkonzentration im Blut

17 Kreatinin-Clearance Glomeruläre Filtrationsrate ( ( Kreatinin-Clearance Clearance) = 157 (1,16 x Alter in Jahren) D.h. Clearance nimmt mit dem Alter ab (aber Kreatininkonzentration im Blut verändert sich kaum)

18 Kreatinin-Clearance Häufigste Fehlerursache Unvollständige Sammlung!

19 Glucosurie Hauptursachen Diabetes mellitus Schwangerschaft Seltene Ursachen Hyperthyreose, Phäochromazytose,, Cushing syndrom Bleivergiftung Kopfverletzung Sepsis

20 Differenzierung der Proteinurie Glomeruläre Filtrationsrate: 100 ml/min Über 99% der filtrierten Proteine werden im proximalen Tubulus rückresorbiert. Eiweißausscheidung < 70 mg/24 Std.

21 Physiologische Proteinurie

22 Die Niere: Struktur der Filtrationseinheit

23 Funktionweise der Basalmembran

24 Tubuläre Proteinurie

25 Tubuläre Proteinurie Bis 10,000 Dalton: im Bürstensaum des prox. Tubulus gespalten u. rückresorbiert Größere Proteine werden über lysosomalen Weg aufgenommen Unverdaubare Reste sowie lysosomale Enzyme (N-Acetyl( Acetyl-β-Glucosaminidase) erscheinen im Urin

26 Differenzierung der Proteinurie Prärenal Glomerulär Tubulär Glomerulär-Tubulär Postrenal

27 Proteinurie: : Normalzustand

28 Prärenale Proteinurie Erhöhung der Proteinausscheidung durch Zunahme kleinmolekülarer Serumproteine Bence-Jones Proteinurie Myoglobinurie (Rhabdomyolyse) Hämoglobinurie (Hämolyse)

29 Prärenale Proteinurie

30 Glomeruläre Proteinurie Durchtritt von Proteinen > 67 kd.. Gesteigerte tub. Rückresorption reicht nicht aus. Albuminurie ohne IgG-Ausscheidung (selektiv) Nephropathie: : Diabetes, Bluthochdruck, Schwermetall Nephritis: IgA,, "minimal change" EPH-Gestose mit IgG-Ausscheidung (nicht-selektiv selektiv) Glomerulonephritis: aktute,, "rapid progressive" SLE-Nephropathie Goodpasture Syndrom Fortgeschrittene Nephrosklerose Hämolytisch-urämisches Syndrom

31 Glomeruläre Proteinurie (nicht- selektiv)

32 Tubuläre Proteinurie Glomeruläre Filtration ungeschädigt, tub.. Rückresorption defekt, kleinmolekulare Proteine (<67 kda) ) erscheinen im Harn: α1-mikroglobulin (β2-mikroglobulin), (N-acetyl-ß-Glucosaminidase) Insterstitielle Nephritis Akute Pyelonephritis Tubulus-Vergiftung Vergiftung: : Analgetika, Zytostatika, Aminoglykoside, Cephalosporine, Immusuppressiva Hereditäre Tubulopathie Reparation nach akutem Nierenversagen Nach Nierentransplation

33 Tubuläre Proteinurie

34 Glomrulär-tubuläre Proteinurie Glomeruläre Filtration vermehrt, tub. Rückresorption defekt, kleinmolekulare und größere Proteine erscheinen im Harn: α1-mikroglobulin β2-mikroglobulin Transferrin Albumin IgG Diabetische Nephropathie Stadien IV u. V Amyloidose Myelomniere Abstoßung eines Nierentransplantats Chronische Pyelonephritis Systemerkrankungen wie SLE

35 Glomeruär-Tubuläre Proteinurie

36 Postrenale Proteinurie Entzündung od. Blutung im Bereich ableitender Harnwege. Serumproteinen >250 kda treten im Harn in serumähnlichen Proportionen auf α 2 -Makroglobulin Albumin IgG

37 Postrenale Proteinurie

38 Auftragsstelle IgG Transferrin Albumin α1-mikroglobulin β2-mikroglobulin

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43 Auftragsstelle IgG Transferrin Bence-Jones-Dimere α1-mikroglobulin β2-mikroglobulin

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