Ein Projekt der E-Learning AG der RWTH Aachen/Fakultät 7 Durchführung: Dipl.-Gyml. Lars Bücken (Lehrerbildungszentrum RWTH Aachen) Kerstin Pelzer (Lehrerbildungszentrum RWTH Aachen) DIDAKTISCHE MODELLE DES E-LEARNINGS
Teil 1 Allgemeine didaktische Leitlinien zur Gestaltung von E-Learning-Aktivitäten
TEIL 1: ALLGEMEINE DIDAKTISCHE MODELLE Gliederung Klassifikationsmodell von Blended-Learning-Ansätzen Charakterisierung Instruktions- und Kontextdesign Modelle des Instruktionsdesigns Programmierte Unterweisung (Skinner, 1954) Instruktionstheorie (Gagné, 1974) Elaborationstheorie (Reigeluth, 1983) Component Display Theorie (Merill, 1983) Instructional Transaction Theorie (Merrill, 1999) Modelle des Kontextdesigns Cognitive Apprenticeship Goal-Based Scenarios
INSTRUKTIONSTHEORIE (GAGNÉ 1974) Übersicht über die Lehr-Lernschritte nach der Instruktionstheorie Aufmerksamkeit gewinnen Über Lehrziele informieren Vorwissen aktivieren Lerninhalte vorstellen Gelerntes anwenden Transfer sichern Lernprozesse Lernen anleiten Leistungskontrolle und -beurteilung Rückmeldung geben
INTRUCTIONAL TRANSACTION THEORIE (MERRILL 1999) Identifizieren Ausführen Interpretieren Urteilen Klassifizieren Verallgemeinern Entscheiden Transfer Ausbreiten Analogien Ersetzen Konzipieren Entdecken
GOAL-BASED SCENARIOS Titelgeschichte Mission (Einnahme von Rollen) Auswahl von Handlungszweigen, Ausführung von Handlungen Erreichen von Meilensteinen 1. Situierung des Lernens durch Einführung der Lernenden in die Rahmengeschichte 2. Perspektivierung des Lernens und Schaffung von Anreizstrukturen durch Missionen 3. Selbststeuerung des Lernprozesses durch Auswahl von Lernwegen 4. Kompetenzerwerb durch Auswahl geeigneter Materialien; Anwendung des Wissens in unterschiedlichen Situationen 5. Markierung elementarer Lernzielen durch zu erreichende Meilensteine Materialienpool Internet Bibliothek usw.
Teil 2 Didaktische Gestaltung von Lernaktivitäten in L 2 P
EINSATZMÖGLICHKEITEN VON E-TESTS elektronische Tests sind zum Erwerb von Teilnahme- und Leistungsnachweisen bislang in Studien- und Prüfungsordnung selten vorgesehen nicht alle Funktionen, die Tests im Allgemeinen erfüllen, können auf E- Tests angewendet werden hoher technischer und organisatorischer Aufwand, um E-Tests zum Scheinerwerb einsetzen zu können Vogt, Michael / Schneider, Stefan (2009): E-Klausuren an Hochschulen. Didaktik Technik Systeme Recht Praxis. Koordinationsstelle Multimedia, JLU Gießen (http://geb.unigiessen.de/geb/volltexte/ 2009/6890/pdf/VogtMichael-2009-02-20.pdf) [25.05.2009] daher an dieser Stelle Beschränkung von E-Test auf die Funktionen 1. lernbegleitende Selbsttests 2. Tests als Zugangsvoraussetzungen für Klausuren
LERNBEGLEITENDE E-TESTS FÜR STUDIERENDE hoher zeitlicher Aufwand für die Konstruktion von E-Tests Wiederverwendbarkeit von E-Tests in Verbindung mit hohem Konstruktionsaufwand legt Selbstlerntests speziell bei wiederholt angebotenen Veranstaltungen nahe hoher zeitlicher Aufwand für das Absolvieren von E-Tests Studierenden müssen die Vorteile einer kontinuierlichen Teilnahme an den Selbstlerntests aufgezeigt werden 1. Evaluation der Lernerfolge (bspw. Klausurergebnisse) in Abhängigkeit von a) kontinuierlicher Beteiligung bei Selbsttests b) erzielten Erfolgen in den Selbsttests 2. Präsentation dieser Ergebnisse zu Beginn zukünftiger Veranstaltungen
GESTALTUNG VON E-TESTS IN L 2 P - TESTOPTIONEN Sicheres Fenster Option sollte vernachlässigt werden, da sie keine grundlegende Verbesserung der Sicherheit bietet Nutzung des Open Source Tool Safe Exam Browser, um höhere Sicherheit zu erreichen (http://www.safeexambrowser.org) Kennwort erforderlich Lernräume in L 2 P sind bis auf den öffentlichen Bereich passwortgeschützt, sodass die Option nicht für den Bereich Sicherheit genutzt werden muss Einsatzmöglichkeit aus didaktischer Perspektive: Studierende erhalten Zugangscode eines Tests bei entsprechender Gesamtleistung im vorangegangenen Test als Feedback Vorteil: kontinuierliches Bearbeiten von Tests notwendig Nachteil: bei aktivierter Testschließung kein späterer Einstieg in die E-Tests einer Veranstaltung
Allgemeine Formen von Wikis Abhängigkeit von der mit dem Wiki verbundenen Aufgabenstellung a) selbstgesteuerte/offene Wikis offenes Lernsetting kollaborative Arbeitsformen werden häufig genutzt z.b. Online-Enzyklopädie Wikipedia b) fremdgesteuerte/geschlossene Wikis formales Lernsetting tendenziell seltenere Nutzung kollaborativer Arbeitsformen z.b. interne Projekt-Wikis, wobei Übertragung auf universitären Kontext möglich zentraler Unterschied zwischen offenen und geschlossenen Wikis verändertes Rollenverständnis der beteiligten Akteure unterschiedliche Selbststeuerungsgrade
Eigenschaften von Wikis Struktur grundsätzliche Unstrukturiertheit im Sinne eines assoziativen Netzwerks, dem jedoch die Sachstruktur der einzelnen Inhalte zugrunde liegt Hyperlinkstrukturen sind nicht starr festgelegt, sondern entwickeln sich assoziativ durch die Benutzung Aufdecken von Sachstrukturen Umsetzung der Relationen durch Verlinkungen innerhalb des Wikis Abbildung der Sachstrukturen auf das Wiki Aufdecken von Relationen zwischen Inhalten
Anwendungsgebiete von Wikis Textverfassen und Textveröffentlichungen Textproduktion wird durch Dokumentation in den Logs und ständige Einsehbarkeit transparenter Austausch von Ideen vor und während des Textproduktionsprozesses gegenseitige Verbesserung und Inspiration Einübung wissenschaftlichen Schreibens mittels reziproken Lernens Einteilung von Studierenden in Lernpaare Bekanntgabe und Diskussion von Kriterien des wissenschaftlichen Schreibens beständiger Rollenwechsel innerhalb der Lernpaare, bei dem ein Studierender die Rolle des Lehrenden/Korrigierenden einnimmt, der andere Studierende die Rolle des Schreibenden/Überarbeitenden Überarbeiten oder Übersetzen von Artikeln, die vom Dozenten eingestellt wurden Diskussion von Texten
ANWENDUNGSGEBIETE VON FOREN Lernblog oder E-Portfolio für jeden Veranstaltungsteilnehmer wird ein Forum angelegt sehr gute Eignung für Praxisphasen, in denen Studierende nicht vor Ort betreut werden können Studierende schildern ihre Erfahrungen, können direkt auf Probleme aufmerksam machen oder Fragen stellen Austausch zwischen Studierenden ist gewährleistet, dadurch dass Anmerkungen in den Lernblogs/E-Portfolios anderer Studierender gemacht werden können gute Betreuung der Studierenden ist mit vertretbarem Aufwand möglich auf Fehlentwicklungen, Probleme und Fragen kann seitens der Betreuerinnen und Betreuer bzw. Dozierenden sofort eingegangen werden Lernblog/E-Portfolio kann Grundlage einer späteren schriftlichen Ausarbeitung sein mögliche Verknüpfung mit anderen Lernaktivitäten in L 2 P, wie Umfragen, die den Verlauf der Praxisphasen aller Veranstaltungsteilnehmer zusammenfassen
EIGENSCHAFTEN VON FOREN Frage-Antwort-Aktivitäten innerhalb von Seminaren, bei denen Studierende in einem ersten Schritt eine bestimmte Anzahl von Fragen zu einem Thema generieren und in einem zweiten Schritt eine bestimmte Anzahl Fragen anderer Studierenden diskutieren/beantworten Variante: Prüfungsvorbereitung für Vorlesungen, bei denen Dozierende Übungsaufgaben einstellen und zur Diskussion freigeben von Studierenden und Dozierenden erweiterbare FAQ häufig in Veranstaltungen auftretende Fragen und Probleme werden für alle Studierende einsehbar von Dozierenden beantwortet Übernahme der FAQ in Veranstaltungen zukünftiger Semester
GESTALTUNG VON FOREN IN L 2 P - OPTIONEN Funktion Sticky ( ) Diskussionsthread mit aktivierter Funktion Sticky wird in einem Forum immer oben angezeigt empfohlene Anwendungssituationen 1) Arbeitsaufträgen, die mit einem Forum verknüpft sind 2) Kommunikationsregeln für ein Forum Funktion Dateianhänge ( ) empfohlene Anwendungssituationen 1) Diskussion von Arbeitsergebnissen 2) Verteilen von Arbeitsmaterialien für Gruppenarbeiten betrifft nur Lernräume, für die kein Gruppenmodus beantragt o o wurde pro Gruppe wird ein Forum eingerichtet, in dem sich als erster Forumsbeitrag die Aufgabenstellung mit angehängten Arbeitsmaterialien befindet Gruppe kann Aufgabenstellung im Forum bearbeiten oder ihr weiteres Vorgehen im Forum besprechen