Pflegeabhängigkeit. Ernährung. Schmerzen. Dekubitus. Hautpflege. Inkontinenz. Sturz

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1 Neues Thema Schmerzen Institut für Medizin-, Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft Pflegeprobleme in Deutschland Ergebnisse von 13 Jahren Forschung in Pflegeheimen und Kliniken Für die jährlich vom Institut für Medizin- / Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft der Charité Universitätsmedizin Berlin durchgeführten Erhebungen zu Pflegeproblemen in Krankenhäusern und Pflegeheimen in Deutschland wurden seit 2001 über Patienten und Heimbewohner in über 700 Einrichtungen bundesweit untersucht. Im Jahr 2013 fand diese Erhebung zum 13. Mal statt. Die vorliegenden Daten liefern dabei nicht nur wichtige Erkenntnisse über das Ausmaß pflegerelevanter Probleme wie Sturz, Inkontinenz, Ernährung, Dekubitus und Hautpflege sondern auch Informationen zu Risikoprofilen und der allgemeinen Pflegeabhängigkeit der untersuchten Personen. Darüber hinaus wird die für die Einschätzung der Pflegequalität bedeutsame Häufigkeit der Anwendung adäquater präventiver Maßnahmen und Pflegehilfsmitteln dargestellt. Erstmals wurden dieses Jahr auch Daten zum Thema Schmerz erhoben. Die Autoren des vorliegenden Berichts sind: PD Dr. Nils Lahmann, MSc.E Gabriela Schmitz, MSc. Dr. Antje Tannen, MPH Simone Kuntz PD Dr. Jan Kottner Kathrin Raeder Armin Hauss, MSc. Stefanie Bachnick Charité Unversitätsmedizin Berlin Institut für Medizin-, Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft Augustenburger Platz 1, Berlin Sitz: Oudenarder Straße 16 Tel. +49 (0) Fax +49 (0) Rainer Centmayer Oliver Ludwig Petra Künast Prof. Dr. Theo Dassen Pflegeprobleme in Deutschland Ergebnisse in Pflegeheimen und Kliniken ,8 33,3 Pflegeabhängigkeit Dekubitus Hautpflege Sturz 33,3 52,4 50,0 60,0 61,5 57,1 70,6 80,0 Ernährung Schmerzen Inkontinenz 66,7 66,7 60,0 61, 81, ,7

2 Charité Universitätsmedizin Berlin Institut für Medizin-, Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft in Zusammenarbeit mit dem Clinical Research Center for Hair and Skin Science, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie Pflegeprobleme in Deutschland Ergebnisse von 13 Jahren Forschung in Pflegeheimen und Kliniken

3 Autoren Projektleitung Prof. Dr. Theo Dassen PD Dr. Nils Lahmann, MSc.E Wissenschaftliche Mitarbeiter Dr. Antje Tannen, MPH PD Dr. Jan Kottner Armin Hauss, MSc. Gabriela Schmitz, MSc. Simone Kuntz Kathrin Raeder Studentische Mitarbeiter Stefanie Bachnick Rainer Centmayer Oliver Ludwig Petra Kühnast Herausgabe Prof. Dr. Theo Dassen, Berlin, August 2013 Charité Universitätsmedizin Berlin Centrum 1 Human- und Gesundheitswissenschaften Institut für Medizin-, Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft Augustenburger Platz 1, Berlin Sitz: Oudenarder Straße 16 Tel.-Nr. (030) Fax-Nr. (030) dppf@charite.de Homepage: Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Berichtes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie oder einem anderen Verfahren) ohne Genehmigung des geschäftsführenden Direktors reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Berichte können gegen ein Entgelt von 9,90 (inkl. MwSt.) pro Stück bei oben genannter Adresse (per Fax oder ) bestellt werden.

4 Vorwort Sinn und Zweck der jährlich wiederkehrenden Erhebungen in deutschen Pflegeheimen und Krankenhäusern ist vornehmlich, das Ausmaß an Pflegeproblemen bei Bewohnern und Patienten zu beschreiben. Darüber hinaus sollen Informationen dazu zusammengetragen werden, wie häufig bestimmte, in der Regel vorbeugende pflegerische Maßnahmen durchgeführt und dafür vorgesehene Hilfsmittel verwendet werden. Es dient somit als eine Zustandsbeschreibung der Pflege in diesen Sektoren des deutschen Gesundheitssystems. Jedoch nur in dem Fall, wenn hinreichender Grund zur Annahme besteht, dass die Erhebung gründlich und sorgfältig durchgeführt wurde; und die hier untersuchten Gruppen von Patienten und Bewohnern repräsentativ für alle Krankenhauspatienten und Pflegeheimbewohner in der Bundesrepublik Deutschland sind. Zu dem ersten Aspekt ist festzustellen, dass durch eine strenge Standardisierung der Erhebungsdurchführung und der Verwendung derzeit gültiger Definitionen und etablierter Instrumente, eine größtmögliche Richtigkeit der vorliegenden Informationen angenommen werden kann. Bezogen auf die Repräsentativität der Ergebnisse können wir, durch die zunehmende Verbesserung der Studienlage in den letzten Jahren schlussfolgern, dass andere Studien zum Thema zu vergleichbaren, zum Teil sogar zu identischen Teilergebnissen unserer Studien gelangt sind. So lag der Anteil an Pflegeheimbewohnern mit einem Body Mass Index von unter 20kg/m 2 bei der Studie Nutrition Day 2007 bei 16,5%, in der von uns durchgeführten Erhebung bei 16,7% (1). Ähnliches gilt für den Anteil von Bewohnern mit Dekubitus. Der im April 2012 veröffentlichte 3. Bericht des Medizinischen Dienst der Spitzenverbände der Krankenkassen (MDS) legt nach 114a Abs. 6 des SGB XI den Bericht zur Qualität in der ambulanten und stationären Pflege vor. Auf Seite 48 wird darin berichtet, dass von allen in die Prüfung einbezogenen Bewohnern (61.985) Davon waren Personen (4,4%) mit einem Dekubitus. Das Verfahren des MDS gilt weithin als repräsentativ. Im gleichen Zeitraum lag die Prävalenz von Dekubitus in der hier vorgestellten Studie bei 4,3%. In einer weiteren Studie in der die Prävalenz von Dekubitus bei über 75 jährigen Krankenhauspatienten verglichen wurde, wurde 11,8% gemessen. Im gleichen Zeitraum lag dieser Wert bei unserer Erhebung bei 11,0%. (2)

5 Neben der Vergleichbarkeit der Stichproben unserer Studienteilnehmer zu allen Pflegeheimbewohner und Krankenhauspatienten anhand der Daten des statistischen Bundesamtes (vgl Kap. 2) sind die oben genannten Übereinstimmungen der Ergebnisse mit anderen Studien ein starkes Indiz dafür, dass die untersuchten Bewohnerund Patientengruppen ein hohes Maß an Repräsentativität aufweisen. Aus diesem Grund kann festgehalten werden, dass der vorliegende Jahresbericht repräsentative Ergebnisse zum Umfang und Häufigkeit von Pflegeproblemen in Pflegeheimen und Krankenhäusern und den dort verwendeten Hilfsmitteln und angewandten pflegerischen Maßnahmen für die Bundesrepublik Deutschland enthält. PD Dr. Nils Lahmann, MSc.E Literatur Hengstermann S, Fischer A, Steinhagen-Thiessen E, Schulz RJ. Nutrition status and pressure ulcer: what we need for nutrition screening. JPEN Journal of parenteral and enteral nutrition. 2007;31(4): Epub 2007/06/28. Lahmann N, Dassen T, Kottner J. Häufigkeit von Dekubitus in deutschen Krankenhäusern. Das Gesundheitswesen. 2012;DOI /s

6 Dank Ohne die Mitwirkung insbesondere der Bewohner der Pflegeheime und der Patienten in den Kliniken, die zu einer körperlichen Untersuchung bereit waren, sowie der aktiven Mitarbeit des Pflegepersonals in den Einrichtungen wäre eine Erhebung in dem Umfang, in dem sie in diesem Bericht präsentiert wird, nicht realisierbar gewesen. Wir danken allen beteiligten Institutionen, Verantwortlichen, Pflegekräften, Bewohnern und Patienten für das Gelingen der Studien. Prof. Dr. Theo Dassen

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8 Inhalt Inhalt 1 Einleitung (N. Lahmann, J. Kottner) Stichprobe (P. Kühnast, O. Ludwig) Dekubitus und andere chronische Wunden (K. Raeder, A. Hauss) Hautpflege (J. Kottner) Sturzereignisse (S. Kuntz) Ernährung (A. Tannen) Schmerzen (R. Centmayer, N. Lahmann) Inkontinenz (G. Schmitz) Personal (S. Bachnick, N. Lahmann) Zusammenfassung (N. Lahmann, T. Dassen, A. Hauss) Anhang

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10 Einleitung 1 Einleitung N. Lahmann, J. Kottner 1.1 Hintergrund Seit 2001 finden einmal jährlich deutschlandweit Prävalenzerhebungen pflegerelevanter Probleme in Pflegeheimen und Krankenhäusern statt. Im Jahr 2013 fand diese Erhebung zum 13. Mal statt. Untersucht wurden die Themen Pflegeabhängigkeit, Inkontinenz, Sturz, Ernährung chronische Wunden, Hautpflege und erstmals auch das Vorhandensein und die Ausprägung von Schmerzen, die sowohl in Ruhe, als auch bei Belastung auftreten. In enger Zusammenarbeit mit dem wissenschaftlichen Forschungsbereich der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Charité das Thema Hautpflege zum wiederholten Male untersucht. 1.2 Prävalenzerhebungen Die Prävalenz ist der Anteil von Personen mit einem bestimmten Pflegeproblem (z. B. Inkontinenz, Dekubitus), der zu einem bestimmten Zeitpunkt beobachtet wird. Dieser Anteil wird meist in Prozent angegeben. Prävalenzen bieten einen wertvollen Einblick in die Häufigkeit und Verbreitung von Pflegeproblemen. Auf der Basis aktueller Kennzahlen zu Häufigkeiten und Ausprägung lassen sich zunächst Pflegeprobleme identifizieren, von denen besonders viele Menschen betroffen sind und es kann der Bedarf an pflegerischer Versorgung eingeschätzt werden. Prävalenzerhebungen eignen sich weiterhin dazu, praktizierte Pflegemaßnahmen und Interventionen abzubilden und zu beschreiben. Vergleicht man die erhobenen Pflegeprobleme mit den durchgeführten Maßnahmen, können Rückschlüsse auf deren Angemessenheit gezogen werden. Führt man Prävalenzstudien mit einem standardisierten Verfahren regelmäßig durch, lassen sich zusätzlich Trends und Veränderungen feststellen und beschreiben. 1.3 Einrichtungsvergleiche Da sich dieses Jahr, wie in den Jahren davor, viele Institutionen an der Erhebung beteiligten, können die Prävalenzen der einzelnen Einrichtungen miteinander verglichen werden. Dieser Vergleich demonstriert die teilweise großen Schwankungen von Prävalenzen in Pflegeheimen und Krankenhäusern und bietet den teilnehmenden Institutionen einen Einblick, wo sie im Vergleich zu anderen stehen. 9

11 Charité Universitätsmedizin Berlin Institut für Medizin-, Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft Obwohl im vorliegenden Bericht eine Vielzahl von Einrichtungsvergleichen enthalten ist, sollte deren Interpretation mit Vorsicht und Zurückhaltung erfolgen. Zum einen sind Patienten- und Bewohnerstrukturen der Einrichtungen kaum vergleichbar. Es liegt auf der Hand, dass ein hoher Anteil schwerstpflegebedürftiger Personen in einem Heim kaum mit mobilen und wenig pflegebedürftigen Bewohnern eines anderen Heims verglichen werden können. Dieser Heterogenität der Patienten und Bewohner der einzelnen Institutionen wurde in der vorliegenden Studie durch sogenannte Risikoadjustierungen berücksichtigt, das heißt dargestellte Prävalenzen beziehen sich nicht auf alle Bewohner oder Patienten einer Institution, sondern nur auf eine bestimmte vorher festgelegte Gruppe. Dieses Vorgehen macht die Einrichtungsvergleiche fairer. Es gibt jedoch weitere Faktoren die in der vorliegenden Auswertung nur teilweise berücksichtigt wurden: Größe der Einrichtungen und Rücklauf. Je kleiner eine Einrichtung und je geringer der Rücklauf sind, desto geringer ist die Aussagekraft der ermittelten Kennzahl. 1.4 Methode Für die Erhebung im Jahr 2013 wurden, wie in den Jahren davor, deutschlandweit Pflegeheime und Krankenhäuser zur Teilnahme eingeladen. Jede teilnehmende Einrichtung bestimmte einen Studienverantwortlichen. Auf der Basis schriftlicher und digitaler Schulungs- und Erhebungsunterlagen wurden Pflegekräfte der Einrichtungen durch die Verantwortlichen geschult. Am Tag der Erhebung schätzten die geschulten Pflegekräfte die Bewohner und Patienten auf der Grundlage schriftlicher Erhebungsbögen ein (siehe Anlage). Neben demographischen Merkmalen wie Alter, Geschlecht, Größe und Gewicht wurden zahlreiche pflegerelevante Daten erhoben. Zur Diagnose und Einschätzung von Dekubitus wurde eine Hautinspektion durchgeführt. Zusätzlich zu den personenbezogenen Daten wurden Strukturdaten zu Wohnbereichen und Stationen und der gesamten Institution erfasst. Die ausgefüllten schriftlichen Erhebungsbögen wurden an das Institut geschickt, die Daten maschinell eingelesen, kontrolliert und ausgewertet. Die Auswertung und Ergebnisse sind in anonymisierter Form dargestellt. Die im vorliegenden Bericht verwendeten Code-Nummern kennzeichnen die beteiligten Einrichtungen. Außer den Einrichtungen selbst und dem Forschungsteam sind die Identitäten der Einrichtungen niemandem bekannt. Von Seiten Dritter sind somit keine Rückschlüsse auf die beteiligten Institutionen oder erhobenen Personen möglich. 10

12 Einleitung Es haben nur Bewohner und Patienten teilgenommen, die vorher ihre informierte Zustimmung gegeben hatten. Für die Durchführung der Studie in dieser Form liegt ein positives Votum der Ethikkommission der Ärztekammer Berlin vor. 1.5 Stärken und Schwächen Jedes Forschungsprojekt hat Stärken und Schwächen, so auch die vorliegende Studie. Da es sich um ein Forschungsprojekt handelt, wurden die Prinzipien der Anonymität und Freiwilligkeit beachtet. So wichtig die Wahrung der Persönlichkeitsrechte und der Selbstbestimmung sind, so können diese auch eine Fehlerquelle darstellen. Es könnten vor allem die Institutionen oder Personen ausgeschlossen worden sein, die sich von der dargestellten Stichprobe systematisch unterscheiden, z. B. stationäre Einrichtungen mit besonders hohen Sturzraten oder nicht einwilligungsfähige Patienten, die besonders häufig Dekubitus aufweisen. Da solch eine systematische Selektion nicht ausgeschlossen werden kann, können die Ergebnisse nicht ohne weiteres verallgemeinert werden. Es gibt jedoch zwei Gründe dafür anzunehmen, dass der Einfluss systematischer Verzerrungen gering ist: Demographische Merkmale der Jahresstichproben unterscheiden sich nicht. Obwohl sich immer andere Pflegeheime und Krankenhäuser an den Erhebungen beteiligten, sind die Stichproben vergleichbar. Es konnte gezeigt werden, dass die jährlichen Stichproben der Prävalenzerhebungen hinsichtlich Alter, Geschlecht und Fachabteilungen (nur in Krankenhäusern) die Gesamtheit aller Pflegheimbewohner und Krankenhauspatienten in Deutschland sehr gut repräsentieren (siehe Kapitel 2). Ergebnisse zu Mangelernährung und Dekubitus anderer Studien zeigten sich vergleichbar (siehe Vorwort) Abgesehen von der Stichprobenziehung kann die Aussagekraft durch den Prozess der Datenerhebung an sich gemindert sein. Fehlende Werte stellen das größte Pro blem dar. Diese entstehen immer dann, wenn entweder etwas vergessen wurde zu beurteilen, einzutragen oder die Dateneintragungen unleserlich und undeutlich waren. Je nach Auswertungskriterium wurden Fälle mit fehlenden Werten in diesem Bericht entweder ignoriert oder ausgeschlossen. Abschließend muss erwähnt werden, dass die Teilnahme an der Studie selbst einen Einfluss auf die Ergebnisse haben kann. Die Entscheidung einer Einrichtung, sich an der Prävalenzerhebung zu beteiligen, hat weit reichende Folgen. Die Mitarbeiter wer- 11

13 Charité Universitätsmedizin Berlin Institut für Medizin-, Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft den für die zu untersuchenden Themen sensibilisiert, es wird diskutiert, Schulungen finden statt. Schließlich werden die Ergebnisse diskutiert und man vergleicht sich mit anderen. Erfahrungen der Teilnehmer belegen, dass dieser gesamte Prozess beispielsweise zu einer Senkung der Häufigkeit von Pflegeproblemen und damit zu einer Verbesserung der pflegerischen Versorgung führt. 1.6 Weiterführende Informationen Detaillierte Informationen über die Studie und die Ergebnisse der letzten Jahre lassen sich über die Homepage des Instituts für Medizin-/Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft bestellen oder als Datei herunterladen ( Entsprechende Publikationslisten können ebenfalls über die Homepage des Instituts abgerufen werden. 12

14 Stichprobe 2 Stichprobe P. Kühnast, O. Ludwig 2.1 Einleitung Im Jahr 2013 beteiligten sich 17 Pflegeheime und 8 Krankenhäuser aus Deutschland an der Prävalenzerhebung. 2.2 Rücklauf Zum Zeitpunkt der Erhebung befanden sich 1620 Patienten in den untersuchten Krankenhäusern. Davon lehnten 307 Patienten (19%) die Teilnahme an der Studie ab und 316 Patienten (19,5%) waren unfähig teilzunehmen. Daten von 997 Patienten wurden erfasst, welches einem Rücklauf von 61,5% entsprach. In Abbildung 2.1 sind die Rückläufe der 8 beteiligten Krankenhäuser im Vergleich zum Mittelwert (AKH = alle Krankenhäuser) und im Vergleich untereinander dargestellt. Die Rückläufe in den Krankenhäusern schwankten zwischen 47,5% und 81,9%. Krankenhäuser AKH ,5 52,7 54,1 61,5 65,3 67,6 69,7 70,2 81, Abbildung 2.1 Rückläufe der Krankenhäuser (n = 8) in Prozent Der Rücklauf in den Pflegeheimen war höher. Von allen zum Zeitpunkt der Erhebung anwesenden Pflegeheimbewohnern (n = 1352) lehnten 165 Bewohner (12,2%) die Teilnahme ab und 45 Bewohner (3,3%) waren unfähig teilzunehmen. Demnach wurden Daten von 1142 Bewohnern erfasst, welches einem Rücklauf von 84,5% entsprach. In Abbildung 2.2 sind die Rückläufe aller Pflegeheime im Vergleich dargestellt. Die Abkürzung APH (alle Pflegeheime) steht für den Mittelwert aller Pflegeheime. Die Rückläufe in den Pflegeheimen schwankten zwischen 31,3% und 100%. 13

15 Charité Universitätsmedizin Berlin Institut für Medizin-, Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft Pflegeheime APH ,3 69,5 76,1 77,0 78,8 82,0 83,1 84,5 85,6 86,6 89,7 95,1 98,4 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 2.3 Demographische Merkmale In der Tabelle 2.1 sind die Merkmale Geschlecht, Alter und Body Mass Index (BMI) getrennt nach Pflegeheimbewohnern und Krankenhauspatienten dargestellt. Tabelle 2.1 Stichprobe 2013: Geschlecht, Alter, Body Mass Index Pflegeheime (n = 17) Krankenhäuser (n = 8) Frauen (%) 70,6 52,2 Alter (Jahre) Mittelwert 80,5 62,7 Standardabweichung 12,2 17,9 Body Mass Index (kg / m²) Abbildung 2.2 Rückläufe der Pflegeheime (n = 17) in Prozent Mittelwert 26,4 26,9 Standardabweichung 5,6 6,0 14

16 Stichprobe Das Verhältnis von Männern und Frauen war in den Krankenhäusern nahezu ausgeglichen, während der Anteil der männlichen Heimbewohner weniger als ein Drittel betrug. Pflegeheimbewohner waren im Durchschnitt 18 Jahre älter als Krankenhauspatienten. Die höhere Standardabweichung des Alters in den Krankenhäusern ist ein Hinweis dafür, dass die Gruppe der Krankenhauspatienten heterogener zusammengesetzt war, als die Gruppe der Pflegeheimbewohner. Hinsichtlich der Statur anhand des Body Mass Index (BMI) unterschieden sich die Teilnehmer beider Einrichtungsarten nur wenig voneinander. 2.4 Pflegeabhängigkeit Pflegeabhängigkeit ist das Ausmaß, in dem Menschen in ihrer Selbstpflegefähigkeit eingeschränkt sind und pflegerische Unterstützung benötigen (Dijkstra et al. 2000). Die Pflegeabhängigkeit wurde mit Hilfe der Pflegeabhängigkeitsskala (PAS) erhoben. Pflegende schätzten 15 Kategorien (Items), wie zum Beispiel Essen und Trinken, Mobilität, Kommunikation, ein. Den einzelnen Items wurden Punktwerte von 1 (völlig pflegeabhängig) bis 5 (völlig unabhängig) zugewiesen. Werden die Werte der einzelnen Items addiert, so erhält man Summenwerte (PAS-Werte), die ein Maß für die gesamte Pflegeabhängigkeit darstellen. Bei sehr hoher Pflegeabhängigkeit sind die Summenwerte niedrig (Minimum 15). Hohe Werte (Maximum 75) werden erreicht bei keiner oder geringer Pflegeabhängigkeit. In den Abbildungen 2.3 und 2.4 sind die durchschnittlichen PAS-Werte der einzelnen Einrichtungen und der jeweiligen Einrichtungsarten dargestellt (AKH = alle Krankenhäuser, APH = alle Pflegeheime). Pflegeheimbewohner waren mit einem durchschnittlichen PAS-Wert von 43 pflegeabhängiger als Krankenhauspatienten (PAS-Wert = 67). Zwischen den Heimen gab es wesentlich größere Unterschiede. Die Spannweite der durchschnittlichen Pflegeabhängigkeit in den Pflegeheimen rangierte zwischen 15,0 (Einrichtung 18) und 52,8 (Einrichtung 1). 15

17 Charité Universitätsmedizin Berlin Institut für Medizin-, Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft Krankenhäuser AKH ,3 64,5 64,9 67,4 69,6 69,6 70,0 72,0 72, Abbildung 2.3 Pflegeabhängigkeit: Mittelwerte der Krankenhäuser (AKH = alle Krankenhäuser) Pflegeheime APH ,0 35,5 36,0 37,7 39,3 41,8 43,2 43,7 44,1 45,2 46,5 46,8 47,0 47,5 47,7 48,0 48,8 52, Abbildung 2.4 Pflegeabhängigkeit: Mittelwerte der Pflegeheime (APH = alle Pflegeheime) 16

18 Stichprobe 2.5 Trend In Tabelle 2.2 ist die Anzahl der Einrichtungen und der Bewohner und Patienten, welche in den letzten 13 Jahren teilgenommen haben, dargestellt. Pflegeheime nahmen erst seit 2002 teil. Aus dieser Tabelle geht hervor, dass heute Daten von ungefähr Pflegeheimbewohnern und Krankenhauspatienten im Rahmen der Studie erhoben und ausgewertet wurden. Tabelle 2.2 Anzahl Teilnehmer von 2001 bis 2013 Pflegeheime Krankenhäuser Erhebungsjahre Einrichtungen Bewohner Einrichtungen Patienten Gesamt Geschlecht, Alter, BMI und Pflegeabhängigkeit der Pflegeheimbewohner und Krankenhauspatienten der Stichprobe 2013 sind mit den Merkmalen der vorherigen Stichproben sehr gut vergleichbar. Als Beispiele sind in den Abbildungen 2.5 und 2.6 Durchschnittsalter und PAS-Werte aller vorherigen Jahre im Vergleich dargestellt Die demographischen Merkmale der Stichproben sind nicht nur untereinander ähnlich, sondern sie sind auch mit allen Krankenhauspatienten und Pflegeheimbewohnern in Deutschland gut vergleichbar (Kottner et al. 2009; Lahmann et al. 2010). 17

19 Charité Universitätsmedizin Berlin Institut für Medizin-, Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft ,7 81,2 83,9 83,0 83,2 83,4 83,2 84,9 85,2 83,4 85,0 80,5 Jahre 70 64,0 63,6 63,9 63,4 65,4 65,2 64,5 63,9 66,6 63,6 62,6 63,5 62, Krankenhäuser Pflegeheime Abbildung 2.5 Durchschnittsalter pro Erhebungsjahr ,0 64,0 65,0 64,0 63,0 65,0 64,0 65,0 64,0 64,0 65,0 65,0 67,0 55 PAS-Werte ,0 43,0 42,0 42,0 42,0 42,0 44,0 43,0 44,0 44,0 44,0 43, Krankenhäuser Pflegeheime Abbildung 2.6 Durchschnittliche PAS-Werte pro Erhebungsjahr Literatur Dijkstra A, Buist G, Moorer P, Dassen T. A reliability and utility study of the care dependency scale. Scand J Caring Sci. 2000;14(3): Kottner J, Wilborn D, Dassen T, Lahmann N. The trend of pressure ulcer prevalence rates in German hospitals: results of seven cross-sectional studies. J Tissue Viability. 2009;18(2): Lahmann N, Dassen T, Poehler A, Kottner J. Pressure ulcer prevalence rates from 2002 to 2008 in German long-term care facilities. Aging Clin Exp Res. 2010;22(2):

20 Dekubitus und andere chronische Wunden 3 Dekubitus und andere chronische Wunden K. Raeder, A. Hauss 3.1 Einleitung Laut Expertenstandard Pflege von Menschen mit chronischen Wunden zählen alle Wunden als chronisch, die innerhalb von 4 12 Wochen nach Wundentstehung unter fachgerechter Therapie keine Heilungstendenzen zeigen. Die Ursachen warum eine Wunde über einen längeren Zeitraum nicht abheilt, können recht unterschiedlich sein. Die häufigsten Ursachen sind arterielle und venöse Durchblutungsstörungen, Diabetes mellitus, klinische Infektionen und Druckschäden. Im Folgenden werden die Häufigkeiten der verschiedenen chronischen Wunden aufgezeigt. Das Hauptaugenmerk bleibt beim Dekubitus. In Anlehnung an die Definition von EPUAP (European Pressure Ulcer Advisory Panel, Europäische Dekubitus Gesellschaft ) wird Dekubitus in diesem Bericht definiert und nach der Art der Ausprägung eingeteilt. Die Definition lautet 2009 in der neuen Internationalen Leitlinie Dekubitus-Prävention wie folgt: Dekubitus ist eine lokal begrenzte Schädigung der Haut und / oder des darunterliegenden Gewebes, in der Regel über knöchernen Vorsprüngen, infolge von Druck oder von Druck in Kombination mit Scherkräften. Es gibt eine Reihe weiterer Faktoren, welche tatsächlich oder mutmaßlich mit Dekubitus assoziiert sind; deren Bedeutung ist aber noch zu klären. Für die Klassifikation können die Begriffe Stadium, Stufe oder Kategorie verwendet werden. Dieser Bericht verwendet den Begriff Kategorie. Die Einteilung lautet wie folgt: Kategorie 1 Kategorie 2 Nicht wegdrückbare, umschriebene Rötung bei intakter Haut, gewöhnlich über einem knöchernen Vorsprung. Bei dunkel pigmentierter Haut ist ein Abblassen möglicherweise nicht sichtbar, die Farbe kann sich aber von der umgebenden Haut unterscheiden. Der Bereich kann schmerzempfindlich, verhärtet, weich, wärmer oder kälter sein als das umgebende Gewebe. Diese Symptome können auf eine (Dekubitus-)Gefährdung hinweisen. Teilzerstörung der Haut (bis zur Dermis), die als flaches, offenes Ulcus mit einem rot bis rosafarbenen Wundbett ohne Beläge in Erscheinung tritt. Kann sich auch als intakte oder offene / rupturierte, serumgefüllte Blase darstellen. Manifestiert sich als glänzendes oder trockenes, flaches Ulcus ohne nekrotisches Gewebe oder Bluterguss. Diese Kategorie sollte nicht benutzt werden um Blasen, Verbands- oder pflasterbedingte Hautschädigungen, feuchtigkeitsbedingte Läsionen, Mazerationen oder Abschürfungen zu beschreiben. 19

21 Charité Universitätsmedizin Berlin Institut für Medizin-, Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft Kategorie 3 Kategorie 4 TGS Zerstörung aller Hautschichten. Subkutanes Fett kann sichtbar sein, jedoch keine Knochen, Muskeln oder Sehnen. Es kann ein Belag vorliegen, der jedoch nicht die Tiefe der Gewebsschädigung verschleiert. Es können Tunnel oder Unterminierungen vorliegen. Die Tiefe des Dekubitus der Kategorie / Stufe / Stadium III variiert je nach anatomischer Lokalisation. Der Nasenrücken, das Ohr, der Hinterkopf und der Knochenvorsprung am Fußknöchel haben kein subkutanes Gewebe, daher können Kategorie III Wunden dort auch sehr flach sein. Im Gegensatz dazu können an besonders adipösen Körperstellen extrem tiefe Kategorie III Wunden auftreten. Knochen und Sehnen sind nicht sichtbar oder tastbar. Totaler Gewebsverlust mit freiliegenden Knochen, Sehnen oder Muskeln. Belag und Schorf können vorliegen. Tunnel oder Unterminierungen liegen oft vor. Die Tiefe des Kategorie IV Dekubitus hängt von der anatomischen Lokalisation ab. Der Nasenrücken, das Ohr, der Hinterkopf und das Gehörknöchelchen haben kein subkutanes Gewebe, daher können Wunden dort auch sehr oberflächlich sein. Kategorie IV Wunden können sich in Muskeln oder unterstützende Strukturen ausbreiten (Fascien, Sehnen oder Gelenkkapseln) und können dabei leicht Osteomyelitis oder Ostitis verursachen. Knochen und Sehnen sind sichtbar oder tastbar. Vermutete tiefe Gewebsschädigung unbekannte Tiefe Violetter oder rötlichbrauner, umschriebener Bereich verfärbter, intakter Haut oder blutgefüllte Blase aufgrund einer Schädigung des darunterliegenden Weichgewebes durch Druck und / oder Scherkräfte. Dem Effekt vorausgehen kann eine Schmerzhaftigkeit des Gewebes, das von derber, breiiger oder matschiger Konsistenz sein kann und wärmer oder kälter als das angrenzende Gewebe ist. Vermutete tiefe Gewebsschädigungen sind bei Individuen mit dunkel pigmentierter Haut schwer zu erkennen. Bei der Entstehung kann es zu einer dünnen Blase über einem schwarzen Wundbett kommen. Die Wunde kann sich weiter entwickeln und mit Wundschorf bedeckt sein. Es kann zu einem rasanten Verlauf unter Freilegung weiterer Gewebeschichten auch unter optimaler Behandlung kommen. Es wird beschrieben, wie sich die teilnehmenden Pflegeheime und Krankenhäuser hinsichtlich des Risikos und des Auftretens von Dekubitus unterschieden haben. Da die Anzahl dekubitusgefährdeter Bewohner und Patienten in den Einrichtungen nicht vergleichbar war, wurde zunächst der Anteil der Bewohner und Patienten mit Dekubitusrisiko bestimmt. Dieser erste Schritt ist wichtig, da diese Gefährdung bei der Berechnung der Prävalenz von Dekubitus berücksichtigt wurde. Das Dekubitusrisiko wurde durch die klinische Einschätzung der Pflegekräfte bestimmt. Dabei wurden zwei Gruppen untersucht: Zum einen diejenigen, die von den Pflegefachkräften als dekubitusgefährdet eingeschätzt wurden und zum anderen die Gruppe der bettlägerigen und / oder immobilen Personen, also diejenigen, die als hochgradig gefährdet galten. Bei der Berechnung der intern entstandenen (nosokomialen Prävalenz) wurden nur Personen berücksichtigt, die in der jeweiligen Einrichtung mindestens einen Dekubitus erworben haben. Die Lokalisationen der Dekubitus wurden ermittelt und dargestellt, dabei wurde berücksichtigt, dass ein Bewohner oder Patient auch zwei oder mehrere Dekubitus haben kann. Im Abschnitt Prävention wird dargestellt, in wie weit immobile Personen mit Weichlagerungs- oder (dynamischen) Wechseldrucksys- 20

22 Dekubitus und andere chronische Wunden temen versorgt waren und wie oft diese auf den jeweiligen Systemen gelagert wurden. Die Freilagerung von Fersen gilt als wichtige präventive Maßnahme und hier wird dargestellt, bei wie vielen immobilen Bewohnern oder Patienten diese Maßnahme durchgeführt wurde. Abschließend zeigen die Ergebnisse zum Trend den Verlauf des Anteils von Risikopersonen und Prävalenzen in Pflegeheimen und Krankenhäusern von 2001 bis Dekubitusrisiko In Tabelle 3.1 sind die Angaben der klinischen Risikoeinschätzung getrennt nach Pflegeheimbewohnern, Krankenhauspatienten und insgesamt dargestellt. Tabelle 3.1 Risikoeinschätzung Bewohner Pflegeheime Angaben zu Risiko n (%) 3495 (98,4) Patienten Krankenhäuser 964 (96,7) Gesamt 2080 (97,2) Risikoanteil (%) 43,5 21,2 33,1 Von über 97% der Teilnehmer lagen Angaben zum Dekubitusrisiko vor. Laut der klinischen Einschätzung durch die Pflegekräfte war der Anteil der gefährdeten Personen in den Pflegeheimen mit 43,5% höher als in den Krankenhäusern (21,2%). In den Abbildungen 3.1 und 3.2 werden die Anteile der Patienten und Bewohner mit einem Dekubiturisiko in den teilnehmenden Einrichtungen dargestellt. Krankenhäuser AKH ,4 16,1 19,1 19,6 20,0 21,1 21,2 37,9 41, Abbildung 3.1 Anteil der Patienten mit Dekubitusrisiko in Prozent 21

23 Charité Universitätsmedizin Berlin Institut für Medizin-, Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft Laut Abbildung 3.1 war der Anteil der Risikopatienten in dem Krankenhaus 5 (41,9%) am größten. In Krankenhaus 6 waren lediglich 10,4% der Patienten dekubitusgefährdet. Der Durchschnittwert (AKH) lag bei 21,2%. Pflegeheime APH ,0 28,7 31,3 34,0 34,6 35,3 40,4 41,8 43,5 44,7 45,0 46,3 48,9 50,0 51,1 64,8 76,2 95, Abbildung 3.2 Anteil der Bewohner mit Dekubitusrisiko in Prozent Der Anteil der Risikopersonen in den Pflegeheimen schwankte zwischen 20% (Pflegeheim 7) und 95% (Pflegeheim 18). Im Durchschnitt waren 43,5% der Bewohner (APH) dekubitusgefährdet. 3.3 Prävalenz Dekubitus Tabelle 3.2 fasst die Prävalenzen von Dekubitus jeweils mit Kategorie 1 (1 4+TGS) und ohne Kategorie 1 (2 4+TGS) für Pflegeheime und Krankenhäuser zusammen. Dekubitusprävalenz beschreibt den Anteil von Personen mit mindestens einem Dekubitus in einer definierten Gruppe von Personen wie beispielsweise alle Pflegeheimbewohner oder alle Krankenhauspatienten. Die Prävalenzen wurden unterschiedlich bestimmt. 22

24 Dekubitus und andere chronische Wunden Roh = alle Personen mit Dekubitus / alle untersuchten Personen Risiko = alle Personen mit Dekubitus in Risikogruppe / alle Personen in Risikogruppe Immobil = alle immobilen Personen mit Dekubitus / alle immobilen Personen Nosokomial = alle Personen, die mindestens einen Dekubitus in der Einrichtung erworben haben / alle untersuchten Personen Tabelle 3.2 Prävalenzen 2013 in Prozent Prävalenz Bewohner Pflegeheime Patienten Krankenhäuser Gesamt Roh 1 4+TGS (2 4 +TGS) 6,7 (3,9) 2,1 (1,8) 4,6 (2,9) Risiko 1 4+TGS (2 4+TGS) 13,8 (7,6) 9,3 (8,3) 12,5 (7,8) Immobil 1 4+TGS (2 4+TGS) 14,6 (8,1) 12,5 (11,1) 14,1 (8,9) Nosokomial 1 4+TGS (2 4+TGS) 3,4 (1,5) 0,6 (0,4) 2,1 (1,0) Bei der sogenannten rohen Prävalenz ist vor allem der Gesamtwert von 4,6% von Bedeutung, denn er weist auf die Verbreitung des Dekubitus unter allen Bewohnern und Patienten hin. Für den Vergleich so unterschiedlicher Gruppen wie Krankenhauspatienten und Pflegeheimbewohner sind rohe Prävalenzen weniger geeignet. Ähnliches gilt für die nosokomiale Prävalenz, die in den Pflegeheimen bei über drei Prozent lag und in den Krankenhäusern bei 0,6%. Für den Vergleich der Einrichtungsarten eignen sich folgende Zahlen besser: Unter Risiko ist dargestellt, dass 13,8% der Pflegeheimbewohner und 9,3% der Patienten mit einem Dekubitusrisiko einen Dekubitus inklusive Kategorie 1 hatten. Bei den immobilen Personen lag der Anteil bei 14,6% in den Pflegeheimen und 12,5% in den Krankenhäusern Prävalenz bei eingeschätztem Dekubitusrisiko In Abbildung 3.3 ist die Dekubitusprävalenz (Risikopatienten) der einzelnen Krankenhäuser dargestellt. In Dunkelblau ist jeweils die Prävalenz der Kategorien 2, 3 und 4+TGS abgebildet. Der hellblaue Bereich zeigt die Prävalenz von Dekubitus Kategorie 1. AKH stellt die durchschnittliche Dekubitusprävalenz aller Krankenhauspatienten dar. Die durchschnittliche Dekubitusprävalenz mit den Kategorien 2, 3 und 4+TGS aller Patienten lag bei 8,3%, bei Kategorie 1 bei 1,5%. Die höchste Prävalenz der Kategorien 2, 3 und 4+TGS gab es im Krankenhaus 10 mit 18,2%. 23

25 Charité Universitätsmedizin Berlin Institut für Medizin-, Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft 5 1 5,7 1,9 Krankenhäuser 2 AKH 0, ,7 8,3 1,5 11,1 11,5 11,6 Dekubitus Stadium 1 Dekubitus Stadium 2 4+TGS 6 20, ,2 9, Abbildung 3.3 Dekubitusprävalenz bei Risikopatienten in Prozent ,4 10 5,3 1 6,3 12 4,5 2,3 16 8,3 8 10,0 Pflegeheime 11 6 APH 4,3 7,6 10,5 8,7 6,2 Dekubitus Stadium 1 Dekubitus Stadium 2 4+TGS 5 8,3 8, ,5 4,2 2 5,5 12, ,2 3 8,8 14, , ,5 11, Abbildung 3.4 Dekubitusprävalenz bei Risikobewohnern in Prozent 24

26 Dekubitus und andere chronische Wunden Abbildung 3.4 stellt die Unterschiede der Dekubitusprävalenz (Risikobewohner) in den einzelnen Pflegeheimen dar. In Dunkelorange ist jeweils die Prävalenz der Kategorien 2, 3 und 4+TGS abgebildet, die Prävalenz von Dekubitus Kategorie 1 ist Hellorange dargestellt. Die Unterschiede in der Dekubitusprävalenz Kategorie 1-4+TGS hatte eine Spannweite von 0% bis 30%. In 2 von 17 Pflegeheimen gab es zum Erhebungszeitpunkt keinen Bewohner mit Dekubitus. In den Heimen 14 und 15 war die Prävalenz mit 25% bzw. 30% am höchsten Prävalenz bei Immobilität Immobilität stellt einen sehr hohen Risikofaktor dar. Aus diesem Grund wurde die Gruppe der immobilen Personen gesondert untersucht. Tabelle 3.3 Dekubitusprävalenz bei immobilen Patienten Krankenhaus Dekubitus Kategorie 1 4+TGS Dekubitus Kategorie 2 4+TGS n % n % Gesamt immobil ,6 2 9, ,3 2 33, ,5 2 12, ,4 2 15, AKH 9 12,5 8 11,1 72 Die Prävalenz von Dekubitus der Kategorien 1 4+TGS in Krankenhäusern bei immobilen Patienten (Tabelle 3.3) schwankte zwischen 0% (Krankenhaus 5,6 und 8) und 33,3% (Krankenhaus 2). Die durchschnittliche Prävalenz aller Krankenhäuser war 12,5%. 25

27 Charité Universitätsmedizin Berlin Institut für Medizin-, Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft Tabelle 3.4 Dekubitusprävalenz bei immobilen Bewohnern Pflegeheim Dekubitus Kategorie 1 4+TGS Dekubitus Kategorie 2 4+TGS Gesamt immobil n % n % n ,3 0 5, ,1 2 14, ,7 3 11, , ,3 1 5, , ,7 1 5, , , ,1 1 14, ,1 1 6, , , ,3 1 12, APH 29 14,6 16 8,1 198 Tabelle 3.4 zeigt bei 4 von 16 Pflegeheimen eine Prävalenz von Dekubitus bei immobilen Bewohnern gleich null, bei fünf Heimen war die Prävalenz höher / gleich 30%. Bei der Interpretation dieser sehr hohen Zahlen ist zu berücksichtigen, dass die Stichprobengröße pro Heim zum Teil sehr niedrig war Intern entstandene Dekubitus Bei dieser Auswertung wurden alle Personen gezählt, die mindestens einen Dekubitus in der jeweiligen Einrichtung erworben hatten. Die Bezugsgröße (der Nenner) sind in diesem Fall alle Bewohner / Patienten, da das individuelle Dekubitusrisiko zum Zeitpunkt der Dekubitusentstehung im Rahmen dieser Studie nicht erfasst werden konnte. Bei der Berechnung der nosokomialen Prävalenz kommt der Dokumentation des Entstehungsorts des Dekubitus entscheidende Bedeutung zu. 26

28 Dekubitus und andere chronische Wunden 2 5 Krankenhäuser AKH ,5 0,3 0,3 0,2 0,4 2,1 3,6 Dekubitus Stadium 1 Dekubitus Stadium 2 4+TGS Abbildung 3.5 Nosokomiale Prävalenz bei Patienten in Prozent ,4 11 2,0 Pflegeheime 14 APH 1 1,9 3,0 1,5 4,5 Dekubitus Stadium 1 Dekubitus Stadium 2 4+TGS 16 3,8 0,9 15 1,3 3,8 5 3,1 2,1 2 5,0 0,8 6 5,4 1,4 3 3,9 3, , Abbildung 3.6 Nosokomiale Prävalenz bei Bewohnern in Prozent 27

29 Charité Universitätsmedizin Berlin Institut für Medizin-, Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft Die durchschnittliche intern entstandene Prävalenz im Krankenhaus lag bei 0,4% bei Dekubitus Kategorie 2 4+TGS und bei 0,6% bei Dekubitus inklusive Kategorie 1. In Krankenhaus 10 war der Anteil der intern entstandenen Dekubitus mit 3,6% am höchsten. Dekubitus entstehen laut Definition der Fachgesellschaft EPUAP/NPUAP in der Regel über knöchernen Vorsprüngen, so dass Fersen, die Steißbeinregion oder die Hüfte Hautareale sein können, wo Dekubitalulcera auftreten können. Ergebnisse zur Ermittlung der Dekubitusprävalenz zeigen, dass 83% der 1% 3% 2% 1% 3% 3% 28 27% 15% 37% 15% 15% 10% 1% Steiß Ferse Knöchel Hüfte Gesäß Ellenbogen Ohr Knie Schulter Übrige Abbildung 3.7 Lokalisationen von Dekubitus in Krankenhäusern 12% 3% 3% 18% 31% Steiß Ferse Knöchel Hüfte Gesäß Ellenbogen Ohr (0%) Knie (0%) Schulter Übrige Abbildung 3.8 Lokalisationen von Dekubitus in Pflegeheimen Dekubitus in der Sakralgegend und an den Fersen entstanden sind (Moore, Cowman 2011). Die Abbildungen 3.7 und 3.8 zeigen die häufigsten Körperstellen der Dekubitus in den Pflegeheimen und Krankenhäusern Dekubituslokalisationen Dekubitus entstehen laut Definition der Fachgesellschaft EPUAP / NPUAP in der Regel über knöchernen Vorsprüngen. Daher entsteht ein Dekubitus vorwiegend an Ferse, der Steißbeinregion oder an der Hüfte. Forschungsergebnisse anderer Studien zeigen, dass 83% der Dekubitus in der Sakralgegend und an den Fersen entstanden sind (Moore, Cowman 2011). Die Abbildungen 3.7 und 3.8 zeigen die häufigsten Körperstellen der Dekubitus in den Pflegeheimen und Krankenhäusern.

30 Dekubitus und andere chronische Wunden Sowohl in den Krankenhäusern als auch in den Pflegeheimen traten etwa die Hälfte aller Dekubitus im Steiß-, Gesäßbereich auf (Krankenhaus 45%, Pflegeheime 52%). Zweithäufigste Lokalisation von Dekubitus sind die Fersen / Knöchel von Patienten (34%) und Bewohnern (25%). 3.4 Prävention In der Ende 2009 veröffentlichten Internationalen Leitlinie zur Prävention von Dekubitus ( welche seit Mai 2010 in deutscher Übersetzung vorliegt und kostenlos als Download zur Verfügung steht, werden der Verwendung von speziellen Druck verteilenden Unterlagen, also Spezialbetten und / oder -Matratzen und der regelmäßigen (Um-)Lagerung von gefährdeten Personen die höchste Wirksamkeit bescheinigt: Dort heißt es unter anderem zu den Druck verteilenden Unterlagen: Für Personen mit Dekubitusrisiko sollen spezielle Antidekubitusmatratzen statt Standard Krankenhausmatratzen verwendet werden. Es gibt keine Evidenz dafür, dass eine spezielle Schaumstoffmatratze der anderen überlegen wäre. Wechseldruckauflagen und Wechseldruckmatratzen sind bezogen auf die Dekubitusinzidenz gleich effektiv. Zum Thema Lagerung zur Dekubitusprophylaxe werden folgende Hinweise gegeben: Um die Dauer und das Ausmaß von Druck auf gefährdete Körperregionen zu verringern, sollte eine Wechsellagerung bei allen Personen mit Dekubitusrisiko durchgeführt werden. Die Häufigkeit der Wechsellagerung ist von der verwendeten Unterlage abhängig. Abbildungen 3.9 und 3.10 zeigen, wie viele Personen, die anhand der Einschätzung aus den Items Aktivität und Mobilität aus der Bradenskala entweder komplett immobil, bettlägerig oder zumindest in ihrer Mobilität als stark eingeschränkt klassifiziert wurden, mit Weichlagerungsmatratzen oder (dynamischen) Wechseldrucksystemen versorgt wurden. In Tabellen wird dargestellt, wie häufig bei diesem sehr gefährdeten Personenkreis auf den jeweiligen Unterlagen eine Lagerung laut Bewegungsplan durchgeführt wurde. 29

31 Charité Universitätsmedizin Berlin Institut für Medizin-, Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft 5 6 Krankenhäuser 10 1 AKH ,4 40,5 19,0 66,7 66,7 weich dynamisch 2 33,3 66,7 7 60,0 40, Abbildung 3.9 Weichlagerungsmatratzen / Wechseldrucksysteme bei immobilen Patienten in Prozent , ,1 25,0 42,9 0,0 25,0 38,9 weich dynamisch 17 28,6 28,6 1 66,7 0,0 APH 27,6 48,4 Pflegeheime ,4 62,5 80,0 25,0 44,4 10,0 3 25,0 66,7 2 2,9 91,4 4 71,4 28, , ,7 83, ,7 33, ,4 63, Abbildung 3.10 Weichlagerungsmatratzen / Wechseldrucksysteme bei immobilen Bewohnern in Prozent 30

32 Dekubitus und andere chronische Wunden Verwendung einer Speziellen Unterlage / Spezialbett Ein dynamisches Lagerungssystem (Bett / Matratze) erhielten 41% (AKH) aller immobilen Patienten, 19% erhielten eine spezielle Schaumstoffmatratze. In den Pflegeheimen erhielten insgesamt 28% der immobilen Bewohner dynamische Systeme und 48% der immobilen Bewohner eine Weichlagerungsmatratze Lagerungsintervall je verwendeter Unterlage Neben der Art der Druck verteilenden Unterlage, soll gezeigt werden, wie häufig immobile Patienten in Krankenhäusern und immobile Bewohner in Pflegeheimen wechselgelagert werden. In den folgenden drei Tabellen wird die Häufigkeit der Lagerungsintervalle von immobilen Patienten und Bewohnern auf unterschiedlichen Unterlagen dargestellt. Tabelle 3.5 Lagerungsintervalle normale Matratzen keine Angaben keine Zeitangabe Lagerung nicht möglich alle 2 h alle 3 h alle 4 h > 4 h Gesamt (n) Pflegeheime 4,3% 0% 13,0% 37,0% 45,7% 46 Krankenhäuser 29,4% 5,9% 47,1% 17,6% 0% 17 Gesamt 11,1% 1,6% 22,2% 31,7% 33,3% 63 Laut Tabelle 3.5 wurde rund die Hälfte der immobilen Bewohner auf normalen Matratzen vierstündlich gelagert. In den Krankenhäusern wurde keiner der immobile Patient auf einer normalen Matratze vierstündlich gelagert, zudem lagen bei 29% der Patienten keine Information zu den Lagerungsintervallen vor. 31

33 Charité Universitätsmedizin Berlin Institut für Medizin-, Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft Tabelle 3.6 Lagerungsintervalle dynamische Systeme (z. B. Wechseldruck) keine Angaben keine Zeitangabe Lagerung nicht möglich alle 2 h alle 3 h alle 4 h > 4 h Gesamt (n) Pflegeheime 1,9% 7,5% 1,9% 56,6% 24,5% 7,5% 53 Krankenhäuser 0% 0% 5,9% 70,6% 17,6% 5,9% 17 Gesamt 1,4% 5,7% 2,9% 60,0% 22,9% 7,1% 70 Laut Tabelle 3.6 wurden mehr als 80% der immobilen Bewohner alle zwei oder drei Stunden auf dynamischen Betten oder Matratzensystemen umgelagert. Auch knapp 90% der immobilen Patienten wurden alle zwei oder drei Stunden gelagert. Tabelle 3.7 Lagerungsintervalle Weichlagerungssysteme keine Angaben keine Zeitangabe Lagerung nicht möglich alle 2 h alle 3 h alle 4 h > 4 h Gesamt (n) Pflegeheime 0% 14,0% 3,2% 41,9% 29,0% 10,8% 1,1% 93 Krankenhäuser 37,5% 0% 0% 25,0% 37,5% 0% 0% 8 Gesamt 3,0% 12,9% 3,0% 40,6% 29,7% 9,9% 1,0% 101 Von den immobilen Patienten, die ein Weichlagerungssystem hatten, wurden über 60% alle zwei bis drei Stunden gelagert. In den Pflegeheimen wurden 72% der immobilen Patienten auf Weichlagerungssystemen zwei- bzw. dreistündlich gelagert Dekubitusprophylaxe im Sitzen bei immobilen Personen Für dekubitusgefährdete Personen, die Zeit im (Roll-) Stuhl verbringen, werden in der internationalen Leitlinie der EPUAP & NPUAP folgende Hinweise gegeben: Personen, die im Stuhl sitzen und deren Mobilität eingeschränkt ist, sollen ein Sitzkissen zur Druckverteilung erhalten. Ohne Druckentlastung sollte die Person nur eine begrenzte Zeit in einem Stuhl verbringen. 32

34 Dekubitus und andere chronische Wunden Verwendung spezieller Sitzkissen bei immobilen Personen In den Pflegeheimen erhielten 46 von 109 (42,2%) immobilen Bewohnern und in den Krankenhäusern erhielten zwei von 16 (12,5%) Patienten ein spezielles Sitzkissen. Dauer des Sitzens am Stück je verwendeter Unterlage bei immobilen Personen Neben der Verwendung von Spezialkissen, soll gezeigt werden, wie lange immobile Patienten im Krankenhaus und immobile Bewohner im Pflegeheim maximal am Stück im (Roll-) Stuhl sitzen. In den folgenden zwei Tabellen wird die Dauer des maximalen Sitzens am Stück von immobilen Patienten und Bewohnern dargestellt. Tabelle 3.8 Dauer des Sitzens am Stück bei immobilen Personen ohne Spezialkissen keine Zeitangabe 1 h 2 h 3 h 4 h > 4 h Gesamt (n) Pflegeheime 0% 12,7% 23,8% 19,0% 33,3% 11,1% 63 Krankenhäuser 0% 50,0% 35,7% 0% 0% 14,3% 14 Gesamt 0% 19,5% 26,0% 15,6% 27,3% 11,7% 77 Der Großteil der immobilen Patienten und weniger als ein Drittel der immobilen Pflegeheimbewohner hatten ohne spezielles Sitzkissen eine maximale Dauer des Sitzens am Stück von bis zu zwei Stunden. Tabelle 3.9 Dauer des Sitzens am Stück bei immobilen Personen mit Spezialkissen keine Zeitangabe 1 h 2 h 3 h 4 h > 4 h Gesamt (n) Pflegeheime 28,3% 13,0% 26,1% 26,1% 6,5% 0% 46 Krankenhäuser 100% 0% 0% 0% 0% 0% 2 Gesamt 31,3% 12,5% 25,0% 25,0% 6,3% 0% 48 Die maximale Dauer des Sitzens am Stück mit speziellem Sitzkissen war bei zwei Drittel der Bewohner in Pflegeheimen bis zu drei Stunden. Bei den Krankenhauspatienten lag keine Information zu der Dauer des Sitzens vor. Keine Person mit Spezialkissen saß länger als 4 Stunden am Stück. Zu beachten ist die geringe Anzahl der betroffenen Patienten. 33

35 Charité Universitätsmedizin Berlin Institut für Medizin-, Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft Freilagerung der Fersen bei immobilen Personen Die Freilagerung von Fersen wird in den internationalen Leitlinien von EPUAP / NPUAP empfohlen, indem Hilfsmittel z. B. ein Kissen zum Schutz der Ferse die Ferse komplett anheben, sodass die Fersen frei und nicht auf der Bettauflage liegen. Bei allen immobilen Patienten und Bewohnern, die ihre Beine nicht selbständig bewegen können, sollten daher Fersen frei gelagert werden. Tabelle 3.10 Anteil der immobilen Patienten und Bewohner, deren Fersen frei gelagert wurden Fersenfreilagerung Gesamt (n) Pflegeheime 66,2% 198 Krankenhäuser 61,1% 72 Gesamt 64,8% 270 Tabelle 3.10 zeigt, dass durchschnittlich bei 65% der immobilen Personen in den Krankenhäusern und Pflegeheimen die Fersen frei gelagert wurden 3.5 Prävalenz chronische Wunden In Tabelle 3.11 wird die Prävalenz der teilnehmenden Pflegeheimen und Krankenhäuser von chronischen Wunden aufgezeigt. Tabelle 3.11 Prävalenz von chronischen Wunden 2013 in Prozent Prävalenz Bewohner Pflegeheime (n=1130) Patienten Krankenhäuser (n=977) Gesamt (n=2107) Chronische Wunden 9,8% 6,1% 8,1% Von allen Bewohnern der teilnehmenden Pflegeheime hatten 10% mindestens eine chronische Wunde. In den Krankenhäusern hatten 6% der Patienten mindestens eine chronische Wunde. Die Verteilung der verschiedenen chronischen Wunden wird in Tabelle 3.12 gezeigt. Zugrunde gelegt wurden alle Patienten und Bewohner mit mindestens einer chronischen Wunde. Da ein Patient / Bewohner mehr als eine chronische Wunde aufweisen kann, beträgt die Gesamtprozentzahl mehr als 100%. 34

36 Dekubitus und andere chronische Wunden Tabelle 3.12 Verteilung verschiedener chronischen Wunden 2012 in Prozent Chronische Wunden Pflegeheime (n=112) Krankenhäuser (n=61) Gesamt (n=173) Dekubitus 63,0% 38,2% 54,6% Tumorwunde 1,9% 4,0% 2,6% Infizierte Wunde 18,5% 18,5% 18,5% verursacht durch pavk 17,6% 29,6% 21,8% Ulcus cruris 12,6% 15,0% 13,5% Diabetisches Fußsyndrom 7,2% 23,3% 12,9% Sonstige chron. Wunde 59,4% 61,1% 60,0% Gesamt: 180,2% 189,7% 183,9% Mit 60% ist die sonstige chronische Wunde am häufigsten angeben. Dicht gefolgt vom Dekubitus mit 55%. Danach folgen mit etwas Abstand die Wunde verursacht durch eine pavk mit 22%, die infizierte Wunde mit 19%, der Ulcus cruris mit 14% und das DFS mit 13%. 3.6 Trend Die Methode der Datenerhebungen und Auswertungen zu Dekubitusrisiko und Prävalenz hat sich seit 2001 nicht verändert. Aus diesem Grund lassen sich die Ergebnisse aus den einzelnen Jahren sehr gut vergleichen. Im Folgenden werden Trends der Anteile an Risikopersonen und unterschiedlicher Prävalenzen dargestellt. In den Abbildungen werden Dekubitusprävalenzen inklusive Kategorie 1 für beide Einrichtungsarten im Trend dargestellt. Abbildung 3.11 zeigt den Trendvergleich der rohen Dekubitusprävalenz und 3.12 mit immobilen Personen. Auffällig ist der Unterschied zwischen den Einrichtungsarten. Die Prävalenz war in den Pflegeheimen jeweils deutlich geringer als in den Krankenhäusern. In beiden Einrichtungsarten sank die Dekubitusprävalenz seit 2001 (Abbildung 3.11). In den Krankenhäusern fiel die Prävalenz von 13,1% auf in diesem Jahr 2,1%. In den Pflegeheimen stieg die Prävalenz in diesem Jahr etwas an auf 6,7%. Bei den immobilen Patienten (Abbildung 3.12) sank die Prävalenz in den Krankenhäusern seit 2002 um über 20%. In den Krankenhäusern liegt diese nun bei 12,5%. In den 35

37 Charité Universitätsmedizin Berlin Institut für Medizin-, Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft Pflegeheimen sank die Prävalenz seit Beginn der Erhebungen auf 9,9% in 2009, stieg in den letzten Jahren wieder etwas auf jetzt 14,6%. Prozent ,1 11,8 10,2 11,1 8,2 Krankenhäuser ,0 10,9 6,7 7,1 6,5 6,1 6,0 5,8 Pflegeheime ,3 5, ,9 4, ,2 4,8 4,5 3,8 3,8 3, ,7 2, Abbildung 3.11 Dekubitusprävalen ( roh ) pro Erhebungsjahr 50 Prozent ,0 40,6 35,3 24,3 18,6 Krankenhäuser ,6 17,2 35,9 Pflegeheime ,3 15, , ,3 30,1 13,2 12, ,1 27,7 9, , ,2 14, ,9 10, ,6 12, Abbildung 3.12 Prävalenz bei immobilen Personen pro Erhebungsjahr 10 7,7 7,5 Prozent ,5 Krankenhäuser ,7 5,8 5,8 4, ,5 3,9 Pflegeheime ,2 4,2 2, , ,4 2, Abbildung 3.13 Prävalenz intern entstandener Dekubitus pro Erhebungsjahr 3,1 3, ,9 1, ,6 4,0 2,2 2, ,4 0,

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