Lebensqualität aus Nutzersicht Dr. Markus Schäfers
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- Minna Lehmann
- vor 6 Jahren
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1 Wie Menschen mit geistiger Behinderung in Wohneinrichtungen ihre Lebenssituation beurteilen
2 Studium der Rehabilitationswissenschaften Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Rehabilitationssoziologie der TU Dortmund Schwerpunkte in Forschung und Lehre: Lebenslagen von Menschen mit Behinderung, Strukturen des Rehabilitationssystems, Neue Steuerungsinstrumente Buchpublikationen: Personenbezogene Unterstützung und Lebensqualität Assistenzmodelle im internationalen Vergleich Begleitung und Auswertung der Erprobung trägerübergreifender Persönlicher Budgets
3 Ausgangsfragen der Studie Wie beurteilen Bewohner/innen stationärer Wohneinrichtungen ihre Lebenssituation? Wie beurteilen sie ihre Möglichkeiten zur selbstbestimmten Alltagsgestaltung und Lebensführung? Wie zufrieden sind die Bewohner/innen mit ihren Lebensumständen??
4 Impulse für eine Nutzerorientierung Gesellschaftliche Prozesse der Individualisierung Gesetzliche Impulse (SGB IX, Pers. Budget) Dienstleistungsund Nutzerorientierung Qualitätsdiskussion im Feld sozialer Arbeit Verändertes Verständnis von Behinderung (ICF der WHO)
5 Zielsetzungen der Studie Erarbeitung methodischer Grundlagen für eine Lebensqualitätserhebung zur nutzerorientierten Evaluation von Wohneinrichtungen Konstruktion und empirische Überprüfung eines Erhebungsinstruments (Fragebogen) Methodenkritische Analyse der Befragung von Menschen mit geistiger Behinderung Analyse der Lebensqualität von Bewohner/innen stationärer Wohneinrichtungen!
6 Lebensqualitätsdimensionen Subjektives Wohlbefinden Zufriedenheit und Belastungsfreiheit Selbstbestimmungsmöglichkeiten Wahlfreiheiten und Reglementierungen Partizipation am gemeinschaftlichen und kulturellen Soziale LebenAktivitäten Soziale Aktivitäten
7 Untersuchungsdesign Entwicklung Konstruktion des Erhebungsinstruments Itemselektion Pretests Modifikation Durchführung Befragung von 142 Bewohner/innen stat. Einrichtungen aus 47 Wohneinheiten zweier Träger Auswertung I Indexbildung auf der Basis einer Itemund Faktorenanalyse Index Wohlbefinden Index Wahlfreiheiten Index Soziale Aktivitäten Auswertung II Methodenkritische Analyse der Befragung Auswertung III Inhaltliche Analyse der Lebensqualität
8 Schlaglichter aus den Interviews Hier wohnen will ich net, musst aufschreibe! 48-jähriger Mann, seit 27 Jahren im Wohnheim Am besten man lässt alles so, wie es ist, sonst eckst du nur an. 46-jährige Frau, seit 24 Jahren im Wohnheim
9 Schlaglichter aus den Interviews Alleine könnte ich keine Wohnung haben, da würde mir die Decke auf den Kopf fallen, dann würde ich irgendwie durchdrehen. Lieber in so einem Wohnheim, wo auch Leute auch sind, wo Mitarbeiter auch sind, wenn s mir mal schlecht geht und so, dass ich immer einen habe so. 26-jährige Frau, seit drei Jahren im Wohnheim
10 Beispiel: Subgruppenanalyse Ausmaß der Wahlfreiheiten nach Hilfebedarfsgruppen Index Wahlfreiheiten 51% 48% 41% 37% HBG 1 HBG 2 HBG 3 HBG 4 Hilfebedarfsgruppen
11 Beispiel: Zusammenhangsanalyse Wahlfreiheiten und Subjektives Wohlbefinden Index Subjektives Wohlbefinden 75%-Perzentil Median 25%-Perzentil Boxplots: Angaben in % SM (N=129)
12 Beispiel: Methodenkritische Analyse Antwortkonsistenz: Prozentuale Übereinstimmung der Antworten bei bedeutungsähnlichen Fragen Gefällt es Ihnen, hier zu wohnen? ja teils, teils nein Wie gefällt es Ihnen hier im Wohnheim? gut 71% 3% 4% teils, teils 6% 10% 3% schlecht 2% 0% 2% Prozentuale Übereinstimmung = 83%
13 Wissenschaftlicher Ertrag Zentrales Forschungsprodukt: valides Verfahren zur Lebensqualitätserhebung und Nutzerbefragung Indikator für Ergebnisqualität im Rahmen von Qualitätsmanagement Impulsgeber zur stärkeren Nutzerorientierung sozialer Dienste und Einrichtungen!
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