IDEENWERKSTATT BAUERN[H]AUSZEICHNUNG

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Elmar Hilko Schumacher
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1 ERLÄUTERNDER BERICHT Konzept und Entwurfsgedanken Bestand erhalten und integrativ ergänzen, ist der primäre Leitgedanke, welcher verfolgt wird. Das Raumprogramm wird in die bestehende Struktur des Bauernhauses eingearbeitet, ohne die bestehende Bausubstanz unnötig zu beeinträchtigen. Nutzungen, welche im Bauernhaus nicht mehr Platz finden und deshalb außerhalb des Bestandes positioniert werden müssen, wie Backofen, Sauna und Jacuzzi, werden bewusst gruppiert. Diese Funktionen werden in einen neuen Baukörper aus Holz neben dem mächtigen Bauernhaus situiert. Der neue Baukörper gliedert sich mit seiner ruhigen, geometrischen Form und seiner Materialität (Holz) zurückhaltend und behutsam in das bestehende Ensemble ein. Organisatorisch werden, wie im Schemata (Bewegungsraum) ersichtlich, die verschiedenen Nutzungen und Funktionen durchgespielt. Daraus ergeben sich getrennte Zugänge für temporäre und permanente Nutzer. Die Abendgäste sollen unabhängig von den Hausbewohnern (Senioren, Hausbesitzer) in die Kellerräumlichkeiten bzw. Sauna/Jacuzzi-Bereich gelangen. Prinzipiell wird das Bauernhaus über drei Außenzugänge erschlossen. Eine an der Westfassade liegende Außentreppe führt zum Zugang der Kellerräume und zum Sauna/Jacuzzi-Bereich, ohne die privaten Räumlichkeiten zu kreuzen. Über den bestehenden Eingang erreicht man den ersten Kellerraum, welcher als Foyer und Bar genutzt wird. Stehtische und eine Theke laden den Gast zum Verweilen ein. Eine sanitäre Anlage, welche auch von den Saunabesuchern genutzt werden kann, findet im kleinen Gewölbekeller seinen Platz. Über einen engen Durchgang gelangt man in den zweiten großen Kellerraum. Hier werden die Abendgäste auf zwei großen Tafeln bewirtet. Zwei neue Guckfenster ermöglichen den Einblick in den Speckkeller. Prinzipiell ist die Einrichtung so angedacht, dass diese in die Kellerräume "hineingestellt" wird. Die bestehende Bausubstanz soll erhalten bleiben und den Räumlichkeiten weiterhin ihren rustikalen und einzigartigen Charakter verleihen. Die Verbindung in das Erdgeschoss zur Küche wird über eine neue Treppe ermöglicht. Dieser neue Aufgang gewährleistet eine direkte und schnelle Verbindung vom bewirtschafteten Kellerraum zur Küche. Gegenüber dem Eingang zum Kellergeschoss befindet sich der Sauna/Jacuzzi-Bereich. Ein Ruheraum und die Sauna situieren sich im Untergeschoss des neuen Holzkörpers. Auf der vorgelagerte Terrasse mit Jacuzzi bietet sich der traumhafte Talblick. Durch Abdecken des Jacuzzis können auch die Abendgäste die Terrasse nutzen. Im oberen Bereich des Holzkörpers befindet sich der Backofen, die Backstube und zugleich der überdachte Essplatz. Die zentrale und ebenerdige Lage zum Hofraum unterstützt diese Funktionen. Die Seniorenzimmer mit Bad, die bestehende Küche und die Stube mit den zwei Nebenräume werden wie bisher ebenerdig vom Hofraum des Bauernhofes aus erschlossen. Die Küche und die Stube mit den zwei Nebenräumen werden, bis auf kleine Sanierungsarbeiten, so belassen. Vom Gang aus erstreckt sich die Verbindungstreppe in das Kellergeschoss. Im westseitigen Bereich des Stockwerkes finden die zwei Seniorenzimmer mit eigenem Bad und ein WC ihren Platz. Die Wohnung im Ober- und Dachgeschoss wird über die bestehende Außentreppe an der Nordseite erschlossen. Von einem zentralen Gang aus werden die zwei Zimmer, das Tages-WC und das Bad erschlossen. Diese Räumlichkeiten befinden sich im hangseitig gemauerten und verputzten Körper (siehe Schemata). In der südseitigen Hälfte dieses Geschosses erstreckt sich der geräumige Wohnraum mit Küche und Essbereich. Die Decke wurde in diesem Bereich bis auf die Deckenbalken ent-

2 fernt, sodass der Wohnraum über zwei Geschosse bis ans Dach reicht. Die Südfassade wird komplett in Glas ausgeführt, wobei eine Lattung, welche vor der Verglasung verläuft, das Bild des Holzkörpers von außen bewahrt. Im Bereich der Hebe-Schiebetür wird die Schalung ausgespart. Der offene Dachboden wird über eine einläufige Holztreppe erschlossen und erweitert den Wohnraum bis ins Dachgeschoss. Die Ferien- bzw. Mietwohnung erhält durch die Glasfront und die bestehende Balkenstruktur einen hellen, großzügigen und zeitlosten Charme. Materialien Das bestehende Bauerhaus stellt mit seinem Volumen einen sehr mächtigen Baukörper dar, welcher in einen Sockelbereich und dem Holzaufbau unterteilt ist. Die zwei elementaren Materialen sind Holz und Putz, welche nach wie vor erhalten bleiben und auch dem neuen Körper die Materialität verleihen. Dieser in respektvollem Abstand positionierte Körper wird bewusst mit einer Holzschalung eingekleidet, um das bestehende Ensemble der gemauerten Körper nicht zu überladen. Die Holzschalung nimmt dem Körper die Aufdringlichkeit und fördert die behutsame Integration des Volumens. Das Bauernhaus wird, wie im Schemata ersichtlich, noch klarer in Putz- und Holzkörper unterteilt. Diese Zweiteilung wird auch im Innenbereich der Ferienwohnung zelebriert. Der hangseitige Teil der Wohnung wird komplett verputzt. Im Gegensatz dazu wird der talseitige Bereich und der Dachboden vollständig in Holz ausgeführt. Primär sollen Böden, Schalungen und Baumaterialien aus der Bestandsstruktur wiedergewonnen werden. In Kombination zu den bestehenden hölzernen Baumaterialien eignet sich hervorragend der sandfarbene Rittner-Porphyr. Die Wiedergewinnung von bestehender Bausubstanz und die Verwendung von örtlichen Baumaterialien gibt dem gesamten Projekt einen immensen Mehrwert. Technische Lösungen Mit sanften Eingriffen soll das bestehende Bauernhaus auch energetisch saniert werden, wobei der Erhalt der bestehenden Bausubstanz und der Kosten-Nutzenfaktor im Vordergrund stehen sollen. Grundsätzlich ist die Dämmebene an der Innenseite der Außenwände angedacht, um in keiner Weise das bestehende Erscheinungsbild des Bauernhauses zu beeinträchtigen. Energetisch verbessert werden prinzipiell nur Bereiche, welche permanent genutzt bzw. bewohnt werden. Im gemauerten Bereich des Bauernhauses werden atmungsaktive und wasserabsorbierende Dämmplatten verwendet. Außenwände in Holz werden mit Hilfe von Dampfbremsen und natürlichen Holzfaserdämmungen saniert. Die Tragstruktur des Daches soll im wesentlichen beibehalten werden und vom Innenbereich der Ferienwohnung in Sicht bleiben. Das Dach wird über der bestehenden Sparrenlage bzw. der darüberliegenden Schalung kompakt gedämmt, um die Filigranität der Dachstruktur so weit wie möglich zu erhalten. Der Austausch der äußeren Abschlüsse, wie Fenster und Türen, bringen sicherlich eine bedeutende energetische Verbesserung. Die PVC-Fenster sollen entfernt und durch Fenster in Holzbauweise mit filigranem Rahmen ersetzt werden. Die Ausführung als Kastenstock-Fenster mit Sprossen soll den ursprünglichen Stand wiederherstellen. Kostenermittlung Die überschlägigen Baukosten werden mittels einer summarischen Kostenschätzung eruiert. Sanfte Sanierung ca.250m³ x 190 /m³ = (Speckkeller, Küche, Stube, Abstellraum, Wirtschaftsraum)

3 Wesentliche Sanierung ca.940m³ x 250 /m³ = (Kellerraum, Foyer, WC, 2 Zimmer mit Bad, Wohnung OG+DG) Neubau ca.90m³ x 350 /m³ = (Block Sauna, Ruheraum, Backofen und Essplatz) Summe Baukosten

4 BESTAND NEU LAGEPLAN 1:500 KELLERGESCHOSS 1:100

5 ERDGESCHOSS 1:100

6 OBERGESCHOSS 1:100 DACHGESCHOSS 1:100

7 ANSICHT WEST 1:200 ANSICHT SÜD 1:200 SCHNITT A-A 1:100

8 ANSICHT OST 1:200 ANSICHT NORD 1:200 SCHNITT B-B 1:100

9 KONZEPT BAUKÖRPER KONZEPT BEWEGUNGSRAUM

10 PERSPEKTIVEN AUSSEN

11 PERSPEKTIVEN KELLER

12 PERSPEKTIVEN DACHWOHNUNG

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