Prof. Dr. Christoph Gröpl Staatsrecht II Grundrechte Universität des Saarlandes

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1 Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit, Art. 2 II 1 GG 1. Schutzbereich: a) persönlich: jeder (Nasciturus ab Nidation str.; Ende: Erlöschen der Hirnströme) b) sachlich: Recht auf Leben = biologisch-physische Existenz (Recht auf Sterben, Sterbehilfe Art. 2 I GG) körperliche Unversehrtheit = menschliche Gesundheit in biologisch-physiologischer und in psychischer Hinsicht; aber nicht: bloßes psychisches Wohlbefinden 2. Eingriff: insb. finaler Todesschuss, aber auch fahrlässige Tötung; Zufügung von Schmerzen (Folter) u.a.; nicht: Schneiden von Haaren (BVerwGE 46, 1 [7] Haarerlass) Ausschluss des Eingriffs durch Einwilligung (Grundrechtsverzicht) Vor. (im Einzelnen umstr.): a) Verfügbarkeit nicht: Leben = absoluter Lebensschutz (desgl. Art. 1 I GG, auch Art. 5, 8 GG) b) Freiwilligkeit: kein Druck/Zwang, keine Täuschung, hinreichende Aufklärung; Einsichtsfähigkeit; Verzichtserklärung konkret (für den Einzelfall) und eindeutig c) Umstände des Einzelfalls: Schwere und Dauer des Eingriffs; Widerruflichkeit; Bindung an Verzicht 3. Rechtfertigung a) Schranken: Art. 2 II 3 GG: einfacher Gesetzesvorbehalt, Beachtung der Wesentlichkeitslehre bei intensiven Eingriffen b) Schranken-Schranken: aa) Art. 102 GG: Verbot der Todesstrafe (P.: Auslieferungen) bb) Art. 104 I 2 GG: Folterverbot festgehaltener Personen cc) Bestimmtheit, Normenklarheit; Zitiergebot (Art. 19 I 2 GG) dd) Verhältnismäßigkeit, insb. Abwägungsgesetz ( jei, destoi ): BVerfGE 16, 194 (201 ff.) Liquorentnahme; 17, 108 (117 ff.) Pneumoenzephalographie GR09/1

2 Ausgangspunkt: Ob (unstr.) Staatliche Schutzpflichten Befund: Bedrohungen der Rechtsgüter aus Art. 2 II 1 GG u.a. nicht nur durch Staat, sondern auch durch Dritte (= andere Menschen, z.b. Mörder) und Natur(-katastrophen); Problem: keine Drittwirkung der Grundrechte; staatliches Gewaltmonopol; Folge: Grundrechte als objektive Wertordnung wirksame Sicherung der grundrechtlichen Freiheiten Staat wird vom Gegner zum Garanten der Grundrechte (BVerfGE 39, 1 [41 f.] 218/I) obj. Verpflichtung des Staates zu positivem Tätigwerden (= Schutz) Dogmatisches Problem: Wie (Art und Weise der Erfüllung der Schutzpflicht) Art und Umfang staatlicher Schutzpflichten unbestimmt, BVerfGE 56, 54 (81) Fluglärm weiter Einschätzungs-, Wertungs- und Gestaltungsspielraum des Gesetzgebers, Staat schuldet keinen Maximalschutz, sondern nur einen hinreichenden Schutz; Grenze: Untermaßverbot (BVerfGE 88, 203 [254] 218/II) Lösungsansatz: Bestimmung der staatlichen Schutzpflicht fallbezogen mittels Abwägung Art und Schwere der Grundrechtsbeeinträchtigung oder -gefährdung (BVerfGE 46, 160 [164] Schleyer) Grad der Wahrscheinlichkeit der Grundrechtsbeeinträchtigung ( jei destoi, BVerfGE 48, 89 [142] Kalkar I) Existenz, Art und Wirkung bereits bestehender Regelungen entgegenstehende Grundrechte Dritter (BVerfGE 88, 203 [254] 218/II) GR09/2

3 Gröpl Staatsrecht II Ausprägungen staatlicher Schutzpflichten (insb. i.r.v. Art. 2 II 1 GG): a) Schwangerschaftsabbruch: schonender Ausgleich zw. Lebensrecht des ungeborenen Kindes und dem allg. Persönlichkeitsrecht der Mutter (BVerfGE 39, 1 ff.; 88, 203 ff.) b) Umwelt- und Technikrecht (z.b. Kernenergie; Gentechnik): Grundrechtsschutz durch Organisation und Verfahren, insb. Anhörungs- und Beteiligungsrechte (BVerfGE 53, 30 [65] Mülheim-Kärlich) c) Privatrecht: Staat als Schiedsrichter über Fairness (auch: Verbraucherschutz): BVerfGE 7, 198 ff. Lüth; 25, 256 ff. Blinkfüer; 81, 242 (252 ff.) Handelsvertreter 3 Aktualisierung: Ganz ausnahmsweise kann aus der (nur) objektiven staatlichen Schutzpflicht im konkreten Fall ein subjektives Recht auf Schutz (Leistungsanspruch) folgen: 1. Schutzbereich eines bestimmten Grundrechts berührt: a) persönlich und b) sachlich 2. eingriffsgleiche Beeinträchtigung dieses Grundrechts im jeweiligen Fall; bei Gefährdungen: hinreichende Wahrscheinlichkeit der Beeinträchtigung 3. a) b) Schutzpflichtverletzung Schutzpflicht aus jew. Grundrecht i.v.m. objektiver Wertordnung aller Grundrechte Verletzung grdsl. ( ) wg. weiten Einschätzungs-, Wertungs- und Gestaltungsspielraums des unmittelbar demokratisch legitimierten Gesetzgebers Ausnahmen: gänzliche Untätigkeit trotz schwerer Grundrechtsbeeinträchtigungen/-gefährdungen evidentes (offensichtliches) Zurückbleiben des staatlichen Schutzes hinter dem grundrechtlich erforderlichen Minimum (Maßstab: Untermaßverbot) (evident) fehlerhafter Ausgleich kollidierender Grundrechte GR09/3

4 Recht auf persönliche Bewegungsfreiheit, Art. 2 II 2, Art. 104 GG Leitentscheidung: BVerfGE 45, 187 ff. lebenslänglich ; 105, 239 ff. Richtervorbehalt 1. Schutzbereich a) persönlich: Person Art. 19 III GG ( ): keine Anwendung auf juristische Personen b) sachlich: körperliche Bewegungsfreiheit = Freiheit, einen Ort aufzusuchen, sich dort aufzuhalten oder ihn zu verlassen Vor.: Ort muss tatsächlich und rechtlich zugänglich sein (BVerfGE 94, 166 [198] Flughafenverfahren): durch die allgemeine Rechtsordnung aufgestellte Hindernisse für das freie Überschreiten der Staatsgrenze berühren nicht Art. 2 II 2 GG (str.) str.: negative Bewegungsfreiheit = staatliches Gebot, einen bestimmten Ort aufzusuchen (falls zu bestimmtem Zeitpunkt oder falls unmittelb. Zwang: (+), a.a. vertr.) 2. Eingriff a) Freiheitsbeschränkung: alle Beschränkungen der körperlichen Bewegungsfreiheit, die nicht ganz geringfügig sind Abgrenzung zur allgemeinen Handlungsfreiheit (Art. 2 I GG): staatlicher Eingriff muss Beschränkung der Bewegungsfreiheit bezwecken str. (z.b. nicht: Schulpflicht) b) Freiheitsentziehung (Unterfall der Freiheitsbeschränkung): aa) Aufhebung der Bewegungsfreiheit in jede Richtung + gewisse Mindestdauer, Beschränkung der Bewegungsfreiheit auf einen eng umgrenzten Raum bb) besondere Sicherungen gegen Verlassen dieses Raumes GR09/4

5 Gröpl Staatsrecht II 5 3. Rechtfertigung a) Schranken: Gesetzesvorbehalt, Art. 2 II 3 GG b) Schranken-Schranken aa) bei allen Freiheitsbeschränkungen formelles Gesetz (Parlamentsgesetz RVO und Satzung reichen nicht aus) und Beachtung der darin vorgeschriebenen Formen, Art. 104 I 1 GG Bestimmtheit, Normenklarheit; Zitiergebot (Art. 19 I 2 GG) Verhältnismäßigkeit legitimer Zweck: Grundrechtseinschränkung nur aus besonders gewichtigen Gründen (BVerfGE 70, 297 [307]); P.: lebenslange Freiheitsstrafe wg. Menschenwürde (BVerfGE 45, 187 [228 f.]); Untersuchungshaft wg. Unschuldsvermutung (BVerfGE 19, 342 [347 f.]) bb) zusätzliche Anforderungen bei Freiheitsentziehungen ( Habeas Corpus ): Verfahren (vgl. FreihEntzG [Sart. I Nr. 617]; 14 ff. SPolG u.a.) Richtervorbehalt, Art. 104 II GG: grdsl. vorherige richterliche Anordnung; Ausn.: nachträgliche richterliche Entscheidung, Art. 104 II 2, 3 GG Anhörungsgebot, Art. 103 I GG (vor Festnahme; Ausn.: Zweckvereitelung) Benachrichtigungsgebot, Art. 104 IV GG zusätzlich bei Strafverfolgung: Art. 104 III GG (vgl. 115 f., 128 f. StPO): Vorführung vor den (Ermittlungs-)Richter (= persönliche Gegenüberstellung) Mitteilung der Gründe für die Festnahme Vernehmung, Gelegenheit zu Einwendungen (Verteidigung) GR09/5

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