Alternde Belegschaften neue Fortbildungskonzepte?

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Michael Kaiser
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1 Alternde Belegschaften neue Fortbildungskonzepte? Christian Stamov-Roßnagel Jacobs University Bremen

2 Neue Fortbildungskonzepte? Nein! Gute Konzepte tun es auch!

3 Warum könnte man neue Fortbildungskonzepte wollen? Weil die Lernfähigkeit mit dem Alter nachlässt und Ältere anders lernen als Jüngere. Weil die Weiterbildungsquote bei Älteren zu niedrig ist wir erreichen sie offenbar nicht mit unseren Angeboten.

4 Es gibt kein Lernen für Ältere und keins für Jüngere! Es gibt nur gutes Lernen und weniger gutes Lernen! Die Folgen weniger guten Lernens zeigen sich bei Älteren deutlicher als bei Jüngeren!

5 Wer heute ein Problem mit der Weiterbildung älterer Beschäftigter hat, hat seit mindestens 15 Jahren ein Problem mit seiner Weiterbildung insgesamt!

6 Der rote Faden Sind Ältere überhaupt noch lernfähig? Falsche Frage!!! Was kann sie vom Lernen abhalten? Richtige Frage!!! Wie verhindert man die Verhinderung von LLL? Wichtige Frage!!!

7 Was ist Lernen eigentlich? Glaubenssätze auf dem Prüfstand Werkzeuge für die Umsetzung

8 Was ist Lernen eigentlich? Lernen dozentengesteuerte, spaßfreie, prüfungsorientierte Abfrageveranstaltung

9 Was ist Lernen eigentlich?

10 Was ist Lernen eigentlich? Lernen = Aufbau und Erhalt der Fertigkeit zur effizienten Bewältigung von Anforderungen vgl. Hacker & Skell (1993)

11 Alles schön und gut, aber mit dem Alter lässt doch die Lernfähigkeit nach?!

12 Glaubenssätze auf dem Prüfstand

13 Glaubenssätze auf dem Prüfstand Verbale Fähigkeit Induktives Denken Wahrnehmungs-Tempo nach Hedden & Gabrieli (2004)

14 Glaubenssätze auf dem Prüfstand Verbale Fähigkeit Induktives Denken Wahrnehmungs-Tempo nach Hedden & Gabrieli (2004)

Strichen p mit 1-2 Strichen 3 Zielzeichen: d mit 2

15 Glaubenssätze auf dem Prüfstand Der d2-test Ausschnitt aus dem Testbogen Blatt mit 789 Zeichen: d mit 1-4 Strichen p mit 1-2 Strichen 3 Zielzeichen: d mit 2 Strichen 10 verschiedene Distraktoren nach Schmidt-Atzert (2011)

16 Glaubenssätze auf dem Prüfstand E A I E O O A E I O A O I E A E I O 1 sec

17 jung alt Glaubenssätze auf dem Prüfstand Ältere brauchen für die Aufgabe signifikant länger nach Kolev, Yordanova, & Falkenstein (2006)

18 Glaubenssätze auf dem Prüfstand Aber: sie erkennen den Reiz so schnell wie Jüngere! Jung Alt 200 ms aus Falkenstein & Wild-Wall (2007)

19 Gedächtnisleistung Glaubenssätze auf dem Prüfstand Trainingsgewinne auf vergleichbarem Niveau ! Jüngere Ältere 0 vor Training nach Training Nyberg et al. (2003)

20 Glaubenssätze auf dem Prüfstand In der Summe: Kein Zusammenhang zwischen Alter und beruflicher Leistungsfähigkeit! Leistungsebene Alterskorrelierte Veränderung Fehlzeiten Unfallraten Kernleistung Innovativität/Kreativität Formale Weiterbildung Ng & Feldman (2008)

21 Aber wo soll denn die Motivation herkommen? Die lässt doch nach mit dem Alter!

Glaubenssätze auf dem Prüfstand Älteren wird stereotyp nachlassende Motivation unterstellt (Posthuma & Campion, 2009) Menschen nehmen Leistungsabbau nicht einfach

22 Glaubenssätze auf dem Prüfstand Älteren wird stereotyp nachlassende Motivation unterstellt (Posthuma & Campion, 2009) Menschen nehmen Leistungsabbau nicht einfach hin! Sie folgen dem WOW!-Prinzip: Wählen Optimieren Wettmachen die wichtigsten Ziele die Wege der Zielerreichung nachlassende Leistung Nach Baltes & Baltes (2006)

23 Glaubenssätze auf dem Prüfstand Ältere sind nicht weniger motiviert, sondern anders! = Motivation für Aufgaben, bei denen Wissen weitergegeben oder im Team gearbeitet wird. Motivation für Aufgaben, bei denen Probleme gelöst oder Neues gelernt werden muss. Stamov Roßnagel, Biemann, & Kinscher (2009)

24 Werkzeuge für die Umsetzung

25 Bestandsaufnahme: Alternswissen vorhanden? Alternswissen sagt 30 % der Befragten Facts on Ageing Scale Umfrage (n=997), GF und Personalleiter deutscher Unternehmen, MA, 10 Branchen Stamov Roßnagel, Theisen, & Lüke (2010)

26 Bestandsaufnahme: Alternswissen vorhanden? Altersklima vorher. Altersklima Alternswissen gering Alternswissen hoch Facts on Ageing Scale Umfrage (n=997), GF und Personalleiter deutscher Unternehmen, MA, 10 Branchen Stamov Roßnagel, Theisen, & Lüke (2010)

27 Bestandsaufnahme: Alternswissen vorhanden? Bedeutung des Altersklimas 5 4 Arbeitszufriedenheit Verbundenheit negatives Unternehmen Altersklima A negatives Altersklima positives Unternehmen Altersklima B positives Altersklima demopass (2010)

28 Bestandsaufnahme: Alternswissen vorhanden? Altersklima und Bewertung der Arbeitsleistung 6 Jüngere (<30 J.) Mittelalte (30-45 J.) Ältere (>45 J.) Unternehmen A A negatives Altersklima Unternehmen B B positives Altersklima demopass (2010)

29 Bestandsaufnahme: FK-Unterstützung Unterstützung durch Führungskräfte für Ältere von größerer Bedeutung als für Jüngere! Baron & Stamov Roßnagel (2010)

30 Lernkompetenz Bestandsaufnahme: Lernkompetenz Mentoring elearning Seminare Nutzbares Wissen

31 Werkzeug: Lernkompetenz-Training Modellprojekt Michelin 53 Produktionsmitarbeiter Altersschnitt 51 Jahre Ziel: Förderung der Lernkompetenz

32 Werkzeug: Lernkompetenz-Training Trainierte haben 20% weniger Zeitaufwand! Ihr Lernselbstvertrauen steigt! 5 4 Trainingsgruppe Kontrollgruppe Wissenstest Lernzeit Sicherheit

33 Werkzeug: Lernkompetenz-Training Training führt zu positiverer Bewertung von Lernen und Weiterbildung! 4 Trainingsgruppe Kontrollgruppe Lernen = Stress Weiterbildung = ineffektiv Lernen = Horizonterweiterung

34 Unter dem Strich Keine belastbaren Befunde zu altersbedingt substanziell nachlassender kognitiver Lernfähigkeit! Lernen = Können + Wollen + Wissen Lernbereitschaft systematisch gefährdet Lernkompetenzaufbau kann dem entgegenwirken

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Lesetipps Stamov Roßnagel, C. (2008).

! Weinheim: Beltz PVU Baron, S. & Stamov Roßnagel, C. (2010).

, Biemann, T., & Kinscher, M. (2009). Wege aus dem Teufelskreis.

35 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Lesetipps Stamov Roßnagel, C. (2008). Mythos alter Mitarbeiter. Lernkompetenz jenseits der 40?! Weinheim: Beltz PVU Baron, S. & Stamov Roßnagel, C. (2010). Führungskräfte sind für alle da. Personal, 62(2), Stamov Roßnagel, C., Biemann, T., & Kinscher, M. (2009). Wege aus dem Teufelskreis. Personal, 61(12), Prof. Dr. Christian Stamov Roßnagel Tel:

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