Fettlösliche Vitamine

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1 Fettlösliche e A Retinol, Axerophtol Sehvorgang, Aufbau der Haut der Schleimhäute, Immunsystem, Wachstum, Zähne Leber und Leberwurst, Fischleberöl, Eigelb, Butter, Käse, angereicherte Margarine Nachtblindheit, Erblindung, schuppige und trockene Haut (Verhornung der Haut und Schleimhäute), Infektanfälligkeit, Austrocknen der Augen, Wachstumsstörungen (kein Knochenwachstum), Zahnkaries Leicht: Übelkeit, Reizbarkeit, unscharfes Sehen Schwer: Wachstumsverzögerungen, Leber- und Milzschäden, Haarausfall, Rheuma Wärme, Licht, Luft (O 2 ) Kochverluste: % Beta-Karotin (Provitamin A) mg (= IE) (3) Vorstufe von A; natürliches Antioxidans für den Zellschutz gelb-oranges und grünes Obst und Gemüse (Karotten, Peperoni, Spinat, Grünkohl, Brokkoli, Melone, Kürbis, Pfirsich, Aprikose) siehe unter Retinol gelblich verfärbte Haut Licht, Luft (O 2 ) Kochverluste: mg (11) ~10x (kann praktisch nicht überdosiert werden, da der Körper die Umwandlung in A regelt) 1

2 D Kalziferol (Vorstufe: Ergosterin) Knochen- und Zahnbildung durch Einbau von Kalzium und Phosphor (Antirachitisches ) Eigelb, Fisch(öl), Lebertran, Leber, Margarine, Milch, Butter, Hefe, grünes Gemüse, Thunfisch, Hering; wird bei genügend Sonneneinstrahlung in der Haut gebildet (UV-Anteil) Entkalkung der Knochen, Knochenerweichung, Rachitis bei Kindern (5), vorstehender Bauch, Muskelzuckungen und Krämpfe Leicht: Übelkeit, Gewichtsverlust, Reizbarkeit Schwer: Verzögerung der geistigen und körperlichen Entwicklung bei Kindern, Kalziumentzug aus Knochen und Gewebe Wärme, Licht, Luft (O 2 ) Kochverluste: bis 40 % 5-10 mg (= IE) (3) E Tocopherol (10) Natürliches Antioxidans schützt Zellen vor Zerstörung durch freie Radikale (aggressiver O 2 ), Blutbild, Keimdrüsen, Fruchtbarkeit Pflanzliche Öle und Fette (z.b.: Weizenkeim-, Sonnenblumen- Erdnuss-, Maisöl), Margarine, Nüsse, Erdnüsse, Mandeln, Getreidekeime, Vollkornflocken und -brot, Vorderlappen der Hypophyse keine spezifische Mangelkrankheit; allenfalls leichte Schädigung der Blutzellen Kopfschmerzen, Übelkeit, vermehrte Blutungsneigung Wärme, Licht, Luft (O 2 ) Kochverluste: % 8-10 mg (= IE), neu mg (=

3 IE) (12) > 50x K Phytomenadion Blutgerinnung, Knochenbildung, Darmschleimhautresorption, Leberentgiftung Grünblätteriges Gemüse (z.b.: Kohl, Spinat, Kohlrabi, Kopfsalat, Sauerkraut), Leber, Fleisch, Ei, Milch; wird im Darm gebildet erhöhte Blutungsneigung (besonders bei Neugeborenen) Neugeborene: Anämie, Gelbsucht Erwachsene: Thrombosen, Erbrechen Licht, Langzeitbehandlung mit Antibiotika und Sulfonamiden Kochverluste: bis 5 % mg ~ 50x Wasserlösliche e B 1 Thiamin (Aneurin) Nerven, Kohlenhydratstoffwechsel (Leberstoffwechsel: Glykogenspeicherung), Wasserhaushalt Schweinefleisch, Leber, Fisch, Austern, Kartoffeln, Sojabohnen, Vollkornflocken, Brot, Sonnenblumenkerne, Hefe, Getreidekleie, Reisschliff, grüne Erbsen Leistungsabfall, geistige Verwirrung, Herzstörungen und Herzvergrößerung, (Bein)Krämpfe, Muskelschwäche, Nervenstörungen: Beriberi (4), Neuropathie (nervöse Veranlagung; Störung im Bereich des 3

4 vegetativen Nervensystems) bei Überdosis von 1000facher empfohlener Tagesdosis tritt Schock ein Wärme, Luft (O 2 ), Backpulver Kochverluste: % mg (neu: mg (13) ) > 200x B 2 Riboflavin (Laktoflavin) Verwertung von Fett, Eiweiß und Kohlenhydraten, Schleimhauterhaltung Milch, Molke, Käse, Fleisch, Leber, Niere, Eigelb, Gemüse, Vollkorn, Hefe, Keime, grüne Pflanzen, Brot, Pilze rissige Lippen und Mundwinkel, Blutarmut (Anämie (7) ), Lichtempfindlichkeit der Augen keine bekannt Wärme, Licht Kochverluste: % mg (neu: mg (13) ) > 100x B 6 Pyridoxin (Adermin) Eiweißstoffwechsel, Leberstoffwechsel, Nerven, Blutkörperchenbildung, Wachstum Fleisch, Leber, Niere, Fisch, Vollkornflocken, Brot, Reis, Milch und Milchprodukte, Früchte, Avocados, Bananen, Hefe, Gemüse (Spinat, grüne Bohnen) Haut- und Schleimhautentzündungen, gewisse 4

5 Formen von Blutarmut (Anämie (7) ), glatte Zunge, Krämpfe, Schwindel, Nierensteine Leberschaden bei Ratten nachgewiesen Wärme, Licht Kochverluste: % mg (neu: mg (13) ) ~ 150x B 12 Cobalamin (Antipernizios a-faktor) Blutbildung (rote und weiße Blutkörperchen), Zellteilung (Wachstum), Leber, Haut und Schleimhäute, Nervenfunktion Lebensmittel tierischer Herkunft (Fleisch, Leber, Nieren, Fisch, Austern, Eigelb, Milch und Milchprodukte, Käse), Magenschleimhaut Blutarmut (perniziöse Anämie (8) ), Nervenschädigungen (Verkümmerung der peripheren Nerven) keine bekannt Licht, Luft (O 2 ) Kochverluste: bis 10 % 2 mg (neu: 3 mg (13) ) > 200x H Biotin Haut und Schleimhautbildung, Haare und Nägel; beteiligt an Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel (Leber), Wachstum Eigelb, Leber, Niere, Hirn, Eigelb, Molke, Linsen, grüne Bohnen, Reis, Sojabohne, Hefe, Keime, 5

6 Melasse, Maische; wird im Darm durch Bakterien gebildet Hautveränderungen, Haarausfall; in Experimenten beobachtet: Müdigkeit, Depression, Übelkeit, Schmerzen und Appetitlosigkeit; Mangelerscheinungen sehr selten keine bekannt Wärme, Langzeitbehandlung mit Antibiotika und Sulfonamiden, rohes Eiweiß (Protein Avidin blockiert Funktionen von Biotin; erst beim Konsum von täglich 12 Eiern über längere Zeit tritt ein Mangel auf) Kochverluste: bis 60 % mg (neu: mg (13) ) > 100x Folsäure Folacin, Nahrungsfolat Blutbildung (rote und weiße Blutkörperchen), Zellteilung (Fötusentwicklung) Gemüse (Spinat, Endivie, Kohlarten, Bohnen, Salat), Weizenkeime, Milch, Orangen, Orangensaft, Mandarinen, Leber, Nieren, Hefe Blutarmut (Anämie (7) ) durch zu große rote Blutkörperchen, Entwicklungsstörungen bei Föten (Missbildungen), glatte Zunge, Durchfall Kann eine bestehende perniziöse Anämie (8) verschleiern. Kann bei Epileptikern gefährlich sein, die Krampfmittel nehmen. Wärme, Licht, Luft (O 2 ) Kochverluste: % mg (neu: 400 mg (13) ) > 50x 6

7 Pantothen säure Steuerfunktion im Gesamtstoffwechsel, Aufbau der Haut, fördert Wundheilung, beteiligt bei der Bildung von Hormonen (Wird im Zusammenhang mit folgenden Stoffen genannt: Flavone, Flavenole, Flavenone, Citrin, Hesperidin) fast alle Lebensmittel (z.b.: Fleisch, Gemüse, Milch, Früchte, Vollkorn, Pilze) schlechte Wundheilung, Müdigkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Schlafprobleme, Bauchweh keine bekannt Wärme Kochverluste: % 4-7 mg (neu: 6 mg (13) ) > 100x C L- Ascorbinsäur e (Hexuronsäur e) Immunsystem, Zellstoffwechsel, Bildung von Bindegewebe und Knochen, Zahnerhaltung, verbessert Eisenaufnahme, Blutgefässe, Hormonbildung, Antikörperbildung, natürliches Antioxidans Alle Früchte (Zitrusfrüchte, Kiwifrucht, Erdbeeren) und Gemüse, Tomaten, Melonen, grüne Paprika, Salat, Kartoffeln Infektanfälligkeit, (Zahnfleisch-)Blutungen, schlechte Wundheilung, Leistungsabfall, Muskelschwund, raue braune und trockene Haut, Zahnlockerung und -ausfall, Skorbut (6) Wenn nach längerer Überdosierung die Zufuhr verringert wird, kann es für kurze Zeit zu Mangelerscheinungen kommen, bis sich der Körper wieder angepasst hat. Nierensteine sind möglich. Zerstörung von B 12. Wärme, Licht, Luft (O 2 ) 7

8 Kochverluste: % 60 mg (neu: 100 mg (13) ) ~ 100x Fußnoten: 1. Die Werte gelten für Erwachsene ab 19 Jahren. Der Tagesbedarf für weitere Alters- und Risikogruppen (Säuglinge, Kinder, Schwangere, Stillende) weicht davon ab. Die Angaben basieren auf den Empfehlungen der National Academy of Science, USA, sowie den D-A- CH-Referenzwerten. Diese Werte werden als RDA-Werte veröffentlicht (Recommended Dietary Allowance). - 1 mg = 1 Milligramm = 1 Tausendstel Gramm - 1 mg = 1 Mikrogramm = 1 Millionstel Gramm - IE = Internationale Einheit 2. Genaue Angaben bez. der maximal zulässigen Tagesmenge sind nicht möglich. Die aufgeführten Werte sind als Mindestdosis zu verstehen, bei der bei täglicher Einnahme des betreffenden s über längere Zeit hinweg eventuell Nebenwirkungen auftreten könnten. Die Werte gelten für gesunde Erwachsene. Die Angabe erfolgt als Vielfaches des Tagesbedarfs (RDA). ~ "ungefähr" > "mehr als": (bei höherer Dosierung ergeben sich in der Regel keine Nebenwirkungen. 3. Eine längere Einnahme von höheren Dosierungen bei den en A und D sollte nur aufgrund ärztlicher Anordnung geschehen. Während der Schwangerschaft gilt für A eine Sicherheitsdosis von maximal IE oder 3 mg täglich. 4. Beriberi: Typische Mangelkrankheit infolge Fehlens von B 1 aufgrund einseitiger Nahrung. 5. Rachitis: Mangelkrankheit aufgrund eines Mangels an D. 6. Skorbut: Eine Mangelkrankheit verursacht durch das Fehlen von C infolge einer Ernährung ohne frisches Gemüse, Früchte, Salat etc. 7. Anämie: (griech.: Blutarmut), Verminderung des eisenhaltigen Blutfarbstoffes durch Verminderung der Zahl der roten Blutkörperchen. Die Blutbildung erfolgt im Knochenmark und ist von bestimmten Enzymen sowie en (B 2, B 6, B 12, Folsäure) abhängig. Mangel an B 12 führt zu perniziöser Anämie (8). 8. Perniziöse Anämie: (lat.), auch Biermersche Krankheit genannt. Sie äußert sich durch eine Störung der Bildung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) aufgrund eines Mangels an B 12, verbunden mit einem allgemeinen Kräftezerfall. 9. Pellagra: Mangelkrankheit bei zu geringer Niacin-Versorung und mangelnder Eiweißqualität. 8

9 10. Der Name Tocopherol kommt daher, dass das E 1922 im Rahmen von Untersuchungen bezüglich der Fruchtbarkeit von Ratten entdeckt wurde. Man nannte es Tocopherol nach dem griechischen Namen "tocos", was fruchtbar bedeutet. 11. Hinsichtlich der A-Angaben wird meist von so genannten Retinol-Äquivalenten gesprochen, da der Körper die in der Natur vorkommenden Provitamine entsprechend verwerten kann. Das heißt die Karotinmengen können nach folgendem Schlüssel in Retinolmengen umgerechnet werden: 1 mg Retinol-Äquivalent = 1 mg Retinol = 6 mg all-trans-b-carotin = 12 mg andere Provitamin A-Carotinoide = 1.15 mg all-trans-retinylacetat = 1.83 mg all-trans- Retinylpalmitat; 1 IE (Internationale Einheit) für A entspricht 0.3 mg Retinol 12. Bei E gibt es ebenfalls verschiedenen Formen, die nach den folgenden Angaben ineinander umgerechnet werden können: 1 mg RRR-a-Tocopherol-Äquivalent = 1 mg RRR-a-Tocopherol = 1.49 IE; 1 IE = 0.67 mg RRR-a-Tocopherol = 1 mg all-rac-a-tocopherylacetat; 1 mg RRR-a-Tocopherol (D-a-Tocopherol)-Äquivalent = 1.1 mg RRR-a-Tocopherylacetat (D-<a-Tocopherylacetat) = 2 mg RRR-b-Tocopherol (D-b-Tocopherol) = 4 mg RRR-g- Tocopherol (D-g-Tocopherol) = 100 mg RRR-d-Tocopherol (D-d-Tocopherol) = 3.3 mg RRR-a-Tocotrienol (D-a-Tocotrienol) = 1.49 mg all-rac-a-tocopherylacetat (D-L-a- Tocopherylacetat) 13. Die neuen D-A-CH-Referenzwerte weichen von den RDA-Werten der National Academy of Science, USA, ab mg Niacin-Äquivalent = 60 mg Tryptophan 9