Dorothea Schäfer Was läuft falsch im Bankensystem?
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- Björn Schubert
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1 Dorothea Schäfer Was läuft falsch im Bankensystem? Dorothea Schäfer 1
2 Es läuft etwas falsch: Aktienkurse von Banken im Vergleich zu Gesamtindizes Schwarze Linie: Stoxx Europe 600 Banks Orange Linie: Stoxx 50 Quelle: Börse Frankfurt Dorothea Schäfer 2
3 Dax Banktitel versus Dax In diesem Index werden die Dax-Banktitel vereint. Quelle: yahoo.finance.com Dorothea Schäfer 3
4 Indikatoren des gegenseitigen Misstrauens im Bankbereich schlagen aus Berlin Bremen Dortmund Dresden Düsseldorf Frankfurt Hamburg Leipzig München Stuttgart Dorothea Schäfer 4
5 Gestiegene Kreditausfallprämien und gestiegene Anleiherenditen im Finanzsektor Dorothea Schäfer 5
6 Interbankenmarkt Dorothea Schäfer 6
7 Weitere Fakten zur Situation im Finanz- und Bankensystem Parallelen zwischen 2008 und Dorothea Schäfer 7
8 Was läuft falsch? Dorothea Schäfer 8
9 Extremes Wachstum der Bankbilanzen Dorothea Schäfer 9
10 Bankbilanzwachstum Dorothea Schäfer 10
11 Starke Hebelung der Bankbilanzen Dorothea Schäfer 11
12 Stresstest-Ergebnisse Mit den Zahlen von 2010 errechnet sich eine durchschnittliche Equity Ratio bei den zehn größten getesteten deutschen Banken von neuneinviertel Prozent Die auf das harte Kernkapital bezogene Leverage Ratio lag bei etwas mehr als zweieinviertel Prozent. Abhängig vom jeweiligen Stresstest- Szenario liegt die Equity Ratio der deutschen Großbanken um das drei bis Vierfache höher als die Leverage Ratio Dorothea Schäfer 12
13 Stresstest-Ergebnisse Während die Zahl von mehr als neun Prozent nach einer vergleichsweise soliden Eigenkapitalausstattung klingt, lässt die zweite Zahl eher Erinnerungen an extrem gehebelte Hedgefonds aufkommen. Der Unterschied zwischen diesen beiden Quoten ist umso größer, je kleiner der Ausschnitt der risikogewichteten Vermögenswerte ist. Bei den deutschen Großbanken umfassten die risikogewichteten Assets ein Viertel bis ein Drittel der gesamten Bilanzsumme je nach Stresstest- Szenario Dorothea Schäfer 13
14 Leverage Effekt: Warum wählen die Banken solche gehebelten Kapitalstrukturen? Rendite Eigenkapitalrendite Gesamtkapitalrendite Zinssatz Fremdkapital Fremdkapital/Eigenkapital Dorothea Schäfer 14
15 Was hat Equity Ratio/Risikogewichtung mit dem Leverage Effekt zu tun? Die Fokussierung der Regulierung unter Basel II/Basel III auf die Equity Ratio (Harte Kernkapitalquote, Kernkapitalquote) und Risikogewichtung ermöglicht extreme Ausnutzung des Leverage Effekts ohne dabei gegen Regulierung zu verstoßen Dorothea Schäfer 15
16 Was hat Equity Ratio/Risikogewichtung mit dem Leverage Effekt zu tun? Wie? Banken investieren einen möglichst großen Teil ihrer Mittel in Aktiva mit niedrigem Risikogewicht, z.b. Staatsanleihen aus dem EU-Raum (Risikogewicht von null). Kein zusätzliches Eigenkapital notwendig! 100 Prozent Fremdfinanzierung und Bilanzausweitung ohne Aufstockung des regulativen Eigenkapitals Das heißt exzessives Ausnutzen des Leverage Effektes: das Verhältnis Fremdkapital/Eigenkapital steigt Dorothea Schäfer 16
17 Was hat Equity Ratio/Risikogewichtung mit dem Leverage Effekt zu tun? Wegen Existenz des Leverage Effekt gibt es einen permanenten Anreiz den Anteil der risikogewichteten Aktiva an der Bilanz klein zu halten Dorothea Schäfer 17
18 Folgen Diskriminierung zwischen unterschiedlichen Anlageformen, z.b. zwischen Staatsanleihen und Unternehmenskrediten Eigene Risikogewichtungsmodelle: Überdehnung? Externe Risikogewichtung zur Problemvermeidung noch mehr Macht für die Ratingagenturen Dorothea Schäfer 18
19 Folgen der Hebelung Vertrauen schwindet bei niedriger Leverage Ratio (hohem Hebel) sehr schnell (Stopp-Effekt): 1. Dadurch ergibt sich Risiko der Illiquidität wenn Vermögenswerte kurzfristig finanziert sind Rückzug kurzfristige Gelder Geldmarktfonds (DEXIA!, Dollarkredite) Dorothea Schäfer 19
20 Folgen Hebelung: Anlagen der größten US- Geldmarktfonds sanken (letzte 12 Monate): bei Barclays, HSBC, Lloyds und RBS um rund 43 Prozent auf 37,8 Mrd. Dollar. bei der Deutschen Bank und der Commerzbank um 52 Prozent auf 16 Mrd. Dollar bei französischen Banken um 46 Prozent auf 42 Mrd. Dollar Dorothea Schäfer 20
21 Folgen der Hebelung 2. Schwierigkeit unbesicherte Bankanleihen zu begeben Verstärkte Ausleihungen bei der Zentralbank (lender of first resort) Besicherte Anleihen (z.b. Pfandbriefe) Crowding Out unbesicherte Anleihen? Schlechte Zeiten, d.h. Gesamtkapitalrendite unter Fremkapitalzinssatz: schnelle Aufzehrung der dünnen Eigenkapitalbasis Dorothea Schäfer 21
22 Politikempfehlung Basel II/III (Säule 1) muss umgekrempelt werden: Politik und Aufsicht: Vergesst die Risikogewichtung und nehmt ein möglichst einfaches Risikomaß. Das ist die Leverage- Ratio. Probleme der Risikogewichtung verschwinden Keine Diskriminierung zwischen Staatsanleihen und Unternehmenskrediten Dorothea Schäfer 22
23 Fortsetzung Politikempfehlung Mehr Transparenz im Bankensektor, weil dann die Definition der Eigenkapitalquote in Realwirtschaft und Bankwirtschaft äquivalent ist. Wenn genügend hoch: Wirksamer Beitrag zur Eindämmung des Bilanzwachstums, da Eigenkapital schwer zu bekommen. Vorsorge gegen Überschuldung (Insolvenz) und Vertrauensverlust (Illiquidität) Dorothea Schäfer 23
24 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Dorothea Schäfer 24
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MehrRanking April 2012 (12) (Berichtszeitraum ) Risikoklasse: konservativ. Risikoklasse: ausgewogen. Risikoklasse: moderat dynamisch
- Depots (12 Monate) Ranking April 2012 (12) (Berichtszeitraum 01.05.2011-30.04.2012) 1. 4,51 5,94% 1,15% 2. 3,65 9,32% 2,35% 3. 3,38 6,51% 1,70% 4. 3,17 3,98% 1,02% 5. 2,85 5,18% 1,56% 1. 1,58 8,21% 4,73%
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