Rückblick auf das zweite Quartal 2017
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- Viktor Kopp
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1 MLB Vermögensmanagement Juli 2017 Rückblick auf das zweite Quartal 2017 Die Entwicklung an den Anlagemärkten: Ein grundsätzlich positives erstes Börsenhalbjahr liegt nun hinter uns, wenn auch die Kursrückgänge der letzten Junitage die Performance kräftig reduziert haben. Der internationale Aktienindex MSCI bot für EUR-Anleger aufgrund des knapp 9%-igen US- Dollar-Rückgangs noch eine Halbjahresperformance von +0,77%. International reicht die Spanne der Börsenentwicklung von -11,51% in Osteuropa bis +13,88% in China. Der deutsche DAX hat mit seiner Entwicklung von +7,35% doppelt soviel zugelegt wie der Gesamt- Europäische Index STOXX Europe 50. Insgesamt konnte eine unerwartet geringe Schwankungsbreite der Kurse beobachtet werden. An den Zinsmärkten ist im Euroraum eine Beruhigung eingetreten. Weiterhin rentieren Anleihen mit guten Bonitäten und mittleren Laufzeiten unter oder nahe 0%, jedoch scheint die Abwärtsbewegung der Renditen beendet. Während sich der Goldpreis behaupten konnte, fiel der Rohölpreis im ersten Halbjahr um mehr als ein Fünftel auf wieder unter 50 US-Dollar pro Barrel. Aktien - Indizes am Assets am am am MSCI World (Index: USD-Basis) 1.916,43 0,77% * EUR/USD 1,14 8,60% STOXX Europe ,17 3,71% entspricht USD-Kursveränderung -8,60% DAX ,12 7,35% Rohöl 47,80-22,39% * Dow Jones ,63-0,52% * (USD pro Barrel) Nikkei ,43 0,51% * Gold 1.241,60 0,18% * MSCI China Free 72,42 13,88% * (USD pro Feinunze) MSCI India 534,15 10,13% * Rohstoffe 231,56-10,63% MSCI Latin America 2.544,13 0,09% * (CCI-Index) MSCI Eastern Europe 141,01-11,51% * (* Wertentwicklung: inkl. Veränderung zum EUR) Vermögensmanagement Seite 1
2 Unsere Strategie und das Anlageergebnis: Im ersten Quartal dieses Jahres haben wir in unserer weltweiten MLB-Aktienstrategie Fundamental aufgelaufene Gewinne realisiert. Die zur erneuten Erhöhung der Aktienquote erwartete deutliche Marktkorrektur blieb bislang aus. Wir erwarten nun eine Konsoldierung in den kommenden Sommermonaten und damit selektive Einstiegsmöglichkeiten. Die Währungsallokation hat sich gegenüber dem Vorquartal weiter zu Gunsten des Euro verschoben. Zur Jahresmitte investiert die MLB-Aktienstrategie Fundamental zu 66% im EUR, zu 27% im USD und zu 7% in sonstigen Währungen, wie z. B. Schweizer Franken. Vermögensmanagement Seite 2
3 An der erfreulichen Entwicklung der Aktienmärkte haben wir teilgenommen. Bedingt durch die Eurostärke der letzten Junitage haben die Positionen in fremder Währung trotzdem an Performance etwas verloren. Der MLB-Stiftungsfonds, der neben 20% Aktien zu 80% in Anleihen investiert ist, hat zum 30. Juni ein Ergebnis von +0,67% erzielt. Die Anleihen mit einem dynamischen Ansatz haben mit einem positiven Performancebeitrag im zweiten Quartal dazu beigetragen. Der Performancerückgang ist dem schwächeren US-Dollar geschuldet. Die durchschnittliche Laufzeit der Anleihen beträgt unverändert rund 4,2 Jahre. Somit bleibt das Risiko von Zinssteigerungen und damit Kursrückschlägen der Anleihen überschaubar. Das Durchschnittsrating der Anleihen im Portfolio liegt weiterhin bei BBB. Das MLB-Strategieportfolio I, welches neben 30% weltweiten Aktien noch eine konservative Anleihenstrategie mit Laufzeiten von aktuell durchschnittlich 2,8 Jahren verfolgt, hat ein Ergebnis von +0,71% erzielt. Unsere MLB-Aktienstrategie Fundamental, welche sich im MLB-Strategieportfolio II wiederfindet, hat zum 30. Juni zu einem Ergebnis von +2,69% geführt. Im Bereich der MLB-Aktienstrategie-Dividendenorientiert, welche sich in den MLB- Vermögensverwaltungen-Dividendenorientiert und im MLB-Stiftungsfonds zu 20% wiederfindet, liegt der Schwerpunkt auf substanzstarken Unternehmen aus Europa (rd. 54% Anteil) und Nordamerika (rd. 41% Anteil) mit entsprechender Dividendenqualität. Diese Strategie hat eine Wertentwicklung von -2,25% im ersten Halbjahr erreicht. Eine wesentliche Ursache für den Performancerückgang ist auch hier der schwächere US-Dollar. Entwicklung der MLB-Strategieportfolios I & II und des MLB-Stiftungsfonds relativ zum MSCI- World-Index in EURO ( =100%) Vermögensmanagement Seite 3
4 Kapitalmarktumfeld für das zweite Halbjahr 2017 Wirtschaftliches Umfeld: Mit Blick auf das zweite Halbjahr 2017 rechnen wir mit einer Fortsetzung der guten Wirtschaftsentwicklung in Europa und den USA. Allerdings sind wir der Auffassung, dass die aktuelle Wirtschaftsdynamik etwas nachlassen wird und damit positive Überraschungen seltener werden. Volkwirtschaftliche Erwartungen zum BIP-Wachstum und Inflationsrate Reales BIP (%) Inflation (%) USA 2,3 2,3 2,2 2,2 Japan 1,3 1,0 0,5 0,7 Euroraum 1,8 1,6 1,4 1,4 - Deutschland 1,6 1,5 1,7 1,6 - Frankreich 1,6 1,7 0,9 0,9 - Italien 1,2 1,1 1,1 0,9 - Spanien 3,0 2,5 2,0 1,6 Großbritannien 1,6 1,5 2,8 2,8 China 6,5 6,3 1,6 2,2 Indien 7,0 7,4 5,3 5,1 Brasilien 0,7 2,0 4,3 4,5 Quelle: Commerzbank USA: Die Wirtschaft der USA entwickelt sich solide. Das erwartete 2,3%-ige Wachstum des Bruttoinlandsproduktes in 2017 und 2018, hauptsächlich getragen vom Binnenmarkt, bildet ein solides Fundament für den Aktienmarkt. Die politischen Erwartungen an ein Wirtschaftsförderprogramm des Präsidenten Trump nehmen indes ab, was jedoch derzeit keinen nennenswerten Einfluss auf die Börsenkurse hat. Im Bereich der Zinsen sind weitere Erhöhungen der US-Zentralbank noch in diesem Jahr wahrscheinlich und werden von den Marktteilnehmern erwartet. Einer Überhitzung der Wirtschaft kann somit gut begegnet werden. Vermögensmanagement Seite 4
5 Europa: In Europa entwickeln sich die Volkswirtschaften zwar weiterhin unterschiedlich schnell, aber insgesamt sehr positiv. In Summe wird mit einem BIP-Wachstum im Euroraum von bis zu 1,8% und 1,6% für 2017 und 2018 gerechnet. Dies bildet eine gute Grundlage für eine solide Börsenentwicklung, zumal die europäischen Aktien derzeit nicht überbewertet sind. Der Ausgang der französichen Präsidentschaftswahl hat im politischen Europa für eine neue Zuversicht und an den Börsen für Beruhigung gesorgt. Die Bundestagswahlen im September werden - aus heutiger Sicht - keinen großen Einfluss auf die Anlagemärkte haben. Der EZB-Präsident Mario Draghi hat sich Ende Juni sehr optimistisch zur Wirtschaftsentwicklung in Europa geäußert und vorsichtige Andeutungen für ein mögliches Ende der lockeren Geldpolitik gemacht. Seiner Ansicht nach ist die jüngste Abschwächung der Inflation ein vorübergehendes Phänomen. Sollte ein Zinsanstieg im Euroraum beginnen, ist vorübergehend sicherlich mit einigen Turbulenzen und ausgeprägten Kursbewegungen an den Kapitalmärkten zu rechnen. Schwellenländer und China: Die Dynamik, mit der sich die Wirtschaften Chinas, Indiens und z. T. auch Südamerikas wieder zu erholen begonnen haben, lässt etwas nach. Während China mit wirtschaftpolitischen Maßnahmen die jährlichen BIP-Wachstumsraten oberhalb von 6% hält, kämpft Südamerika mit großen Herausforderungen und somit enormen Unsicherheiten an den Kapitalmärkten. Rohstoffe: Es ist schon erstaunlich, was in den letzten Wochen an den Ölmärkten passiert ist. Die OPEC-Staaten setzen erstmals seit vielen Jahren diszipliniert Förderkürzungen um, mit dem Ziel, den Ölpreis zu stützen. Dennoch verliert der Ölpreis von seinem Zwischenhoch etwa 20% an Wert. Hintergrund ist das derzeitige Überangebot an Öl und Gas durch die Schieferölgewinnung und das Fracking in den USA. Entwicklung Brent Spot (Rohöl) in US Dollar seit : Vermögensmanagement Seite 5
6 Das aktuelle Thema: Zinspolitik und Anleihen Seit einigen Jahren schon gibt es für den konservativen Anleger sehr begrenzte Möglichkeiten, eine auskömmliche Rendite bzw. Performance mit Anleihen zu erzielen. Derzeit wird für kurzfristige Geldanlagen teilweise auch bei Privatanlegern ein Strafzins fällig. Doch das Umfeld ändert sich gerade. Die seit Mitte letzten Jahres zu beobachtende Bodenbildung bei den Renditen könnte ein Ende des Trends fallender Renditen bedeuten. Für höhere Renditen spricht die steigende Inflationserwartung. Damit steigt der Renditedruck in den langen und sehr langen Laufzeiten. Denn natürlich möchte kaum jemand dauerhaft in Anleihen mit negativen Realzinsen (Nominalzins minus Inflation) investiert sein. Es gibt daneben noch weitere Faktoren, die einen Anstieg der Renditen begünstigen können. So plant die EZB als bedeutender Marktteilnehmer den Kauf von europäischen Staatsanleihen in 2018 von derzeit ca. 60 Mrd. EUR pro Monat auf null zu reduzieren. Es ist ebenfalls damit zu rechnen, dass der weitere Leitzinsanstieg in den USA auch an den europäischen Zinsmärkten seine Spuren hinterlassen wird. Steigende Renditen bei Anleihen bedeuten zumindest temporäre Kursrückgänge bei bestehenden Anlagen in festverzinslichen Wertpapieren. Hierauf werden sich Anleger einstellen müssen. Etwas anders sieht es bei der EZB- Geldmarktpolitik aus. Trotz der zu erwartenden Normalisierung der EZB-Politik wird sich eine Zinserhöhung am kurzfristigen Geldmarkt eher langsam vollziehen, da immer noch sehr viel Liquidität zur Verfügung steht. Kursentwicklung einer 10-jährigen Bundesanleihe seit dem Vermögensmanagement Seite 6
7 und unsere Anlagestrategie Unsere Investitionen in Anleihen werden sich weiter auf kurz- und mitelfristige Laufzeiten konzentrieren, welche bei Zinserhöhungen moderater als Langläufer im Kurs reagieren. Das starke Übergewicht in Euro-Anlagen werden wir beibehalten, da wir derzeit keine Performancepotenziale in Währungspositionen sehen. Im Aktienbereich werden wir Korrekturen zu selektivem Positionsaufbau nutzen. Spezielle Anlagen aus dem institutionellen Investmentbereich, wie z. B. Immobilien-Anleihenfonds haben sich in unseren Strategien bislang sehr erfolgreich entwickelt und werden weiter ausgebaut. Für ein persönliches Gespräch sowie für Ihre Fragen zur Vermögensanlage stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung und bedanken uns für Ihr Vertrauen. Wir freuen uns auf eine weiterhin angenehme und erfolgreiche Zusammenarbeit. Mit freundlichen Grüßen Ihre Münsterländische Bank Thie & Co. Vermögensmanagement Seite 7
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