Einzelhandel, Handwerk, Dienstleistungen und integrierte Zentrenentwicklung
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- Ursula Hauer
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1 Einzelhandel, Handwerk, Dienstleistungen Transferwerkstatt: Einzelhandel, Handwerk und Dienstleistungen - Zentren als Orte der Arbeit, der Versorgung und des Handels Wolfenbüttel 27. / 28. September 2016 Wolfenbüttel /16
2 Einzelhandel, Handwerk, Dienstleistungen und integrierte Zentrenentwicklung Inhalt Überblick: Zentrenprogramm und Fördervolumen des Bundes Einzelhandel, Handwerk, Dienstleistungen - Verankerung im Zielbereich Funktionsvielfalt und Versorgungssicherheit der Programmstrategie Herausforderungen Instrumente zur Qualitätssicherung Wolfenbüttel, /16
3 Überblick: Zentrenprogramm und Fördervolumen des Bundes Mio. 626 Maßnahmen 557 Kommunen Davon in neue Maßnahmen in 67 weiteren Kommunen 2016 Aktuell rund 103 Mio. Wolfenbüttel, /16
4 Zielbereich Funktionsvielfalt und Versorgungssicherheit in der Programmstrategie Erhaltung und Entwicklung zentraler Versorgungsbereiche als Orte zum Wohnen und Arbeiten, für Wirtschaft und Handel, Kultur und Bildung sowie für Versorgung, Gesundheit und Freizeit Nutzungsvielfalt durch Stärkung der Wohnfunktion, kultureller und öffentlicher Einrichtungen Anliegen des Zentrenprogramms ist es, eine integrierte Zentrenentwicklung zu unterstützen. Insofern ist es empfehlenswert, Einzelhandel, Handwerk und Dienstleistungen bei der Analyse, beim Handlungsansatz und der Umsetzung im Zusammenhang mit den anderen Kernfunktionen der Innenstädte und Stadtteilzentren zu betrachten. Wolfenbüttel, /16
5 Herausforderungen kleinteiliger Einzelhandel Tendenzen Der kleinteilige, vielfältige und inhabergeführte Einzelhandel leidet unter dem Konkurrenzdruck durch niedrigpreisige Discounter und Fachmärkte und erfährt den Online-Handel als Konkurrenz Filialisierung der Geschäftsstruktur fördert die Uniformität der Zentren Banalisierung der Warenangebote Ladenleerstände Trading-down-Effekte Wolfenbüttel, /16
6 Herausforderungen kleinteiliger Einzelhandel Potenziale und Chancen Der kleinteilige, vielfältige Einzelhandel kann einen Beitrag zur Nutzungsmischung leisten und belebt das Zentrum Der inhabergeführte Einzelhändler interessiert sich eher für das Umfeld und übernimmt eher Verantwortung Stadtbildprägende Handelsarchitektur stärkt die Individualität des Zentrums Verknüpfung von stationärem Handel mit dem Online-Handel und umgekehrt Wolfenbüttel, /16
7 Herausforderungen kleinteiliger Einzelhandel Potenziale und Chancen Nahversorgung in Alternativen denken, z. B. Tante Emma-Laden, genossenschaftliche Betreibermodelle, Märkte, mobile Konzepte Gefahr von Ladenleerständen und Umnutzungspotenziale frühzeitig erkennen und (gegen-)steuern: Zwischennutzungen nicht-kommerzieller oder kommerzieller Art (Pop-up-Verkauf) Nicht-kommerzielle Nachnutzungen in Nebenlagen etablieren, z. B. soziale, kulturelle Nutzungen oder barrierefreies Wohnen in ehemaligen Erdgeschossläden Wolfenbüttel, /16
8 Herausforderung aufgegebene Warenhausstandorte Tendenzen Vor dem Hintergrund des Wandels im Handel wird auch perspektivisch mit der Aufgabe weiterer Warenhausstandorte gerechnet Das Leerfallen dieser baulichen Großstrukturen und Frequenzbringer kann mit einem bedeutenden Funktionsverlust für die Zentren einhergehen je nach stadtbildprägender Bedeutung des Baukörpers, der Lage, des Umfelds und der Stadtgröße Insbesondere längerer Leerstand dieser baulichen Großform kann eine Abwärtsspirale des Zentrums in Gang setzen. Wolfenbüttel, /16
9 Herausforderung aufgegebene Warenhausstandorte Chancen für Nach-, Um- und Folgenutzungen Potenziale des Leerstands für die Weiterentwicklung der Nutzungsvielfalt des Zentrums verwerten Objekt- und standortbezogene Machbarkeitsstudie im Hinblick auf Entwicklungsoptionen vornehmen Durch Zwischennutzung an der Imageverbesserung arbeiten Ggf. Erwerb oder Zwischenerwerb durch die Kommune prüfen Bei Nach- und Umnutzungen dieser baulichen Großformen ist es sinnvoll, in Alternativen zu denken. Wolfenbüttel, /16
10 Herausforderung Einzelhandelsgroßeinrichtungen Tendenzen bei der Ansiedlung von Shopping-Centern Seit Mitte der 90er-Jahre verstärkt in innerstädtischen Lagen Grundsätzlich positiv ist die Abkehr vom Außenbereich bei Neuansiedlungen Damit einher geht ein Trendwechsel zu qualitativ profilierteren Angeboten Shopping-Center nach Standortlage und Eröffnungsjahren (in %) Standort /2014 Insgesamt Innenstadt 43,7% 20,4 % 47,4% 65,5 % 71,8 % 82,1 % 48,9 % Stadtteil 43,7% 38,9 % 42,1 % 30,9 % 21,1 % 12,8 % 35,1 % Grüne 12,6 % 40,7 % 10,5 % 3,6 % 7,1 % 5,1 % 16 % Wiese Gesamt 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % Quelle: EHI Shopping-Center Report 2014, Köln (Stand: ), Online-Datenbank des EHI begleitend zum EHI Shopping-Center Report 2014 (letzter Zugriff: ), Ergänzende Recherchen des BBSR zur Printpublikation und der Online-Datenbank EHI Shopping-Center Report 2014 (Stand: ) Bei der Neuansiedlung von Einkaufszentren bevorzugen Investoren verstärkt Standorte in Innenstädten und Stadtteilzentren. Dies kann negative Folgen für gewachsene Stadtstrukturen haben. Wolfenbüttel, /16
11 Herausforderung Einzelhandelsgroßeinrichtungen Mögliche Nebenwirkungen innerstädtischer Ansiedlungen In sich geschlossene, nach außen gestalterische und von den Wegebeziehungen her abgeschottete Center schaden der innerstädtischen Attraktivität Stadträumliche Trennwirkungen und verkehrliche Belastungen Verdrängung von anderen Einzelhandelsstandorten, Verlagerung bzw. Verlust bisheriger Einkaufslagen, Verschiebung von Kaufkraftströmen Verlust an Einzelhandelsidentität/-individualität Ladenleerstände,Trading-down-Effekte Wolfenbüttel, /16
12 Herausforderung Einzelhandelsgroßeinrichtungen Ansatzpunkte für eine stadtverträgliche Integration Architekturqualität Zentrenverträgliche Baukubatur und Dimensionierung Angepasster Umfang der geplanten Verkaufsflächen Geeigneter Branchen- und Mietermix Verträgliche Einbindung in den Stadtraum und Anbindung an öffentliche Räume Funktionale Ergänzungen im Sinne stadtverträglicher gemischter Nutzungsangebote Gerade in kleineren Gemeinden ist die Verträglichkeitsgrenze solcher Center noch schneller erreicht und es ist ein sehr sensibler Umgang mit großen Neuansiedlungsvorhaben gefragt. Wolfenbüttel, /16
13 Herausforderung Dienstleistung, Handwerk und Produktion Kleinere Handwerksbetriebe, Dienstleister und die Kreativwirtschaft suchen zentrale Standorte Neue Ansätze im Bereich städtischer Produktion / Fabrikation (Fab Labs, Urban Manufacturing) ermöglichen In den Zentren besteht ein Bedarf an wohnungsnahen Serviceangeboten und freizeitbezogenen Dienstleistungen Leerstände und Umnutzungspotenziale sind auch im Hinblick auf diese Funktionen zu prüfen Dienstleistung, Handwerk und Kreativwirtschaft könnten auf der konzeptionellen und der Maßnahmenebene noch stärkere Berücksichtigung finden. Dies ist auch ein Befund der Zwischenevaluierung des Zentrenprogramms. Mechthild Renner: Aktive Stadt- und Ortsteilzentren zum Stand nach sieben Jahren Wolfenbüttel, /21
14 Instrumente zur Qualitätssicherung Immobiliendialoge / -foren Verfügungsfonds Digitale Dachmarke Stadtmarketing Geschäftsstraßenmanagement Qualitätsoffensive Bestandsaufnahme Zentrenpass Flächenankauf Zwischenerwerb Händlerinitiativen ISG, BID, INGE Regionales Einzelhandelskonzept Nahversorgungskonzept Management der Zentrenentwicklung Gestaltungssatzung zur Erhöhung der Identität Monitoring Leerstände Flächenpotenziale Zwischennutzung zur Imageverbesserung Bebauungsplan Kommunales Einzelhandels- / Zentrenkonzept Zentrentypische Sortimentslisten Einbindung in integrierte Handlungsansätze Städtebaulicher Vertrag Wolfenbüttel, /16
15 Zuletzt noch ein paar BBSR-Literaturtipps bzw. links der BBSR-Homepage zum Thema: BBSR (Hrsg.): Innovationen für Innenstädte. Nachnutzung leerstehender Großstrukturen. Bonn BBSR (Hrsg.): Shoppen in der City? = Informationen zur Raumentwicklung Heft ExWoSt-Studie: Smart Cities - Mögliche räumliche Auswirkungen von Online-Handel auf Innenstädte, Stadtteil- und Ortszentren Shopping-Center Konzentration auf innerstädtische Lagen. Beitrag unter Wolfenbüttel, /16
16 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Wolfenbüttel /16
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