Zentralliegende Venenkatheter (ZVK)
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- Klaus Bruhn
- vor 6 Jahren
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1 Zentralliegende Venenkatheter (ZVK) Das Wichtigste... 1 Standardmassnahmen: Das Wichtigste... 1 Einlage und Umgang... 1 Abstöpseln von Lumen... 3 Mitgeltende Dokumente... 3 Info / Quelle... 4 Guidelines.ch - Medizinische Leitlinien für Diagnostik und Therapie
2 Das Wichtigste Eintrittspforte/Entstehung von Infektionen Extraluminal: Kolonisierung der Einstichstelle mit endogener (Patient) und exogener (med. Personal) Flora Eintritt Erreger über die Einstichstelle und an der äusseren Katheteroberfläche entlang Intraluminal: Kontamination der Katheteransatzstücke Kontamination der Infusionslösung Hämatogen: Streuung aus einem katheterfernen Infektionsherd in die Blutbahn und Besiedlung des Katheters Präventionsmassnahmen/Reduktion von Infektionen Indikation der Einlage überprüfen Einlage in Vena subclavia oder Vena jugularis interna gegenüber V. femoralis bevorzugen Anzahl der Lumen auf das notwendige Minimum beschränken Minimierung der Katheterliegedauer mit täglicher Überprüfung der Indikation Anzahl der Dreiweghähne auf notwendiges Minimum beschränken Aseptische Bedingungen im Umgang mit Katheter und Infusionssystem einhalten Sichere Fixation des ZVK Tägliche Inspektion der Kathetereinstichstelle Gewährleistung eines trockenen Verbandes Standardmassnahmen: Das Wichtigste Unter Standardmassnahmen werden die im Folgenden beschrieben Massnahmen im Umgang mit allen Patienten verstanden. Die Händedesinfektion, der Umgang mit Handschuhen, chirurgischer Maske, Schutzbrille und Überschürze wird im Rahmen der Standardmassnahmen und bei Kontaktisolationen gleich durchgeführt: Hygienische Händedesinfektion: Korrekte Durchführung der Händedesinfektion nach den 5 Indikationen der WHO Handschuhe: Bei Kontakt der Hände mit Körpersekret/-flüssigkeit Chirurgische Maske/Schutzbrille: Bei Kontakt des Gesichts mit Körpersekret/-flüssigkeit Überschürze: Bei Kontakt des Körpers/der Arme mit Körpersekret/-flüssigkeit Hustenregel (Personal und Patienten): Papiertaschentuch/Kosmetiktuch benutzen (nicht in die Hände husten/niesen) Nach Entsorgen des Taschentuchs hygienische Händedesinfektion Falls kein Papier(-Taschentuch) in der Nähe, in Ellenbeuge husten/niesen Details siehe Richtlinie "Standardmassnahmen", Übersicht siehe "Poster Standardmassnahmen" Einlage und Umgang Guidelines.ch - Medizinische Leitlinien für Diagnostik und Therapie 1
3 Massnahmen Durchführung Einlage Verband Kontrolle Verband/Einstichstelle Verbandwechsel Liegedauer Blutentnahme Duschen Dokumentation Infusionssystem Anziehen der Schutzkleidung für durchführende Person: Hygienische Händedesinfektion, chirurgische Maske und Haube Hygienische Händedesinfektion, steriler OP-Mantel und sterile Handschuhe Desinfektion der Einstichstelle mit alkoholischem Mittel, bevorzugt in Kombination mit remanent wirksamer Substanz (Chlorhexidin 2%) (siehe Desinfektionsmittelliste) Einwirkzeit beachten (Details siehe "Injektionen und Punktionen") Abdecken mit grossem sterilen Lochtuch Zusätzliche sterile Utensilien werden angereicht Sichere Fixation des Katheters Bis 24 h nach Einlage mit sterilem Gaze- oder Vlies-Verband abdecken Anschliessend Folienverband verwenden Bei Unverträglichkeit oder stark schwitzenden Patienten Gaze- oder Vlies- Verband Folienverband mit Chlorhexidin als Option nur erlaubt: KSSG: CHIPS, MIPS und Hämato-Onkologie (01 11) STGAG: IPS und Hämato- Onkologie Mindestens täglich Verband auf Ablösung, Verschmutzung und Durchfeuchtung kontrollieren Einstichstelle auf Rötung, Druckdolenz und Schwellung überprüfen (bei Gazeund Vliesverbänden durch Befragung und Palpation) Folienverband mindestens alle 7 Tage Gaze- und Vliesverbände alle 72 h falls kein Folienverband einsetzbar Bei Bedarf: Verschmutzung, Ablösung, Durchfeuchtung, Infektverdacht Aseptisches Vorgehen mittels Non-Touch-Technik Ggf. Einstichstelle mit steriler Kochsalzlösung reinigen Desinfektion der Einstichstelle bevorzugt mit alkoholischem Produkt (siehe Desinfektionsmittelliste) Keine Applikation von antiseptischen oder antibakteriellen Cremen/Salben Kein routinemässiger Wechsel (tägliche Überprüfung der Indikation) Bei Hinweisen für eine Infektion (Rötung, Schwellung, Überwärmung oder Schmerzen an der Eintrittstelle) muss ein Wechsel in Betracht gezogen werden Wechsel innerhalb 24 h bei Einlage unter nicht optimalen hygienischen Bedingungen Einschränkungen für Blutentnahme aus ZVK: siehe hausinterne Regelung Nach jeder Blutentnahme mit NaCl 0,9% gründlich spülen (keine Blutrückstände) Wechsel Dreiweghahn (und/oder Verlängerung) bei Blutrückständen Blutkulturen (Abnahme siehe Mitgeltende Dokumente) Infusion belassen Verband vor Nässe schützen Kathetereinlage, Verbandwechsel, Katheterentfernung, Abstöpseln von Lumen sowie Beobachtungen bezüglich der Einstichstelle in der Pflegedokumentation festhalten Der erste Dreiweghahn direkt am Lumen des ZVKs wird als Einheit mit dem ZVK betrachtet und nur gewechselt, wenn Rückstände (z.b. Blut) nach Aspiration und Spülung nicht entfernt werden können Siehe "Infusionssysteme und -Lösungen" Guidelines.ch - Medizinische Leitlinien für Diagnostik und Therapie 2
4 Abstöpseln von Lumen Vorübergehender Verschluss eines Lumens (Einschränkungen: siehe hausinterne Regelung) Bei nicht mehr benötigten Lumen: Überprüfung, ob das Lumen endgültig stillgelegt (s. unten) oder ob der Katheter gezogen werden kann Bei Nichtgebrauch eines Lumens während 7 Tagen muss das Lumen endgültig stillgelegt werden Zum Verschliessen z.b. NaCl 0.9%, Heparin (100 E/ml) oder Citrat 4% verwenden Verschluss mit sterilem Verschlussstopfen Nach jeder Manipulation einen neuen sterilen Verschlussstopfen verwenden Nach jedem Gebrauch Lumen mit 10 ml NaCl 0,9% gründlich spülen (keine Blutrückstände) Verschluss mit Konnektor Ansatzstelle des Konnektors vor jeder Manipulation mit einem alkoholgetränkten Tupfer desinfizieren (siehe: Desinfektionsmittelliste) Die Konnektion erfolgt erst nach Ende der Einwirkzeit (Konnektionsstelle ist trocken) Über den Konnektor darf keine Infusion angeschlossen werden! Nach jedem Gebrauch Lumen mit NaCl 0,9% gründlich spülen (keine Blutrückstände) Konnektor frühestens nach 4 Tagen, spätestens nach 7 Tagen wechseln In Pflegedokumentation festhalten Endgültige Stilllegung eines Lumens Bei nicht mehr benötigten Lumen erfolgt eine Stilllegung (vorherige Überprüfung, ob der Katheter gezogen werden kann) Spülung mit NaCl 0,9% Verschluss mit sterilem Verschlussstopfen Verknoten des Stranges In Pflegedokumentation festhalten Wichtig: Einmal stillgelegte Lumen dürfen nicht mehr aktiviert werden! Mitgeltende Dokumente Weitere Richtlinien zu intravasalen Kathetern (Gültigkeit für Spital/Spitalregion unter Informationen bei den entsprechenden Guidelines beachten) Peripherer Venenkatheter (PVK) Arterielle Katheter Infusionssysteme und -Lösungen Injektionen und Punktionen KSSG Blutkulturen - Abnahme STGAG Münsterlingen Handbuch Pflege, Port-à- cath- System Handbuch Pflege, PICC- peripher zentralvenöser Katheter Frauenfeld Handbuch Medizin, Dialyse Guidelines.ch - Medizinische Leitlinien für Diagnostik und Therapie 3
5 Richtlinie Onkologie Medizin/ 6. Port à cath Standard Port à cath SRFT Siehe auch Pflegerische Richtlinie intravasale Katheter im DMS SVAR HA Umgang mit Infusionslösungen bei liegendem ZVK Info / Quelle 2011 Guidelines for the Prevention of Intravascular Catheter-Related Infections 2017 Prävention von Infektionen, die von Gefäßkathetern ausgehen RKI Verantwortlicher Autor: Matthias Schlegel Erstellt am: Letzte Änderung: Publizierte Version: Gültig für: Spitalregion Fürstenland Toggenburg (validiert am durch Hygienekommission SRFT) Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden (validiert am durch Hygienekommission) Spital Linth (validiert am durch Hygienekommission Spital Linth) SH_Kompetenzzentrum Gesundheit und Alter (validiert am durch Hygienekommission) Spital Thurgau AG (validiert am durch Matthias Schlegel) Guidelines.ch - Medizinische Leitlinien für Diagnostik und Therapie 4
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