JAMAL AL-KHATIB MEIN WEG
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- August Berg
- vor 6 Jahren
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Transkript
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2 JAMAL AL-KHATIB MEIN WEG Eine Online-Streetwork-Intervention der Jugendsozialarbeit gegen gewalttätigen Fanatismus (turn Verein für Gewalt- und Extremismusprävention)
3 GRUNDIDEE Einfluss jihadistischer Bewegungen auf Jugendliche, gerade auch über Online Medien Aussteiger aus der Szene und andere muslimische Jugendliche wollen dagegen Stellung beziehen Ihre Geschichten ihre Perspektiven filmisch umsetzen und über Social Media Plattformen veröffentlichen. Diskussionen anstoßen.
4 ZIELSETZUNGEN 1. Inhalte entwickeln, die die Zielgruppe (sekundäre/tertiäre Prävention) ansprechen und eine hohe Reichweite zu erzielen 2. Über die Online-Kanäle mit der Zielgruppe in Interaktion zu treten und Diskussionen/Reflexionsprozesse in Gang zu setzen (Online- Streetwork) 1. Den jugendlichen Projektteilnehmern die Möglichkeit zu geben die eigenen Biografien zu reflektieren (Biografiearbeit), ihre Schlüsse daraus an Gleichaltrige weiter zu geben (Peer Education), und damit in einem für sie relevanten Diskurs öffentlich sprechmächtig zu werden (Empowerment)
5 TRANSDISZIPLINÄRER ANSATZ Nico Prucha (Islamwissenschaft) Fabian Reicher (Jugendsozialarbeit) Ulrich Neuburg (Filmproduktion) Florian Neuburg (Soziologie) Felix Lippe (Psychologie) Julia Kerbl (Jugendsozialarbeit) Karim Saad (Digital Management) Rüdiger Lohlker (Islamwissenschaft)
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9 ENTSTEHUNG EXTREMISTISCHER WELTBILDER Relevante Instanzen (Familie, Peer Group, Schule, Medien) Indirekter (latenter Einfluss) Lernen am Modell Demokratischer Rahmen Kritik an extremistischen Position + Dominanzgesellschaft Andrea Kleeberg Niepage 2012
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11 AUS DER PRAXIS Gemeinsamkeit: Entfremdung, Wut und Ohnmacht Extremistische Aussagen (pädagogische Verteidigungshaltung/ Beschwichtigungshaltung) Aktion und Reflexion Paolo Freire, 1984
12 Fabian, ich will ein Buch schreiben um andere Jugendliche davon abzuhalten, nach Syrien zu gehen
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14 NARRATIVER RAHMEN 1 (FEEDBACKSCHLEIFE) Zwei homogene Wege (kufr vs tauhid) unterschiedliche (individuelle) Wege Homogene Neo-Umma - pluralistische Umma Militärischer Jihad differenzierter Jihadbegriff Gewalt als einzige Form gegen Unrecht zu Kämpfen - unterschiedliche Möglichkeiten gegen Unrecht zu kämpfen
15 NARRATIVER RAHMEN 2 (FEEDBACKSCHLEIFE) Fundamentalopposition progressive Kapitalismus-/Imperialismuskritik Gehorsam kritisches Hinterfragen Westen als vereinheitlichtes Feindbild differenziertes Gesellschaftsbild al-wala' al-bara' Gott ist bei denen die Gutes tun Ängste durch konstruiertes Bedrohungsszenario realer Kern der Marginalisierung
16 TEXTPRODUKTION Methode für Ausstiegsarbeit Form der Biographiearbeit Reflexion eigenes Weltbild Demokratische Standpunkte ins eigene Weltbild übernehmen Eigene Identität nicht angegriffen (keine Verteidigungshaltung ) Identifikation mit eigenem Text ( Reframing )
17 TEAM JAMAL Das Kernteam besteht aus neun Jugendlichen und jungen Erwachsenen, vier von ihnen kann man als ehemalige IS-Sympatisanten bzw. Aussteiger aus dem jihadistischen Milieu bezeichnen. Gemein ist allen neun, dass sie junge Muslime sind und Position gegen islamistischen Extremismus beziehen wollen. Die Geschichten, die in den Videos erzählt werden, haben die am Projekt beteiligten Jugendlichen selbst erlebt und auch die Überlegungen dazu stammen von ihnen.
18 ENGAGEMENTBEDINGUNGEN kaum Hierarchien Jugendliche können autonom handeln, Erwachsenenstrukturen halten sich in der Funktion als Ratgeber oder Dienstleister im Hintergrund. Strukturen bieten die Möglichkeit, sich von Anfang an voll zu engagieren und ebenso jederzeit wieder aussteigen zu können Ziele sind gegenwartsbezogen, und unmittelbar erfüllbar, der Zeitrahmen ist überschaubar Benefit Klaus Farin, 2008
19 GRUPPENARBEIT: biographische Interviews Ankertreffen Shooting Script Filmdreh Whats App Gruppe Begleitforschung (kritische) politische Bildungsarbeit (Individuum Gesellschaft) Gespräche nebenbei
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21 E-YOUTHWORK Onlinebereich als Lebenswelt der jugendlichen Zielgruppen Bevorzugte Kommunikationswege/Informationskanäle Propaganda und Rekrutierung über Onlineplattformen Erreichbarkeit von schwer zugänglichen Zielgruppen
22 ONLINEPHASE/ONLINE- STREETWORK Ziele: Möglichst große Reichweite aufbauen Kontakt zu schwer erreichbaren Jugendlichen/User_innen herstellen (Social Media Blasen) Diskussion der filmischen Inhalte ermöglichen/führen Einbinden der jugendlichen Projektteilnehmer in die Online-Debatten
23 ONLINEPHASE/ONLIN ESTREETWORK Methoden: Verzicht auf offenes Auftreten als Jugendsozialarbeit/Präventionsprojekt Nutzung von Facebook, Youtube, Twitter (Social media Expertise, Budget) Interne Koordination/Diskussion über Messengerdienste und Offline Treffen
24 VERLAUF ONLINEPHASE Start (1. Video) (4. Video) Ende (Abschlusstext) Durchgehende Betreuung/Moderation der genutzten Plattformen; teaminterne Kommunikation und Arbeitsteilung über Messengerdienste Kommunikation mit Zielgruppen über Kommentarfunktion, Persönliche Nachrichten, verschlüsselte Messengerdienste
25 ERGEBNISSE QUANTITATIV FACEBOOK Facebook: 53% zw. 18 und 24 Jahre alt / views (davon allerdings Sek. Aufrufe) / 531 shares / 871 comments / bis heute 1648 likes und 1714 Abos
26 ERGEBNISSE QUANTITATIV YOUTUBE/TWITTER Youtube: 51% zw. 18 und 24 Jahre alt / views (ab 30 Sek views, durchschnittl. Wiedergabedauer von 02:16, Videos zw. 2:05 und 6:09 lang) / 157 Abos / 25 Hinzufügungen zu playlists Twitter: Reichweite / Interaktionen
27 ERGEBNISSE QUALITATIV Hoher Grad an Interaktion/Diskussion auf Facebook Jugendliche Projektteilnehmer haben sich teils intensiv eingebracht Zielgruppe jihadismusaffiner Jugendlicher erreicht (Hinweise online und offline) Etablierung einer Onlinepräsenz die auch weiterhin genutzt werden kann (Folgeprojekte)
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33 FAZIT ONLINEPHASE Professionelle Machart der Kurzfilme von großer Bedeutung (Filmproduktion) Narrative Elemente wecken Interesse und generieren Diskussionen Erlebnis der Selbstreflexion, Selbstwirksamkeit und Sprechmächtigkeit für beteiligte Jugendliche (auch durch mediale Berichterstattung)
34 FAZIT ONLINEPHASE 2 Vordringen in Social Media Blasen und Echokammern, sowie Etablierung eines Diskussionsforums möglich (Onlinestreetwork) (Selbst)Kritik: Konzeption des Onlineauftritts neu überdenken (Transparenz) / Zusätzliche Plattformen nutzen (zb. Instagram) Zukunft: Thematisch weiterführende Staffel 2 (bei Finanzierung) / Transponieren der Methode in andere Bereiche des Extremismus / Weiterentwicklung der Methode in Richtung der Offline bzw. Face-to-Face Komponente
35 AUSBLICK Präsentation der gesamten Auswertung Jänner 2018 Medienpaket Jänner 2018 (Online/Offline) Zweite Staffel Genderaspekt, Perspektive der Geflüchteten, Neokolonialismus
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