Solidarisch finanzierte Gesundheitssysteme in unterschiedlichen Ländern
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- Jacob Diefenbach
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1 Solidarisch finanzierte Gesundheitssysteme in unterschiedlichen Ländern Reinhard Busse, Prof. Dr. med. MPH FFPHM Professor für Management im Gesundheitswesen, Technische Universität Berlin Associate Research Director, European Observatory on Health Care Systems
2 Solidarisch finanziert? Wer ist in welchem Risikopool wofür und zu welchem Kostenanteil versichert? Wie wird dieser Riskopool finanziert?
3 1. Wieviel Prozent der Bevölkerung sind versichert? 2. Welche Leistungen sind abgedeckt? 3. Welcher Anteil an den Kosten ist abgedeckt?
4 NHS-Prinzip: Universal, comprehensive, free at the point of service
5 Beispiel für ein Land mit unterschiedlichen Riskopools I
6 Beispiel für ein Land mit unterschiedlichen Riskopools II
7 Beispiel für ein Land mit unterschiedlichen Riskopools III
8 Beispiel für ein Land mit unterschiedlichen Riskopools IV
9 Universeller Schutz in steuerbasierten Ländern die Regel (Skandinavien, Großbritannien, Spanien etc.) In GKV-Ländern traditionell kein universeller, sondern arbeitsbezogener Versicherungsschutz; Risikopools sind in den meisten Ländern vereinigt worden (wie auch Leistungen);... Universalität erst in der Schweiz (1996), Belgien (1998) und Frankreich (2000)
10 Komprehensivität Was ist eine Gesundheitsleistung? U.a. Abgrenzung zu anderen Sozialversicherungen (Mutterschutz!), Definition des Krankheitsbegriffs (Viagra!) Staatliche Ein-/Ausgrenzung ganzer Leistungsbereiche (Zahnersatz!) Dunning-Kriterien: necessity, effectiveness, efficiency, personal responsibility Wer entscheidet?
11 Beitragseinnehmer Zahler Versicherte Regulierung/ Aufsicht/ Selbstverwaltung Leistungserbringer Gemeinsame Selbstverwaltung a la Bundesausschüsse gibt es nirgendwo sonst! Frankreich: multilaterale Gremien (incl. Staat, Experten) entscheiden hinsichtlich 4. Hürde etc. Niederlande: Ersatz der gemeinsamen Kassenselbstverwaltung durch Staat (Leistungen) und Supervisionsorgan (Leistungserbringung)
12 progressiv Direkte Steuern = gerecht = gut proportional = nicht so gut Gesundheitsfinanzierung Einkommen GKV-Beitrag Privatversicherungsprämie; Zuzahlung regressiv = nicht gerecht = schlecht
13 Beitragseinnehmer Zahler Versicherte Leistungserbringer Frankreich: Umstellung von Lohn-Beiträgen auf Steuer = Verringerung von 8,9% auf 8,25% Keine Beitragsmessungsgrenze in Belgien oder Frankreich Niederlande: Abgabe von Privatversicherten an GKV zwecks Risikoausgleich (EU-Recht?)
14 0,15 0,13 0,11 progressiv 0,09 0,07 0,05 I UK 0,03 0,01 S F FIN -0,01-0,03-0,05-0,07 DK E D NL P -0,09-0,11-0,13 regressiv CH -0,
15 Finanzielle Fairness der Finanzierung % der Haushalte mit katastrophalen Gesundheitsausgaben % der Haushalte mit Verarmung wegen Gesundheitsausgaben Großbritannien 0,92 0,33 0,18 Dänemark 0,92 0,38 0,03 Schweden 0,92 0,39 0,31 Deutschland 0,91 0,54 0,01 Israel 0,91 0,96 0,45 Belgien 0,90 0,23 0,00 Finnland 0,90 1,36 0,08 Spanien 0,90 0,89 0,44 Frankreich 0,89 0,68 0,13 Norwegen 0,89 1,22 0,00 Schweiz / 0,88 3,03 0,08 Griechenland / 0,86 3,29 0,56 Portugal / 0,85 4,01 1,79 / hohe Zuzahlungen Steuern Lohnbezogen Kopfpauschale
16 1991 cosmetic surgery 1993 spectacles/ lenses 1995 dental care adults 1996 physiotherapy >9/ year 1989 flat-rate contribution 1996 medical aids and appliances, pharmaceuticals, genetic testing, rehabilitation, audiology 1996 cervical cancer screening 1997 dentures for adults 1992 free choice of fund, end of uniform charges (WTG) and mandatory contracting, 1993 prospective financing to funds 1999/2001 new supervising structures 1989 amb. psychiatric services, medical aids and appliances 1992 pharmaceuticals, genetic testing, rehabilitation, audiology 1986 WTZ (access to standard package) 1986 MOOZ (to cover elderly under ZFW) 1994 Van Otterloo Act: low-income pensioners 1998 stay-where-you-are & low-income elderly opting-in 2000 low-income self-employed 1997 homes for the elderly flat-rate contribution benefits money beneficiaries Wieviel Eigenverantwortung, wieviel Wettbewerb, other reforms wieviel Solidarität? (tax-financing)
17
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