Kulturreferat Städtische Galerie im Lenbachhaus

Transkript

1 Telefon Telefax Kulturreferat Städtische Galerie im Lenbachhaus Änderung der Satzung über die Gebühren für die Benutzung der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau (Galerie- und Kunstbaugebührensatzung) vom 11. Mai 2005 Anlage: Gebührensatzung Beschluss des Kulturausschusses vom (VB) Öffentliche Sitzung I. Vortrag des Referenten: 1. Anlass für die Vorlage Die Städtische Galerie im Lenbachhaus zeigt vom bis im Kunstbau die Ausstellung Kandinsky absolut.abstrakt und gleichzeitig im Lenbachhaus neben den Ständigen Sammlungen, u.a. Der Blaue Reiter, die Sonderausstellung Kandinsky das druckgrafische Werk. Der Kulturausschuss war in das internationale Projekt Kandinsky absolut. abstrakt bereits in den Sitzungen am (Ausleihe) und am (Sponsoring) eingeschaltet. Es ist vorgesehen, aufgrund des Umfanges, der Attraktivität und des finanziellen Aufwandes dieser Ausstellung die in der Galerie-Gebührensatzung festgelegten Eintrittsgebühren zu erhöhen sowie weitere bisher in der Satzung nicht vorgesehene Gebührenkriterien festzusetzen. Für diese Änderung ist die Zuständigkeit des Stadtrates gegeben. Ein Anhörungsrecht eines Bezirksausschusses besteht nicht, da es sich um eine stadtbezirksübergreifende Einrichtung handelt. 2. Im Einzelnen 2.1. Umfang der Leistungen im Zeitraum bis (evtl. Verlängerung bis )

2 Seite 2 Das Lenbachhaus München, das Guggenheim Museum New York und das Centre Pompidou Paris sind die drei Museen mit den größten Sammlungen an Werken Wassily Kandinskys. Gemeinsam planen diese drei Häuser für 2008/10 eine große gemeinsame Ausstellung zu diesem herausragenden Vertreter der modernen Kunst und Begründer der abstrakten Malerei. Die Ausstellung wird an allen drei Stationen gezeigt werden und beginnt im Lenbachhaus München (Oktober 2008 bis Februar 2009), wandert weiter nach Paris (April 2009 August 2009) und schließlich nach New York (September 2009 Januar 2010). Die großangelegte Retrospektive umfasst ca. 90 Gemälde. Sie deckt alle wichtigen Perioden des Gesamtwerks ab, wobei sich die Sammlungsschwerpunkte der drei beteiligten Museen in idealer Weise ergänzen: Die konzentrierte Auswahl aus den besten Stücken dieser Sammlungen soll jedoch ergänzt werden durch weitere kapitale Leihgaben, um Kandinskys Reihen der großformatigen Impressionen, Improvisationen und auch Kompositionen möglichst vollständig zusammenzustellen, die für den Künstler selbst als seine wichtigsten Werke gegolten haben. Diese erst- und einmalige Zusammenarbeit der drei weltgrößten Kandinsky-Sammlungen bietet da die Sammlungsblöcke in diesem Umfang bisher nie ausgeliehen wurden - nicht nur die Gelegenheit, das Werk des Künstlers so eindrücklich und intensiv wie noch nie zu zeigen, sondern zugleich die Chance einer internationalen Zusammenarbeit von Museen, die bisher ohne Beispiel ist. Gleichzeitig wird im Lenbachhaus neben den ständigen Sammlungen, u.a. der Blaue Reiter, erstmalig das gesamte druckgrafische Werk Wassily Kandinskys ( ) in einer umfassenden Schau der Öffentlichkeit präsentiert werden. Parallel zu der großen Kandinsky - Retrospektive im Kunstbau mit ausschließlich großformatigen Gemälden zeigt das Lenbachhaus rund 230 Holz- und Linolschnitte, Radierungen, Lithografien und Plakate Kandinskys aus den Jahren 1903 bis In seinen frühen Jahren in München und Paris bis zur Zeit des Blauen Reiter 1911 schuf Kandinsky den größten Teil seines druckgrafischen Oeuvres, überwiegend Farbholzschnitte, wobei er mit bis zu sechs Farbzuständen pro Blatt experimentierte. Zwei Drittel der Ausstellung zeigen deshalb Blätter dieser Periode, daran schließen sich die Werke aus der Bauhaus-Zeit und den Pariser Jahren an. Für Kandinsky gab es keinen Wesensunterschied zwischen Malerei und Grafik, er widmete sich in allen künstlerischen Medien mit gleicher Intensität seinem Ziel, das Geistige in der Kunst zum Ausdruck zu bringen. Fast alle in der Ausstellung gezeigten Druckgrafiken stammen aus dem Besitz der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, die mit der großzügigen Schenkung Gabriele Münters 1957 das beinahe vollständige druckgraphische Werk Kandinskys erhielt. Da dieser großartige Bestand, der weltweit in keiner anderen Sammlung in dieser kompletten Form vorliegt, die gesamte Schaffenszeit Kandinskys abdeckt, kann die Ausstellung des Druckgrafischen Werkes im Altbau des Lenbachhauses als eine ideale Ergänzung zu der großen internationalen Retrospektive im Kunstbau angesehen werden.

3 Seite 3 Es werden an den 102 Öffnungstagen bis ca Besucher erwartet. Dementsprechend wurden auch die Öffnungszeiten von bisher wöchentlich 48 Stunden auf 60 Stunden (+ 25 %), mit Sonderöffnung auf 69 Stunden (+ 44 %), erhöht. Öffnungszeiten für Lenbachhaus und Kunstbau während der Ausstellung Dienstag mit Sonntag, Feiertage von Uhr bis Uhr Extraöffnung an Silvester von Uhr bis Uhr Geschlossen am Hl. Abend Sonderöffnungen für Kindergruppen und Schulklassen Dienstag bis Freitag während der Schulzeit von 8.30 Uhr bis Uhr 2.2 Besichtigungsgebühren - Tageskarten Die bisherigen Eintrittspreise für die Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau wurden in der Galerie-Gebührensatzung vom festgelegt. Dabei können bei Ausstellungen, denen aufgrund des Umfanges, der Attraktivität oder des finanziellen Aufwandes besondere Bedeutung zukommt, Sondergebühren bis zu 10 erhoben werden. Die Städtische Galerie im Lenbachhaus möchte zusätzlich das Kriterium Nutzung von Audioguides einführen und die Leihgebühren für den Audioguide in die Eintrittsgebühren integrieren (näheres siehe Ziffer 2.3.) Die Sonderbesichtigungsgebühren incl. Leihgebühren würden dann 12 ( ermäßigt 6, Familien/Partnerkarte 18 ) betragen. 2.3 Audioguide Trotz der als Information für die Besucher an den 102 Öffnungstagen eingeplanten ca Gruppenführungsterminen, darunter 2-mal täglich eine öffentliche Führung für Erwachsene und einmal täglich speziell für Kinder, sowie der Bildunterschriften und ausführlichen Bildtafeln und des Ausstellungskataloges wird wie bei allen derartigen Großprojekten die Hauptinformation durch einen Audioguide erfolgen, der in deutsch und englisch die wichtigsten Kunstwerke bespricht. Die Erfahrungen aus anderen Museen und die Erkenntnisse aus der eigenen Franz Marc Ausstellung vor 3 Jahren ( Besucher) haben gezeigt, dass die meisten Besucher diese individuelle Führung bevorzugen. Ein wesentlicher Kritikpunkt der Besucher der Marc-Ausstellung war die damalige Ausgabepraxis. Der Audioguide konnte fakultativ für 3 geliehen werden, musste aber an einer extra

4 Seite 4 Kasse im Pavillon auf dem Museumsplatz bezahlt und dort wieder abgegeben werden. Sowohl das doppelte Anstehen als auch wieder der Rückweg zum Museumsplatz waren negativ bewertet worden. Mit dem vorgesehenen Inklusivangebot kann der Service wesentlich verbessert werden. -Die Geräte werden im Kunstbau und im Lenbachhaus ausgegeben und können dann dort jeweils am Ausgang wieder zurückgegeben werden. -Es ist kein weiteres zeitraubendes Anstellen für die Ausleihgebühr erforderlich -Die Ausleihgebühr kann von 3 auf 2 reduziert werden, da zusätzliches Kassenpersonal eingespart werden kann Die inklusive Nutzung der Audioguides zum Eintrittspreis ist bisher satzungsmäßig nicht vorgesehen und daher neu zu regeln. 2.4 Besichtigungsgebühren Jahreskarten Da nach Ende der Kandinsky Ausstellung der gesamte Museums- und Ausstellungsbetrieb in Lenbachhaus für mindestens drei Jahre eingestellt wird ( siehe auch Projektgenehmigung zur Gesamtsanierung im Kulturausschuss vom ), muss zwangsläufig auch die Ausgabe von Jahreskarten bereits ab eingestellt werden. Bis dahin ausgegebene Jahreskarten haben noch bis Gültigkeit (möglicher Endtermin der Ausstellung bei Verlängerung). Anstelle der bisherigen Jahreskarte soll eine günstige Dauerkarte ab ausgegeben werden (näheres siehe Ziffer 2.5) 2.5 Besichtigungsgebühren - Dauerkarten Wie im vorigen Absatz erwähnt, soll anstelle der bisherigen Jahreskarte für die Dauer der Ausstellung eine kostengünstige Dauerkarte zu 30 (ermäßigt 20 ) eingeführt werden. Dadurch soll den Interessenten Rechnung getragen werden, die die Ausstellung mehrfach besuchen wollen. Dies sind in der Regel Besucher aus München und der Region. Die Dauerkarten sollen auch bis zur Wiedereinführung der Jahreskarte voraussichtlich im Sommer 2012 bei allen im Kunstbau gezeigten Sonderausstellungen angeboten werden. Diese Kategorie ist bisher in der Satzung nicht vorgesehen und muss neu genehmigt werden.

5 Seite Ausleihgebühr für ein Führungssystem ( Kopfhörer/Mikrofon) bei Gruppenführungen Ein weiterer wesentlicher Punkt in der Kritik der Marc-Ausstellung war die Häufigkeit, Größe und Form der Gruppenführungen für Erwachsene. Zahlreiche Beschwerden hatten uns erreicht, weil die Kunstwerke ständig von Gruppen belagert waren. Obwohl damals die Gruppengröße bereits auf 25 Personen beschränkt war - allerdings ohne ausdrückliche Verpflichtung zur Verwendung eines Führungssystems (Mikrofon, Kopfhörer), wurde dies von den meisten Führern/Innen nicht eingehalten. Demzufolge stieg auch die störende akustische Belästigung für die übrigen Besucher. Aufgrund der sehr hohen Versicherungswerte der Kunstwerke und den sehr stringenten Auflagen der Leihgeber und Versicherungen müssen für die ca eingeplanten Gruppenführungen (täglich ca. 22 Führungen) u.a. folgende Regelungen vorgeschrieben werden: -an Sonn- und Feiertagen gleichzeitig max. 2 Gruppenführungen -von Dienstag mit Samstag gleichzeitig max. 3 Gruppenführungen, davon öffentliche Führungen durch die MVHS im Auftrag der Stadt München täglich um 18 und 20 Uhr sowie Kinderführungen durch das Museumspädagogische Zentrum um 16 Uhr. - Die Teilnehmerzahl ist auf max. 25 Teilnehmer pro Führung begrenzt. - Führungstermine werden nur im halbstündigen Takt zur halben und vollen Stunde à max. 1,5 Stunden vergeben. - Führer/Innen und Führungsteilnehmer sind verpflichtet, ein Audio-Führungssystem (Mikrofon und Kopfhörer) zu benutzen. Dieses kann selbst mitgebracht oder im Besucherbüro des Lenbachhauses (Leihgebühr: 30 für max. 1,5 Stunden) geliehen werden. - Seit dem werden pro Öffnungstag jeweils 50% der Tagestermine (alle Termine zur vollen Stunde) vergeben. Ab dem werden dann die übrigen Termine zur Reservierung freigegeben. Die vorgenannte Ausleihgebühr für das Führungssystem ist bisher in der Satzung nicht vorgesehen und muss neu genehmigt werden. 3. Satzungsänderung Zusammenfassung - Bei Ausstellungen, denen aufgrund des Umfanges, der Attraktivität oder des finanziellen Aufwandes besondere Bedeutung zukommt, können bei freier Nutzung von Audioguides Sondergebühren von bis zu 12 (ermäßigt 6, Familien/Partnerkarte 18,00 ) erhoben werden - Bei Ausstellungen, denen aufgrund des Umfanges und der Attraktivität besondere Bedeutung zukommt, können Dauerkarten in Höhe von 30, ermäßigt 20, ausgegeben werden. - die Gebühren für das einmalige Ausleihen eines Gruppenführungssystems (25 Kopfhörer, 1 Mikrofon) betragen 30

6 Seite 6 4. Abstimmungen Die Vorlage ist hinsichtlich der Satzungsänderung mit dem Direktorium - Rechtsabteilung abgestimmt. Die Vorlage muss als Nachtrag behandelt werden, da die erforderlichen stadtinternen Abstimmungen und die Verhandlungen mit den Firmen bezüglich Qualität und Anzahl der Audioguides und Führungssysteme erst in den letzten Tagen erfolgen konnten. Eine Behandlung in dieser Sitzung ist erforderlich, da alle für die Ausstellung relevanten Faltblätter und Veröffentlichungen jetzt gedruckt werden müssen und eine Beschlussfassung in der nächsten Sitzung des Kulturausschusses am zeitlich nicht mehr ausreichend ist. Die Korreferentin des Kulturreferats, Frau Stadträtin Sabathil, und der Verwaltungsbeirat für Bildende Kunst, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Artothek, Herr Stadtrat Leonhart, sowie die Stadtkämmerei haben Kenntnis von der Vorlage. II. Antrag des Referenten: 1. Die Satzung zur Änderung der Satzung über die Gebühren für die Benutzung der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau (Galerie- und Kunstbaugebührensatzung) vom 11. Mai 2005 wird gemäß beigefügter Anlage geändert. Die Anlage ist Bestandteil des Beschlusses. 2. Der Beschluss unterliegt nicht der Beschlussvollzugskontrolle III. Beschluss: nach Antrag. Über den Beratungsgegenstand entscheidet endgültig die Vollversammlung des Stadtrats. Der Stadtrat der Landeshauptstadt München Der Vorsitzende: Der Referent: Ude Oberbürgermeister Dr. Küppers Berufsm. Stadtrat

7 Seite 7 IV. Abdruck von I. bis III. über den Stenografischen Sitzungsdienst an die Stadtkämmerei an das Direktorium - Dokumentationsstelle an das Revisionsamt mit der Bitte um Kenntnisnahme. V. Wv. Kulturreferat (Vollzug) Zu V. (Vollzug nach Beschlussfassung): 1. Übereinstimmung vorstehender Ausfertigung mit dem Originalbeschluss wird bestätigt. 2. Abdruck von I. mit V. an Direktion der Städtischen Galerie im Lenbachhaus (3 x) an StD an GL-2 an das Direktorium-Rechtsabteilung mit der Bitte um Kenntnisnahme bzw. weitere Veranlassung. 3.Zum Akt München, den... Kulturreferat I. A.