Ambulant vor stationär Betreuung von multimorbiden Menschen im Kanton Aargau
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- Markus Färber
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1 Ambulant vor stationär Betreuung von multimorbiden Menschen im Kanton Aargau Alfred Künzler, Dr. phil. Leiter Netzwerk Psychische Gesundheit Schweiz Co-Präsident chronischkrank.ch Langjähriger Psychoonkologe Krebsliga Aargau Onko-Spitex/PallCare Fachveranstaltung Spitex Aargau, Trägerorganisationen Netzwerk Psychische Gesundheit Schweiz 2 1
2 Aufgaben Netzwerk Psychische Gesundheit Schweiz Vernetzungaller wichtigen Akteure / Programme im Bereich psychische Gesundheit / psychische Krankheit mit Schwerpunkt Gesundheitsförderung / Prävention unter Einbezug Behandlung / Rehabilitation aktuell 197 Mitgliedorganisationen / inkl. Spitex-CH, NPG Kt. AG Spitex AG Nationale Fach-/ Berufsverbände, alle Kantone, Privatorganisationen Wissensaustausch Netzwerktreffen, thematische Fachtreffen Website Netzwerk Psychische Gesundheit NPG RSP Réseau Santé Psychique Nationale Anlaufstelle: Vermittlungkompetenter Partner keine eigenen Programme / Projekte Synergien sicht- und nutzbar machen 3 chronischkrank.ch Die Plattform für Fachpersonen, die psychologische Arbeit für chronisch körperlich kranke Menschen leisten, fördern, erforschen. 4 2
3 5 6 3
4 7 Themen einige epidemiologische Datenzu chronischen Krankheiten in der Schweiz spezifische Bedürfnissevon chronisch kranken Menschen (namentlich multimorbide) Körperliches und psychisches Befinden Behandlungsansätze in der Schweiz Strukturierte Programme Rolle nichtärztlicher Fachleute in der Betreuung chronisch kranker Menschen (Stichwort Interprofessionalität) Herausforderungen bei Behandlung-/Betreuungs- /Koordinationsleistungen für (multimorbid) chronisch Kranke 8 4
5 Definition chronische Erkrankungen lang andauernd nicht ursächlich behandelbar, Ursachen häufig unklarbzw. multifaktorielle Genese oft progredientverlaufend dazu zählen: Herz-Kreislauf-und rheumatische Erkrankungen, chronische Schmerzen, div. Krebsarten, Lungenerkrankungen, Diabetes, neurologische Erkrankungen und Allergien. 9 Definition chronische Erkrankungen lang andauernd nicht ursächlich behandelbar, Ursachen häufig unklarbzw. multifaktorielle Genese oft progredient verlaufend dazu zählen: Herz-Kreislauf-und rheumatischeerkrankungen, chronische Schmerzen, div. Krebsarten, Lungenerkrankungen, Diabetes, neurologische Erkrankungen und Allergien. Nebenbei: NCD-Strategie: Nationale Strategie zur Prävention nichtübertragbarer Krankheiten (dazu zählt, aber polit. separat bearbeitet: psychische Erkrankungen) 10 5
6 Epidemiologie chronische Erkrankungen 1/3 der Bevölkerung dauerhaftes Gesundheitsproblem 21% starke körperliche Beschwerden 19% in regelmässiger mediz. Betreuung wg. chron. Krankheit Am häufigsten: Rücken-und andere Schmerzen, allgemeine Schwäche und Schlafprobleme betroffen sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene Frauen doppelt so oft wie Männer im Alter gehäuft, oft komplexe somat./psych. Komorbiditäten Schweizerische Gesundheitsbefragung 2012, BfS Epidemiologie chronische Erkrankungen (2) häufig schwerwiegende, aber tw. verdeckte psych. Komorbidität meist Einschränkung der bio-psy-soz. Funktionsfähigkeit meist mehrere Behandelnde, indikat.-/pat. gesteuert 80% der direkten Gesundheitskosten hohe indirekte Kosten: Fehlzeiten eingeschränkte Leistungsfähigkeit IV-Berentete (40%) 12 6
7 Spez. Bedürfnisse/Themen (multimorbid)chronisch Kranker Begleitung, tragende Beziehung Umgang mit Krankheit, -sfolgen, -situation, Behandlungs-NW eingeschränkte Leistungsfähigkeit, Selbstwertproblematik Unsicherheit, Angst vor Krankheitsprogression unklare Genese/Therapie: Hilf-/ Hoffnungslosigkeit Verlust (des Gefühls) der körperlichen Integrität Angst vor / Beschäftigung mit Endlichkeit / Sterben Umgang mit mediz. System (Coaching, Case Management) Selbstmanagement: weitest mögliche Selbständigkeit, Empowerment existenzielle, spirituelle, familiäre, soziale, finanzielle, berufliche Fragestellungen 13 Spez. Bedürfnisse/Themen (multimorbid) chronisch Kranker (2) «Krankheitsbewältigung»: Krankheitsbelastungen innerpsychisch u/o durch zielgerichtetes Handeln reduzieren abhängig von Krankheitsverlauf + Betroffenem + Umfeld adäquates Funktionsniveau «gesundheitsbezogene Lebensqualität» («Zufriedenheitsparadox») prozesshaftes Geschehen: nicht einmal für immer erreicht Stigma: «Die zweite Krankheit» (Krebs, psychisch) Angehörige?! (Partner, Kinder) Bei (körperlich) chronischer Krankheit geht es (neben der Symptombehandlung) immer auch um die Erhaltung bzw. Wiederherstellungder psychischengesundheit (der Betroffenen und ihres Umfeldes) 14 7
8 Körperliches und psychisches Befinden Netzwerk Psychische Gesundheit Schweiz aber chronischkrank.ch: Psychische Ebene chronisch körperlicher Erkrankungen Sie kümmern sich (primär) um körperliches Befinden aber: «starke Verbreitung von psychischen Problemen gerade auch in Kombination mit körperlichen Krankheiten (Nat. Gesundheitsbericht, 2015) 15 Definition psychische Gesundheit Weltgesundheitsorganisation (WHO, 2001): Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindensund daher weit mehr als die bloße Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen. (bio-psycho-sozial bedingt) Bundesamt für Gesundheit (2015): psychische Gesundheit umfasst Aspektewie Wohlbefinden, Beziehungsfähigkeit, Alltagsbewältigung, Arbeitsfähigkeit. intellektuelle und emotionale Fähigkeiten ausschöpfen, in der Gemeinschaft einen Beitrag leisten Gesundheitsförderung Schweiz (2016): nicht einen Zustand darstellt, sondern einen Prozess. Gesundheit geht aus dem dynamischen Verhältnis von inneren und äusseren Ressourcen und Belastungen hervor 16 8
9 Herausforderung Einsamkeit Neue Studie: In welchen Lebensphasen fühlen sich Menschen besonders einsam? Befunde der Universitäten Köln und Chicago zeigen, dass Einsamkeit nicht in erster Linie ältere Menschen trifft. Die Auswertung der Daten von befragten Erwachsenen zeigt, dass Einsamkeit in den frühen 30ern und in den 50ern stark ausgeprägt ist. Luhmann, Hawkley(2016). Developmental Psychology Früherkennung «Therapie» Triage 17 Zum Beispiel: 10 Schritte für psychische Gesundheit 18 9
10 Zum Beispiel: 10 Schritte für psychische Gesundheit Sammlung der Schweizer Produkte auf npg-rsp.ch (nur für Partner zugänglich) 25 Partner (inkl. 12 Kantone) / inkl. Kt. AG, Spitex AG?? 12 Produktarten / Film 17 Sprachen tw. an Zielgruppen angepasst: Betriebe, Jugendliche Teil der Kampagne «Wie geht s dir?» Spitex Magazin ndheit/10_schritte/zehn_schritte_1.jsp 19 Herausforderung Suizid 20 10
11 Rolle nichtärztlicher Fachleute in der Betreuung chron. Kranker zunehmend: Grundversorgermangel Interprofessionalität und enge Zusammenarbeit/Koordination wird gefordert interprofessionell integrierte Versorgung und bessere psycho-somatische Integration (VAPP) u.a. INFRAS-Studie (2015): Gesundheitsligen in der Schweiz: Aufgaben, Rolle und Perspektiven SAMW (2014). Charta «Zusammenarbeit der Fachleute im Gesundheitswesen» Tagungen zu Interprofessionalität 21 Herausforderungen bei Behandlung-/Betreuungs- /Koordinationsleistungen für (multimorbid) chronisch Kranke ev. nicht finanz. Problem, sondern: Spezialisierung vs. «ganzheitliche» Sicht mangelnde Koordination Behandler-hopping Defizit in Erkennung und Behandlung psychischer Komorbidität, allg. wenig Beachtung der psych. Ebene Ersatz-Inanspruchnahmen (vgl. Palliative Care, Prof. Borasio, CHUV) Interprofessionalität leben: unterschiedliche Sprache/Kultur/Sozialisierung zur Finanzierung: Krebsliga / Lungenliga Schweiz (2016). Chronisch krank was leisten die Sozialversicherungen? Ein Leitfaden
12 Spez. Bedürfnisse (multimorbid) chronisch Kranker sind zu einem beträchtlichen Teil nicht / nur sehr punktuell abgedeckt in der schweizerischen Grund-/Routineversorgung Messerli-Bürgy& Munsch(2016). Interaktion zwischen physischer und psychischer Gesundheit. In Gesundheitsförderung Schweiz, Grundlagenbericht Psychische Gesundheit. Obsan Dossier (2015): Les programmes de prise en charge des maladies chroniques et de la multimorbidité en Suisse Rolle der Spitex? Obsan (2015). Nationaler Gesundheitsbericht, mit Fokus chronische Erkrankungen SAMW (2014). Bulletin 4-14 zu Multimorbidität OECD/WHO (2011). Reviews of Health Systems: Switzerland Alder et al. (2011). Positionspapier chronischkrank.ch Rousselot & Fröhlich-Rüfenacht(2012). Was erleben Menschen mit einer chronisch körperlichen Krankheit? Masterarbeit ZHAW 23 Merci. alfred.kuenzler@npg-rsp.ch 12
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