Rückblick auf das Anlagejahr 2012
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- Paulina Pohl
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1 MLB Vermögensmanagement _ Januar Rückblick auf das Anlagejahr Im Jahr konnten die relevanten Aktienmärkte unter großen Schwankungen zulegen. Gerade im zweiten Halbjahr und zum Jahresende waren zum Teil stärkere Kurszuwächse zu verzeichnen. Die Zinsen guter Schuldner hingegen sanken weiter deutlich, der risikolose Zins deutscher Staatsanleihen liegt bei 2-jährigen Laufzeiten nahe null Prozent. Gold als Sicherheitsinvestment entwickelte sich moderat positiv, während die Kurse für Rohstoffinvestments nachgaben. Aktien - Indizes am seit Assets am seit MSCI World (Index: USD-Basis) 1.338,50 11,10% * EUR/USD 1,32 1,87% STOXX Europe ,62 8,78% entspricht USD-Kursrückgang 1,87% DAX 7.612,39 29,06% Rohöl 109,25-0,46% * Dow Jones ,14 5,28% * (USD pro Barrel) Nikkei ,98 6,49% * Gold 1.655,80 3,62% * MSCI China Free 62,85 16,78% * (USD pro Feinunze) MSCI India 430,03 21,65% * Rohstoffe 554,62-3,30% MSCI Latin America 3.797,81 3,49% * (CRB-Index) MSCI Eastern Europe 206,11 11,12% * (* Wertentwicklung: inkl. Veränderung zum EUR) Kapitalmarktumfeld im Jahr Im ersten Quartal trat die EU-Schuldenkrise etwas in den Hintergrund und Hoffnungen auf eine wirtschaftliche Erholung ließen die Kurse von Aktien steigen. Im zweiten Quartal dominierte hingegen die Angst vor einem Auseinanderbrechen des Euro wegen der erneuten Liquiditätskrise Griechenlands. Auch die lang andauernden Verhandlungen und die Unsicherheiten bezüglich des Europäischen Stabilitätsmechanismus ESM führten zu kräftigen Kurskorrekturen an den Märkten. Nachdem jedoch EZB-Präsident Draghi am den nahezu unbegrenzten Ankauf von Staatsanleihen der Problemstaaten angekündigt hatte, stiegen international die Notierungen wieder an. Die Hoffnung kam auf, dass eine Zahlungsunfähigkeit einzelner EU-Staaten nun dauerhaft abgewendet sei. Aus heutiger Sicht ist festzuhalten, dass die im letzten Quartal stattgefundene Trendwende der deutschen Politik hin zu mehr Zeit und mehr Geld, z. B. für Griechenland, einen großen Beitrag zu diesem neuen Meinungsbild geleistet hat. In der Tat scheint die Sorge um ein plötzliches Auseinanderfallen der EU-Währung mit allen möglichen Konsequenzen kaum noch vorhanden zu sein. Das führt auch zu weiter steigenden Eurokursen, insbesondere gegenüber dem US-Dollar. 1
2 Unsere Strategie und das Anlageergebnis Ein positives Anlagejahr liegt hinter uns. Sowohl Aktienanlagen als auch diverse Anleiheinvestitionen lieferten gute Erträge. Vor dem Hintergrund der allgegenwärtigen Krisen kam der Risikobegrenzung bei der Anlage eine große Bedeutung zu. Die Aktienquoten blieben deutlich unter den jeweils festgelegten Höchstwerten. An den strategischen Sicherheitsinvestments in Gold und Rohstoffen haben wir durchgehend festgehalten. Im Bereich der Anleihen konnten wir von der guten Entwicklung unserer Investments in Inflationsanleihen, dänischen Pfandbrieffonds sowie Anleihenfonds der Schwellenländer profitieren. Im vierten Quartal stieg bei den Marktteilnehmern die Zuversicht in Bezug auf eine Lösung der Eurokrise. Im Zuge dieser Entwicklung sinkenden Risikos haben wir die Aktienquoten sukzessive erhöht. Sowohl unsere Vermögensverwaltungen mit Aktienquoten als auch die Vermögensverwaltungen ohne Aktienanteile entwickelten sich erfreulich. Für das MLB-Strategieportfolio I (max. 30% Aktienquote) ergab sich vom bis eine Wertentwicklung von + 4,22%. Die dynamischere Strategie des MLB- Strategieportfolios II (max. 100% Aktienquote) führte zu einem Ergebnis von + 7,72% im selben Zeitraum. Dabei wirkten die US-Dollarentwicklung und die Preissenkung bei vielen Rohstoffen und beim Gold Performance begrenzend. Entwicklung der MLB-Strategieportfolios MLB-SP-I und MLB-SP-II relativ zum MSCI World- Index ( = 100%): MLB SP I MLB SP II 2009: 5,26% 10,96% 2010: 4,24% 11,11% 2011: -2,64% -8,69% : 4,22% 7,72% Quelle: vwd Group / BVI 2
3 Ausblick auf das Anlagejahr Für das laufende Jahr sind einige Themen, welche auch die Entwicklung der Kapitalmärkte beeinflussen werden, bereits bekannt: In den USA stehen Präsident und Opposition vor der Aufgabe, sich bezüglich der auslaufenden Steuervergünstigungen und automatischen Ausgabenkürzungen ( Fiscal Cliff ) zu einigen. Ferner ist die in der Verfassung festgelegte Obergrenze für Staatsschulden zu erhöhen. Andernfalls droht eine Haushaltssperre. Dies würde voraussichtlich einen Konjunktureinbruch in den USA mit weltweiten Folgen auslösen. Gelingen die Verständigungen, sind die Aussichten für US- Investments sehr gut. In Europa benötigt Spanien wahrscheinlich bald den Rettungsmechanismus ESM und in Italien stehen Wahlen bevor. Beides wird Auswirkungen auf die Börsen haben. Die Bundestagswahl dagegen wird aus heutiger Sicht ohne nennenswerten Einfluss auf die Märkte bleiben. Wir rechnen mit einer weiterhin stabilen deutschen Wirtschaft und einer ersten positiven Entwicklung in einigen europäischen Staaten. Wir gehen davon aus, dass die Wachstumsraten der Volkswirtschaften der Schwellenländer auf hohem Niveau gefestigt sind und weiteres Wachstumspotenzial z. B. für die Türkei und Asien bieten. Unsere aktuelle Prognose der Entwicklung am Beispiel des DAX-Index geht von einer insgesamt positiven Entwicklung im Jahr aus. Entwicklung des DAX-Index und unser aktuelles Prognoseband: Jan Mrz Mai Jul Sep Nov Jan Mrz Mai Jul Sep Nov Quelle: MLB-Vermögensmanagement Unsere Anlagestrategie Die fachliche Auseinandersetzung mit der richtigen Anlagestrategie wird derzeit von zwei Themen beherrscht, welche wir im Folgenden kurz beleuchten und mit unserer Anlagestrategie verbinden wollen: Befinden wir uns in einer Phase finanzieller Repression? Liegt derzeit wirklich ein Anlagenotstand vor? 3
4 Das Thema: Finanzielle Repression Staaten können sich nur mit Hilfe der Zahlungskraft ihrer Bürger aus der Überschuldung befreien. Finanzielle Repression umschreibt dabei Eingriffe der Politik in das Finanzsystem, welche zu einer Umverteilung des Vermögens von den Bürgern hin zum Staat führen. In früheren Zeiten wurden hierbei Kontoguthaben in Zwangsanleihen verwandelt oder die private Immobilie mit einer Zwangshypothek belastet. Heute geht es etwas subtiler zu. Derzeit sorgen Politik und Notenbanken für Niedrigzinsen und unbegrenzte Liquidität. Vor dem Hintergrund einer moderaten Inflationsrate von 2% ist der Realzins somit negativ und der Wert von Kapitalanlagen sinkt. Diese Verluste erfahren Privatanleger durch den Kaufkraftverlust ihres Ersparten ebenso wie durch niedrigere Renten- und Versicherungsleistungen. Auf der anderen Seite werden im gleichen Zuge die Schulden des Staates abgewertet und eine kontinuierliche Entschuldung setzt ein. Zugleich entlasten künstlich niedrige Zinsen den Staatshaushalt. Entwicklung Geldmengenwachstum und Inflation im Euroraum seit : 14,0 12,0 10,0 8,0 6,0 4,0 2,0 0,0-2, Unsere Anlagestrategie Inflationsrate Geldmengenwachstum M 3 Q u e l l e : EZ B Quelle: EZB Wesentliches Ziel der Kapitalanlage der kommenden Jahre ist der reale Vermögenserhalt. Kurzfristige Zinsanlagen im Bereich deutscher Staatsanleihen oder in Pfandbriefen erreichen dieses Ziel nicht, sondern dienen nur noch der Liquiditätshaltung. Darüber hinaus sollte strategisch - also längerfristig - in internationale Anleihen und Aktien auch aus Schwellenländern, in Unternehmensanleihen bis hin zum Mittelstand und mittlerweile auch wieder in Staatsanleihen und Aktien Südeuropas investiert werden. Im Jahr war diese Strategie der Mischung erfolgreich und wir starten das Jahr damit zuversichtlich. 4
5 Das Thema: Anlagenotstand Es war schon immer eine Herausforderung, Kapital erfolgreich anzulegen. Das galt bereits zu Zeiten hoher Nominalzinsen. Derzeit kommt zu den üblichen Aspekten noch ein weiterer Umstand hinzu: Als Folge der Eurokrise und der Euro-Rettungspolitik fallen risikolose Anlageformen wie Geldmarktanlagen, kurz laufende Staatsanleihen und Pfandbriefe als Anlagemöglichkeit weitestgehend aus, da sie entweder keine Zinsen bieten oder eben doch nicht mehr risikolos sind. Dieses wird häufig als Anlagenotstand bezeichnet. Anlagemöglichkeiten sind aber nicht einfach weggefallen, sondern die Bandbreite der Anlagemöglichkeiten hat sich lediglich verschoben. Zu den jahrzehntelang dominierenden Märkten westlicher Prägung sind Asien, Osteuropa und Südamerika hinzugekommen. Der mittlere Osten, Afrika und die Türkei sind dabei sich zu öffnen und erweitern das mögliche Anlagespektrum erheblich. Verzinsung von 2-jährigen Staatsanleihen: Emerging Markets Deutschland Frankreich Euroland Italien Spanien 0,13% 0,21% 0,91% 1,45% 2,31% >5,00% Unsere Anlagestrategie im Bereich der Anleihen Die Streuung der Anlagen ist weiterhin Grundlage unserer Anlagestrategie. Um eine negative Realverzinsung und damit eine langsame Vermögensentwertung zu vermeiden, werden wir auch künftig - natürlich im Rahmen der festgelegten Risikovorgaben kontrolliert in Anlagen mit etwas größerem Schwankungspotenzial investieren. Dies gilt für alle Anlageklassen und ggf. auch für die Risikoquote. Dabei werden wir unsere konservative Grundausrichtung selbstverständlich beibehalten. 5
6 Das Thema: Gute Aussichten Wir gehen zuversichtlich ins Jahr. Unsere Anlagestrategie im Aktienbereich Deutschland wird mit seinem starken Export und guter Binnennachfrage bei niedriger Arbeitslosenrate auch wirtschaftlich wachsen. Deutsche Aktien großer und mittelgroßer Unternehmen stehen hier im Fokus. Die Zinsen bleiben niedrig, so dass Anleihen nur als Liquiditätsersatz sinnvoll sind. Europa insgesamt befindet sich weiterhin in einer Rezession. Diese unterscheidet sich von Land zu Land. Öffentliche Sparhaushalte bremsen die wirtschaftliche Entwicklung zusätzlich. Dennoch ist die Gefahr eines plötzlichen Eurozusammenbruchs geringer geworden und die südeuropäischen Aktienmärkte haben Nachholpotenzial. Wenn sich in den USA die beiden politischen Lager beim Fiscal Cliff und der Schuldenobergrenze verständigen, ist der Weg für weiteres Wirtschaftswachstum frei. Bei den niedrigen Zinsen sind Anleihen nicht interessant, wohl aber solide US-Aktien, in die wir weiterhin investieren. Die inzwischen etablierten Märkte Brasilien, Russland, Indien und China wachsen nach einem etwas schwächeren Jahr wirtschaftlich wieder stärker. Daher bleiben wir hier stärker in Aktien investiert. In den neuen Emerging Markets, zu denen z.b. Afrika, der mittlere Osten und die Türkei gehören ist jeweils ein kräftiges Wachstum zu verzeichnen, zumal hier der Basiseffekt groß ist. Bei unseren breit gestreuten Investitionen in diesem Bereich spielt die Beobachtung des politischen Umfelds ebenfalls eine wichtige Rolle. Wir freuen uns auf eine weiterhin angenehme und erfolgreiche Zusammenarbeit. Für ein persönliches Gespräch sowie für Ihre Fragen zur Vermögensanlage stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung und bedanken uns herzlich für Ihr Vertrauen. Mit freundlichen Grüßen Ihre Münsterländische Bank Thie & Co. 6
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